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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

Gelungene Fortsetzung

Redemption Point
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Der Ex-Cop Ted Conkaffey wurde zu Unrecht der Entführung und Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens beschuldigt, das Verfahren wurde jedoch wegen ungenügender Beweise fallen gelassen. Da seine Unschuld ...

Der Ex-Cop Ted Conkaffey wurde zu Unrecht der Entführung und Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens beschuldigt, das Verfahren wurde jedoch wegen ungenügender Beweise fallen gelassen. Da seine Unschuld nie bewiesen wurde, mutierte Ted zum meist gehassten Manns Australiens. Von seiner Frau und Tochter verlassen, versucht er sich in einer Kleinstadt als Ermittler in der Detektei von Amanda Pharrel ein neues Leben aufzubauen. Soweit die Ausgangssituation. In besagten Kleinstadt werden zwei junge Leute nach Ihrer Schicht in der Bar ermordet. Der Vater des Jungens engagiert Amanda und Ted um herauszufinden, wer der Täter ist, da er kein vertrauen in der lokalen Polizei und der neuen Chefin DI Pip Sweeney hat. Während Amanda sich auf den Fall konzentriert, sieht sich Ted mit Dale Bingley konfrontiert, Vater seines angeblichen Opfers. Ted überlässt ihm sämtliche Hinweise zum wahren Täter, Dale nistet sich jedoch bei ihm ein und zieht in eine Suche nach dem echten Täter ein.


In Redemption Point werden viele Themen angesprochen: einige davon sind aus dem Vorgängerbuch bereits bekannt, die Animositäten zwischen den Privatdetektiven und der lokalen Polizei, Ted als meistgehasster Mann des Landes, sein Rückzug aus der Öffentlichkeit, Amandas zum Teil befremdlicher Charakter. Einige kommen neu dazu: die Suche nach dem wahrer Täter, Teds vorsichtige Annäherung zu Frau und Tochter, unerwartete Hilfe von "Freunden". Die bunte Mischung an Themen macht das Buch vielseitig, lenkt aber zuweilen von den zwei Hauptsträngen ab. Am Ende des Buches fragt man sich, ob man nun wirklich auf alle Fragen eine Antwort bekommen hat oder nicht und bleibt als Leser ein wenig verwirrt und abwartend zurück. Da Redemption Point Buch zwei einer Trilogie ist, mag dies wohl beabsichtigt sein.
Insgesamt ist das Buch eine gelungene Story, vielseitig und spannend. Einzig Amandas mehr als skurriler Charakter ist etwas nervig. Ein skurriler Ermittler ist eine feine Sache, aber als Leser braucht man einen Bezug zum Ermittler, das ist bei Amanda nicht möglich.

Ich freue mich auf den dritten Teil. Hoffe allerdings, dass sich Amanda etwas günstiger entwickelt.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Es fehlt an Spannung

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
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Nach jahrelangem Missbrauch entschließt sich Gemma Adderley endlich dazu, sich von Ihrem Mann zu trennen. Sie ruft im Frauenhaus an und wartet zusammen mit ihrer Tochter Carly auf den Wagen, der sie abholen ...

Nach jahrelangem Missbrauch entschließt sich Gemma Adderley endlich dazu, sich von Ihrem Mann zu trennen. Sie ruft im Frauenhaus an und wartet zusammen mit ihrer Tochter Carly auf den Wagen, der sie abholen soll. Gemma trifft jedoch nie im Frauenhaus ein. Carly wird am nächsten Tag alleine auf der Straße gefunden. Als Gemmas Leiche kurze Zeit später gefunden wird, werden DI Phil Brennan und sein Team dazu gerufen. Wenig später stößt auch Marina Esposito, Phils Frau, dazu. Kurze Zeit später taucht ein weiteres Opfer auf, sodass aus dem Fall eine Suche nach einem Serienmörder wird.

Das Cover ist wunderbar gelungen. Nur ein einziges Bild, das sofort Spannung aufruft. Den Titel finde ich weniger gelungen, er ist deutlich hölzerner als das englische Original Heartbreaker.

Die Idee hinter "er will dein Herz" ist solide, die Umsetzung aus meiner Sicht leider wenig spannend. Ein Thriller spielt sich in der Regel auf zwei Ebenen ab: einmal schaut man sich den Fall an, und einmal wird das Privatleben des Ermittlers beleuchtet. Auch hier ist das der Fall. Leider sind die Probleme zwischen Phil und Marina für mich nicht nachvollziehbar. Dadurch wird die Spannung, die durch den Kriminalfall aufkommt, leider stark gedrückt. Die Geschichte schleppt sich ein wenig dahin, auch das Finale kann das Ganze nicht mehr herumreißen. Weder Phil noch Marina sind mir besonders sympathisch, sodass auch hier die Geschichte leider flach bleibt. Insgesamt hatte ich einfach mehr erwartet.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Ermittlerin okay, Story top !

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Ein junges Mädchen wird entführt, in einen Käfig gesperrt und verdurstet. FBI Agentin Sayer Altair übernimmt den Fall und ermittelt mit ihrem Team. Bald darauf wird ein zweites Opfer entdeckt, sodass sie ...

Ein junges Mädchen wird entführt, in einen Käfig gesperrt und verdurstet. FBI Agentin Sayer Altair übernimmt den Fall und ermittelt mit ihrem Team. Bald darauf wird ein zweites Opfer entdeckt, sodass sie nun einen Serienmörder jagt.

Todeskäfig ist ab der ersten Seite spannend. Gekonnt streut die Autorin Hinweise auf den Täter, während immer wieder neue Probleme bei den Ermittlungen auftauchen. Nicht nur ist das erste Opfer die Tochter eines Senators mit Geltungsdrang, sondern anscheinend gibt es ein Leck beim FBI. Einziger Minuspunkt ist die Hauptperson Sayer, die sich leider kaum von anderen Ermittlern unterscheidet. Ein einsamer Agent mit einer schweren Vergangenheit, die der Protagonistin bis heute nachhängt. Ein Agent ohne Privatleben, ohne nennenswerten Freunde, die die eigene Familie vernachlässigt für den Job. Guter Stoff für einen Ermittler aber nichts neues. Trotzdem ist die Story spannend, flott geschrieben und bis zum Ende überraschend und voller Wendungen. Daher von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Fünf gehen in den Wald, vier kommen zurück

Ins Dunkel
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Fünf Kolleginnen ziehen als Teambuildingmaßnahme in den australischen Jungle. Sie sollen einem Pfad folgen, gespickt mit Fähnchen, der zu insgesamt drei Camps führt mit Lebensmitteln. Die fünf verirren ...

Fünf Kolleginnen ziehen als Teambuildingmaßnahme in den australischen Jungle. Sie sollen einem Pfad folgen, gespickt mit Fähnchen, der zu insgesamt drei Camps führt mit Lebensmitteln. Die fünf verirren sich jedoch und tauchen Tage später als Vierergruppe wieder auf. Wo ist Alice geblieben?

In einem Artikel habe ich mal gelesen, dass der erste Satz eines Buches prägend für den gesamten Rest einer Geschichte ist, weswegen ich diesen oft mehrmals nacheinander lese, um ein Gefühl für das Buch zu bekommen. Ins Dunkel fängt an mit "Später waren sich die vier Frauen nur in zwei Dingen einig. Erstens: Niemand hatte gesehen, wie die Wildnis Alice Russell verschluckte. Und zweitens: Alice hatte eine so scharfe Zunge, dass man sich daran schneiden konnte." Das Buch hat mich mit diesem Absatz sofort in seinen Bann gezogen. Ein paar wenige Sätze schaffen es richtig viel Spannung aufzubauen, der Rest der Story weiß sie hoch zu halten. Generell ist der hohe Spannungsfaktor ein großes Argument für das Buch.

Mit den Kapiteln wechseln die Blickwinkel. Die Suchaktion wird aus Sicht des Ermittlers Aaron Falk erzählt, der mehr oder weniger passiv an den Ermittlungen beteiligt ist. In Flashbacks wird zudem der Irrweg der Frauen durch den Jungle erzählt. Durch die Flashbacks wird die Spannung noch erhöht, da man merklich auf einen Höhepunkt zusteuert. Die Auflösung ist mit vielen überraschenden Elementen gespickt und ist erzählerisch gut gelungen. Alice´s Persönlichkeit und ihre Vergangenheit werden langsam aufgerollt und man hat als Leser richtig das Gefühl, dass ein Puzzlestück nach dem anderen an den richtigen Platz fällt. Obwohl das Buch im Grunde 7 Protagonisten zählt - die 5 Frauen, der Ermittler Aaron Falk und seine Kollegin Carmen - schafft die Autorin es trotzdem jedem Charakter ein Profil zu geben, sodass keine Person oberflächlich bleibt.

Ins Dunkel ist ein wunderbar spannender Thriller, der einen so schnell nicht los lässt. Klare Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 27.06.2018

Spannender Anfang, Auflösung jedoch mit Logiklücken

Das Haus der Mädchen
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Leni vom Lande hat ein Praktikum in einem Verlag ergattert und zieht in Hamburg in eine WG ein. Dort lernt sie die aufgeschlossene Vivien, ihres Zeichens Millionärsfängerin, kennen. Als Vivien über Nacht ...

Leni vom Lande hat ein Praktikum in einem Verlag ergattert und zieht in Hamburg in eine WG ein. Dort lernt sie die aufgeschlossene Vivien, ihres Zeichens Millionärsfängerin, kennen. Als Vivien über Nacht verschwindet, macht sich Leni auf die Suche. Zu gleicher Zeit beobachtet der obdachlose Freddy einen Mord. Zunächst versteckt er sich, als er jedoch mitbekommt, dass der Mörder ihn sucht, dreht er den Spieß um.

Auf den ersten Hundert Seiten nimmt das Haus der Mädchen richtig Fahrt auf. Sowieso hat das Buch alles, was ein guter Krimi ausmacht: ein spannendes Thema, Gänsehaut ab Seite eins, ein Polizist als Einzelkämpfer und ein paar falsche Fährten. Gegen Mitte der Geschichte verpufft die Spannung leider. Die Charaktere bleiben mehr als flach und ich konnte mich weder mit Leni noch Freddy noch unseren ermittelnden Dirty Harry identifizieren. Die Auflösung ist überraschend und nicht vorhersehbar, es bleiben jedoch einige Logiklücken übrig (die ich nicht erwähnen möchte, da sonst Spoiler - rund ist Geschichte aber nicht). Man hätte deutlich mehr aus der Geschichte herausholen können. Schade