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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2021

So muss ein Histokrimi sein

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Oliver Pötzsch ist mir kein Unbekannter und ich war sehr neugierig auf seinen neuen Ermittler, der im Wien des 19.ten Jahrhunderts seinen ersten Fall bekommt. l Ich gebe zu, ich mochte nicht alle Histokrimis ...

Oliver Pötzsch ist mir kein Unbekannter und ich war sehr neugierig auf seinen neuen Ermittler, der im Wien des 19.ten Jahrhunderts seinen ersten Fall bekommt. l Ich gebe zu, ich mochte nicht alle Histokrimis von Pötzsch gleichermaßen. Und ich bin bei historischen Krimis ganz allgemein kritisch. Dieser hier hat mich aber voll und ganz überzeugt. Genauso muss ein HistoKrimi sein.

Leo Herzberg ist ein vielschichtiger Charakter, ihm zur Seite steht ein spröder Totengräber, eine sehr kluge junge Frau und ein Team von Kollegen, die ihm mehr Steine in den Weg legen, als nötig wäre. Aber Leo beißt sich durch und kommt mit seinen neumodischen Methoden mehr als einem Täter auf die Schliche.

Der Spannungsbogen ist von Anfang an hoch und es gibt ein paar überraschende Wendungen und bis fast zum Schluss kann man wunderbar miträtseln. Das historische Feeling ist gut eingefangen und befeuert das Kopfkino. Man merkt die gute Recherche, die aber nie aufgesetzt ist, dem Buch an.

Ich hoffe sehr auf weitere Teile.

Veröffentlicht am 12.07.2021

Tolle Idee

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Unsichtbar ist das Leben der Addie LaRue, denn sie hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, dass sie ewig lebt aber sie nicht in den Analen der Zeit auftauchen wird und alle Menschen, denen sie begegnet ...

Unsichtbar ist das Leben der Addie LaRue, denn sie hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, dass sie ewig lebt aber sie nicht in den Analen der Zeit auftauchen wird und alle Menschen, denen sie begegnet haben sie vergessen. Sie versucht trotzdem in Erinnerung zu bleiben in dem sie vor allem Künstler beeinflusst und durch deren Werke eine Art reale Existenz erlangt. Klingt ungewöhnlich - ist dieses Buch auch.

Die Autorin lässt sich Zeit mit der Erzählung, wählt ein fast beschauliches Tempo um ihre Heldin gründlich zu beschreiben und ihre Reise durch die Zeit mit vielen interessanten Stationen zu beleben. Irgendwann kommt der Heldin die Liebe in die Quere.

Ein Buch über Liebe und Tod, über Vergessen und Erinnern, über die Frage, was ist wichtig an einem Menschenleben, wessen sollte man sich erinnern, wofür lohnt es sich, ein ewiges Leben sausen zu lassen.

Gehaltvoll aber dennoch leicht lesbar. Interessante Mischung, die mit einer schönen Idee punktet.

Veröffentlicht am 12.07.2021

Amish-People

Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg
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Ich mag die Bücher von Karin Seemayer, keine Frage. Aber diesmal hat sie sich selbst übertroffen. Was für ein tolles Thema für eine neue Reihe. Die Amish-People faszinieren mich seit dem Film "Der einzige ...

Ich mag die Bücher von Karin Seemayer, keine Frage. Aber diesmal hat sie sich selbst übertroffen. Was für ein tolles Thema für eine neue Reihe. Die Amish-People faszinieren mich seit dem Film "Der einzige Zeuge", Mein Wissen über diese Glaubensgemeinschaft war ziemlich rudimentär. Da hat dieser Roman gehörig Abhilfe geschafft. Und ich sehe sie mit ganz neuen Augen. Denn in ihren Anfängen war es eine durchaus moderne und dem Neuen zugewandte Gruppe, die sich durch großen gemeinschaftlichen Zusammenhalt und absolute Gewaltlosigkeit in einer sehr gewalttätigen mittelalterlichen Welt auszeichneten. Und da sie von Andersgläubigen Katholiken misstrauisch beäugt und sogar bedroht wurden, wanderten sie schließlich in großen Gruppen nach Amerika aus.

Hier wird erzählt, wie es nach den Hungerjahren im 19.ten Jahrhundert zur Emigration kam. Dabei wird eine kleine Amish-Gemeinde in den Mittelpunkt gestellt, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Im nächsten Band, den ich sehnlich erwarte, wird es in Amerika weitergehen.

Veröffentlicht am 27.06.2021

solide Unterhaltung

Zwischen zwei Herzschlägen
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Zwischen zwei Herzschlägen hat ein schönes Cover und das Thema des plötzlichen Herzstillstandes hat mich interssiert. Der Erhlichkeit halber ist es aber nicht ganz mein Genre. Das Buch ist erfreulich unkitschig ...

Zwischen zwei Herzschlägen hat ein schönes Cover und das Thema des plötzlichen Herzstillstandes hat mich interssiert. Der Erhlichkeit halber ist es aber nicht ganz mein Genre. Das Buch ist erfreulich unkitschig und die Romantik und die Liebesgeschichte ist nicht immer im Zentrum der Geschehnisse, so dass ich das Buch gern gelesen habe. Allerdings ist die Erkrankung zwar Auslöser für einige Veränderungen der Darsteller, aber es geht um sehr viele andere Themen, wobei mir manches etwas zu viel Drama war. Fast 20 Jahre werden drei Personen und ihr Schicksal nach dem Herzstillstand beschrieben. Da werden Lebensträume verworfen, andere nicht als solche erkannt, der Verstand siegt mehr als einmal über das Herz und der Leser wird auf eine harte Geduldsprobe gestellt.

Die Sprache war angenehm zu lesen. Die Geschehnisse sind meist glaubwürdig auch wenn mich die Unentschlossenheit und Unsicherheit der jungen Leute manchmal etwas genervt hat. Am Ende nimmt alles eine versönliche Wendung.
Am Ende dachte ich, ja, so könnte das Leben wirklich spielen. Solide Unterhaltung

Veröffentlicht am 20.06.2021

Serienkiller-Thrill

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Der BKA-Profiler Tom Bachmann wird auf den Serienmörder, den alle den "Blutkünstler" nennen, angesetzt. Hier treffen zwei Profis aufeinander. Dabei legt der Autor Chris Meyer die Latte sehr hoch, was Brutalität ...

Der BKA-Profiler Tom Bachmann wird auf den Serienmörder, den alle den "Blutkünstler" nennen, angesetzt. Hier treffen zwei Profis aufeinander. Dabei legt der Autor Chris Meyer die Latte sehr hoch, was Brutalität und Schockmomente betrifft. Kein Wunder, dass man als geübter Thrillerleser Vergleiche mit Chris Carter oder McFadyen zieht. Definitiv ist das Buch nichts für zarte Gemüter und den ein oder anderen kleinen Punkt könnte man abziehen für die realistische Umsetzung. Man fühlt sich eher in einem amerikanischen Setting als in einem deutschen Spannungsroman. Das ist aber überraschend gut gemacht und liest sich sehr gut. Das letzte Quentchen für den fünften Stern hebe ich mir noch auf für Folgebände, denn der stringente Plot hätte gut noch ein zwei Volten vertragen.

Eine Leseempfehlung für alle, die harte Thriller über omnipotente Serienkiller mögen.