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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2019

Scharlatan

Scharlatan
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Scharlatan ist der zweite Teil einer Reihe über Hinrich und Ruth Wrangel. Man muss den ersten aber nicht unbedingt gelesen haben, um flott und problemlos in die Geschichte reinzukommen. Vor dem Hintergrund ...

Scharlatan ist der zweite Teil einer Reihe über Hinrich und Ruth Wrangel. Man muss den ersten aber nicht unbedingt gelesen haben, um flott und problemlos in die Geschichte reinzukommen. Vor dem Hintergrund tatsächlicher geschichtlicher Ereignisse wird das Ehepaar in einen fiktiven Kriminalfall verwickelt, der sie für lange Zeit gewaltsam trennen wird und auf getrennten Wegen bis ins gerade entstehende Petersburg führen wird. In scöner Sprache und mit viel Recherchewissen wir hier erzählt. Spannend verwebt die Autorin mehrere Handlungsstränge zu einem schlüssigen ganzen. Das Buch hat mich gut unterhalten und mir einiges an neuem Wissen beschert.

Veröffentlicht am 21.03.2019

unterhaltsam

Sehet die Sünder
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Der Roman erzählt in groben Zügen einen tatsächlichen Vorfall aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als im Süden Frankreichs innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen auf unnatürliche Weise zu Tode kommen ...

Der Roman erzählt in groben Zügen einen tatsächlichen Vorfall aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als im Süden Frankreichs innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen auf unnatürliche Weise zu Tode kommen und man fieberhaft nach dem Mörder sucht. Allerdings ist der wirkliche Fall noch weitaus grausamer, als das vorliegende Buch von Liv Winterberg, die sich selbstverständlich dichterische Feiheiten nahm.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einem angenehmen ruhigen Tonfall, ohne zu viel Blut und Brutalität. Man lernt schnell einige Dorfbewohner und die Damen und Herren der Nahen Burg kennen, ebenso wie mehrere Männer der Geistlichkeit, die auf unterschiedlichste Weise mit dem Fall verquickt scheinen.
Aus unterschiedlichsten Perspektiven werden die Morde beleuchtet, der Leser wird ein bisschen auf falsche Fährten gelenkt. Es ist also eine Kombination aus historischem Roman und Thriller.

Dies war mein zweites Buch von Liv Winterberg und im Nachhinein muss ich zugeben, dass meine Erwartungen nach dem wunderbaren Erstling wohl einfach zu hoch angesetzt waren. Leider konnte mich dieser Roman hier nicht hundertprozentig überzeugen. Obwohl mir der Schreibstil eigentlich gut gefallen hat und die Personen liebevoll und durchaus plausibel charakterisiert waren, konnte ich nicht recht warm mit ihnen werden. Das lag vielleicht daran, dass es von Anfang an einfach zu viele waren und das die Kapitel mir zu kurz und abgehackt waren und ich in keinen Lesefluss hineinkam. Die Handlung sprang von Mord zu Mord, beleuchtete teilweise auf nur 3, 4 Seiten wieder eine Person, um sodann im nächsten Kapitel an ganz anderer Stelle fortzufahren. Erst im letzten Drittel fühlte ich mich etwas wohler.

Herausheben möchte ich allerdings, dass die historischen Fakten mir sehr gut recherchiert schienen und das Thema an sich sehr gut gewählt war, da es einige Gegebenheiten der damaligen Zeit eindringlich aufzeigte. Z.B. die Abhängigkeit der Bauern, die Profitgier der Kirche, Kriegstraumata, die es sicherlich auch damals schon gab usw. Dafür vergebe ich den vierten Stern und werde sicherlich ein weiteres Buch dieser Autorin wagen.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Biest

Biest
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Es handelt sich um den zweiten Thriller um Solveigh und ihr Team einer europäischen Eliteeinheit. Diesmal wird ein bisschen der Kalte Krieg wieder aufgewärmt, zumindest was die Fronten betrifft, denn es ...

Es handelt sich um den zweiten Thriller um Solveigh und ihr Team einer europäischen Eliteeinheit. Diesmal wird ein bisschen der Kalte Krieg wieder aufgewärmt, zumindest was die Fronten betrifft, denn es geht darum, dass die Russen ihr Erdgas teurer und wertvoller machen wollen und dafür die Atomkraftwerke der anderen Europäer mit einem Computervirus stören wollen. Eine neue Variante, um die Gewinne zu maximieren. Der Schreibstil ist knapp und ohne große Schnörkel. IN kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven wird die Geschichte erzählt und damit ein hohes Tempo erzeugt, was einem Thriller aus gut zu Gesicht steht. Die Hintergründe scheinen mir sehr gut recherchiert und durchaus im Bereich des möglichen. Angenehm fand ich, dass nicht wie bei den meisten Polithrillern kein Wert auf Zwischenmenschliches gelegt wird, sondern es durchaus auch andere Töne in diesem sehr schnellen Buch gibt. Das Ende ist stimmig und zufriedenstellend. Hat Spaß gemacht. Vielen Dank dafür.

Veröffentlicht am 21.03.2019

spannendes Heldenepos

Der letzte Paladin
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Inhalt:

Vor dem Hintergrund der politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen im Jahre 777 zwischen dem Frankenkönig Karl dem Großen und den Mauren um Macht und Land trifft die Fränkin Arima auf ...

Inhalt:

Vor dem Hintergrund der politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen im Jahre 777 zwischen dem Frankenkönig Karl dem Großen und den Mauren um Macht und Land trifft die Fränkin Arima auf den feindlichen Krieger Afdza und verliebt sich sofort in ihn. Aber Karl hat andere Pläne mit seinem Mündel und will sie mit seinem Paladin Roland vermählen. Zwischen zwei Männern und zwischen den kriegerischen Auseinandersetzungen ringen die Protagonisten um ihre Liebe und um ihr Leben.



Meine Meinung:

Richard Dübell hat als Ausgangspunkt das bekannte Rolandlied genommen und rankt darum seine ganz eigene Geschichte. In dieser geht es nicht nur um die geschichtlich belegten Fakten und Tatsachen, sondern vor allem auch um die großen tiefen Gefühle zwischen Mann und Frau, zwischen Brüdern, lehensherren und Vasallen. Dabei nimmt er durchaus Facetten des klassischen Heldenepos zu Hilfe, in dem Ehre und Wagemut, Verzweiflung und Aufopferung ebenso eine Rolle spielen dürfen wie Liebe und Verzicht. Er versteht es mit seiner kraftvollen Sprache, die auch zarte Gefühle eindringlich vermitteln kann, dass die Erzählung nie in Kitsch und Schmalz abdriftet. Ganz im Gegenteil können hier Humor und Herz hervorragend neben wohldosiert beschriebenen Kriegsgeschehnissen und stetig steigender Spannung bestehen. Dies macht den Roman zu einem farbenfrohen Leseabenteuer, in welchem der Leser versinken kann und neben Unterhaltung und Abenteuer auch das ein oder andere Geschichtswissen ganz unauffällig vermittelt kriegt.

Ein sehr gut ausbalancierter historischer Roman, der nicht nur durch eine schöne optische Aufmachung besticht, sondern auch durch eine kluge Geschichte, die für Mann und Frau gleichermaßen gut lesbar ist. Von mir also eine unbedingte Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 21.03.2019

wo die Liebe hinfällt

Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Dieser Psychothriller macht seinem Namen alle Ehre. Seite für Seite entblättert er die gestörte Psyche seiner Protagonisten. Abwechselnd wird aus der Sicht von Amy und Nick berichtet, wie eine glücklich ...

Dieser Psychothriller macht seinem Namen alle Ehre. Seite für Seite entblättert er die gestörte Psyche seiner Protagonisten. Abwechselnd wird aus der Sicht von Amy und Nick berichtet, wie eine glücklich gestartete junge Ehe im Laufe der Jahre zu einem bösen Kriegsspiel verkommt, in dem der Partner zum Gegner und Angriffsziel wird. Dabei wird dem Leser schon in der Mitte des Buches offenbart, wer der grausamere von beiden ist, und wer den anderen bedingungsloser vernichten will.

Die Erzählstruktur und garstige Cliffhanger an den Kapitelenden schaffen ein hohes Tempo und steigern die Spannung zusätzlich zu den vielen Kniffen und Wendungen, die dem Leser immer wieder ein Aha-Erlebnis bescheren und zum STaunen bringen, wieviel kriminelle Energie in einigen Leuten doch steckt.
Der Schreibstil ist eingängig und flott, der Plott ausgeklügelt und ohne große Fehler oder Lücken.
Dennoch war ich ab dem letzten Drittel von all dem etwas überfordert und hatte das Gefühl hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Manchmal dachte ich, nein dass nicht auch noch. Das Ende ist Geschmackssache aber es passt zur Gesamtstruktur des Buches und hat durchaus was.

Alles in allem also ein solider Thriller, mit Spaß erzählt, überraschend und durchaus lesbar. Ein klein bisschen überzogen, aber das gehört wahrscheinlich zum Genre inzwischen dazu, wie sollte man die abgebrühten Leser sonst noch mit Neuem überraschen.