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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2017

Perfekt

Der Jahrhunderttraum
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Da ich den ersten Teil der Trilogie von Richard Dübell auch gelesen hatte, war ich schon etwas entsetzt, dass die damaligen Protagonisten bei einem Zugunglück sterben. Aber es gibt bereits eine zweite ...

Da ich den ersten Teil der Trilogie von Richard Dübell auch gelesen hatte, war ich schon etwas entsetzt, dass die damaligen Protagonisten bei einem Zugunglück sterben. Aber es gibt bereits eine zweite Generation an Nachkommen. Und mit ihnen transportiert der Autor die Geschichte ins Jahr 1891 und gibt uns neue sympathische Hauptdarsteller, mit denen wir mitfiebern können. Deshalb überwindet man den Verlust gut und ist ganz bei den drei Geschwistern von Briest, die in einer sehr spannenden Epoche der deutschen Geschichte leben. Die Luftfahrt erlebt gerade einen großen Aufschwung und Levin entbrennt dafür mit großer Leidenschaft. Sein Bruder möchte statt dessen einer der ersten privaten Ermittler werden. Und die dritte im Bunde, Amalie fühlt sich zu Emma hingezogen und entwickelt emanzipierte Ideen und Lebensentwürfe.

Richard Dübell gehört seit langem zu meinen Lieblingsautoren. Sein süffiger, teils humorvoller Schreibstil ist wunderbar lesbar. Und er hat ein Händchen dafür, historische Geschichte in eine erfundene Handlung einzubetten und damit nicht nur Wissen und Infos zu transportieren, sondern nicht zuletzt hervorragend zu unterhalten. Dies gelingt ihm auch in diesem zweiten Band „Der Jahrhunderttraum“ mühelos. Natürlich kommen auch erste Hinweise auf die Nationalsozialisten und wohin die Reise im nächsten Teil gehen wird. Ich finde es toll, dass Richard Dübell sich mit dieser Reihe der näheren Vergangenheit zugewandt hat. Auch dass beherrscht er, meiner Meinung nach perfekt. Das Buch lässt sich gut wegschwarten und erhält von mir eine dicke Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Guter erster Teil

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Seit 17 Jahren herrscht im Reich Relhok die Schwarze Finsternis. Nur um die Mittagszeit gibt es eine Stunde lang Sonne. Vor 17 Jahren wurden der rechtmäßige König und seine Frau ermordet. Vor 17 Jahren ...

Seit 17 Jahren herrscht im Reich Relhok die Schwarze Finsternis. Nur um die Mittagszeit gibt es eine Stunde lang Sonne. Vor 17 Jahren wurden der rechtmäßige König und seine Frau ermordet. Vor 17 Jahren wurde Luna als deren Tochter geboren und gerettet. Mit ihren Rettern, einem alten Mann und einer alten Frau, lebt sie versteckt im Wald. Der Mörder ihrer Eltern ist jetzt der König. Und lange weiß er nichts von ihrer Existenz. Luna ist von Geburt an blind und hat deshalb ihre anderen Sinne außerordentlich geschärft. So rettet sie dem Waldläufer Fowler das Leben und als die Häscher des Königs doch ihr Versteck finden, kann Luna mit ihm fliehen.

Das Königreich der Schatten ist der Auftaktband einer neuen Reihe der Autorin Sophie Jordan. In der Jugendfantasy ist sie bereits ziemlich bekannt und ich war gespannt darauf, dieses Buch für mich zu entdeckt. Gefallen hat mir die Art, wie sie schreibt und ihren Helden ein Gesicht gibt. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und Luna ist ein sehr liebenswerter, wenn auch etwas naiver Charakter. Im Laufe des Buches bricht ihre halbwegs heile Welt auseinander und sie muss sich neu zurecht finden. Sie tut das auf ihre eigene Art, an der man bereits schnell sieht, dass sie trotz ihrer Behinderung stark und klug ist. Fowler kämpft mit den eigenen Dämonen der Vergangenheit und braucht eine Weile, bis er sich auf Luna einlassen kann. Natürlich verlieben die beiden sich ineinander. Das gehört ja zum Genre dazu und ist durchaus was fürs Herz.
Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, da es extrem spannend ist und ständig etwas Neues passiert. Das ist auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt, dass die Autorin ziemlich viel reinpackt in diesen ersten Band und manchmal war es mir tatsächlich etwas zu schnell und nicht ausführlich genug beschrieben.

Mein Fazit: Ein schönes Fantasybuch, durchaus nicht nur für Teenager, mit Luft nach oben für den Folgeband, auf den ich sehr gespannt bin, denn das Buch endet leider mit einem ziemlich fiesen Cliff-Hanger.

Veröffentlicht am 16.01.2017

toller zweiter Band

Trust Again
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Trust again ist der zweite Teil einer losen Reihe der Autorin Mona Kasten, die mit Begin again ihren fulminanten Start hingelegt hat. Fulminant, wenn man die vielen positiven Kritiken liest. Und ich kann ...

Trust again ist der zweite Teil einer losen Reihe der Autorin Mona Kasten, die mit Begin again ihren fulminanten Start hingelegt hat. Fulminant, wenn man die vielen positiven Kritiken liest. Und ich kann dem nur zustimmen. Auch ich war begeistert. Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung. In diesem Band sind zwei neue Protagonisten die Hauptpersonen. Das gefällt mir persönlich ausgesprochen gut, denn man kann die Bücher dadurch erstens unabhängig voneinander lesen und zweitens hat man erneut das Vergnügen einer frischen neuen Liebesgeschichte und man kann drittens die Protagonisten neu kennenlernen.
Diesmal sind es Spencer und Dawn, die sich bereits eine Weile kennen. Vom ersten Tag an hat Spencer heftig mit Dawn geflirtet. Es ist allerdings auch seine Art, flapsig und humorvoll auf die Frauen zuzugehen und er hat wohl gemerkt, dass Dawn nicht so recht mitziehen will. Dennoch gibt er nicht auf. Er weiß ja noch nicht, dass sie von ihrem letzten Liebsten schmählich verletzt wurde und immer noch nicht ganz über den Kerl hinweg ist. Aber so ganz abgeneigt ist sie dennoch nicht, denn Spencer ist nicht nur ein Schnittchen erster Güte sondern auch er hat irgendwo eine geheime Seite, die immer wieder mal durchschimmert. Außerdem ist er charmant und kein Chauvinist und so was findet man ja auch nicht so oft.
Die Geschichte bietet dem Leser genau das, was er sich beim Kauf dieses Buches von ihr erhofft. Ein sympathisches Pärchen, bei dem es schnell knistert und die Funken sprühen. Einen Plot, der das süße Hin und Her dieser beginnenden Beziehung unterhaltsam und witzig erzählt. Etwas fürs Herz mit dem nötigen bittersüßen Unterton. Und ein Ende, welches den Leser ziemlich zufrieden zurücklässt.
Schön fand ich auch, dass Allie und Kaden als Nebenfiguren noch vorkommen und so einen Zusammenhalt zwischen den zwei Bänden schaffen. Mein Fazit: In diesem Genre ist Mona Kasten wirklich eine sehr empfehlenswerte Autorin. Von mir fünf Sterne. Ich habe es an einem Wochenende durchgeschmökert.

Veröffentlicht am 03.01.2017

Auf der Flucht

Der fremde Bretone
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„Der fremde Bretone“ ist ein Konglomerat verschiedener Spannungs-Genres in einem Roman. Der erste ins Deutsche übersetzte Roman von Emmanel Grand wird unter Krimis und Thrillern geführt und hat sowohl ...

„Der fremde Bretone“ ist ein Konglomerat verschiedener Spannungs-Genres in einem Roman. Der erste ins Deutsche übersetzte Roman von Emmanel Grand wird unter Krimis und Thrillern geführt und hat sowohl Elemente eines Krimis als auch eines Mysteriethrillers. Aber auch die Flüchtlingsproblematik und ein Mafiakiller spielen eine große Rolle in diesem Roman.
Der rumänische Flüchtling Marko gerät bei seiner Flucht aus der ukrainischen Heimat in einen Kampf mit übergriffigen Schleusern, bei dem diese von den Flüchtlingen erschlagen werden. Daraufhin setzt die Mafia einen Killer auf sie an. Marko sucht nach Arbeit und landet auf einer kleinen bretonischen Insel. Eigentlich genau der falsche Ort um so einfach unterzutauchen, denn die kleine Inselgemeinschaft ist misstrauisch und lehnt Fremde prinzipiell ab. Und als ein Mord geschieht, ist der Fremde sofort der von allen mutmaßte Täter. Zu allem Überfluss gibt es eine Art Geister-Erscheinung, die immer wieder den Tod orakelt; wessen Tod auch immer.
Am besten gefallen hat mir zum einen die Beschreibungen der rauen Küstenlandschaft und des harten kargen Lebens der Seeleute und ihrer Angehörigen. Man schmeckt das Salz, das Wasser und die Kälte. Man spürt die Einsamkeit und Enge der dörflichen Gemeinschaft. Zum anderen ist die vertrackte Lebenslage von Marko eindringlich und klug beschrieben und wenn er auch kein Held im üblichen Sinne ist, so kann man doch gut mit ihm mitfühlen und sorgt sich mehr als einmal um seine Zukunft.
Trotz der dramatischen Ausgangslage und der ständigen Bedrohung, ist die Spannung lange nur unterschwellig zu spüren, verschwindet zwischen den alltäglichen Querelen beim Fischen und den Animositäten der Kollegen von Marko. Der Kommissar von Festland muss hinter Marko als Hauptdarsteller ins zweite Glied rücken und deshalb ist es auch für mich kein richtiger Krimi gewesen sondern ein Roman über einen Außenseiter und Flüchtling, der versucht in der Fremde mit allen Mitteln zu überleben. Die Thrillerelementen wurden vor allem am Ende eingesetzt.

Veröffentlicht am 24.11.2016

tolles Kinderbuch

Drachenreiter 2. Die Feder eines Greifs
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Die Fangemeinde der Drachenreiter ist in den Jahren sicherlich gewachsen und sie sind älter geworden. Denn es hat lange gedauert, bis Cornelia Funke unseren Ruf erhört, und endlich eine Fortsetzung geschrieben ...

Die Fangemeinde der Drachenreiter ist in den Jahren sicherlich gewachsen und sie sind älter geworden. Denn es hat lange gedauert, bis Cornelia Funke unseren Ruf erhört, und endlich eine Fortsetzung geschrieben hat. Umso glücklicher bin ich, dass ich das Buch ganz schnell in Händen halten durfte. Und es ist wirklich schon optisch ein Genuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte und der auch und vor allem Erwachsene begeistern wird. Fast auf jeder Seite gibt es teils nur winzige, teils detailverliebte, teils nur ganz schlichte Zeichnungen in schwarz-weiß, die trotz ihrer Fülle den Leser nicht erdrücken und die eigene Phantasie keineswegs hemmen sondern ihr Flügel verleihen, wie dem Drachen dieser Geschichte. Man versinkt mit Worten und Bildern in diesem Buch und ich kann gar nicht sagen ob es schöner ist, die Geschichte für sich zu lesen oder mit Kindern als Vorleser zu entdecken.

In „Die Feder des Greifs“ finden wir altbekannte Figuren wieder, allen voran Ben und seinen Drachen Lund, deren Freundschaft unverbrüchlich und so groß ist, dass sie alle Stürme und Unbillen überstehen kann und die beiden auch getrennt immer zueinander stehen. Als die letzten Pegasusfohlen ihre Unterstützung brauchen, gibt es keine Frage, wer ihnen helfen wird.
Die Sprache ist für Kinder ab 10 Jahren durchaus geeignet. Ich finde schön, dass sie dennoch anspruchsvoll für ein Kinderbuch ist, also Wert auf Stil und Ausdruck gelegt wird – auch die Eltern kommen hier auf ihre Kosten und ich finde es schön, wenn man die kleinen Leser nicht unterschätzt sondern ein bisschen fordert und fördert. So sind auch die Themen, die sich hier im Gewand einer märchenhaften Story verstecken natürlich solche, die auch in der Realität wichtig und wahrhaftig sind. Freundschaft und Treue ebenso wie der Umweltschutz und das Beschützen bedrohter Arten.

Ich kann also das neue Buch von Cornelia Funke ohne Wenn und Aber empfehlen – für die ganze Familie – für Fans und Neueinsteiger – für Leser und Vorleser – für Drachenreiter und Pegasus-Liebhaber – für Fantasyanhänger und solche, die es mit diesem Buch werden könnten.