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Veröffentlicht am 15.09.2016

etwas zäh

Die Straße der Geschichtenerzähler
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Eigentlich war das Buch rundherum genau mein Beuteschema.
Ein wunderschönes Cover welches mich bereits auf einen exotischen Ort einstellen konnte. Dazu ein Titel der durch seine eigene Melodie aus dem ...

Eigentlich war das Buch rundherum genau mein Beuteschema.
Ein wunderschönes Cover welches mich bereits auf einen exotischen Ort einstellen konnte. Dazu ein Titel der durch seine eigene Melodie aus dem Einerlei der Buchtitel wohltuend hervorsticht. Dazu das Setting im Anfang des 20. Jahrhunderts – meine Lieblingslesezeit – und die Gegend Indien/Pakistan/Orient.
Ich hatte wohl auch durch das Thema Ausgrabungen und Geologin die Vorstellung, es könnte ähnlich sein, wie ein Buch von Tanja Kinkel, welches mir sehr gefallen hat. Aber leider war dem nicht ganz so.

Die Autorin hat einen sehr anspruchsvollen Schreibstil, wodurch man zu aufmerksamen konzentrierten Lesen angehalten ist. Das ist ja prinzipiell nicht schlecht aber irgendwie kommt dann zwischen den Zeilen, den verschiedenen Zeitsprüngen und den unendlich vielen verschiedenen Geschichten nicht der richtige Fluss zustande. Oder anders ausgedrückt, fand ich die ganze Geschichte etwas holprig und fragte mich dauernd, was die Autorin mir damit sagen will. Es war keine Liebesgeschichte, denn die wurde ziemlich schnell nach lauen Anfängen abgewürgt. Es war einiges über Ausgrabungen, und aufwühlende rohe Szenen über den Weltkrieg und das Schicksal einiger und vieler. Es wird viel von den Menschen erzählt aber sie blieben mir dennoch allesamt seltsam fremd.

Ich habe mich einfach schwer getan mit dem Buch. Ich hatte anderes erwartet

Veröffentlicht am 15.09.2016

volle Punktzahl

Koma
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Der Leser wird die ersten 200 Seiten im Dunkeln gelassen, was mit Harry Hole passiert ist. Deshalb müssen erst mal andere ermitteln. Z.B. Anton Millet, der zum Mord an einem Ex-Kollegen gerufen wird. Er ...

Der Leser wird die ersten 200 Seiten im Dunkeln gelassen, was mit Harry Hole passiert ist. Deshalb müssen erst mal andere ermitteln. Z.B. Anton Millet, der zum Mord an einem Ex-Kollegen gerufen wird. Er vermutet sofort Verbindungen zum Mord an einem jüngen Mächen vor Jahren. Oder Aune, der Psychologe, der eigentlich ganz gerne mal wieder mitermitteln würde. Schnell kommt es zu weiteren Morden an Polizisten, die alle mit alten unaufgeklärten Morden in Zusammenhang stehen.

Jo Nesbo ist ein hervorragend Autor, der es versteht sozialkritisch und spannend eineen klugen Plot auszuarbeiten und einen guten Krimi abzuliefern, der Spaß macht zu lesen. Und er hatte wohl ein Einsehen, dass man Harry Hole nicht so einfach sterben lassen kann. In Rente gehen meinetwegen, aber nicht sterben. Aber Nesbo liebt es auch, seine Leser in die Irre zu führen. So auch hier mit der Identität des Mannes, der im Krankenhaus liegt und strengt bewacht wird.

Dieser Thriller verdient seinen Namen ohne Zweifel. Denn Thrill und Spannung knistern durch das ganze Buch. Es ist eine wahre Freude, hier mitzupuzzeln. Und es macht Spaß, wenn man sich getäuscht hat, denn die immer neuen Wendungen sind es, die ich besonders an Hole-Krimis liebe. Die Überraschungseffekte und Ahaerlebnisse sind auch hier reichlich. Harry hat übrigens eine große Entwicklung gemacht und ist kein Akohol-Frack mehr, was dem Buch eine ganz eigene Note gibt, obwohl es doch schon der 10.te Fall ist.
Ich hoffe sehr, dass sein Ausscheiden aus dem Polizeidienst und seine Abstinenz nicht bedeuten, dass
dies der letzte Fall ist. Zu lieb gewonnen habe ich diesen Ermittler, der meiner Meinung nach Norwegens beste Spürnase ist.
Volle Punktzahl. Bin restlos begeistert

Veröffentlicht am 15.09.2016

gut gelungen

Als der Himmel uns gehörte
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Das Buch „Als der Himmel uns gehörte“ ist eine Familiengeschichte, angelegt in zwei Zeitebenen.

Zum einen ist da die Gegenwart, in der Jennifer überlegt, ob sie als Läuferin bei den olympischen Spielen ...

Das Buch „Als der Himmel uns gehörte“ ist eine Familiengeschichte, angelegt in zwei Zeitebenen.

Zum einen ist da die Gegenwart, in der Jennifer überlegt, ob sie als Läuferin bei den olympischen Spielen antreten möchte.

Zum anderen ist da ihre Großmutter Alberta, die an der Olympiade 1936 als Bogenschützin teilnimmt und später entscheidendes für die Paraolympics tut.

Erst durch Gregory O’Reilly erfährt Jennifer mehr über ihre Großmutter und macht sich schließlich auf die Suche nach ihr. Das Treffen zwischen der Enkelin und der Oma führt dazu, dass der Leser die ganze Geschichte von Alberta, der Naziolympiade und von Jennys Familie erfährt. Dabei werden von der Autorin Charlotte Roth die interessanten tatsächlichen Fakten geschickt mit der erfundenen Geschichte vermischt und sie schafft es sehr gut mit Spannung und einem feinen Humor die Charaktere dem Leser näher zu bringen und die Handlung stetig voran zu treiben. Vor allem die Dialoge waren schön zu lesen und haben das Kopfkino befeuert. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz und vor allem über das Bogenschießen habe ich noch einiges dazugelernt.

Ein rundrum gelungener Roman der gut unterhält.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter vierter Teil

Der Sandmann
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Der Sandmann ist der vierte Teil einer Reihe - aber der erste, den ich von dem Autoren-Duo Lars Keppler gelesen habe.
Mikale Frost von der Polizei aufgegriffen und in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort ...

Der Sandmann ist der vierte Teil einer Reihe - aber der erste, den ich von dem Autoren-Duo Lars Keppler gelesen habe.
Mikale Frost von der Polizei aufgegriffen und in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort stellt man fest, dass er und seine Schwester Felicia vor 13 Jahren als sie noch Kinder waren eines nachts spurlos verschwanden. Man vermutete damals eine Entführung. Und tatsächlich wurden sie all die Jahre in einem geheimen Versteck - der Kapsel - gefangen gehalten. Mikael konnte fliegen aber an den Ort seiner Qual kann er sich nicht erinnern. Schon damals wurde Jurek Walter gefangen genommen, der eine weitere Frau bereits zwei Jahre in einem Grab gefangen hielt und zwei Menschen getötet hatte. Er wurde als hochgradig gefährlich in ein psychatrisches Spezialgefängnis eingesperrt.
Joona Linna, der ermittelnde Kommissar, schleust also eine als psychische Gewalttäterin getarnte Agentin namens Saga bei Jurek ein in der Hoffnung, schnell zu neuen Erkenntnissen zu kommen, um die Kapsel und Felicia zu finden. Doch Jurek hat ganz andere Pläne.

Es war mir auch ohne Vorkenntnisse problemlos möglich, der Geschichte zu folgen. Der Plot wird in kurzen Abschnitten erzählt, in ständig wechselnder Perspektive, was das Tempo beständig von Anfang bis Ende hochhält. Dies hat dafür gesorgt, dass ich fast atemlos durch das Buch gesaust bin und über einige kleinere und größere Ungereimheiten großzügig hinweggesehen habe. Diese Widersprüchlichkeiten sind zwar in der Leserunde aufgefallen aber beim Lesen haben sie mich nicht wirklich gestört. Ich fand es waren keine so groben Schnitzer, dass man sich den Spaß nehmen lassen musste. Lediglich am Ende waren ein, zwei Wendungen, die ich unnötig fand, die den routinieren Thriller-Leser schon etwas stören.
Alle in allem kann ich den Roman aber durchaus empfehlen für Leser von Krimis und Thrillern, die spannend erzählt sind und einen nicht immer vorhersehbaren Plot haben. Ich werde mir auf jeden Fall die Vorgänger zulegen und hoffe sehr, dass im nächsten neuen Band der Faden mit Joona und Saga noch etwas weitergesponnen wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Krimi

Dein finsteres Herz
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Max Wolfe ermittelt in seinem ersten Fall. Kurz hintereinander werden zwei Männer mit aufgeschlitzter Kehle gefunden. Als es zu einem weiteren Mordanschlag kommt wird klar, dass die Männer in ihrer Jugend ...

Max Wolfe ermittelt in seinem ersten Fall. Kurz hintereinander werden zwei Männer mit aufgeschlitzter Kehle gefunden. Als es zu einem weiteren Mordanschlag kommt wird klar, dass die Männer in ihrer Jugend auf der gleichen Schule waren und das hier der Grund für die Geschehnisse in der Gegenwart zu suchen ist. Aus dem Prolog erfährt man bereits, dass damals ein junges Mädchen vergewaltigt und wahrscheinlich getötet wurde. Aber wer ist es, der sie nun rächen will und die Täter so unerbittlich hinrichtet?
Max ist alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter und als solcher fürsorglich und aufmerksam. Als Ermittler agiert er manchmal etwas unausgegoren und unvorsichtig. Er bringt sich in gefährliche Situationen und folgt oft seiner Intuition.

Die Geschichte nimmt nur langsam Fahrt auf und hat zwischen kurzen spannenden Sequenzen immer wieder mal Passagen, in denen das Tempo sehr stark gedrosselt wird. Dadurch wirkt alles ein bisschen holprig und nicht wie aus einem Guss. Auch hat mich gestört, dass der Autor die Kunst des Andeutens und Ungesagt lassen etwas übertreibt. So waren einige Szenen unlogisch oder so abgehackt, dass man sich nur mühsam alles zusammenreimen konnte. Manche Handlungen waren ohne logischen Hintergrund. Es ereigneten sich Zufälle, die den Ermittlungen dienlich waren mir aber nicht glaubhaft erschienen. Nach und nach dezimieren sich alle Übeltäter und Täter mehr oder weniger selber, was für die Gerichtsbarkeit praktisch ist aber etwas eintönig zu lesen.

Am Ende konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen. Hier hätte es meiner Meinung nach ein intensiveres Lektorat gebraucht, um den Autor auf Mängel hinzuweisen. Denn der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen und hatte durchaus Potential – was ja auch zu erwarten war, da der Autor wohl schon den britischen Buchpreis gewonnen hat. Ich tippe aber mal, dass dies nicht für dieses Buch war. Wenn ich auf die Seitenzahl schaue, dann würde ich sagen, der Krimi hätte einfach 100 Seiten länger sein müssen, um das ganze Geschehen ausführlich und logisch zu erzählen.

Trotz meiner Kritikpunkte würde ich auch einen zweiten Teil lesen, da mir Wolfe nicht unsymphatisch war und das Buch prinzipiell gut zu lesen war. Ich bedanke mich für die Möglichkeit, dies in einer anregenden Leserunde zu tun und freue mich schon, wenn ich hier mal wieder dabei sein darf.