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Veröffentlicht am 15.09.2016

sehr spannend

Die Berufene
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Man sollte sich von diesem Buch nicht abschrecken lassen. Mir war nicht bewusst, dass es ein Buch über eine Krankheit ist, die aus den meisten Menschen Zombies macht. Ich hasse Zombie-Filme und habe noch ...

Man sollte sich von diesem Buch nicht abschrecken lassen. Mir war nicht bewusst, dass es ein Buch über eine Krankheit ist, die aus den meisten Menschen Zombies macht. Ich hasse Zombie-Filme und habe noch nie sowas gelesen. Hätte ich wahrscheinlich auch nicht, wenn ich es gewusst hätte. So war die Geschichte fürmich lediglicheine neue Dystophie und das mag ich ja sehr gerne. Und genauso liest es sich auch. Es ist kein Horrorbuch im eigentlichen Sinne auch wenn es Horror durchaus soweit gibt, dass Menschen andere Menschen töten und aufessen wollen und dass auch Kinder darin verwickelt sind. Aber für mich war es eher eine Entwicklungsgeschichte, die Suche nach der Wahrheit und nach einer Lösung für eine Reihe von Kindern, wie sie ihr Leben besser machen können und wie die anderen erkennen können, dass sie so nicht behandelt werden dürfen.

Die Ausgangssituation ist die, dass einige Kinder durch die Infektion nicht erkranken und man sie als Versuchskaninchen benutzt, um eine Gegenmittel zu erfinden oder die KRankheit wenigstens besser zu verstehen. Die zehnjährigen Melanie erzählt also von ihrem seltsamen Leben. Sie kennt es ja ihr ganzes kurzes Leben nicht anders aber es ist ein Leben in einem Bunker wohl unter der Erde und sie ist mit 19 anderen Kindern gefangen. Jedes wird isoliert von den anderen in einer leeren Zelle gehalten wie Schwerverbrecher und sie dürfen nicht miteinander sprechen und nichts tun ausser warten und dröhnende Musik hören. Wenn sie Unterricht haben, werden sie auf Rollstühlen festgeschnallt und von Soldaten die sie wie Monster behandeln in den Klassensaal. gerollt. Ein beängstigendes Szenario. Vor allem, da Melanie so sympathisch und liebenswert scheint. und die Erwachsenen sie so abfällig und mit Furcht und gar Hass behandeln. Aber die Kinder kommen frei und versuchen ihr Leben selbst in die Hand zunehmen.

Mir hat der Erzählstil sehr gut gefallen und auf ruhige Art und Weise kommt dennoch genug Spannung auf um immer weiterlesen zu wollen. Es ist nicht zu fantasy-lastig und nicht besonders wissenschaftlich. Die Kinder werden eindringlich und klar beschrieben und man möchte, dass sie am Ende glücklich werden und wie normale Kinder leben dürfen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch das Cover passt. Es vermittelte mir Einsamkeit und Hilflosigkeit - einen Hilferuf sozusagen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

dicek Leseempfehlung

Die Seiten der Welt
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Inhalt:

Im zweiten Teil der Trilogie um die Bibliomanten und ihre Parallelwelt der Bücher geht der Kampf gegen die Adamitische Akademie in eine neue Runde. Furia und ihre Mitstreiter finden neue Helfer ...

Inhalt:

Im zweiten Teil der Trilogie um die Bibliomanten und ihre Parallelwelt der Bücher geht der Kampf gegen die Adamitische Akademie in eine neue Runde. Furia und ihre Mitstreiter finden neue Helfer und Sympathisanten, aber sie müssen auch blutige Verluste hinnehmen. Nicht anders geht es ihren Feinden und während einige der Bösen ein unrühmliches Ende nehmen, kristallisiert sich heraus, dass noch ganz andere finstere Mächte hier am Werk sind.



meine Meinung:

Kai Meyer fackelt diesmal nicht lange und schmeißt den Leser mit Wucht in die Handlung. Man ist gut beraten, wenn man den ersten Teil schon gelesen hat, denn zum Atemholen und Eingewöhnen bleibt wenig Zeit.


Mir hat das sehr gut gefallen. Ich mag es, dass die Geschichte ein hohes Tempo an den Tag legt. Für ein Jugendbuch ist es fast etwas blutig – auf jeden Fall gibt es einige Tote. Allerdings ist es nicht brutal und der Humor kommt auch nicht zu kurz in diesem Buch. Ich musste oft schmunzeln und ein paar Mal laut loslachen.


Dieses Buch strotz geradezu vor fantastischen Einfällen, vor magischen Wesen, vor Anspielungen auf Bücher und Buchhelden. Für leidenschaftliche Leser und solche die es werden wollen, ist es ein Fest und ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Lesen eines Fantasy-Jugendbuches.


Von mir eine dicke Leseempfehlung und ich freue mich sehr, dass Kai Meyer schon an der Fortsetzung dran ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Blut und Seide

Blut und Seide
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Über den genauen Inhalt von "Blut und Seide" brauche ich wohl nicht mehr viel erzählen, denn es gibt ja schon jede Menge Rezenzionen zu diesem Roman. Also kommten hier meine persönlichen Empfindungen zu ...

Über den genauen Inhalt von "Blut und Seide" brauche ich wohl nicht mehr viel erzählen, denn es gibt ja schon jede Menge Rezenzionen zu diesem Roman. Also kommten hier meine persönlichen Empfindungen zu Wort.

Marita Spang ist eine der wsenigen Autorinnen, die sich mit ihrer Recherche wirklich viel Mühe geben und man merkt das auf all den 800 Seiten auch und hat als interessierter Leser seinen Spaß daran. Ihre Bücher sind der Beweis, dass man bei guten historischen Romanen so viel Neues über die geschichtlichen Fakten erfährt und so viel lernt, wie es kaum im trockenen Geschichtsunterricht möglich ist. Dabei verwebt sie die Wirklichkeit mit einer spannenden Handlung und benutzt ihre teilweise erfundenen Helden und Heldinnen dazu, um uns die Menschen von damals näherzubringen.

Das Buch ist lebensprall und schwelgt in den Tiefen der menschlichen Gefühle. Liebe und Hass, Gewalt und Blut, Zorn und Rachedurst, Freude und HIngabe. Alles das und noch viel mehr erlebt der Leser hautnah und emotionsstark mit. Man kann gar nicht anders, als mitzufühlen und mitzubrangen. Dabei hat mir besonders gefallen, dass fast alle Personen Stärken und Schwächen haben und ihre Ansichten und Wünsche sich im Laufe der Geschichte verändern und entwickeln.

Als Leser muss man gewadmet sein. Das Buch ist ehrlich und direkt und verschweigt nicht die Gräueltaten von Krieg und Machhunger, zeigt auch wie rechtlos die Frauen und die ländliche Bevölkerung oft waren, beschreibt den Standesdünkel, den die adeligen Herrschaften pflegten und auslebten. Es war ein hartes und auch oft entbehrungsreiches Leben und Kankheit und Tod gehören ebenso zu dieser Zeit, in der ständig Krieg und Händel zwischen den Ländern und Grafschaften war und fürchterliche Strafen und Foltermethoden an der Tagesordnung waren.

Für mich ist Martia Spang auch mit ihrem zweiten Roman eine unbedingte Leseempfehlung und erhält von mir die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Schmuckstück

Der Palast der Meere
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London 1560: Die Waringhams sind wie immer nah dran am Zentrum der Macht. Eleonor of Waringham ist mit Königin Elizabeth I. aufgewachsen, von Jugend an mit ihr durch dick und dünn gegangen. Jetzt ist sie ...

London 1560: Die Waringhams sind wie immer nah dran am Zentrum der Macht. Eleonor of Waringham ist mit Königin Elizabeth I. aufgewachsen, von Jugend an mit ihr durch dick und dünn gegangen. Jetzt ist sie nicht nur deren engste Vertraute sondern wird auch als Spionin der Krone eingesetzt und beweist stets aufs Neue ihre unabdingbare Treue und Loyalität zur englischen Monarchin. Elizabeth I. hat indessen einen nicht ganz leichten Stand. Denn unverheiratete Frau auf dem englischen Thron ist "wider die Natur, anmaßend gegen Gott... und schließlich eine Untergrabung jeder guten Ordnung und Gerechtigkeit." Aber sie weigert sich hartnäckig, einen der vielen Bewerber als ihren Ehemann zu erwählen. Weder das französische noch das spanische Königshaus, auch nicht die Deutschen oder ein nordischer König sind ihr gut genug. Die Krone bräuchte natürlich dringend einen Erben, denn auch die schottische Königin Mary und deren Kinder wollen an die Macht.

Eleanors Halbbruder Isaak of Waringham ist noch ein Teenager, als er sich seinen Pflichten der Familie gegenüber dadurch entzieht, dass er sich der Seefahrt verschreibt und auf den Weltmeeren - auch an der Seite des königstreuen Piraten Francis Drake - viele gefährliche und erstaunliche Abenteuer besteht, die ihn oft monatelang fort aus seiner Heimat fortführen.

Zwei starke Hauptdarsteller bestimmen also diesmal zwei sehr unterschiedliche Handlungsstränge des neuen Gablé-Romans. Während in England Ränke und Intrigen gesponnen werden und man einiges über das englische Königshaus, die große Elizabeth I. und ihren Zwist mit der schottischen Mary erfährt, spielen die exotischen Abenteuer von Isaak meist ind er Ferne auf den schwankenden Schiffsplanken so manchen Seglers und im gefährlichen Dschungel ferner Länder. Er kämpft mutig gegen die Spanier, später auch aus tiefstem Herzen gegen die Sklaverei, gegen Stürme auf See, Hunger und wilde Tiere.

Vor allem Isaaks Geschichte hat mich begeistert. Dies lag zum einem an dem jungen Mann selber, der mein Herz im Sturm erobert hat mit seiner ehrlichen, ungestümen Art und seiner Empathie für die Schwachen und Unterdrückten ein Held ganz nach meinem Geschmack war. Eleonor hingegen die meist etwas unterkühlt und spröde rüberkommt und mehr mit ihrer Klugheit als mit einem liebenswerten Wesen besticht, hat sich meine Sympathien erst Stück für Stück erarbeitet. Aber mit der Zeit näherten die beiden Geschwister sich persönlich an und auch mir machte es zusehends Spaß, dass die Geschichte fortwährend zwischen den beiden hin- und herspringt.

Gablés Fähigkeit über fast 1000 Seiten all die vielzähligen Handlungsstänge souverän in Händen zu halten, diverse Knoten zu entwirren, nie den Faden zu verlieren, hat mich als Leser wieder sehr fasziniert und immer wieder schafft sie es mit überraschenden Wendungen und unvorhergesehen wieder auftauchenden Personen kleine und große Highlights zu setzen und den Spannungsbogen hoch zu halten. Ihre intensiven Recherchen leuchten aus jeder Szene, vermitteln Wissen auf so unterhaltsame und unaufdringliche Art und Weise, dass man mühelos in die elizabethanische Zeit eintaucht.

Ein pralles Stück historische Geschichte und wie immer ein großer Lesegenuss. Ein Muss für jeden Leser, mein Jahreshighlight im Histo-Bereich und dank der wunderschönen Aufmachung in jedem Bücherregal ein Schmuckstück.