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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

hervorragend

Das Imperium aus Asche
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Cover und Titel des letzten Bandes von Anthony Ryans Drachensaga lassen keinen Zweifel, dass es sich um ein actionreiches, blutiges Finale voller Kampf und Tod handelt. Der Weiße Drache will ein "Imperium ...

Cover und Titel des letzten Bandes von Anthony Ryans Drachensaga lassen keinen Zweifel, dass es sich um ein actionreiches, blutiges Finale voller Kampf und Tod handelt. Der Weiße Drache will ein "Imperium aus Asche" entstehen lassen und die Menschen werden alleine nicht gewinnen können. Hier geht es auch darum, ungewöhnliche Allianzen zu schließen, nach den Schwachpunkten des Gegners zu suchen und nicht den Mut zu verlieren auch wenn der Untergang droht.

Ryan schafft es, auf durchweg hohem Spannungslevel seinen Showdown vorzubereiten und die verschiedenen Handlungsstränge Stück für Stück dafür zusammenzuführen. Dabei hat die Story keine Längen und am Ende auch keine Logiklöcher, das ist bei so einer gehaltvollen und seitenstarken Trilogie eine tolle Sache. Zum zweiten mal hat es der Autor geschafft, mich mit einen neuen Fantasy-Universum zu überzeugen.

Fazit: Für alle High-Fantasy-Fans, für alle Drachenfreunde, für alle, die gerne handwerklich gut gemachte und wahnsinnig energiegeladene Plots mögen, kann ich diese Reihe uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 08.11.2019

herrlich

Der Ausflug
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Dieser herrlichen Geschichte wünsche ich unbedingt mehr Aufmerksamkeit und mehr geneigte Leser. Die ‚Story hat alles, was man braucht, um gut und
nachhaltig unterhalten zu werden. Die Ausgangslage ist ...

Dieser herrlichen Geschichte wünsche ich unbedingt mehr Aufmerksamkeit und mehr geneigte Leser. Die ‚Story hat alles, was man braucht, um gut und
nachhaltig unterhalten zu werden. Die Ausgangslage ist so einfach und realistisch, wie sie auch vertrackt und schräg anmutet. Matt und Clare sind geschieden und haben gemeinsame Kinder. Und beide haben neue Partner und weitere Kinder. Und Weihnachten naht, was liegt näher, als eine große Patchwork-Familien-Feier. Und aus eigener Erfahrung kann ich mit einem Schmunzeln sagen, was liegt weiter weg, wenn man einen geruhsamen und entspannten und harmonischen Heiligabend haben will.

Man kann sich vorstellen, um was es geht. Aber die Art und Weise, wie die Autorin humorvoll aber ohne die rosarote Brille, mit Scharfsinn und Sarkasmus, mit Liebe zu ihren Protagonisten aber mit wenig Mitleid für sie erzählt, ist einfach herzerfrischend. Ich fühlte mich angesprochen und eingefangen von der Atmosphäre und den großen und kleinen Widrigkeiten, ja auch Streitigkeiten und Befindlichkeiten.
Eine kluge Geschichte die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Die wahre Geschichte von Richard und John Plantagenet

Teufelskrone
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Rebecca Gable bleibt ihrer Waringham-Saga treu – zur Freude aller Fans. Und sie wagt den Sprung zurück in der Zeit und hat mit „Teufelskrone“ quasi ein Prequel geschrieben, welches die Ära von Richard ...

Rebecca Gable bleibt ihrer Waringham-Saga treu – zur Freude aller Fans. Und sie wagt den Sprung zurück in der Zeit und hat mit „Teufelskrone“ quasi ein Prequel geschrieben, welches die Ära von Richard Löwenherz und seinem Bruder John erzählt. Wer kennt die beiden nicht aus den diversen Robin-Hood-Geschichten. Aber was steckte wirklich hinter den beiden Königen? Wieviel Wahrheit ist tatsächlich in diesen Geschichten? Die Historikerin und versierte Histo-Autorin geht der Sache mit Freude am Erzählen auf den Grund. Was für ein Genre-Schmankerl hier vor einem liegt, merkt der neugierige Leser sehr schnell.

Yvain of Waringham wird Gefolgsmann des Königsbruders John. Schon als Teenager erlernt er das Kriegshandwerk, wird später zum Lord of the Horses und er wird mit seiner Familie fester Bestandteil des königlichen Haushaltes, als John nach seinem Bruder König wird. Anfangs schätzt John vor allem seine Ehrlichkeit und seine absolute Treue, die er weidlich ausnützt und ihn irgendwann zum Komplizen eines Mordes macht. Danach wendet sich das Blatt für Yvain. Der König wird immer launischer und gefährlicher und traut keinem seiner Gefolgsleute mehr. Um seinen Thron zu behalten, geht er über Leichen und bald lebt jeder in Angst und Schrecken vor dem Herrscher. Yvain, der inzwischen zum Mann gereift ist, erkennt, dass er sich vielleicht zwischen König und Vaterland entscheiden muss.

„Todeskrone“ ist bestes Handwerk aus der Feder einer der besten Autorinnen historischer Romane, die ich kenne.

„Todeskrone“ ist so detailliert, geschichtsträchtig, prall an Leben und Tod, an Freud und Leid, dass man kaum zu Atem kommt.

„Todeskrone“ ist keine Seite zu lang und jeden Cent wert.

„Todeskrone“ muss man gelesen haben, wenn einen historische Romane interessieren, wenn man wissen möchte, was hinter Richard und John Plantagenet steckte und wie das mit den Waringhams eigentlich alles begann.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 03.09.2019

dicke Leseempfehlung

Verratenes Land
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Greg Iles bleibt in „Verlorenes Land“ der Thematik seiner Natchez-Trilogie treu. Wieder bedingen wir uns in einer Stadt in den Südstaaten der USA, wieder ist im Mittelpunkt ein Mann, der mit der herrschenden ...

Greg Iles bleibt in „Verlorenes Land“ der Thematik seiner Natchez-Trilogie treu. Wieder bedingen wir uns in einer Stadt in den Südstaaten der USA, wieder ist im Mittelpunkt ein Mann, der mit der herrschenden Korruption, dem Rassenhass und der gesamten Südstaaten-Mentalität nicht viel anfangen kann aber der aus familiären Gründen versucht, damit zurecht zu kommen. Diesmal ist es ein Journalist namens Marshall McEwan, der schon von berufswegen mehr Fragen stellt und den Wunsch hat, hinter die Kulissen zu schauen. Als er erfährt, dass sein Ziehvater tot ist, wird er misstrauisch und beginnt nachzuforschen. Dass er damit allen möglichen Leuten auf die Füße tritt und sich und seine Familie in Lebensgefahr bringt, ist bei Greg Iles ja Programm.

Obwohl es nicht wirklich neu ist, was und wie der Autor erzählt, so kann ich von seiner Art zu erzählen, nicht genug bekommen. Angesichts der real anstehenden Präsidentschaftswahlen und der immer größer werdenden Konflikte in den USA eben gerade mit solchen Nationalisten und Konformisten und Kapitalisten, sind Iles Romane durchaus berechtigt und kommen der Realität wahrscheinlich erschreckend nahe. Zumindest habe ich immer das empfinden, wenn ich in seinen umfangreichen Thrillern versinke.

Wie immer ein Vergnügen zu lesen – obwohl es teilweise ziemlich hart zur Sache geht und man von der Gewalt und der perfiden Art der Verbrecher erschreckt wird. Dicke Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.08.2019

alle Sterne

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Harry Hole ist mal wieder ganz ganz unten angekommen. Immer wieder mal hofft man als Fan ja, dass er endlich seine Alkoholsucht überwindet. Erschreckend ist ja vor allem, dass er ein Qurtalssäufer ist. ...

Harry Hole ist mal wieder ganz ganz unten angekommen. Immer wieder mal hofft man als Fan ja, dass er endlich seine Alkoholsucht überwindet. Erschreckend ist ja vor allem, dass er ein Qurtalssäufer ist. Also einer, der wochen- oder sogar monatelang einigermaßen gut funktioniert und dann plötzlich einen phänomenalen Absturz hat, bei dem er Frauen verliert, Freunde abstößt, sein Karriere vernichtet, ja diesmal sogar in den Verdacht gerät, ein Verbrechen begangen zu haben. Also alles wie gehabt aber auch alles wieder neu auf Null. Keine Frau mehr, die ihn auffängt und stärkt, der Job so gut wie weg. Soweit die Ausgangslage.

Dazu kommt noch ein durchgeknallter Serienvergewaltiger, der seine Opfer bedroht, wenn sie seine Kinder abtreiben lassen wollen. Starker Tobak, möchte man meinen, den Nesbo da mal wieder auffährt. Aber was soll ich sagen. Ich mag diesen Hole einfach und ich liebe die Art, wie Nesbo erzählt. Wie er immer nah dran ist an seinem versoffenen und doch so schlauen Kommissar und wie er für uns Leser falsche Fährten legt, überraschende Wendungen versteckt hält, seine Darsteller an ihre Grenzen treibt.

Für mich ist und bleibt Jo Nesbo einer der besten Krimiautoren der Welt und „Messer“ bekommt von mir gerne wieder alle Sterne, die ich zu vergeben habe.