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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2023

berührend

Winterschwestern
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Das Buch "Winterschwestern" ist bereits unter einem anderen Titel vor Jahren erschienen. Aber da ich es nicht gelesen habe, war das für mich kein Problem. Der Klappentext verrät schon ziemlich viel der ...

Das Buch "Winterschwestern" ist bereits unter einem anderen Titel vor Jahren erschienen. Aber da ich es nicht gelesen habe, war das für mich kein Problem. Der Klappentext verrät schon ziemlich viel der Handlung und der Grundidee. Aber wie Kristin Hannah die Story umsetzt, das ist einfach berührend und mitreißend.

Es geht um Familiengeheimnisse, um Kriegstraumata, um eine Mutter-Töchter-Beziehung, die schwierig ist. Das Ringen einer Familie um Nähe, Liebe und die Wahrheit ist so spannend und nahbar erzählt, dass man wirklich durchgerüttelt wird von den Emotionen der Protagonisten.

Mich hat die Geschichte total begeistert und ich wünsche mir sehr eine Verfilmung um nochmal ein paar Tränchen zu vergießen.

Veröffentlicht am 13.01.2023

tolles Buch

Der Sturm
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Ich mag einfach, wie Jane Harper erzählt. Sie nimmt sich Zeit für ihre Darsteller. Sie beleuchtet deren Gefühle, ihr Schicksal, ihre Träume. Sie zeigt deren innere Dämonen, deren Sorgen und Ängste. Und ...

Ich mag einfach, wie Jane Harper erzählt. Sie nimmt sich Zeit für ihre Darsteller. Sie beleuchtet deren Gefühle, ihr Schicksal, ihre Träume. Sie zeigt deren innere Dämonen, deren Sorgen und Ängste. Und dabei versteht sie es meisterhaft, etwas Ungeklärtes im Raum stehen zu lassen. Sie lässt Fragen unbeantwortet und schürt so das Misstrauen und die Neugierde des Lesers gleichermaßen.

Was ist geschehen? Wer hat was getan? Wer lügt und wer verschweigt etwas? Und warum kam es überhaupt zu alle diesen Ereignissen? Dabei merkt man, wie beim Lesen langsam ein Sturm herannaht, der droht, alle Beteiligten zu verschlucken. Kann die Wahrheit einige retten? Oder sollte manches im Dunkeln der Vergangenheit bleiben - zum Wohle aller?

Ein Bravourstück dieser Roman. Wer sich Zeit nimmt wird mit einer tiefgründigen und facettenreichen Geschichte belohnt. Ich mag einfach, wie Jane Harper erzählt.

Veröffentlicht am 31.10.2022

tolle Fantasy

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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Ich kannte vorher nur Amy Kaufman in Kombination mit Jay Kristoff. Deshalb war ich gespannt, wie mir diese neue Autorinnen-Kombi gefallen würde. Der Titel des Buches ist sehr passend. Denn es sind zwei ...

Ich kannte vorher nur Amy Kaufman in Kombination mit Jay Kristoff. Deshalb war ich gespannt, wie mir diese neue Autorinnen-Kombi gefallen würde. Der Titel des Buches ist sehr passend. Denn es sind zwei Welten, die hier aufeinander prallen und vorher nichts voneinander ahnten. Eine moderne Welt der Wissenschaft und Technik im Himmel, und eine mittelalterliche voller religiöser Vorhersagen am Boden. Ein Flugzeug stürzt ab und drin sitzt Prinz North und bringt die Welt und die Vorstellungen von "Göttin" Nimh gehörig durcheinander.

Die Geschichte hat wirklich alles, was mein Fantasy-Leser-Herz sich wünscht. Zwei sehr interessante Hauptdarsteller, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, so dass man sehr viel von den Unterschieden erfährt. Eine ganz neue Welt, die eigentlich ganz einfach konzipiert ist aber herrliche Möglichkeiten gibt. Gute Dialoge, die die Spannung zwischen den Charakteren gut widergeben. Und eine kleine Prise Liebesgeschichte nach der Art, zwei Königskinder dürften zusammen nicht finden, müssen aber zusammen ihre Welten retten.

Ich freu mich sehr, dass es noch einen zweiten Band geben wird.

Veröffentlicht am 31.10.2022

empfehlenswert

Unsre verschwundenen Herzen
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Gleich aus mehreren Gründen hat mich das Buch interessiert. Zum einen kennen ich das Vorgängerbuch der Autorin und fand es wirklich hochwertig und klug geschrieben. Zum anderen mag ich Dysptophien und ...

Gleich aus mehreren Gründen hat mich das Buch interessiert. Zum einen kennen ich das Vorgängerbuch der Autorin und fand es wirklich hochwertig und klug geschrieben. Zum anderen mag ich Dysptophien und als kleiner Fun-Fact war ich kurz nach dem Lesen des Buches in der Ecke Havard, wo das Buch auch hauptsächlich spielt.

Der gedankliche Ansatz dieses Buches hat mir sehr gefallen. Es geht um die Ausgrenzung der asiatisch-stämmigen Amerikaner, die in einer nahen Zukunft unangenehme Auswüchse angenommen hat. Eingedenk der heutigen Entwicklungen gerade in den USA kann ich mir gut vorstellen, dass die Autorin, die selbst solche familiären Wurzeln hat, mit diesem Buch vielleicht auf etwas aufmerksam machen wollte, was es im zweiten Weltkrieg schon mal gab, was in den Anfängen der Pandemie wieder hochkam und jetzt durch den Blick der Amerikaner vor allem auf China und Korea wieder neue Nahrung bekommt. Also eine Geschichte, die warnen will. Die aufmerksam machen will darauf, dass man Menschen nicht wegen ihres Aussehens, ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft diskriminieren und aus der Gesellschaft ausschließen sollte. Wehret den Anfängen.

Der Plot an sich ist eher ruhig und statisch, kreist um das Gefühlsleben der Protagonisten und die Entwicklung eines Jungen, der im Zentrum des Geschehens steht. Das ist vor allem sprachlich wunderbar zu lesen. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 21.10.2022

Wie immer ein Jahreshighlight

Drachenbanner
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Endlich ist er da, der neue Gablé. Sehnlichst von mir erwartet. Mit großen Erwartungen und jeder Menge Vorfreude draufgestürzt.

Wie immer ein dicker Leseklops mit einer wunderbaren Optik. Das kann der ...

Endlich ist er da, der neue Gablé. Sehnlichst von mir erwartet. Mit großen Erwartungen und jeder Menge Vorfreude draufgestürzt.

Wie immer ein dicker Leseklops mit einer wunderbaren Optik. Das kann der Lübbe-Verlag einfach hervorragend.

Problemlos kann man sofort in die Geschichte eintauchen. Und die beiden Hauptdarsteller Bedric und Adela wachsen einem sofort ans Herz. Beide liebenswert und beide ineinander verliebt. Da kann man ja gar nicht anders. Dumm nur, dass sie durch unterschiedlichen Stand so weltenweit auseinander liegen, dass sie einfach nicht zusammen kommen können. Also offiziell, versteht sich. Ich glaube, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass die Liebe sich irgendwann Bahn schlägt. Aber das ist eigentlich nur der Anfang einer langen Reise. Wir begleiten die beiden fast 30 Jahre durch ein Leben, welches gehörig durcheinanderwirbelt und maßgeblich bestimmt wird vom Kampf des englischen König Henry III. gegen große Gruppen seines Adels, die die Verfassung Englands modernisieren wollen. Wortführer ist hier Simon de Montfort, der Earl of Leicester und Schwager des Königs. In die Dienste von dessen Ehefrau Eleanor kommt Adela und wird auch bald mit dem Edlen Joshua von Meriden verheiratet. Bedric gerät auf Waringham derweilen immer wieder mit Adelas Bruder aneinander und sieht sich schließlich gezwungen aus seiner Leibeigenschaft zu fliehen. Dadurch geht es aber tatsächlich bald aufwärts mit seiner Karriere und er wird zum angesehenen Bogenbauer und landet schließlich ebenfalls im Haushalt von de Montfort. Zugegeben, sehr praktisch für die Liebenden. Und auch für den Leser, denn so sind wir im Zentrum von Macht und Krieg. Wir treffen den unfähigen König und seinen heranwachsenden Thronfolger Edward. Wir sind mittendrin in den Auseinandersetzungen und die sind wirklich dramatisch und mit vielen Intrigen. Blut und Verlusten verbunden. Mehr möchte ich eigentlich gar nicht verraten. Ich möchte vielmehr zu meinen persönlichen Eindrücken kommen.


Vorweg. Ich bin ein Fan der ersten Stunde von Rebecca Gablé. Für mich ist und bleibt sie die Histoqueen nicht nur im deutschsprachigen Raum. Das Waringham-Universum wird von mir heiß und innig geliebt. Ich habe die meisten ihrer Bücher bereits mehr als einmal genossen. Jetzt kommt das kleine Aber, das man sicher schon raushört. Ich messe AutorINNen immer an dem, was sie selber geschaffen haben. Also Rebecca Gablè an den Büchern, die als meine absoluten Lieblingsbücher von ihr - und überhaupt - in meinem Schrank stehen. Allen voran Teufelskrone und Das Haupt der Welt. Und da kommt Drachenbanner wohl nicht ganz heran.


Also Jammern auf hohem Niveau.

Mehr als einmal haben mir die häufigen Zufälle in diesem Buch ein Stirnrunzeln verursacht. Die waren mir, vor allem in der ersten Hälfte des Buches einfach zu viel und zu gewollt. Nur gut, dass die Autorin auch anders kann. Es gibt natürlich viele überraschende Wendungen und klug inszenierte Dramatik, die mich immer wieder versöhnt haben.

Die Liebe von Bedric und Adela fand ich glaubwürdig. Einzig bei den Sexszenen fehlte mir etwas die Chemie und der realistische Rahmen. Sie wirken immer wie aus der Geschichte gefallen. Erfüllen keinen dramaturgischen oder andersartigen Zweck außer dem, dass es halt Sexszenen sind. Ich bin da nicht prüde und es waren auch nicht viele Szenen. Aber das ist mir schon in anderen Büchern aufgefallen, dass das nicht Rebeccas größte Stärke ist.

Und ganz am Schluss des Buches fand ich, dass manches ein wenig schnell ging. Die Auflösung aller Fragen, Probleme, Wirrungen, das war auf weniger als 30 Seiten und machte mich doch etwas atemlos. Gut, dass es ein ausführliches Nachwort gibt, welches wie immer den perfekten Abschluss zu dieser Lektüre gibt.


Am Schluss jetzt aber das, was mir gefallen hat. Und das ist wirklich viel.

Eine von der ersten Seite an spannende Geschichte. Wunderbar verwoben mit den wirklich sehr komplexen und dramatischen Geschehnissen um Henry III. und die Rebellion, die gegen ihn Ausbrach. Die historischen Fakten werden wie immer anschaulich und hautnah beschrieben. Man ist gefangen von den facettenreichen Charateren. Das ist für mich eine wirklich große Stärke von Rebecca Gablè, dass sie versucht die realen Persönlichkeiten in all ihrer Tiefe darzustellen aber auch alle fiktiven Personen nicht einfach schwarz-weiß sind. Besonders hervorheben möchte ich auch, dass die diversen Ehepaare und ihre komplizierten Beziehungsgeflechte sehr eindringlich rüber kommen.


Fazit:

Ich habe das Buch fürchterlich gerne gelesen und es gehört in die Riege der besten Histos. Ganz kommt es nicht an Teufelskrone heran. Aber fast.

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