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Veröffentlicht am 24.06.2017

Wer ist der Engel der Toten?

Totenengel
1

Liverpool im Winter. Eine Frau bricht auf der Straße zusammen, sie stammelt wirre Sätze von Blut und einem Mord. Detective Eve Clay wird zu ihrem Haus geschickt und findet dort einen grotesken Anblick ...

Liverpool im Winter. Eine Frau bricht auf der Straße zusammen, sie stammelt wirre Sätze von Blut und einem Mord. Detective Eve Clay wird zu ihrem Haus geschickt und findet dort einen grotesken Anblick vor: Der Vater der Frau, ein ehemaliger Kunstprofessor, wurde ermordet, sein Körper wie eine Installation inszeniert, doch durch/ von wem und aus welchen Beweggründen?

Das Cover des Buches ist recht zurückhaltend in Schwarz gestaltet, der Titel in Grau ähnlich einem Kreuz angeordnet. Es passt zu dem vorliegendem Thriller.

Das Buch "Totenengel" ist nach "Totenprediger" das 2. Buch um die Ermittlerin Eve Clay. Der Roman ist unabhängig vom ersten lesbar, da er über eine in sich abgeschlossen Handlung verfügt.

Der Autor Mark Roberts hat seinen Thriller im recht lockeren, spannenden Erzählstil geschrieben. Als Leser ist man bei allen Ermittlungsschritten und Überlegungen des Teams um Eve mit dabei.

Diese wurde, obwohl Hauptprotagonistin, jedoch nur äußerst oberflächlich beschrieben. Ihre Vergangenheit wurde im Prolog kurz angerissen, dieser beginnt mit einem Rückblick in ihre Kindheit. Dies´ hätte man deutlich mehr ausführen können, um etwas mehr Tiefe zu erzielen.

Auch die weiteren Charaktere werden nur sehr gering, z.T. gar nicht beschrieben.
Dazu taucht zu Beginn eine Vielzahl an Ermittlern auf, über die man sehr bald den Überblick verliert, zumal sie häufig nur beim Nachnamen oder Vornamen betitelt werden- das sorgte für unnötige Fragen und beeinflußte den Lesefluß negativ.

Positiv empfand ich die recht kurzen, übersichtlichen Kapitel, auch die verschiedenen Handlungs- und Zeitstränge, die die Spannung doch recht hoch halten konnten.

Dieser Thriller erinnerte sehr an Dan Brown und seine religiösen Themen, die Grausamkeit der Verstümmelung des Mordopfers jedoch an einige andere Autoren.

Fazit: ein spannender Thriller um eine (leider zu blasse) Ermittlerin mit einigen Schwächen, dem ein wenig mehr Tiefe hinsichtlich der Personen gut getan hätte. Die Handlung an sich gefiel, wenn auch die Aufklärung zum Ende wieder etwas konfus erschien.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 08.06.2017

Urlaub in der Toskana- Aufbruch zum Neubeginn

Katzenglück und Dolce Vita
0

Karla träumt von einem Neuanfang als Illustratorin. Sie ist genervt von ihrem Alltag in einer Werbeagentur, ihrem arroganten Chef und macht sich mit ihrem Freund Marius auf den Weg in die Toskana. Dort ...

Karla träumt von einem Neuanfang als Illustratorin. Sie ist genervt von ihrem Alltag in einer Werbeagentur, ihrem arroganten Chef und macht sich mit ihrem Freund Marius auf den Weg in die Toskana. Dort angekommen genießen sie nicht nur die gemeinsame Zeit, das überaus leckere Essen, sondern begegnen einigen echten Unikaten.

Aber sie lernen auch sich selbst und ihre Beziehung zueinander besser kennen. Karla avanciert zur Katzenmutti und Marius muß sich Fragen der Zukunft stellen, endlich erwachsen werden. Karla fühlt sich in der Toskana frei und angekommen- bei sich selbst- und schöpft neuen Mut, sodaß sie alte Fesseln hinter sich lassen kann.

Die Entwicklung der Figuren macht meines Erachtens neben der wunderbaren Landschaftbeschreibung und dem besonderen Humor der Autorin den sympathischen Reiz dieses Buches aus. Das Teilen der Liebe zu Katzen verbindet natürlich umso mehr.

"Katzenglück und Dolce Vita" von Hermien Stellmacher ist für mich das 2. Werk der Autorin.
Wie auch zuvor bei "Cottage mit Kater" schafft die Autorin es spielend, ihre Leser von Beginn an zu fesseln und für ihre Protagonisten einzunehmen. Ich wurde von der Handlung abgeholt und fühlte mich während des Lesens gut unterhalten. Da es sich nicht ausschließlich um eine locker-leichte Lektüre handelt, sondern auch Tiefe vorhanden ist, war das Lesen des Romans ein spannendes Vergnügen.

Ein wunderbarer Roman, der sich wie Urlaub mit guten Freunden anfühlte. Davon hätte ich gern mehr! :)



Veröffentlicht am 08.06.2017

Der Beginn einer fantastischen Reise

Schwertläufer
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Der Roman "Schwertläufer" von Jan Peter Andres ist der 1. Band einer 3-teiligen Reihe und hat mich restlos verzaubert! 

Das Buch ist optisch und von der Haptik ansprechend und wartet nicht nur mit einem ...

Der Roman "Schwertläufer" von Jan Peter Andres ist der 1. Band einer 3-teiligen Reihe und hat mich restlos verzaubert! 

Das Buch ist optisch und von der Haptik ansprechend und wartet nicht nur mit einem exquisiten Cover (Schutzumschlag) auf, auch der eigentliche Bucheinband wurde liebevoll ausgestaltet.
Die Thematik Reise wurde hierbei schon aufgegriffen, ebenso sind der Vulkanausbruch und 2 Gestalten im Vordergrund erkennbar.
Die Vielzahl der Seiten verspricht einige spannenden Stunden voller Lesevergnügen.
Hervorzuheben sind die Karten und Anhänge am Ende des Buches, die zur Orientierung dienen sollen und bis ins kleinste Detail sorgsam durchdacht hinzugefügt wurden, dieser positive erste Eindruck hielt sich bis zum Schluß.

Die Handlung beruht auf der Begleitung des jungen Schwertläufers Robin, der mit dem befreundeten Elm Boffo auf eine gefährliche, langwährende Reise entsendet wird.
Sie sollen den drohenden Untergang der Welt durch weitere Ausbrüche des Tarantuil (Nebelberges) abwenden und dazu magische Schlüssel finden.

Dabei sehen sie sich nicht nur den üblichen Reisegefahren gegenüber, sondern werden auch von dämonischen Wesen und z.B. Erzwürmern bedroht.
Zugleich lernen sie jedoch auch einige neue Verbündete kennen und viele Menschen (oder Phantasie-Wesen) unterstützen sie bei ihren Aufgaben, sorgen für ihr Überleben und die Erfüllung der Mission.

Die Entwicklung der Figuren ist so treffend und nachvollziehbar beschrieben, daß man glaubt, neue Freunde kennenzulernen. Und immer weitere Facetten an ihnen zu entdecken.

Der Autor sorgt von Beginn an für ein unendliches Wohlgefühl beim Lesen, indem er eine phantastische Welt entstehen läßt, in die man sich fallenlassen kann.
Der Schreibstil ist durchgehend als locker und angenehm, dabei äußerst bildhaft zu beschreiben. Dennoch fehlt es nie an Tiefe!
Trotz der Hingabe, sorgsam bis ins kleinste Detail zu beschreiben, wird es weder langweilig noch langatmig.
Ganz im Gegenteil, im Sog dieser Geschichte gefangen ist man vollkommen überrascht, wie schnell dieses Abenteuer beendet war.
Und erwartet nun voller Spannung den nächsten Teil :)

Diese Geschichte ist vor allem eines: eine fantastische Reise voller Spannung mit vielen Rätseln und Geheimnissen und gespickt mit einem unschlagbaren Humor.
Ganz klare Leseempfehlung- für jede Altersstufe :)

Veröffentlicht am 29.05.2017

Erholungsurlaub an der Schlei in Buchform

Meerhimmelblau
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Liane ist Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek in Darmstadt, Ende 40, kann schleicht NEIN sagen und steht kurz vor der Grenze ihrer Belastbarkeit.

War ihre Ehe mit Jochen zu Beginn ein Traum muß ...

Liane ist Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek in Darmstadt, Ende 40, kann schleicht NEIN sagen und steht kurz vor der Grenze ihrer Belastbarkeit.

War ihre Ehe mit Jochen zu Beginn ein Traum muß sie sich nun eingestehen, daß sie nur noch aus Gewohnheit und Langeweile zusammen sind. Jochen, leidenschaftlicher Italienfan und Fremdgänger, wird für Monate nach Venedig fahren- ohne sie, allerdings mit Muse!

Wie die Rettung in letzter Sekunde erscheint ihr da die Idee ihrer Freundin und Kollegin Nele, sich kurzfristig und zeitlich begrenzt um den Hof des Großvaters an der Schlei zu kümmern. Anfangs als Fremde mißtrauisch beäugt lebt sie sich schnell ein und lernt viele Menschen kennen, deren Begegnung ihr Leben zum Teil nachhaltig verändern werden.

So mausert sie sich von der etwas verhuscht wirkenden Anhängselfrau eines lauten Egomanen zu einer selbstbewußten Frau im besten Alter, die ihre Leidenschaft zum Beruf macht. Ganz nebenbei verliebt sie sich, blüht inmitten der idyllischen Landschaft auf und kann den Mann schlußendlich für sich gewinnen.

Eine luftig leichte Geschichte, die jedoch mit einigen Wirrungen auch für ausreichend Spannung sorgt, sodaß die gute Unterhaltung das ganze Buch lang anhält, gespickt mit wunderbaren Landschaftsbeschreibungen der Schlei, die das Lesen zum Erholungsurlaub werden läßt.


Veröffentlicht am 29.05.2017

verzaubert wie ein modernes Märchen

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Anthony Peardew´s große Liebe und Verlobte Therese starb sehr früh. Am gleichen Tag verlor Anthony auch das von ihr geschenkte Medaillon, das, so versprach´er ihr, er immer bei sich tragen würde.

Seither ...

Anthony Peardew´s große Liebe und Verlobte Therese starb sehr früh. Am gleichen Tag verlor Anthony auch das von ihr geschenkte Medaillon, das, so versprach´er ihr, er immer bei sich tragen würde.

Seither umgibt ihn die Trauer und so sammelt er unablässig (von anderen) verlorene Dinge, um sie irgendwann ihrem Besitzer wiedergeben zu können. Er gibt die Hoffnung nie auf, jemand könnte es ihm gleichtun und er würde sein Medaillon zurückerhalten.
Er beschriftet die Fundstücke und doch kommt er nie dazu, sich von ihnen zu trennen.

Dies´ ist nun das Erbe seiner Assistentin Laura, die damit ein wenig Lebensmut zurückerhalten soll. Denn zugleich vererbt "der heilige Anthony" ihr auch seine Villa und den geliebten Rosengarten, den er für Therese anlegte. Laura soll hier ein Zuhause finden und erhält zugleich ungeahnte Unterstützung von dem Nachbarsmädchen Sunshine und dem Gärtner Freddy.

Die Autorin Ruth Hogan schreibt klar, mit sehr schönen Worten, sodaß man sich schnell in der Geschichte wiederfindet.
Alles ist so detailliert beschrieben, daß man sich die Räumlichkeiten der Villa, den Duft von Thereses Rosen durchaus "erlebt" und nicht nur davon liest.

Zugleich nimmt man Anteil daran, wie schwer es Laura fällt, die Besitzer der verlorenen Dinge ausfindig zu machen und sich in ihrem neuen Leben einzurichten. Sunshine, die, so sagt sie selbst, das "Daunendrom“ hat, besticht durch einen besonderen Blick auf die Welt und ihre unerschütterliche Ehrlichkeit, die gepaart mit ihrer Hilfsbereitschaft zur besten Freundin Laura´s avanciert.
Freddy... ist mehr als nur der Gärtner... :)

Es gibt verschiedene Erzählstränge in mehreren Zeitebenen, was jedoch nie unübersichtlich wird, sondern die Spannung weiter erhöht.
Dennoch lebt diese Geschichte vor allem von den leisen Zwischentönen, die ganz zart und unaufällig daherkommen. Desweiteren sorgte auch das ausgesuchte Quentchen britischen Humors für mich für den besonderen Reiz.

Dieses Werk erzählt eine wunderschöne Geschichte von Verlusten und dem (Wieder-)Finden, wobei nicht nur um Materielles geht, sondern z.B. auch eine neue Liebe, Lebenmut, Vergangenheit, Freundschaften.
Ein kleines, verzauberndes Büchlein mit dem Potential, etwas ganz Großes zu werden!