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Veröffentlicht am 19.04.2017

Mord mit der MOna Lisa

Das gefälschte Lächeln
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Der angesehene Kunstliebhaber Mackenbach wird tot in seiner Villa aufgefunden, erschlagen mit/ von der "Mona Lisa", die ja nur eine Reproduktion sein kann,
oder etwa nicht?
Im Zuge der Mordermittlungen ...

Der angesehene Kunstliebhaber Mackenbach wird tot in seiner Villa aufgefunden, erschlagen mit/ von der "Mona Lisa", die ja nur eine Reproduktion sein kann,
oder etwa nicht?
Im Zuge der Mordermittlungen beschäftigt sich Kommissar Unger mit dem Original des Louvres und stößt dabei auf Ungereimtheiten im Zusammenhang mit ihrem Raub 1911.
Ist es möglich, daß das berühmteste Gemälde der Welt, von Millionen Menschen bestaunt, eine Fälschung ist?

Ein schwieriger, umso interessanter, Fall für Unger, der sich privat auch noch mit seiner Mutter herumschlagen muß, die sich gerade bei ihm "eingenistet" hat.
Als einer der Hauptprotagonisten hatte er es mir mit seiner introvertierten, ironischen Art besonders angetan.
Wie er seine Nachforschungen betreibt fand ich sehr spannend beschrieben und immer nachvollziehbar. Auch wurde der Bezug zur Realität nie vergessen- so wurde z.B. der Personalmangel bei den polizeilichen Ermittlungen ebenso erwähnt wie die unsozialen Arbeitszeiten der Ermittler.

Alle Figuren wurden detailliert beschrieben, die meisten recht liebevoll. Selbst der Pathologe Elmenthal wird einige Fans haben, da seine Figur zwar skurril, aber immer mit präzisem Fachwissen zu glänzen vermag.
Die Verbliebenen des Ermordeten wurden etwas klischeehaft der Oberschicht zugehörig dargestellt, was jedoch eine recht simple Vorstellung von ihnen ermöglichte.

Die Kunstszene ist ebenso Thema wie die Ermittlungen oder verwandschaftlichen Verstrickungen. Bei dieser hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, hier sollte hauptsächlich zum Tragen kommen, daß auch in ihr Kriminalität vorhanden ist.

Die verschiedenen Handlungsstränge gefielen mir dagegen sehr.
Durch Kapitel getrennt, damit gut strukturiert und einfach nachvollziehbar.
Auch die Erkenntnisse und Spekulationen am Ende des Buches bewiesen, daß der Autor sich 'im Detail' mit der Thematik auseinandersetzte.
So ging es nicht nur um den Mord, sondern auch um den Diebstahl der „Mona Lisa“ von 1911, sogar in 2 (spekulativen) Variationen.

Der Erzählstil ist äußerst flüssig, fesselnd und von einer derartigen Leichtigkeit, gepaart mit Ironie, durchzogen, daß das Lesen ein einziger Genuß war.
Daher eine absolute Empfehlung von mir und 5* für diesen tollen Kriminalroman.

Veröffentlicht am 12.04.2017

Eine zauberhafte Entführung nach Paris

Frühling in Paris
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Das Cover paßt sehr gut zum Titel "Frühling in Paris".
Es macht sofort Lust darauf, dieses Buch in die Hand zu nehmen.
Der Aquarellstil wirkt dabei erfrischend, ebenso wie das Motiv:
eine junge Frau ...

Das Cover paßt sehr gut zum Titel "Frühling in Paris".
Es macht sofort Lust darauf, dieses Buch in die Hand zu nehmen.
Der Aquarellstil wirkt dabei erfrischend, ebenso wie das Motiv:
eine junge Frau in Rückenansicht dargestellt, Fernblick zum Eiffelturm, über ihr ein zartes Blätterdach und luftiger Wolkenhimmel.
Eine wunderbare Gestaltung, die mich träumen läßt.

Louise, eine junge Frau aus London, etwas unstet und immer auf der Suche nach einem Neuanfang stürzt sich mit Begeisterung und Leidenschaft in ein neues Abenteuer.
Nur einen Brief einer Französin namens Paulette bedurfte es, daß sie ihr Leben hinter sich läßt, um in Paris ganz neu anzufangen.

In der "Rue D'estelle No. 5" findet sie nicht nur eine neue Heimat, sondern auch Freunde. Zugleich kann sie sich dem Charme der Stadt nicht entziehen und ihre kindliche Entdeckerfreude überträgt sich auf den Leser.

Sie hat von ihrer (ihr unbekannten) verstobenen Tante eine kleine Wohnung vererbt bekommen, nebst einer kleinen Patisserie. Voller Mut läßt sie sich darauf ein, dieser neues Leben einzuhauchen- obwohl sie nicht backen kann. Schon gar nicht diese verflixten Macarons! :)

Dennoch ist alles nicht so rosa-zuckerig wie es zuerst klingt.

Nicht nur Louise plagen Sorgen und Zweifel, ob dies der richtige Weg für sie ist und sie genügend Kraft besitzt, alles durchzustehen.
Auch der Tabaksladenbesitzer Isaac, der Pantomime Nicolas, die Tänzerin Camille und nicht zuletzt auch Paulette haben erhebliche Schicksalsschläge zu verkraften. Ihnen allen ist gemein, daß sie noch Träume haben, die sie nicht aufgeben wollen- obwohl sie es vielleicht müßten.

Die Charaktere sind liebevoll beschrieben, so verschieden sie auch sein mögen.
Die Stimmung im Buch ist wunderbar wandelhaft und so ist man verzaubert zwischen Poesie, Rührung, Anteilnahme, Melancholie und beschwingter Leichtigkeit und Frohsinn.
Daß die Autorin Fiona Blum einige französische Worte einwob und auch einen Protagonisten aus Dante's "Inferno" zitieren läßt verleiht dem Ganzen einen tiefen Reiz, den ich so nicht erwartet hätte.
Zudem schafft der Roman es spielend, trotz der beabsichtigten Erinnerung an die erschütternden Attentate von Paris im Jahr 2015, zwischen der Melancholie des Abschiednehmens und der spielerischen Freude des Neubeginns zu wechseln.

Fiona Blum beweist mit ihrem Werk einen wunderbaren Schreibstil: locker, erfrischend. Ich konnte mich beim Lesen in die Szenen sehr gut einfühlen- oftmals erwischte ich mich dabei, daß ich selbst für mich die Worte mit Betonung las wie bei einer Lesung oder jemanden "hörte"- ganz toll!! Man war immer Teil des Buches, nie nur Leser.

Eine absolute Empfehlung für jedermann, denn in diesem Buch werden alle Emotionen vereint.
Besonders herausgestellt sei jedoch die Liebe zu süßem Gebäck (die ich mit der Autorin teile ^^) und zur Stadt Paris.
Und ein wenig Paris und Liebe ist doch an jedem Ort und in jedem Neubeginn zu finden ;)

Veröffentlicht am 12.04.2017

Ein turbulentes Abenteuer- Peter Hase auf dem Jahrmarkt

Peter Hase - Ein turbulentes Abenteuer
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Ein neues Abenteuer des kleinen Helden Peter Hase, noch dazu von der wunderbaren Emma Thompson, die sagt, nicht sie selbst hätte sich die Geschichte ausgedacht, sondern Peter hätte sie ...


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Ein neues Abenteuer des kleinen Helden Peter Hase, noch dazu von der wunderbaren Emma Thompson, die sagt, nicht sie selbst hätte sich die Geschichte ausgedacht, sondern Peter hätte sie um dessen Niederschrift gebeten :)

Mit viel Liebe zum Detail, was sich in den großartigen Illustrationen und dem zauberhaften Text widerspiegelt, wird hier eine weitere Geschichte um den kleinen Peter Hase im Stil der Originalgeschichten von Beatrix Potter erzählt.

Der Jahrmarkt kommt ins Dorf, doch Fr. Hase erlaubt Peter und Benjamin den Besuch nicht, sie warnt vor den Gefahren, die dort lauern.

Stattdessen sollen sie dem Cousin beim Blaubeerenpflücken helfen. Die beiden sind betrübt und versuchen, eine Lösung zu finden.

Denn durch das Verbot reizt der Jahrmarkt umso mehr und so wollen die beiden "nur daran vorbeigehen".

Daß das so nicht funktionieren wird ist klar, aber wie kindgerecht ihre Erlebnisse geschildert werden ist schon recht putzig. Und deshalb uneingeschränkt zu empfehlen.



Eine Geschichte für junge und junggebliebene Fans aller Altersstufen, meisterhaft erzählt von der überragenden Emma Thompson.

Veröffentlicht am 12.04.2017

Nordische Spannung

Blindgänger
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Das düstere Cover des Buches ist ansprechend und passend zur Geschichte und dem Genre gewählt.

Bedauerlicherweise ist der Klappentext sehr schlecht lesbar, da in weißer Schrift gesetzt, die sich kaum ...

Das düstere Cover des Buches ist ansprechend und passend zur Geschichte und dem Genre gewählt.

Bedauerlicherweise ist der Klappentext sehr schlecht lesbar, da in weißer Schrift gesetzt, die sich kaum von der Rückseite abhebt. Auch fiel mir der strenge chemische Geruch unangenehm auf.

Angenehm war dagegen die recht große Schrift, die kurzen Kapitel und das Abgrenzen der verschiedenen Handlungsstränge. Die Ermittlungsschritte waren gut nachvollziehbar. So konnte man der ganzen Erzählung gut folgen.

Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen- flüssig, ruhig, zurückhaltend, und dennoch konnte die Spannung bis zum Schluß gehalten werden.

Das Ermittlerduo Jan Krömer und Lisa Berthold hat seinen 6. Fall zu lösen.

Bei diesem handelt es sich um den im Wald verschwundenen Frerich Hellmers, dessen Hund getötet wurde, das Auto verlassen, ohne weitere Spuren von Hellmers.

Und Hellmers ist nicht der einzige Vermisste. Im Rahmen der Ermittlungen stoßen die beiden auf eine abgelegene Hofruine, in der mehrere gefolterte Leichen gefunden wurden. Unter ihnen Hellmers.

Es gibt immer wieder neue Verdächtige, die in den Fokus geraten, doch allen gemein ist, daß der Schein oft trügt. Es gibt viele interessante Wendungen, die das Buch äußerst spannend machen. Die Charaktere offenbaren nach und nach ihre verschiedenen Facetten und so überrascht der Schluß umso mehr, obwohl im Verlauf doch zahlreiche (falsche) Hinweise auf den Täter gegeben werden.

Der Beziehung zwischen den Ermittlern hätte meines Erachtens nach etwas mehr Tiefe gut getan, die Spannung kann jedoch durchgängig auf einem hohen Niveau gehalten werden,

Von mir gibt es deshalb eine eindeutige Empfehlung, denn ich habe dieses Buch nach einer kurzen Pause (in der ich nach dem Nachtdienst schlafen mußte) in einem Zug durchgelesen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

ein berührendes meisterstück

Mein Freund Pax
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ich konnte es gar nicht erwarten, endlich mit der geschichte um pax und peter beginnen zu können.
bereits die ersten kapitel zeigten, welches potential in der darstellung dieser geschichte innewohnt.
und ...

ich konnte es gar nicht erwarten, endlich mit der geschichte um pax und peter beginnen zu können.
bereits die ersten kapitel zeigten, welches potential in der darstellung dieser geschichte innewohnt.
und wie meisterlich es sara pennypacker versteht, uns daran teilhaben zu lassen.

man ist sofort in der geschichte gefangen- egal, ob gerade pax oder peter erzählt.

daß die autorin jeweils eine figur pro kapitel im fokus stehen läßt- gefiel mir ausgezeichnet- so bleibt es übersichtlich.
das buch überzeugt mit sehr detallierten beschreibungen und ist dennoch leicht zu lesen- immerhin soll es ja für kinder und jugendlich sein.

die kursive darstellung der fuchskommunikation finde ich persönlich eine tolle idee- nonverbal, durch gerüche, "gedanken".

peter möchte auf dem schnellsten weg zurück zu seinem fuchs pax.
aufgrund einer verletzung benötigt er die hilfe von vola, die allein auf einem abgelegenen hof lebt. sie wirkt zwar zu beginn grantig, ist jedoch ein mensch mit großem herzen, der nicht nur äußere verletzungen im krieg erlitt.

peter trainiert mit vola´s hilfe. hart. härter, als er soll, denn er hat nur ein ziel vor augen: zurück zu Pax. so schnell es geht.
obwohl er sich so schindet, muß er erkennen, daß vola recht hat und dennoch schwankt er zwischen ungeduld, hoffnung und sogar angst, daß sein geliebter freund bereits tot ist.

doch pax ist ein schlauer fuchs- obwohl er schon so früh zu peter kam und nur das leben mit ihm kannte- doch gerade aus diesem grund wird auch er nicht aufgeben, nach peter zu suchen, denn er sieht in ihm seine familie. unterstützung erhält er von gray, bristle und auch runt- sie zeigen ihm, wie wildtiere überleben... und nehmen ihn, den "menschenstinker", in ihren reihen auf.

dieses buch behandelt viele themen zugleich. es geht um tiefe freundschaft, vertrauen, verlässlichkeit und auch um das erwachsen-werden. denn das geschieht mit peter. und auch pax. während peter seinem vater die stirn bietet, gründet pax nun mit bristle eine familie. dennoch bin ich mir sicher, daß sie in peter´s nähe bleiben werden, auch, wenn pax jetzt mehr wildtier ist wird er "seinen jungen" nie ganz ohne seinen schutz lassen.

somit hat sara pennypacker hier eindrucksvoll bewiesen, daß eine freundschaft zwischen mensch und fuchs sehr wohl möglich ist. wenn vielleicht auch nicht in jedem fall.

dieses buch ist ein großes abenteuer, an dem man selbst als erwachsener wachsen kann... äußerst lesenswert! denn wir sind alle "eins und nicht eins".