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Veröffentlicht am 03.10.2023

Träume am Meer

Wo du mich findest
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Das Cover sprach mich nicht an, schien aber zu Handlung zu passen. Eine Frau mittleren Alters liegt auf dem Rücken im Wasser, ihre Arme über den Schultern weit ausgestreckt, entspannt.

Mich schrecken ...

Das Cover sprach mich nicht an, schien aber zu Handlung zu passen. Eine Frau mittleren Alters liegt auf dem Rücken im Wasser, ihre Arme über den Schultern weit ausgestreckt, entspannt.

Mich schrecken kurze Bücher eher ab, oft reichen die Worte nicht, die Geschichte in Gänze zu erzählen bzw. scheint irgendwo noch etwas zu fehlen, das alles rund werden läßt.

Doch hier war alles anders.

Der Schreibstil der Autorin Anne Barns hat mich sofort abgeholt. Sie ist eine excellente Beobachterin.
Mit Leichtigkeit läßt sie einen Sog entstehen, dem man sich nicht zu entziehen vermag.

Man träumt mit Sophie, die noch um beste Freundin, den Vater und letztlich verpaßte Chancen trauert.
Aus einem Missgeschick wird ein Traum, ein Traumleben mit einem Traummann, ersponnen.

Als Übersetzerin mit täglichen Formulierungen vertraut, wird alles festgehalten in der Briefform als Ich-Erzählung.
Ihre Sehnsucht nach einer Zuflucht, nach Verständnis, nach neuem (Lebens-) Mut und Glück ist nachvollziehbar und -erlebbar.
Die Beschreibung "traurigfroh" paßt sowohl zur Protagonistin Sophie als auch zum gesamten Werk. Rügen als Zuflucht und später dann Heimat, mit seinen rauen Klippen, kühlem Meer und dem ganzen weiten Himmel an sonnigen Tagen, ist einmal mehr Schauplatz einer wundervollen Geschichte.

Dennoch gelingt es Anne Barns, über die Erfüllung von Träumen hin zur Realität ganz ohne Kitsch und Phrasen auszukommen.
So entstand ein sehr intensiver und poetischer Roman, der unbedingt zu empfehlen ist.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Bündnisse

Der Wald
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Das Cover paßt nicht ganz zum Titel "Der Wald- er tötet leise", so glaubt der Lesende zu Beginn, sind doch die Protagonisten krautige Monsterpflanzen (keine Schlinger) und nicht der/ ein Wald. Die Gestaltung ...

Das Cover paßt nicht ganz zum Titel "Der Wald- er tötet leise", so glaubt der Lesende zu Beginn, sind doch die Protagonisten krautige Monsterpflanzen (keine Schlinger) und nicht der/ ein Wald. Die Gestaltung und besondere Haptik machen jedoch schon das erste "in-die-Hand-nehmen" zu einem besonderen Erlebnis.

Inhalt: Schlichte Saatgutbriefe ohne Absender werden global an viele Adressen verschickt und deren Inhalt auch in die Erde gebracht.
Jedoch töten die daraus entstehenden Pflanzen Mensch und Tier. Zudem breiten sie sich so rasant aus, sodaß auch andere Pflanzen verdrängt werden und Hungersnöte wahrscheinlich sind.

Verschiedene Wissenschaftler aus aller Welt sind nun bemüht, diese Killerpflanze so schnell wie möglich zu stoppen (oder ganz zu vernichten).
Doch jede Idee scheint das Gegenteil zu bewirken.

Der Schreibstil ist leicht lesbar und sehr flüssig. Die detaillierten Beschreibungen, mehrere Perspektiven und Charaktere (Prota- und Antagonisten) machen diesen Roman mit seinem besonderen Plot extrem spannend und unterhaltsam.
Allein die Charaktere blieben in ihrer Beschreibung etwas blaß, hier fehlte die Tiefe.

Die Idee der killenden (Ranken-) Pflanzen ist nicht neu und jeder (Hobby-)Gärtner kennt einige dieser "bösen" Vertreter, die sich einfach nicht ausmerzen lassen- wenngleich sie uns natürlich nicht töten! Noch nicht!

Der Autor Tibor Rode hat außerordentlich viele Fakten aus den Bereichen Wissenschaft, Geschichte und auch der Philosophie zusammengetragen und mit dieser Idee verwoben, sodaß es nicht wie ein reiner Spannungsroman (ausschließlich) zur Unterhaltung wirkt.
Die Möglichkeiten, die KI heute schon zeigen und die Fähigkeit der Pflanzen, sich gegen die widrigsten Bedingungen durchzusetzen, verlangt ein gewisses Feingefühl und Respekt im Umgang- jedoch ohne Angst oder Panikmache (wie aktuell zu erleben).

Für mich war "Der Wald" zugleich spannend, unterhaltsam und lehrreich, sodaß ich ihn empfehlen kann.
Die derzeitigen Auswirkungen des Klimawandels (Waldbrände in Südeuropa) und die "Ausbreitung" der Anwendungsgebiete von KI machen diesen Roman zu einem brandaktuellen (u.U. in Zukunft: einen richtungsweisenden).

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Akte X in England

Prophet
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Das Cover des Romans "Prophet“ der Autorinnen Sin Blaché und Helen MacDonald ist sehr eindrucksvoll mit seinem gelb-lodernden Flammenmeer gestaltet und würde mich zum Kauf animieren.

Ein amerikanisches ...

Das Cover des Romans "Prophet“ der Autorinnen Sin Blaché und Helen MacDonald ist sehr eindrucksvoll mit seinem gelb-lodernden Flammenmeer gestaltet und würde mich zum Kauf animieren.

Ein amerikanisches Diner in England, auf dem Land, mitten in einem Feld- seit genau 80 Tagen. Ohne Fundament, ohne Anschlüsse- dennoch ist es beleuchtet. Es wirkt belebt, obwohl menschenleer und eher Kulisse statt Realität.

Die Geheimagenten Sunil Rao und Adam Rubenstein werden beauftragt, das Rätsel um das Diner zu lösen. Denn es erscheinen auch andere "Dinge", die ebensowenig echt sind. Und eine Leiche.

Während Rubenstein als Soldat hauptsächlich Befehle ausführt, ist Rao nicht nur in der Lage zu erkennen, ob etwas real (oder eine Fälschung) ist oder jemand lügt- er leidet auch an PTBS und ist drogenaffin.
Die beiden arbeiten nicht das erste Mal zusammen und während Rao recht offen und gut lesbar ist- ist es Rubenstein nicht. Auch nicht für Rao.

So geht es in dieser "AKTE X"- ähnlichen Geschichte nicht nur um die Aufklärung der mysteriösen Phänomene, sondern auch um die Anziehung zwischen Sunil und Adam. Diese ist allerdings so angenehm im Hintergrund, daß der SciFi-Teil deutlich überwiegt.

Der Roman beginnt sehr spannend, der beeindruckende Schreibstil lädt zum Weiterlesen ein und man badet förmlich in der Geschichte.
In der Mitte jedoch flacht alles ab und es wird zäh und zum Teil sogar langweilig. Zum Ende steigt die Spannung jedoch wieder an und es gibt ein furioses Finale (wenn auch kein Happy End).

Die Hauptprotagonisten Sunil und Adam sind sehr detailliert und nachvollziehbar gezeichnet, ebenso die Orte und Handlungen. Einige Nebendarsteller verblassen jedoch- hier wurde etwas Potential verschenkt und ich hätte mir hier eine ähnliche Tiefe gewünscht.

Dennoch fühlte ich mich von dieser besonderen Geschichte, die SciFi mit Action, Thriller und Romanze geschickt miteinander verbindet, sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Spiel und Wirklichkeit

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
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Das Cover in der Vorstellung bei vorablesen war liebevoll gestaltet und gab einen ersten Einblick in die wunderschöne Welt Askendors- tolle Farben und die Hauptfigur im Zentrum.
Das "alte" Cover, das mein ...

Das Cover in der Vorstellung bei vorablesen war liebevoll gestaltet und gab einen ersten Einblick in die wunderschöne Welt Askendors- tolle Farben und die Hauptfigur im Zentrum.
Das "alte" Cover, das mein Leseexemplar zierte, spricht mich dagegen gar nicht an. Relativ nichtssagend ist auf weißem Grund ein junges Mädchen abgebildet, im Hintergrund erkennt man einen verkleinerten Reiter/ Kämpfer.

Florentine, 15, lebt mit einer sehr dominanten Mutter, die viel von strikten Plänen und Disziplin hält, und einem durch Abwesenheit glänzenden Vater, ein recht normales Teenieleben.

Das ändert sich, als sie die virtuelle Welt von "Askendor" kennenlernt, deren Sog sie sich nicht entziehen kann.
Als sie plötzlich dem mächtigen- und furchteinflößenden- Herrscher Thosse von Baar gegenübersteht, erscheint ihr alles wie ein merkwürdiger Traum. Aber alles ist real/ wirklich (wahr). Flo findet es auch gar nicht sooo schlimm, denn Thosse ist zudem noch wahnsinnig attraktiv. Und folgt ihr in unsere Welt.

"Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit" der Autorin Silke Schellhammer ist ein SciFi-/ Jugendroman, der mich vor allem durch den amüsanten und fesselnden Schreibstil überzeugen konnte.

Die Geschichte hat einige Schwachstellen (Handlungen/ Entwicklungen wirkten unglaubwürdig), aber der Lesespaß durch die tollen Dialoge und (lesbaren) Gedanken der Protagonistin wogen das auf.
Der Humor ist großartig ("Glückskeks auf zwei Beinen") und auch die Figuren wurden fast durchgängig sympathisch gezeichnet. Auch die Tendenz zur Weiterentwicklung ist erkennbar.

Da ich mit Ü40 eher nicht zur Zielgruppe gehöre, bin ich gespannt, wie meine Tochter das Buch beurteilt.

Von mir gibt es 4* für den guten Versuch, ein Spiel mit der Wirklichkeit zu verknüpfen und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Frauenschicksale

Porträt auf grüner Wandfarbe
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Das Cover wirkt interessant, wirkt aber irritierend konträr zum Titel.
Zwei junge Damen flüstern sich lachend etwas zu, sind es ihre Geheimnisse?

Autorin Elisabeth Sandmann erzählt eine fesselnde (Familien-)Geschichte, ...

Das Cover wirkt interessant, wirkt aber irritierend konträr zum Titel.
Zwei junge Damen flüstern sich lachend etwas zu, sind es ihre Geheimnisse?

Autorin Elisabeth Sandmann erzählt eine fesselnde (Familien-)Geschichte, die auf zwei Zeitebenen stattfindet.
Zum einen die der langjährigen komplizierten Freundschaft zwischen der bodenständigen Ella und der glamourösen Ilsabé.
Zum anderen die von Gwen, Ilsabés Enkelin, die durch die 20jährigen Aufzeichnungen Elsas versucht, ihre Wurzeln zu begreifen.

Kontinuierlich neue Geheimnisse, die aufgedeckt werden, die Komplexität der Handlung, der Charaktere, sowie deren Beziehungen untereinander erforderten sorgfältige Konzentration und aufmerksames Lesen.
Dabei erwies' sich das beigefügte Personenregister (Lesekarte) als hilfreich.

Die Charaktere waren authentisch und vielschichtig dargestellt, der Schreibstil flüssig und einige Szenen detailverliebt.
Durch die Vielzahl an einzelnen Geschichten, Beziehungen und Schauplätzen konnte jedoch nicht dauerhaft die Tiefe gehalten werden. Während Ellas Aufzeichnungen (Ich-Erzähler) durchweg spannend, gefühlvoll und gut nachvollziehbar waren, blieb Gwen- obwohl in unserer Zeit und mir vom Alter deutlich näher- eher blaß. Ihre Handlungsweise und Spurensuche waren für mich eher Mittel zum Zweck (die Geschichte Ellas weiter zu verfolgen).

4 Sterne für diese komplexe Familiengeschichte.

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