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Veröffentlicht am 23.08.2022

literarischer Kurzurlaub

Das Glück auf der letzten Seite
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Die graphische, zurückhaltende Darstellung einer Häuserzeile inklusive des Eiffelturms, im Vordergrund eine lesende Frau mit lackierten Nägeln- im farbigen Kontrast dazu Titel und Autorenname- gefällt ...

Die graphische, zurückhaltende Darstellung einer Häuserzeile inklusive des Eiffelturms, im Vordergrund eine lesende Frau mit lackierten Nägeln- im farbigen Kontrast dazu Titel und Autorenname- gefällt mir sehr gut.

Hauptprotagonistin Anna-Lise findet ein Manuskript und ahnt nicht, wie sehr dies ihr Leben verändern wird.
Fasziniert vom Inhalt begibt sie sich auf die Suche nach dem Autor, der jedoch vor sehr langer Zeit nur die 1. Hälfte des Buches verfasst hat.
Der Eigenbrötler Sylvestre wird sodann aufgestöbert und in Briefform kommuniziert.
Auch mit den weiteren Charakteren, wozu die Autorin auch eine Erklärung gibt- z.B. die Abneigung der Person gegen Handys. Nach und nach erfährt man Lebensdramen, Liebesgeschichten und hungert immer nach der nächsten Seite.

Der Schreibstil ist typisch französisch- locker, leicht, mit Esprit. Die Briefwechsel machen es zu etwas ganz Besonderem.
Die Figuren sind sehr fein gezeichnet, die detaillierten Landschaftsbeschreibungen ließen mich träumen.

Diese wunderbare Geschichte verhalf mir zu einen literarischen Kurzurlaub, der gern viel länger hätte dauern dürfen.
Sehr gern viel mehr davon!

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Ganzheitlichkeit... eingeschränkt

Mein Kompass durch die Wechseljahre
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Das Cover ist ansprechend.
Allerdings ist die abgebildete freundliche Dame nicht die Autorin Fr. Dr. Fischer.
Das muß nicht stören, ich persönlich finde es unpassend.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, ...

Das Cover ist ansprechend.
Allerdings ist die abgebildete freundliche Dame nicht die Autorin Fr. Dr. Fischer.
Das muß nicht stören, ich persönlich finde es unpassend.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, zumal ich mit der Alternativmedizin in den Wechseljahren bislang kaum Erfahrung habe, allerdings seit einer Gyn-OP verfrüht betroffen bin.

Einige Ratgeber habe ich seither gelesen- zum Teil auch mit sehr guten Ratschlägen- allerdings immer mit der "Chemie-Keule".

Wie bislang in jedem Buch zu diesem Thema- so auch in diesem- fehlt folgendes: wie erleben es Frauen, die durch eine OP in die Wechseljahre kommen? Eben ist man noch gebärfähig, hat seine Organe und Hormone und dann ganz akut nicht mehr.
Wie geht man mit den entstandenen Problemen um? Während im Normalfall Monate und Jahre zur Anpassung dienen, muß hier innerhalb von Tagen umgedacht, -gefühlt werden.
Auch in diesem Buch, wird auf dieses Thema nicht eingegangen, obwohl so viele Frauen betroffen sind. Und hätte ich diese Ratgeber vorher lesen können, wäre ich vll. nicht innerlich verstümmelt worden. Solange aber Ärzte weiterhin knapp 2.000€ an dieser OP verdienen und alternative, medikamentöse Therapien inkl. Hormongaben nicht besprochen werden... wird es leider noch vielen Frauen so ergehen. Die danach mit den Folgen alleingelassen werden.

Die Autorin ist vor allem Seminarveranstalterin und Dozentin, zahlreiche Mitschnitte findet man auf den gängigen SocialMedia-Plattformen.

Mir gefiel die Gestaltung des Werks, das auch als "Kompass" betitelt ist, nicht. Eine Leitung, die mich zur Problemlösung bzw. zu einem Verständnis führt, ist hier nicht gegeben. Es wird Grundlegendes angerissen, es werden Beispiele für Teezusammensetzungen gegeben, Verhütung ist auch ein Thema- allerdings gehe ich davon aus, daß eine Frau in ihrer Lebensmitte darüber bereits informiert ist!

Vielleicht hilft dieses Buch Frauen, die bislang noch nichts zu diesem Thema lasen und sich eher für die Alternativmedizin interessieren. Für mich war es- leider- keine Hilfe.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

zuviel gewollt

Das U-Boot
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"Das U-Boot" ist das Debüt von Hans Leister und ein dystopischer Thriller. 
Das Cover zeigt passend zur Geschichte ein U-Boot, das hier jedoch über Wasser fährt. 

Leah nimmt an einer Spezialausbildung ...

"Das U-Boot" ist das Debüt von Hans Leister und ein dystopischer Thriller. 
Das Cover zeigt passend zur Geschichte ein U-Boot, das hier jedoch über Wasser fährt. 

Leah nimmt an einer Spezialausbildung der Marine teil, sie soll Teil einer reinen Frauen-U-Boot-Mannschaft werden.
Während sie sich am Ziel ihrer Träume glaubt, scheint sich das Schicksal der Menschen durch eine Katastrophe dramatisch zu verändern. Nur die nun schwangere Leah und ihr Team an Bord sind nicht betroffen.
Was ist geschehen und wie können sie überleben? Die Ressourcen an Bord sind endlich.

Im 2. Erzählstrang begleiten wir Tarik, der durch die Katastrophe seinen Sohn verliert und mit seiner Tochter nach einer Rettung sucht. 

Nach einem furiosen Beginn weist dieser Roman leider deutliche Längen auf. Die extrem detaillierte Beschreibung von Leah's (Arbeits-) Alltag und ihren Emotionen ließ mich z.T. ungeduldig und gelangweilt werden. Da wären Kürzungen günstig gewesen.
Die Längen verlieren sich jedoch nach der Beschreibung der Katastrophe und die Handlung wird wieder deutlich spannender. Dann kann man auch wieder von Thrill(er) sprechen.
Die verschiedenen Erzählstränge sorgen für zusätzlich für Spannung.

Es gibt einen 3.Erzählstrang viele Jahre nach der Katastrophe.
Das Ende wirkt wieder etwas blaß, da wäre deutlich mehr Potential gewesen.

Insgesamt ist dieser Roman für mich kein Thriller- eher etwas zwischen Sachbuch und Roman, da viele Details zur Politik oder technischen Fragen überintensiv behandelt werden. Auch der Schreibstil und die Spannung sind nicht durchgängig so gut/hoch wie anfangs erwartet.
Deshalb nur 3Sterne.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

(N) Ostalgie

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Ein sommerliches Cover, das darauf hindeutet, daß ein Schwimmbad zur Geschichte gehört- und Darstellung von 2 der 3 Freundinnen- vielleicht macht die 3. gerade das Foto?

Der erste Schauplatz ist Ostberlin ...

Ein sommerliches Cover, das darauf hindeutet, daß ein Schwimmbad zur Geschichte gehört- und Darstellung von 2 der 3 Freundinnen- vielleicht macht die 3. gerade das Foto?

Der erste Schauplatz ist Ostberlin im Jahre 1956, das Geburtsjahr meiner Mutter. Sie wuchs wie ich in der DDR auf- einem Staat, dessen Außenwirkung hauptsächlich in Mangel und Diktatur bestand.

Dies' wirkt im Buch ganz anders. Die Freundinnen Betty, Martha und Clara scheinen normale junge Frauen, die bei ihrem Erwachsenwerden unterschiedliche Probleme zu scheinen haben. 
Die 3 Hauptprotagonistinnen lernen sich im Strandbad am Müggelsee näher kennen. 

Sie sind sehr verschieden und wachsen in äußerst unterschiedlichen Familienverhältnissen auf. 
Claras träumt von einem Leben im Westen (, um Astronautin zu werden), Betty liebt den Film und einen regimetreuen Regisseur und Marthas begeistert sich für die FDJ. 

Ihr Alltag und auch ihre Entscheidungen werden nicht nur von Familie, Freunden oder Bekannten geprägt, sondern auch durch die Vorgaben des Staates. Dieser kontrolliert alles, auch die Musik der jungen Leute- "Westmusik" ist verboten!

Der Sprachstil der Autorin ist leicht lesbar und die Figuren detalliert gezeichnet.

Trotz einiger Schicksalsschläge und daheriger Schwere, wirkte vieles auch leicht- so wie es in der Jugend eben ist. Die erste Liebe, der erste Liebeskummer, die Frage nach dem Wohin... und dem Sinn.

Für mich gab es an einigen Stellen Längen, insgesamt jedoch ist der Roman empfehlenswert.

Zu erwähnen sei noch, daß ein 2. Teil nachfolgt- die Geschichte hier also noch nicht zuende erzählt wird.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Hüterin der (verlorenen) Dinge

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Das Cover ist ein Traum- eine wunderschöne Handtasche- fliederfarben!- dazu eine aufgeblühte Tulpe... gut abgestimmt auf die Geschichte.

Denn eben diese Handtasche wurde verloren und nun gesucht, von ...

Das Cover ist ein Traum- eine wunderschöne Handtasche- fliederfarben!- dazu eine aufgeblühte Tulpe... gut abgestimmt auf die Geschichte.

Denn eben diese Handtasche wurde verloren und nun gesucht, von einem älteren, charmanten Herren namens Mr. Appleby.
Vielleicht kann die leicht schrullige, aber äußerst liebenswerte Dot dabei helfen. Schließlich arbeitet sie im Fundbüro.

Dot, alleinstehend, hat einen interessanten Blick auf die Welt. 
Sie, einer etwas schwierigen Familiensituation steckend, versucht doch immer noch, das beste in allem/ und jedem zu entdecken.
Und während sie sich auf die Suche von Mr. Applebys, bzw. der seiner (verstorbenen) Frau, Tasche begibt, kommt sie nach und nach bei sich selbst an.
Sie erkennt Freunde, wahre Schwesternliebe statt Konkurrenz und auch die Liebe schaut vorbei.

Der Schreibstil ist angenehm, humorvoll, aber auch nachdenklich.

Es ist eine liebenswürdige Geschichte, mit einer großartigen Protagonistin, die ganz in der Menge (bzw. im Keller des Fundbüros) versteckt, gefunden werden sollte.

Unbedingt lesen! *****

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