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Veröffentlicht am 10.09.2021

schonunglose Trauer(ver)arbeit(ung)

Betreff: Falls ich sterbe
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In diesem „autofiktionalen“ Roman- zum Teil autobiographisch, zum Teil Fiktion-  beschreibt Autorin Carolina Setterwall fast minutiös ihre Gefühle und Gedanken nach dem überraschenden Todes ihres Mannes.

Carolina ...

In diesem „autofiktionalen“ Roman- zum Teil autobiographisch, zum Teil Fiktion-  beschreibt Autorin Carolina Setterwall fast minutiös ihre Gefühle und Gedanken nach dem überraschenden Todes ihres Mannes.

Carolina und Aksel sind um die 30, beruflich erfolgreich und angekommen, sie leben mit ihrem Baby Ivan in einer Eigentumswohnung. Bis dahin alles perfekt, so scheint es, bis Aksel Carolina eine Mail schickt:

" Betreff: Falls ich sterbe". In ihr alle wichtigen Passwörter und Orte wichtiger Dokumente, die von Bedeutung sind.

Nun wundert man sich, wie kommt er dazu? Carolina ist leicht irritiert, doch kennt sie ihren eher sachlichen Mann und schlussendlich versöhnt sie die Idee, daß das eigentlich doch wichtige Informationen sind. Die Mail ist vergessen, im Alltag mit Baby ganz in den Hintergrund gerückt.

Bis Carolina Aksel eines Morgens tot im Bett auffindet. 

Und während Carolina versucht, eine Form von Normalität zu finden, umkreisen sie Familie, Freunde... immer ist jemand zur Stelle. Um ihr mit Ivan zu helfen, einzukaufen, zu putzen, zu kochen.

Diese wunderbaren Menschen sind es auch, die das Zimmer, in dem Aksel starb, komplett verändern, sodaß Carolina diesen Raum überhaupt wieder betreten kann.

Trotz all dieser Unterstützung hadert Carolina. Schonungslos beichtet sie hier ihre Ängste, Aksel ständig überfordert und bedrängt zu haben. Ist sie Schuld an Aksels plötzlichem Herztod?

War ich nach der Leseprobe total gefesselt vom Schreibstil, von der Nähe zu Carolina, schwand dies' mitunter im Laufe der Geschichte. Da beide Hauptprotagonisten recht rational und wenig emotional agieren, fehlte mir oft das Verständnis für ihr distanziertes Verhalten.

Mir persönlich fehlte auch der Dank für all die Freunde und Familienmitglieder, die Carolina in dieser Zeit auffingen. Auch ihr Helikoptermuttertum gegenüber Ivan war mir zum Teil zuviel.

Dennoch ist Carolinas Beschreibung so schonungslos ehrlich, daß die Thematik Trauerbewältigung nachvollziehbar dargestellt wird.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Das Alte Land

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
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Das wunderschöne Cover vermittelt ein Gefühl von Freiheit- mit seinem Blau, den Kirschen und den Schwalben, die zugleich den Sommer verheißen.

Autorin Valerie Pauling hat mit ihrem Roman “Der Himmel ist ...

Das wunderschöne Cover vermittelt ein Gefühl von Freiheit- mit seinem Blau, den Kirschen und den Schwalben, die zugleich den Sommer verheißen.

Autorin Valerie Pauling hat mit ihrem Roman “Der Himmel ist hier weiter als anderswo” eine sehr berührende, doch nie ins Kitschige abdriftende Geschichte geschrieben. Im Gegenteil- sehr realitätsnah beschreibt die Autorin Situationen und Gedankengänge, die immer nachvollziehbar waren.

Hauptprotagonistin Fee (Felicitas) war mir sofort sympathisch. Nach dem Tod ihres Mannes kann sie nicht mehr Geige spielen- dabei ist das ihr Beruf. Sie trauert. Um ihren Mann, ihr Leben, ihre Musik, die sie verloren zu haben glaubt.

Ihre vier Kinder sind alle sehr unterschiedlich in ihren Ansprüchen und im Wesen- was ihr Leben nicht einfacher macht. Als ihnen ihre Mitwohnung gekündigt wird, muß ein neuer Wohnort gefunden werden. Aber mit 4 Kindern und ohne Arbeit? 

So kommt die Familie ins Alte Land auf einen wunderschönen, wenn auch sehr betagten Gasthof. Der ihr neues Heim werden soll.
Doch ohne finanzielles Polster, ohne Einkünfte und mit immer neuen Problemen ist das alles andere als einfach.

Aber wozu sind Freunde da? 
Alte wie neue stehen Fee und ihren Kindern bei. In all dem Trubel übersieht Fee manchmal das Wichtigste. Doch auch sie kann noch (dazu-)lernen. Zu vertrauen, neu zu beginnen und vielleicht sogar, wieder zu lieben.

Eine sehr warmherzige Geschichte, die mich träumen ließ und die ich sehr gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

in der Hitze der Nacht

Berlin Heat
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Autor Johannes Groschupf
erzählt eine Geschichte, die nach der (Covid19-) Pandemie spielt, deren Ende wir aktuell wohl alle herbeisehnen. Es ist Sommer, eine mörderische Hitze in einer überfüllten, betonierten ...

Autor Johannes Groschupf
erzählt eine Geschichte, die nach der (Covid19-) Pandemie spielt, deren Ende wir aktuell wohl alle herbeisehnen. Es ist Sommer, eine mörderische Hitze in einer überfüllten, betonierten Stadt. Man wird entweder lethargisch oder überreizt. Dazwischen gibt es nicht viel.

Das Cover hätte mich nicht angesprochen, der Klappentext jedoch schon und nach der Leseprobe war ich "angefixt"- von der Story und dem angenehmen, lockeren Schreibstil, der sehr gut zum Sommer, zur Story und auch zu Berlin paßt.

Der Roman beginnt dramatisch, gespannt fiebert man als Leser mit, was und wie Protagonist Tom alles in seinen vollgepackten Tagen und Nächten erlebt.

Da er Spieler ist, hat er sich Geld geborgt und dieses ist nun mit Zinsen fällig. Doch Tom hat kein Geld. Auf der Suche nach einem Ausweg erscheint ihm das Angebot, eine seiner angebotenen Wohnungen zu vermieten, als DIE Lösung. Auch, wenn er gleich ein ungutes Gefühl dabei hat. Mysteriös erscheinen ihm die 2 Typen, die ihn danach fragen. In welchen kriminellen Schlamassel er sich mit dieser Zusage allerdings begibt, das konnte er nicht ahnen. Und so ist er auf die Hilfe einiger Leute angewiesen, seinem Vater z.B., oder auch einer Polizistin, um nicht nur sich, sondern auch seine neue Freundin zu retten.

Das Buch kann die Spannung des rasanten Einstiegs nicht ganz über die Länge halten, langweilig oder -atmig wird es jedoch nie!
Durch geschickte Wendungen, neue Figuren und auch zeitliche Rückblenden schafft es Groschupf, daß man immer mitten im Geschehen ist und mitfiebert, ob das Unmögliche vielleicht doch noch zu schaffen ist. Auch, wenn Tom jetzt unbedingt ein Sympath ist. Oder vielleicht doch- allerdings ein sehr chaotischer.

Ein tolles Buch, das ich so nicht ausgewählt hätte, mich aber sehr gut unterhalten hat. 4,5*

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Die beeindruckende Frau Churchill

Lady Churchill
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Der Roman «Lady Churchill» von Marie Benedict beleuchtet das Leben und Wirken Clementine Churchills, der Frau, die an der Seite ihres Mannes Winston bislang kaum Beachtung fand.
Das könnte sich mit diesem ...

Der Roman «Lady Churchill» von Marie Benedict beleuchtet das Leben und Wirken Clementine Churchills, der Frau, die an der Seite ihres Mannes Winston bislang kaum Beachtung fand.
Das könnte sich mit diesem Buch ändern.

Aus der Ich-Erzählweise Clementines, die sich durch das gesamte Buch zieht, erfahren wir zu Beginn, wie sich Cat und Pug, so ihre Kosenamen füreinander, das erste Mal begegnen.

Auch beleuchtet dieser Roman sehr gut seine Arbeit und die Auswirkungen seiner politischen Entscheidungen- ebenso wie die ihren. 

So erfahren wir z.B., daß es ihr Verdienst war, daß die Schutzbunker im 2.Weltkrieg etwas hygienischer gestaltet wurden, auch stand sie zur Wache auf den Hausdächern und tat somit ihren Teil bei. 
Clementine scheute sich nicht, Frauen und Mädchen zum Kampf aufzurufen- und dies' auch selbst zu tun!

Sie war immer stark politisch interessiert und trat für das Frauenwahlrecht ein. 
Auch, wenn das oftmals nicht gern gesehen wurde.
Denn ihre Rolle als Mutter litt darunter- die Kindererziehung übernahmen meist andere- und sie selbst unter dem Verlust der Bindung zu ihren Kindern. 

Ihr Mann hingegen, der mächtigste Mann Europas, war egozentrisch, konnte nicht haushalten und oftmals plagten ihn Selbstzweifel, sodaß sie ihn aufbauen mußte. Häufig schrieb sie seine Reden, übte sie mit ihm ein, traf mit ihm wichtige politische Entscheidungen und fand viel zu wenig Anerkennung für ihr Engagement!

Im Laufe des Buches wird erneut klar, wie schwer das Leben an der Seite eines so wichtigen Mannes ist. Clementines Sorgen, ihre Liebe zu Mann und Kindern, Kriege und ihr Drang nach Veränderung- vor allem für die Frauen- ließen sie ein bewegtes, aber auch entbehrendes Leben führen.

Ein sehr spannender Roman, flüssig und ansprechend geschrieben über das Wirken einer absolut großartigen Frau! 
Absolut empfehlenswert und (wohl-)verdiente 5☆!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Wer nicht wagt: Klima-App

Fair Play
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Wie wäre es wohl, wenn jeder von uns über eine App angezeigt bekäme, welche Auswirkungen das eigene und das Verhalten der anderen auf die Klima-Katastrophe hat? 
Eine Idee, für einen Wettbewerb an den ...

Wie wäre es wohl, wenn jeder von uns über eine App angezeigt bekäme, welche Auswirkungen das eigene und das Verhalten der anderen auf die Klima-Katastrophe hat? 
Eine Idee, für einen Wettbewerb an den Schulen, die letztlich ein Leben auslöscht!

Ein Schülerteam, zusammengewürfelt, versucht, die Idee einer Schülerin im Rahmen eines Schulwettbewerbs umzusetzen. Jeder von ihnen verfolgt unterschiedliche Interessen mit seiner Teilnahme. Und jeder von ihnen geht anders mit der Aufgabe um.
Und dann läuft alles ganz anders als geplant und die gute Absicht erstickt im Chaos.

Dieses Buch bietet einige tolle Denkanstöße wie z.B. unseren Umgang mit den digitalen Medien, ihren Einfluß auf uns (Überwachung, Selbstwertsteigerung durch Likes), die Klimakatastrophe, den Gruppenzwang ebenso wie die Selbstdarstellung (Lügen) einiger Influencer*innen.

Der Schreibstil ist sehr modern und leicht lesbar. Der Plot wird spannend und geradezu erschreckend realistisch erzählt.
Der Bezug zu "Die Welle" wurde schon erwähnt, es gibt Ähnlichkeiten, jedoch stellt sich diese Geschichte m.E. ganz anders dar.

Ich fühlte mich gut unterhalten- wenngleich ich das Ende etwas zäh und unbefriedigend fand- und kann dieses Buch mit 4,5 von 5 ☆ durchaus weiterempfehlen.

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