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Veröffentlicht am 20.11.2023

Irische Liebesgeschichte zum Wohlfühlen

Songs of Emerald Hills
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Inhalt

„Songs of Emerald Hills“ von Anabelle Stehl handelt von der deutschen Studentin Caro und dem jungen Iren Conor, deren Wege sich in Irland, oder besser gesagt in dem gälischen Dorf „Baile na Mara“, ...

Inhalt

„Songs of Emerald Hills“ von Anabelle Stehl handelt von der deutschen Studentin Caro und dem jungen Iren Conor, deren Wege sich in Irland, oder besser gesagt in dem gälischen Dorf „Baile na Mara“, kreuzen. Caroline, die den Tod ihrer besten Freundin noch nicht verarbeitet hat, braucht eine Auszeit, bevor das ungeliebte Jurastudium beginnt. Daher kommt das Angebot, für ein paar Wochen einer älteren Dame in Irland unter die Arme zu greifen, genau zur richtigen Zeit. Auf der grünen Insel angekommen, lernt sie Conor kennen. Conor arbeitet als Lehrer für Gälisch an seiner eigenen Sprachschule, die kurz vor dem Ruin steht. Caroline bietet ihre Hilfe an und so beginnt eine Geschichte, die zeigt, was passiert, wenn man sein Leben selbst in die Hand nimmt und dem Herzen folgt.

Bewertung

Willkommen auf der grünen Insel! Anabelles neuer Roman ist eine Herzempfehlung:

Das Setting und die Atmosphäre sind so klar beschrieben, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, bereits in Baile na Mara gewesen zu sein. Dabei helfen sicherlich auch die gälischen Begriffe, die zu Beginn des Buchs erklärt sind. Als Leserin habe ich Anabelles Leidenschaft für Irland zwischen den Zeilen spüren können, was dazu führt, dass die Geschichte so authentisch ist. Caro und Conor sind Charaktere, mit denen ich mich sehr gut identifizieren konnte. Beide zeigen, wie schwer es sein kann mit der Vergangenheit abzuschließen und wie wichtig es ist, das eigene Glück in die Hand zu nehmen. Dadurch war es schön zu erfahren, wie sie zueinanderfinden und sich gegenseitig helfen nach vorn zu blicken. Auch die Nebencharaktere, die für mich für unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale standen, haben mit ihrem individuellen Charme zur Handlung beigetragen. All das führte dazu, dass das Buch im stressigen Alltag ein Rückzugsort für mich war.

Den neuen Roman von Anabelle Stehl kann ich denjenigen empfehlen:

- Die Irland lieben und das Fernweh gepackt hat,
- eine Auszeit vom Alltag brauchen,
- einen Wohlfühlroman suchen,
- internationale Liebesgeschichten mögen und
- die vielleicht auch gerade mit Problemen zu kämpfen haben, wo es keine Lösung zu geben scheint.

Ich wünsche allen, die das Glück haben, die Geschichte noch nicht zu kennen und sie zum ersten Mal lesen zu dürfen: Spraoi a bheith agat!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.08.2022

Drama und Herzschmerz im undurchsichtigen Schnelldurchlauf vor schottischer Kulisse

Wie ein Stern in dunkler Nacht
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Der Roman „Wie ein Stern in dunkler Nacht“ von Violet Thomas handelt von der deutschen Ärztin Christina, die nach zwei Fehlgeburten, die Chance ergreift, temporär die Hausarztpraxis ihrer Freundin in Schottland ...

Der Roman „Wie ein Stern in dunkler Nacht“ von Violet Thomas handelt von der deutschen Ärztin Christina, die nach zwei Fehlgeburten, die Chance ergreift, temporär die Hausarztpraxis ihrer Freundin in Schottland zu übernehmen. Dort schließt sie nicht nur die BewohnerInnen von Tobermory in ihr Herz, sondern auch den Hofbesitzer Aidan. Christina lässt ihr altes Leben in Deutschland mehr und mehr hinter sich, sodass sie sich die Frage nach ihrer Zukunft stellen muss. Wie sieht diese aus und wird ihre Heimat Schottland sein?

Mir gefällt die Idee des Romans: Schottland, ein kleines Dorf auf einer abgeschiedenen Insel, eine Ärztin, die sich eine Auszeit nach zwei schweren Schicksalsschlägen nimmt, um im Ausland ihr Glück zu finden. Leider hapert es jedoch für mich an der Umsetzung. Die Protagonistin Christina wird im Laufe der Geschichte zunehmend undurchsichtiger, ich kann ihr Verhalten häufig nicht nachvollziehen. Dadurch erscheint sie mir schon fast unsympathisch an manchen Stellen. Die anderen Charaktere sind lediglich angeschnitten, aber nicht wirklich ausgeführt. Meiner Meinung nach wird hier Potential verschenkt, denn besonders die BewohnerInnen von Tobermory könnte die Leserschaft ins Herz schließen. Ich wünsche mir, dass häufiger nach links und rechts geschaut wird. Leider dienen die Geschichten der BewohnerInnen nur dem Zweck, Christinas Gedankengang und ihre Geschichte voranzubringen. Das merke ich hier sehr deutlich. Dadurch bekommt die Protagonistin ungewollt eine Egozentrik verliehen, die mir nicht gefällt. Viele Punkte werden wiederholt, über Seiten werden Argumente abgewogen. Dadurch hinkt das Buch auch sprachlich für mich. Es gibt darüber hinaus einige Vergleiche und philosophisch-angehauchte Gedankengänge, die mir zu plump sind und wo ich mir mehr Kreativität wünsche. Besonders negativ fallen mir jedoch die Zeitsprünge auf. An einigen Stellen weiß ich nicht, wo ich zeitlich bin. Ich blättere zurück, rechne nach, verstehe nicht, wo die Zeit hin ist. Viele Punkte sind so schnell abgehakt, dass ich nicht tiefer in die Geschichte eintauchen kann. Leider geht das auch auf Kosten von Christina und Aidan. Die Geschichte der beiden berührt mich kaum. Vielleicht liegt dies auch an den logischen Fehlern, die im Buch immer wieder auftauchen und die mich mit vielen Fragen zurücklassen.

Mein Fazit ist, dass das Buch sehr nett anfängt. Mit den ersten Seiten tauche ich in die Geschichte ein und kann mich fallen lassen. Das Leben von Christina und Schottland sind zu Beginn detailliert beschrieben. Tatsächlich bekomme ich auf diese Weise selbst Lust, meine Koffer zu packen und nach Schottland zu reisen. Die Geschichte an sich ist nicht schlecht, aber einerseits wird mir die Protagonistin im Verlauf zunehmend unsympathischer und andererseits sind die Wendungen nicht nach meinem Geschmack. Die Zeitsprünge, der fehlende Tiefgang des Personals und die Sprache des Romans fallen mir negativ auch. Auch das Finale des Buches lässt mich enttäuscht zurück, sodass ich das Buch nicht ins Herz schließen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 04.07.2022

Was entsteht, wenn eine rachsüchtige Psychopathin selbst zur Gejagten wird? Ein hervorragender Thriller!

P.S. Morgen bist du tot
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Der Thriller „P.S. Morgen bist du tot“ von Vera Kurian handelt von der Studentin und Psychopathin Chloe, die an der John Adams University an einem geheimen Förderprogramm für Psychopathen teilnimmt. Dies ...

Der Thriller „P.S. Morgen bist du tot“ von Vera Kurian handelt von der Studentin und Psychopathin Chloe, die an der John Adams University an einem geheimen Förderprogramm für Psychopathen teilnimmt. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund für ihr Studium: Sie will Rache und plant ihren Kommilitonen Will zu töten. Im Verlauf ihres Plans kommt es zu mysteriösen Mordfällen an der Universität und zwei der insgesamt sieben Psychopathen sind plötzlich tot. Chloe verbündet sich mit den anderen Psychopathen und versucht die Mordserie aufzuklären, bevor sie selbst zur Gejagten des Mörders wird.

Chloe schildert die Ereignisse aus der Ich-Perspektive. Sie hat einen bissigen Humor und trotz ihrer Psychopathie, inklusive Mordabsichten, beschäftigen sie die alltäglichen Sorgen einer Studentin, was skurril und interessant zugleich ist. Sie wirkt authentisch. Sie war mir von Beginn an sympathisch, was mich an so manch einer Stelle - vor allem, wenn es blutig wurde - in einen Gewissenskonflikt gebracht hat. Darüber hinaus taucht die Leserschaft anhand der personalen Erzählperspektive noch in die Gedankenwelt weiterer Personen ein, darunter zwei der insgesamt sieben Psychopathen. Andre und Charles könnten unterschiedlicher nicht sein und bilden, gemeinsam mit Chloe, ein Trio, das mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen ist. Zusätzlich erhält die Leserschaft auf diese Weise einen umfassenden Blick auf die Storyline und die Verwirrung ist perfekt. Bis zum Schluss habe ich mitgeraten, wer der Mörder sein könnte, habe versucht zu kombinieren, um dann schlussendlich kompletter überrascht zu werden. So wird der Spannungsbogen von Beginn an aufrecht gehalten und es gab keine Passage im Buch, die langatmig wirkte, im Gegenteil. Mir gefiel besonders, dass das Buch die Themen Psychologie, Studentenleben und Mord verknüpft. All diese Aspekte führen dazu, dass ich den Plot sehr originell finde und es mir große Freude bereitet hat, das Buch zu lesen. Der Schreibstil gefiel, er war sehr abwechslungsreich und flüssig.
Negativ fällt mir jedoch der Titel auf, der meiner Meinung nicht zu dem Inhalt des Buches passt. Im Englischen heißt das Buch „Never saw me coming“, was es eindeutig besser trifft. Das Cover stellt wohl die psychologische Fakultät der John Adams University dar, was einerseits treffend ist, andererseits hätte ich mir zu der Geschichte ein anderes Cover besser vorstellen können.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch jedem empfehlen kann, der gerne spannende Thriller im Studentenmilieu liest. Es hat viele überraschende Wendungen mit einer sehr überzeugenden, bissigen Protagonistin.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 16.06.2022

"Smash the patriarchy!"

Die letzten Männer des Westens
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"Die letzten Männer des Westens" von Tobias Ginsburg schildert die Recherche vom Autor selbst rund um Antifeminismus, rechte Männerbünde und die Verfechter des Patriarchats. Dabei ist der Autor nicht nur ...

"Die letzten Männer des Westens" von Tobias Ginsburg schildert die Recherche vom Autor selbst rund um Antifeminismus, rechte Männerbünde und die Verfechter des Patriarchats. Dabei ist der Autor nicht nur in Deutschland unterwegs. Seine Recherchen führen ihn in die tiefen des Internets, in die USA und nach Polen. Was er dabei entdeckt, ist schockierend und aufrüttelnd zugleich.

Ich habe das Buch anlässlich einer Recherche für ein eigenes Romanprojekt gelesen. Tobias Ginsburg schildert hier seine persönlichen Erfahrungen, die er undercover in der jeweiligen Szene/Gesellschaft erlebt hat. Der subtile Sarkasmus ist ein Gewinn beim Lesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und ansprechend.
Dennoch musste ich das Buch zeitweise beiseite legen, zu schockiert war ich von den dargestellten Verhältnissen, die unter der Oberfläche unserer Gesellschaft brodeln. Das präsentierte Gedankengut in manchen Schichten ist schockierend und zeigt, wie weit wir noch von einer gleichberechtigten Gesellschaft entfernt sind.

Tobias Ginsburg hat ein tolles Werk geschaffen, was ich jedem empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Wer es spannend und unvorhersehbar mag, wird das Buch lieben!

Der Insasse
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"Der Insasse" von Sebastian Fitzek handelt von einem verzweifelten Familienvater, der sich in die forensische Psychiatrie einweisen lässt, um den mutmaßlichen Mörder seines Sohnes nach der bisher unentdeckten ...

"Der Insasse" von Sebastian Fitzek handelt von einem verzweifelten Familienvater, der sich in die forensische Psychiatrie einweisen lässt, um den mutmaßlichen Mörder seines Sohnes nach der bisher unentdeckten Leise zu befragen.

Fitzek versteht es, die Lesenden hinters Licht zu führen. So auch hier, denn nichts ist so, wie es scheint. Genau das liebe ich an den Psychothrillern von Sebastian Fitzek. Ich konnte das Buch nicht weglegen, nicht zuletzt, dank der zahlreichen Cliffhänger, die Fitzek geschickt im Laufe der Geschichte eingebaut hat. Die Erzählperspektive wechselt zwischendurch, was aus der Storyline ein gelungenes Gesamtpaket werden lässt.

Insgesamt ein absolut empfehlenswerter Thriller, vor allem, wenn man es temporeich mit unvorhersehbaren Wendungen mag.

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