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Veröffentlicht am 19.04.2023

Außergewöhnlich, emotional und bewegend

Das verliebte Ich
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"Das verliebte Ich: Was wäre, wenn alles nur in deinem Kopf stattfindet?" von Matthias Petz ist eine interessante Kurzgeschichte mit 72 Seiten.

Die Covergestaltung ist diffus. Dargestellt ist eine Person, ...

"Das verliebte Ich: Was wäre, wenn alles nur in deinem Kopf stattfindet?" von Matthias Petz ist eine interessante Kurzgeschichte mit 72 Seiten.

Die Covergestaltung ist diffus. Dargestellt ist eine Person, die wie durch einen Tränenschleier zu sehen ist. Dies wirkt malerisch und eröffnet einen Interpretationsspielraum beim Betrachten, der die Fantasie anregt und mit eigenen Assoziationen gefüllt werden kann, vermittelt aber gleichzeitig auch eine düstere melancholische Stimmung. Und damit passt das Cover auch wunderbar zum Inhalt des Büchleins.

Man begleitet den Protagonisten durch seine spannende und aufregende Lebensgeschichte.
Aus seiner Erinnerung heraus lässt er sein Leben Revue passieren und nimmt den Lesenden dabei mit auf eine malerische Reise. Er schildert, wie er die Welt entdeckte, nette Bekanntschaften machte und sich seiner Leidenschaft, der Fotografie, widmen konnte. Und er erinnert sich an die Zeit, in der er das Glück hatte, seine große Liebe kennenzulernen. ... Allerdings muss er rückblickend auch immer wieder Aspekte seiner eigenen Wahrnehmung in Frage stellen, denn lange Zeit war ihm nicht bewusst, dass er krank ist. ...

Die Geschichte ist vollgepackt mit Emotionen - bezaubernd, romantisch, aber auch verwirrend und geprägt von Unsicherheit und Einsamkeit.

Der Schreibstil ist angenehm, gut zu lesen und fesselnd, unbedingt wollte ich erfahren, wie es weitergeht.
Das Ende überrascht und vermittelt ein Gefühl von Fassungslosigkeit, Mitgefühl und Verständnis. ...

"Das verliebte Ich" ist eine kleine, aber feine Kurzgeschichte, die mich wirklich beeindruckt und noch Tage nach dem Lesen beschäftigt hat.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2023

Gut durchdachter und spannender Auftakt einer Krimi-Reihe

Wahnspiel
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Mit "Wahnspiel" hat Kilian Eisfeld einen gut durchdachten und spannenden Krimi erschaffen, der auch brisante Themen anspricht und zum Nachdenken anregt.

Als der verurteilte Mörder Lukas Schneider vorzeitig ...

Mit "Wahnspiel" hat Kilian Eisfeld einen gut durchdachten und spannenden Krimi erschaffen, der auch brisante Themen anspricht und zum Nachdenken anregt.

Als der verurteilte Mörder Lukas Schneider vorzeitig aus der Haft entlassen wird, kochen die Emotionen der Bevölkerung über. Im Internet beginnt ein wahrer Shitstorm und der Online-Mob ruft zur Lynchjustiz auf. Die Situation spitzt sich immer weiter zu, bis Schneider spurlos verschwindet. Als kurz darauf seine abgetrennte Hand gefunden wird, nehnen Sofija und Alex die Ermittlungen auf. ...

Nach einem rasanten Einstieg lässt das Tempo im Mittelteil etwas nach, was der Spannung aber nicht abträglich ist. Hier stehen die Ermittlungen im Vordergrund, die nachvollziehbar und glaubhaft beschrieben werden.

Auch brisante Themen wie Diskriminierung, Rassismus, Lynchjustiz und Cybermobbing werden thematisiert und regen zum Nachdenken an. Eine Triggerwarnung befindet sich übrigens am Ende des Buches.

Der Schreibstil ist angenehm, flüssig zu lesen und fesselnd. Aufgrund der humorvollen Schreibweise gab es trotz der ernsten Thematik immer wieder Momente, in denen ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. 

Die Geschichte wird kapitelweise aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass man einen Einblick in die Sichtweise und Gedanken verschiedener Figuren bekommt und so ein besseres Gespür für die einzelnen Charaktere entwickeln kann. Das sorgt nicht nur für Abwechslung und mehr Tiefe, sondern erzeugt auch Spannung. Und obwohl es auch Kapitel aus Sicht des Täters gibt, bleiben dessen Identität und seine Motive lange im Dunkeln.

Im Fokus der Handlung stehen überwiegend Alex und Sofija, die grundverschieden sind, sich aber wunderbar ergänzen.

Alex war mir wegen seiner chaotischen und nerdigen Art von Anfang sympathisch. Er ist ein freundlicher, interessanter und umgänglicher Typ, in den ich mich gut hineinversetzen kann. 

Auch Sofija, die von ihren Kollegen nicht grundlos als "Kaltfront" bezeichnet wird, hat mich überzeugt. Sicher, sie hat ihre Prinzipien, ist fordernd, selten wertschätzend und nicht wirklich nahbar, aber wenn man ihren Hintergrund kennenlert und weiß, wie sie zu händeln ist, ist sie schwer in Ordnung.

Alle Figuren sind gut ausgearbeitet und ergeben eine bunte Mischung. Aufgrund ihrer Eigenheiten sind sie authentisch und greifbar. Für den groben Überblick gibt es auf den letzten Seiten des Buches ein Personenregister. 

Alles in allem ist "Wahnspiel" ein Krimi, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Bis zur gelungenen Auflösung des Verbrechens tappte ich im Dunkeln. Ich war von Anfang bis Ende gut unterhalten, hatte Spaß beim Lesen und freu mich auf ein baldiges Wiedersehen mit Alex, Sofija und dem Rest des Teams. 
Von mir gibt es deshalb eine ganz klare Kauf- und  Leseempfehlung. 

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Spannender und unterhaltsamer Urban-Romantasy-Mix

GLYN: Silberstaub und Feuerklinge
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Mit "Glyn: Silberstaub und Feuerklinge" hat Catrina Seiler einen unterhaltsamen und spannenden Urban-Romantasy-Roman geschaffen, der mich von der ersten Seite an mitgerissen hat.

Man begleitet die Protagonistin ...

Mit "Glyn: Silberstaub und Feuerklinge" hat Catrina Seiler einen unterhaltsamen und spannenden Urban-Romantasy-Roman geschaffen, der mich von der ersten Seite an mitgerissen hat.

Man begleitet die Protagonistin Cara, die nicht gerade begeistert ist, als ihre beste Freundin Agnes sich auf einer Halloweenparty abschleppen lässt, und das auch noch ausgerechnet von einem zwar gutaussehenden, aber auch arroganten, selbstgefälligen und irgendwie zwielichtigen Typen namens Reagon, der zudem darauf besteht, ein waschechter Feenprinz zu sein.

Als Reagon wenig später blutverschmiert und verletzt auf der Türschwelle ihrer Wohnung auftaucht, muss Cara erkennen, dass Magie tatsächlich existiert, denn es stellt sich nicht nur heraus, dass Reagon wirklich eine Fee mit magischen Fähigkeiten ist, sondern dass sich auch ihr Mitbewohner Conny schon seit Langem als Hexer der Magie bedient. Schnell überschlagen sich die Ereignisse und Cara findet sich gezwungenermaßen in einem Bündnis mit dem Feenprinzen wieder, das sie immer tiefer in eine Welt voller Geheimnisse, bittersüßer Erfahrungen und an ihre moralischen Grenzen führt. ...

Die Autorin überzeugt mit einem flüssigen, fesselnden und lebendigen Schreibstil. Die Figuren sind gut beschrieben und ihre Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar.

Die Protagonisten sind sehr eigen, authentisch dargestellt und waren mir auf ihre Art sofort sympathisch. Während Cara sehr misstrauisch und skeptisch, fast schon zickig unterwegs ist, ist Reagon charmant, humorvoll, aber auch selbstgefällig und mit einem besonders ausgeprägten Selbstbewusstsein gesegnet. Beide sind sehr direkt und schlagfertig und geraten immer wieder aneinander. Sowohl die lustigen Wortgefechte und Schlagabtausche als auch die amüsanten Missverständnisse aufgrund der unterschiedlichen Herkunft der Protagonisten haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive und zwar im ständigen Wechsel hauptsächlich aus Sicht von Cara und Reagon. Die Wahl dieser mehrfachen Ich-Erzählperspektive empfinde ich als sehr gelungen, da aufgrund der unterschiedlichen Eigenarten in Sprachstil, Wortwahl, Ausdrucks- und Denkweise der Figuren bereits nach wenigen Sätzen deutlich wird, wer den Lesenden aktuell am Geschehen und seinen Gedanken teilhaben lässt und ich zudem das Gefühl hatte, immer mittendrin statt nur dabei zu sein. Auf diese Weise erhält der Lesende einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt beider Protagonisten, was ihnen mehr Tiefe verleiht, da man so ihre Beweggründe noch besser erkennen und nachvollziehen kann.

Durch die Perspektivwechsel und unerwarteten Wendungen wird die Spannung konstant aufrecht erhalten, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. 

Besonders interessant fand ich die neuen Begriffe aus der Feenwelt, deren Bedeutung und Zusammenhänge sich zum Teil erst im Nachhinein beim weiteren Lesen ergeben haben.

Alles in allem hat mich "Glyn: Silberstaub und Feuerklinge" mit seinen ausgefallenen Charakteren, den humorvollen Dialogen und der actionreichen sowie spannenden Handlung überzeugt. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und super unterhalten. Deshalb gibt es von mir eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Gelungene Fortsetzung der Thriller-Trilogie "Rote Rache"

Du lügst. Du stirbst.
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"Du lügst. Du stirbst." ist die gelungene Fortsetzung der Thriller-Trilogie "Rote Rache" von Gillian Hobbs.

Auch wenn die Bände unabhängig voneinander gelesen werden können, empfehle ich zum besseren ...

"Du lügst. Du stirbst." ist die gelungene Fortsetzung der Thriller-Trilogie "Rote Rache" von Gillian Hobbs.

Auch wenn die Bände unabhängig voneinander gelesen werden können, empfehle ich zum besseren Verständnis und für ein gesteigertes Lesevergnügen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. ...

Nachdem Scarlett auf ihrem Rachefeldzug im ersten Band das Küstenstädtchen St. Pit ins Chaos stürzte, verschlägt es sie zusammen mit ihrem Mann Jacob nun an den Rand der schottischen Highlands in das idyllische und sterbenslangweilige Woodnock. In dieser Kleinstadt, in der es sogar mehr Touristen als neugierige Nachbarn gibt, hoffen die beiden auf einen Neuanfang. Zunächst geht ihr Plan auf: Sie werden gut in der Nachbarschaft aufgenommen, finden Freunde, Jacob kann seinen Traum vom eigenen Spielzeuggeschäft verwirklichen und sogar Scary fühlt sich recht wohl in ihrem neuen Zuhause. Doch von einem auf den anderen Tag begegnet ihnen die Nachbarschaft plötzlich mit Argwohn und Abneigung, die schon bald in Agression umschlägt. Schnell wird Scary klar, dass jemand ihnen etwas Böses will und diese Person wird büßen. ...

Der Schreibstil ist flüssig, lebendig, angenehm zu lesen und so fesselnd, dass ich das Buch nicht beseite legen konnte. Auch, wenn von Beginn an klar ist, wer hier die Fäden in der Hand hält, bleibt es aufgrund unverhersehbarer Ereignisse und Wendungen bis zum Ende spannend. Durch wechselnde Perspektiven und ein rasantes Tempo gelingt es sogar, die Spannung immer weiter aufzubauen.

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Ganz nach dem Motto gleich und gleich gesellt sich gern, gibt es in dieser Reihe so einige skurrile und einzigartige Figuren, die mich auf die ein oder andere Art überrascht haben und mir deshalb noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Besonders gefallen hat mir auch die Entwicklung der Protagonisten Scary und Jacob, die in diesem Band beide eine neue Seite von sich zeigen. Die zwei sind schon ein herrlich seltsames Pärchen und die Dynamik zwischen ihnen ist sehr unterhaltsam. 

Alles in allem konnte mich der Thriller "Du lügst. Du stirbst." mit seinen einzigartigen Charakteren und der sowohl spannenden als auch überraschenden Handlung von Anfang bis Ende begeistern und hat meine Erwartungen sogar übertroffen. Ich warte nun mit großer Vorfreude auf den abschließenden Teil der Trilogie.

Von mir gibt es eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Spannender und rasanter Auftakt der Thriller-Reihe "Rote Rache"

Ich lüge bis du stirbst: Thriller
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"Ich lüge bis du stirbst" ist der spannende, temporeiche Auftakt der Thriller-Reihe "Rote Rache" von Gillian Hobbs.

Scarlet und Jacob Dyer ziehen aus der Großstadt in das beschauliche Küstenstädtchen ...

"Ich lüge bis du stirbst" ist der spannende, temporeiche Auftakt der Thriller-Reihe "Rote Rache" von Gillian Hobbs.

Scarlet und Jacob Dyer ziehen aus der Großstadt in das beschauliche Küstenstädtchen St. Pit und werden von der Gemeinde überschwänglich und voller Neugier begrüßt und willkommen geheißen. Die beiden scheinen sich wunderbar in die Gemeinschaft einzufügen, doch der Schein trügt und niemand ahnt, dass Scarlett nicht die charmante und humorvolle Frau ist, die sie vorgibt zu sein. ...

Mit ihrem angenehmen und bildhaften Schreibstil ist es der Autorin von der ersten Seite an gelungen, mich an die Geschichte zu fesseln. 

Durch kurze Kapitel, schnelle Perspektivwechsel und unerwartete Wendungen wird die Handlung schnell vorangetrieben und Spannung aufgebaut. Das Ende hat mich überrascht, war aber aus meiner Sicht nicht logisch und konnte mich deshalb nicht hundertprozentig überzeugen.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, teilweise sehr eigenwillig und so ziemlich jeder hat etwas zu verbergen. Besonders Scary fasziniert mich. Ihren Wunsch auf Rache kann ich voll und ganz nachvollziehen und mit ihrer zynischen Art und ihrem schwarzen Humor hat sie mich immer wieder begeistert. Ich hatte Spaß, ihr dabei zuzusehen, wie sie auf ihrem Rachefeldzug gekonnt die Fäden zieht.

Alles in allem hat mich der Thriller "Ich lüge bis du stirbst" wegen dem fesselnden Schreibstil, der interessanten Handlung und den gut ausgearbeiteten Figuren sehr gut unterhalten, auch wenn mich das Ende nicht hundertprozentig überzeugen konnte.

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