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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2023

Spannend, verstörend und nichts für schwache Nerven

In des Todes Schlummer
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Im Thriller "In des Todes Schlummer" von Katarina Torso hält eine schreckliche Mordserie die Bevölkerung in Atem. Das grausige Markenzeichen des Täters, der scheinbar wahllos Ärzte tötet, ist das Entfernen ...

Im Thriller "In des Todes Schlummer" von Katarina Torso hält eine schreckliche Mordserie die Bevölkerung in Atem. Das grausige Markenzeichen des Täters, der scheinbar wahllos Ärzte tötet, ist das Entfernen von Organen. Kommissar Tobias Haffner und seine junge Assistentin Sophia Geschke ermitteln und kommen einer Tragödie auf die Spur. ...

Der Schreibstil ist anspruchsvoll, leider aber teilweise auch sehr verworren und wirklich schwer zu lesen. Zudem behindert die Verwendung von verschachtelten Sätzen mit vielen für die Handlung unnötigen medizinischen Fachbegriffen den Lesefluss. Es ist definitiv kein Buch für Zwischendurch und erforderte beim Lesen meine gesamte Aufmerksamkeit.

Durch ein rasantes Tempo, verschiedene Handlungsstränge und unterschiedliche Erzählperspektiven wird von der ersten Seite an Spannung erzeugt und bis zum Ende aufrecht erhalten. Kapitel um Kapitel fiebert man einem Ende mit einer klaren Auflösung entgegen, das leider ausbleibt. Vieles, was schlussendlich geschieht, wird nur angedeutet und diese Anspielungen weiterzudenken wurde der Fantasie des Lesenden überlassen.

Alles in allem ist "In des Todes Schlummer" ein spannender und düsterer Thriller, der zum Nachdenken anregt. Die Idee ist wirklich gut, auch die Morde sind gut beschrieben, aber der Schreibstil und das nur angedeutete Ende mindern das Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 12.07.2023

Tiefgründige und emotionale Liebesgeschichte

Es begann in der Champagne
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Mit "Es begann in der Champagne" hat Claudia Meimberg eine unglaublich tiefgründige und emotionale Liebesgeschichte geschaffen. Es ist die Geschichte von Emilia und Thierry.

Emilia wächst als Tochter ...

Mit "Es begann in der Champagne" hat Claudia Meimberg eine unglaublich tiefgründige und emotionale Liebesgeschichte geschaffen. Es ist die Geschichte von Emilia und Thierry.

Emilia wächst als Tochter des Chefs eines erfolgreichen Wein- und Champagner-Unternehmens auf und genießt im Wissen, dass sie das Familienunternehmen eines Tages übernehmen wird, ihr gutes unbeschwertes Leben.

Thierry ist diese Sorglosigkeit fremd. Seine schwer arbeitende Winzerfamilie bewirtschaftet ein Landgut in der Champagne, das Emilias Vater gehört. Selbstverständlich packt er mit an. Auch seine Zukunft scheint vorgezeichnet.

Beide kennen sich seit Kindertagen und sie verbindet eine tiefe Freundschaft. Als sich sich nach ein paar Jahren ohne Kontakt als junge Erwachsene auf dem Landgut in der Champagne wiedertreffen, knistert es sofort zwischen ihnen. In der Absicht, einen harmlosen Sommerflirt zu genießen, lassen sie sich aufeinander ein, bis Emilias Vater die Romanze nach wenigen Wochen beendet. Niemand ahnt, dass dies der Anfang einer Liebe ist, die Emilia und Thierry jahrelang nicht vergessen können und die ihrer beider Leben verändern wird. ...

Der Schreibstil ist flüssig, sehr gut zu lesen und die Kapitel haben eine optimale Länge, die den Lesefluss nicht behindert.

Die Protagonisten sind gut beschrieben, authentisch dargestellt und beide sind auf ihre eigene Art sympathisch und liebenswert.

Auch die Handlung hat mich überzeugt. Sie ist wie das Leben ... nichts verläuft nach Plan und immer kommt es anders, als man denkt.
Die Geschichte der beiden hat mich mitgerissen und tief berührt, es fiel mir nicht schwer, mit ihnen zu fühlen. Besonders interessant war es, ihre persönliche Entwicklung zu beobachten.

Alles in allem hat mich die emotionale Geschichte von Thierry und Emilia in ihren Bann gezogen und überzeugt.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.07.2023

Spannende Fortsetzung der Mörderfinder-Reihe von Arno Strobel

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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In seinem dritten Fall begleitet man Fallanalytiker Max Bischoff in einen beschaulichen Weinort an der Mosel. Dort, in Klotten, soll er als privater Ermittler in einem nie gelösten Vermisstenfall ermitteln.

Den ...

In seinem dritten Fall begleitet man Fallanalytiker Max Bischoff in einen beschaulichen Weinort an der Mosel. Dort, in Klotten, soll er als privater Ermittler in einem nie gelösten Vermisstenfall ermitteln.

Den Auftrag erhielt er ausgerechnet von Polizeirätin Eslem Keskin, der Leiterin seiner ehemaligen Dienststelle, dem KK 11 in Düsseldorf. Bisher war diese kein Fan von Max und ließ keine Gelegenheit verstreichen, ihm zu zeigen, wie wenig sie von ihm und seiner Arbeit als privater Ermittler hält.

Keskin ist in ihrem privaten Umfeld auf neue Hinweise in einem Cold Case gestoßen und hofft nun, dass Max Licht ins Dunkel bringen kann. Vor über 20 Jahren ist in Klotten ein junger Mann aus einer Winzerfamilie spurlos verschwunden. Die Polizei hat damals ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen, konnte den Fall aber nie lösen.

Kaum beginnt Max den neuen Hinweisen nachzugehen und im Dorf Fragen zu stellen, ereignet sich ein Mord. Im Weinberg wird die grausam inszenierte Leiche einer jungen Frau gefunden. Das Verbrechen ist eine Warnung an Max, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Aber Max ermittelt weiter. Eine Entscheidung, die nicht nur ihn das Leben kosten könnte …



Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, sodass man neben der Ermittlerperspektive auch Eindrücke aus Tätersicht erhält. So werden auch die Gedanken des Täters offenbart, ohne jedoch dessen Identität preiszugeben. Nach und nach treten hier eine zutiefst gestörte Persönlichkeit und deren Motive zutage.

Die Figuren sind authentisch dargestellt, zumeist aber sehr oberflächlich beschrieben. Das hält die Spannung aufrecht, da die Handlungen und Motive der Dorfbewohner, der Kollegen von Max und der offiziellen Ermittler so lange Zeit nicht durchschaubar und schwer einzuordnen sind. Bis zum Ende war mir nicht klar, wem man trauen kann und wer etwas zu verbergen hat.

Amüsant und sehr unterhaltsam sind die Schlagabtausche zwischen Max und seinen Kollegen, die das Geschehen immer wieder auflockern und mich das ein oder andere Mal schmunzeln ließen.

Das Ende war zwar schlüssig und überraschend, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen, da es recht konstruiert wirkt.

Alles in allem ist "Mit den Augen des Opfers" eine unterhaltsame und spannende Fortsetzung der Mörderfinder-Reihe von Arno Strobel.
Obwohl immer wieder Ereignisse oder Personen aus der Vergangenheit von Max erwähnt werden oder in Erscheinung treten, ist das Lesen auch ohne Vorkenntnisse problemlos möglich.

Von mir gibt es für diesen spannenden und unterhaltsamen dritten Fall von Max Bischoff eine klare Leseempfehlung, auch wenn mich das Ende nicht 100%ig überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 12.07.2023

Fantasievoll, kreativ und regt zum Nachdenken an

Eichen müssen her!
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"Eichen müssen her! - Das Dreigestirn" ist der gelungene, spannende Auftakt der Real-Fantasy-Trilogie von Amanda Gruenschild, der reale globale Probleme aufzeigt und zum Nachdenken anregt.

Der Kern der ...

"Eichen müssen her! - Das Dreigestirn" ist der gelungene, spannende Auftakt der Real-Fantasy-Trilogie von Amanda Gruenschild, der reale globale Probleme aufzeigt und zum Nachdenken anregt.

Der Kern der Geschichte ist aktueller denn je: Die Erde steht vor der endgültigen Zerstörung. Eine Gemeinschaft unterschiedlichster Wesen wie anmutigen Elben, einem furchtlosen Selkie, dem humorvollen Karlao aus Osiria, weisen Druiden, uralten Baum-Menschen, heldenhaften Vertretern des kleinen Volkes, einem Medizinmann der Lakota-Indianer und tapferen Menschen begibt sich auf eine spannende und mystische Mission und stellt sich Problemen wie Klimawandel und Artensterben, um das drohende Schicksal der Erde und ihrer Bewohner noch abzuwenden.

Obwohl das Buch mehr als 600 Seiten umfasst, ist es durch den angenehmen und lebendigen Schreibstil sehr gut zu lesen. Die Protagonisten sind anschaulich beschrieben und authentisch dargestellt. Schnell habe ich sie in mein Herz geschlossen und mit ihnen gefiebert. Ihre Beziehungen zueinander sind sehr komplex und verwoben, da die Handlung in verschiedenen Zeitaltern und auf unterschiedlichen Planeten spielt.

Alles in allem hat dieser fantastische Trilogie-Auftakt mich mit seinen überzeugenden und willensstarken Charakteren, dem tiefgründigen Plot und der gelungenen Kombination aus Fantasy und Realität gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

Von mir gibt es eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.07.2023

Packender, nervenaufreibender und raffinierter Psychothriller

Overkill
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"Der Sündenfall" ist der Auftakt der Overkill-Thriller-Reihe von Astrid Korten.

Als in einem Mehrfamilienhaus in der beschaulichen Kleinstadt Bern am Starnberger See ein Familienvater einem grausamen ...

"Der Sündenfall" ist der Auftakt der Overkill-Thriller-Reihe von Astrid Korten.

Als in einem Mehrfamilienhaus in der beschaulichen Kleinstadt Bern am Starnberger See ein Familienvater einem grausamen Verbrechen zum Opfer fällt, übernimmt Hauptkommissarin Mo Celta die Ermittlungen.

Mit ihrem mitreißenden und bildhaften Schreibstil ist es der Autorin gelungen, mich an die Geschichte zu fesseln. Von der ersten Seite an wird Spannung erzeugt, die durch Perspektivwechsel und unerwartete Wendungen konstant auf einem hohen Level bleibt, sodass es mir einfach nicht möglich war, dass Buch beiseite zu legen.

Die Handlung wird aus verschiedenen Blickwinkeln beschrieben. So verfolgt man das Geschehen hauptsächlich aus Sicht der Protagonistin Julia, erhält aber auch immer wieder Einblicke in die verstörende und erschreckende Gedankenwelt des vermeintlichen Täters, dessen Identität bis zum Ende verschleiert bleibt.

Während Julia trotz oder gerade wegen all ihren Ecken und Kanten sympathisch und glaubhaft erscheint, da sie tiefgründig beschrieben wird und ihre Beweggründe nachvollziehbar dargestellt sind, werden die anderen Figuren eher oberflächlich dargestellt. Jeder scheint Geheimnisse zu haben, die erst nach und nach gelüftet werden, sodass ich bis zum Schluss nicht sicher war, wem ich trauen kann. Die dadurch erzeugte beklemmende Atmosphäre zieht sich durch alle Kapitel und die Spannung baut sich immer weiter auf. Bis zum Ende war ich auf der Suche nach dem Täter ahnungslos, sodass die überzeugende Auflösung für mich absolut überraschend war.

Insgesamt ist "Der Sündenfall" ein absolut packender Thriller, der mir einige nervenaufreibende Lesestunden bescherte. Da es sich um den Auftakt einer neuen Reihe handelt, freue ich mich schon jetzt auf den nächsten Band, in dem die Hauptkommissarin Mo Celter, deren Ermittlungen in diesem Fall noch eher hintergründig liefen, mehr in den Fokus rücken wird.

Von mir gibt es eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!