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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2021

Leider enttäuschend

Die Kieferninseln
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Eigentlich wollte ich kein Beitrag zu diesem Buch verfassen. Doch es ist wichtig, auch mal negative Meinungen über ein Buch zu veröffentlichen. „Die Kieferninseln“ war 2017 auf der Shortlist des Deutschen ...

Eigentlich wollte ich kein Beitrag zu diesem Buch verfassen. Doch es ist wichtig, auch mal negative Meinungen über ein Buch zu veröffentlichen. „Die Kieferninseln“ war 2017 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und dementsprechend waren meine Erwartungen groß. Diese wurden enttäuscht. Ich konnte mich weder für den Schreibstil noch für die Geschichte begeistern. Ich habe es zwar fertig gelesen, da es wirklich nicht viele Seiten sind und ich mich nicht durchquälen musste. Aber zum Schluss saß ich da und habe weder Emotionen durchlebt, noch irgendwas daraus mitgenommen. Leider war dieses Buch nichts für mich und glaubt mir, ich hätte es gerne gemocht. So ist das manchmal mit Büchern einfach. Andere (viele, angesichts der positiven Rezensionen auf diversen Plattformen) fanden es toll, ich aber nicht.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Jojo Moyes enttäuscht einen nie!

Eine Handvoll Worte
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Bei Jojo Moyes kann ich mir eigentlich immer sicher sein, dass sie einen großartigen Roman schreiben wird. Und genau das habe ich auch bekommen. Einige Autorinnen, darunter auch sie, haben es einfach raus! ...

Bei Jojo Moyes kann ich mir eigentlich immer sicher sein, dass sie einen großartigen Roman schreiben wird. Und genau das habe ich auch bekommen. Einige Autorinnen, darunter auch sie, haben es einfach raus!

„Eine Handvoll Worte“ ist wieder mal ein toller Roman der Erfolgsautorin Jojo Moyes. Sie spielt mit den Wörtern gekonnt und bietet ein stundenlanges Vergnügen. Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen, wobei deutlich die 1960er Jahre im Mittelpunkt des Geschehens sind. Jennifer ist eine gelangweilte Vorzeigefrau, die sich immer mehr von ihrem Ehemann entfremdet. So kann es gar kaum anders kommen, als das ihr Herz von einem anderen Mann erobert wird. Zunächst klingt das wie eine Geschichte, die man schon oft gehört/gelesen/gesehen hat. Doch Jojo Moyes schafft es daraus eine spannende, emotionale, herzerwärmende Erzählung zu zaubern, die man nicht mehr weglegen kann. Ihr Schreibstil ist großartig und zerbricht jede aufgebaute Erwartung im Nu. Wenn man denn denkt, dass man endlich weiß, wie es ausgehen wird, kommt ein neues Ereignis daher und fasziniert einen vollkommen. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten und man ist absolut glücklich mit dem Ende der Geschichte, da sich alles ineinanderfügt.
Mein einziger Kritikpunkt ist die Geschichte, die 2003 spielt. Die fand ich stellenweise etwas eintönig und nicht wirklich emotional ergreifend. Sie hatte zwar ihre Daseinsberechtigung, um der anderen Erzählung noch mehr Würze zu verleihen, aber als eigenständige Geschichte fände ich sie etwas lahm. Dennoch verstehe ich, warum es notwendig war und welchen Mehrwert sie für Jennifers Geschichte lieferte. Alles in allem ein Herzen erwärmendes Buch, welches ich sehr genossen habe.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Angenehme Lesestunden

Wo der Himmel leuchtet
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Ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch und Bücher, die meine Emotionen durcheinanderwirbeln, mag ich besonders gerne. Jenny Ashcroft hat das mit ihrem Roman „Wo der Himmel leuchtet“ definitiv geschafft. ...

Ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch und Bücher, die meine Emotionen durcheinanderwirbeln, mag ich besonders gerne. Jenny Ashcroft hat das mit ihrem Roman „Wo der Himmel leuchtet“ definitiv geschafft. Manchmal hatte ich Momente, wo ich das Buch einfach nur noch gegen die Wand werfen wollte, weil mich einige Figuren enorm aufregten. Doch beginnen wir zunächst mit dem Anfang.

Madeline Bright lebt 1913 in Bombay als englische Tochter einer wohlhabenden Familie. Bombay ist hier nur ein Ort, wie es auch London hätte sein können, demnach sollte man sich nicht allzu viel erhoffen. Anhand des Klappentextes kann man schon erkennen, wie es weiter geht. Doch ich muss gestehen, dass der Klappentext ein wenig in die Irre leitet. Man kann sich darunter nicht ein kompliziertes Dreiergespann wie in zahlreichen Geschichten bekannt, vorstellen. Es ist zu Beginn sogar recht unkompliziert. Erst ab Seite 200 beginnt dann das wirkliche Drama und der Fokus richten sich sehr stark auf den ersten Weltkrieg und das Leben der Soldaten als auch der Frauen, die zurückgeblieben sind. Die Liebesgeschichte bleibt stets präsent, ist aber nicht direkt vorhanden, da mehrere Umstände die Situation komplizieren. Dadurch werden Themen behandelt, die sich ums Vermissen, den Verlust und die schwierigen Entscheidungen im Leben drehen. Aber auch einige Verschwiegenheiten gab es im Roman, die mich rasend machten. Der Schreibstil ist etwas flott. Zu Anfang und auch zum Ende hin werden mehr einzelne Situationen genauer beschrieben, aber gerade in der Mitte rauscht Ashcroft manchmal nur durch die Handlung. Ab und an ein längeres Innehalten in den Szenen hätte definitiv nicht geschadet. Die Figuren sind zahlreich und konzentrieren sich daher verstärkt nur auf wenige. Während des Lesens reichte mir der Bezug zu den Figuren durch die wenigen Beschreibungen. Ich hatte zu allen eine relativ ähnliche Verbindung, was der Handlung zunächst keinen Abbruch tat. Doch gerade beim Ende und nach einiger Überlegung hätte ich mir mehr Ecken und Kanten gewünscht. Die Mutter von Madeline, die ich nicht ausstehen kann, gefiel mir als Charakter dann doch am besten, da sie sowohl gute als auch schlechte Seiten zeigte. Die anderen hingegen blieben sich meist treu. Hier hätte etwas mehr Temperament nicht geschadet, da viele Situationen mich selbst sehr wütend machten und die Figuren alle aber relativ verhalten reagierten. Die Geschichte ist auf alle Fälle gefühlsgeladen und man leidet mit, aber man sollte sich bewusst machen, dass man keine großartige Vielschichtigkeit in den Figuren erwarten kann. Für ein paar vergnügliche und mitreißende Lesestunden kann ich dieses Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Simona Baldelli - ich danke dir!

Die Rebellion der Alfonsina Strada
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Simona Baldelli, ich danke dir! Ich hätte ohne diesen wirklich wahnsinnig guten Roman nicht wirklich erfahren, wer Alfonsina Strada ist. Und das wäre sehr traurig, denn sie war eine großartige Radsportlerin, ...

Simona Baldelli, ich danke dir! Ich hätte ohne diesen wirklich wahnsinnig guten Roman nicht wirklich erfahren, wer Alfonsina Strada ist. Und das wäre sehr traurig, denn sie war eine großartige Radsportlerin, die auch an Radrennen für Männer teilgenommen hat. Und das zu einer Zeit, als es für Frauen noch viel schwerer war! In diesem unfassbar gut geschriebenen Roman taucht man ein in das Leben der Alfonsina Strada und muss sich erst mal gefasst machen, auf ein nicht ganz so schönes Leben. In ärmlichen Verhältnissen entdeckt Alfonsina rein zufällig die Leidenschaft fürs Fahrrad, als sie sich dieses von ihrem Vater stibitzte. Nächtelang fuhr sie damit durch die verschiedenen Dörfer und stärkte so durch ihren Körper. Durch tägliches Radfahren entwickelte sie genug Kenntnisse, um auch die ersten kleineren Radrennen zu gewinnen und nach und nach sich zu einer kleinen Berühmtheit zu entwickeln. Hört sich doch an wie eine Erfolgsgeschichte? – In Teilen. Alfonsina hatte zwar Erfolg und Vergnügen auf der Radstrecke, aber im echten Leben mit wirklichen Problemen zu kämpfen. Im Roman wird dargestellt, wie sie die Liebe und Zuneigung ihrer Familie sucht, aber stets abgeblockt wird. Selbst als sie viel Geld verdient, trifft sie auf Unverständnis. Auch der Fakt, dass sie als Frau Rad fährt und dann noch in Kleidung, die für Frauen der damaligen Zeit untypisch, wenn nicht sogar skandalös waren, sorgen für viel Klatsch und böses Gerede. Und nicht, dass das alles schon zusammen schlimm genug wäre, lauern im Roman noch einige weitere Probleme, die sie bewältigen muss.

Baldelli schreibt in einem sehr erzählerischen Stil, der auch ein paar fantastische Elemente aufweist. Alfonsinas Geschichte entwickelt sich dadurch zu einer hoffnungsfrohen, aber gleichzeitig auch traurigen Erzählung. Trotz vieler Schicksalsschläge und Problemen kann man Kraft und Zuversicht erkennen, die Alfonsina stetig weitermachen lässt. Als Protagonistin im Roman wird sie vielseitig und in unterschiedlichen Situationen dargestellt. Von der Tochter, die ihren Kopf durchsetzt, zur liebenden, aber freien Ehefrau bis hin zur alten Dame, die immer noch auf zwei Rädern durch Italien fährt, dürfen wir ihren Lebensweg begleiten. Auch wenn sie im Roman in verschiedenen Altersstufen und in unterschiedlichen Szenen gezeigt wird, bleibt sie stets eine selbstbewusste Frau, die weiß, was sie will. Die Darstellung ist Baldelli sehr gut gelungen und wirkt authentisch. Andere Figuren wirken eher etwas einseitiger, lassen aber in gewissen Augenblicken auch andere Seiten erkennen. Das tut der Geschichte keinen Abbruch, da Alfonsina dadurch noch mehr hervorgehoben wird. Ein wahres Lesevergnügen über eine mutige junge Frau, der damit ein schönes Denkmal errichtet wurde.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Stella Fortuna - Überlebenskünstlerin oder vom Pech verfolgt?

Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna
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Zunächst muss ich erstmal eine Warnung für dieses Buch aussprechen, da Themen wie sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Misshandlungen und Tod eine Rolle im Roman spielen. Falls ihr durch derartige Themen ...

Zunächst muss ich erstmal eine Warnung für dieses Buch aussprechen, da Themen wie sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Misshandlungen und Tod eine Rolle im Roman spielen. Falls ihr durch derartige Themen oder Beschreibungen getriggert werdet, solltet ihr dieses Buch lieber nicht lesen.

Juliet Grames schreibt über die (zweite) Stella Fortuna, deren Leben ein wenig anders verläuft als bei anderen Menschen. Denn Stella entkommt sieben oder acht Mal dem Tod und ist folglich eine echte Überlebenskünstlerin (oder ein vom Pech verfolgter Mensch). Die Arten ihrer Beinahe-Tode sind sehr unterschiedlich, aber alle in ihrer eigenen Art und Weise schlimm. Dabei sind die Beschreibungen sehr detailliert und definitiv nichts für schwache Nerven. Manchmal wollte ich gar nicht weiterlesen, weil ich schon ahnte, was passieren wird. Es war eine Mischung aus Abneigung und Neugier, dass mich während bestimmter Szenen antrieb, weiterzulesen. Denn Juliet Grames (& die Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence) zieht einen mit ihrem Schreibstil in den Bann. Laut Klappentext soll die Geschichte auf das Leben ihrer Großmutter beruhen, aber bevor die Geschichte beginnt, betont die Autorin, dass es ein Roman sei. Mir ist nicht ganz klar geworden, inwieweit Ereignisse nun wirklich stattgefunden haben oder nicht – um ehrlich zu sein, hoffe ich es ganz stark nicht. Denn, wenn die Großmutter nur die Hälfte der Sachen in diesem Roman erlebt hat, wäre ich schon stark schockiert.

Aber abgesehen von den schrecklichen Ereignissen, die Stella Fortuna durchleben musste, war der Roman ein Highlight. Die Geschichte ist bewegend und berührend, auch wenn man manchmal einfach wütend wurde und am liebsten in die Szene eingegriffen hätte, um es zu verhindern. Juliet Grames‘ Buch macht etwas mit einem, während man die Geschichte liest. Es fühlt sich gar an, als würden die Figuren ihre Geschichte einem selbst erzählen. Und auch der Schreibstil, wie die Autorin Vorausblicke gab und sich selbst hineingeschrieben hat, ließ einen fühlen, als hätte alles tatsächlich so stattgefunden. Von der ersten bis zur letzten Seite verspürte ich in keiner einzigen Sekunde Langeweile und würde am liebsten immer weiterlesen. Die knapp 500 Seiten sind in Nullkommanichts verflogen, aber die Geschichte bleibt definitiv noch länger hängen. Möglicherweise habe ich bereits eines meiner Jahreshighlights entdeckt.

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