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Veröffentlicht am 23.08.2022

Wichtige Thematik mit komplizierter Protagonistin

Loveless (deutsche Ausgabe)
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Worum geht’s?
Eigentlich läuft in Georgias Leben ziemlich viel gut. Sie hat gerade die Schule abgeschlossen, ihr Studium begonnen und kann sich immer auf ihre Freunde verlassen – bloß ihren ersten Kuss ...

Worum geht’s?
Eigentlich läuft in Georgias Leben ziemlich viel gut. Sie hat gerade die Schule abgeschlossen, ihr Studium begonnen und kann sich immer auf ihre Freunde verlassen – bloß ihren ersten Kuss hat sie mit achtzehn Jahren noch immer nicht bekommen. An der Universität will Georgia das eigentlich ändern – und lernt dabei Überraschendes über sich selbst und ihre Wünsche.


Meine Meinung
Die Thematik dieser Geschichte war auf jeden Fall spannend und auch durchaus interessant umgesetzt, was es für mich dann aber schlussendlich ein wenig schwer gemacht hat, durchgehend begeistert zu sein, war tatsächlich der Fokus der Handlung.

Dass Georgia es für ein unglaublich großes Problem hält, mit achtzehn noch immer keinen ersten Kuss gehabt zu haben, erscheint mir vor dem Hintergrund von Gruppenzwang und der heutigen Gesellschaft gar nicht mal so unglaubwürdig für eine junge Erwachsene. Grundsätzlich fand ich sie als Figur auch sehr sympathisch und habe ihre Gedanken und Gefühle gerne verfolgt, wobei ich vermutlich nicht ganz der Zielgruppe der Geschichte entspreche und bei dem größten Problem in ihrem Leben dementsprechend nicht wirklich mitfühlen konnte.

Auch die Freundesgruppe um Georgia mochte ich gerne, was in meinen Augen insgesamt zu einer richtigen Wohlfühlatmosphäre beigetragen hat. Ein bisschen mehr Abwechslung in der Handlung hätte es für mich zwar gerne geben dürfen, der Verzicht auf unnötige Dramen und Intrigen hat es mir aber sehr leicht gemacht, beim Lesen absolut abzuschalten und sehr mit Georgia mitzufühlen.

Was ich mit der Zeit dann jedoch ein kleines bisschen anstrengend fand, war der Mangel an Handlung abseits von Selbstfindung und innerer Zerrissenheit. Natürlich kann und soll so ein wichtiger Entwicklungsprozess nicht innerhalb weniger Seiten abgehandelt werden, aber insgesamt hatte ich doch häufiger mal das Gefühl, dass die Handlung eher ein großer Kreislauf sich immer wieder wiederholender Gedanken und Abläufe war, was man meiner Meinung nach einfach noch ein bisschen interessanter hätte umsetzen können.


Fazit
Als wichtige Geschichte über Akzeptanz, Selbstfindung und Pluralität ist dieses Buch auf jeden Fall gut gelungen und nicht nur für Jugendliche eine bereichernde Lektüre. Ein bisschen weniger offensichtliche Konstruktion hätte es in Hinblick auf die Handlung zwar durchaus geben dürfen, gerne gelesen habe ich dieses Buch aber definitiv trotzdem.

Dafür gibt es viereinhalb Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2022

Kommunikationsprobleme und verschenktes Potenzial

Still Missing You 1
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Worum geht’s?
Seit Hazel achtzehn war, gab es für sie immer nur ein Ziel – möglichst weit weg von ihrem Heimatort und ihrer Familie zu kommen. Ihr neues Leben in New York wird jedoch plötzlich auf den ...

Worum geht’s?
Seit Hazel achtzehn war, gab es für sie immer nur ein Ziel – möglichst weit weg von ihrem Heimatort und ihrer Familie zu kommen. Ihr neues Leben in New York wird jedoch plötzlich auf den Kopf gestellt, als sie nach dem Tod ihrer Großmutter zurück nach Eastwood reisen muss. Nicht nur das Wiedersehen mit ihren Stiefgeschwistern reißt alte Wunden wieder auf, auch die Testamentseröffnung trifft die vier unvorbereitet. Dem letzten Wunsch ihrer Großmutter nach sollen Amber, Ryan, Derek und Hazel deren Villa in ein Hotel umbauen, bevor sie ihr Erbe antreten können – und das zwingt nicht nur Hazel dazu, sich mit ihrer Vergangenheit in Eastwood auseinanderzusetzen.


Meine Meinung
Kleinstadtromantik und zweite Chancen sind eigentlich genau mein Ding, bei dieser Geschichte hatte ich aber leider irgendwann das Gefühl, einfach ein kleines bisschen zu viel erwarte zu haben.

Gut gefallen haben mir zunächst einmal die Sprecher des Hörbuchs, denn durch die Perspektivwechsel zwischen den Protagonisten kam so definitiv keine Verwirrung auf. Nichtsdestotrotz hatte ich im weiteren Verlauf der Geschichte immer wieder das Gefühl, dass man als Hörer bzw. als Leser nicht alle Informationen bekommen hat, die zum besseren Verständnis der Beziehungen zwischen den Figuren wichtig gewesen wären. Setting und Atmosphäre der Kleinstadt Eastwood haben es mir zeitweise ziemlich leicht gemacht, einfach mal abzuschalten und das Hörbuch wirklich zu genießen.

Die Vergangenheit insbesondere von Hazel und Derek wurde dann für meinen Geschmack aber irgendwie zu wenig beleuchtet, um ihr jeweiliges Verhalten überhaupt richtig verstehen zu können. So gerne wie ich mich richtig in Hazel hätte hineinversetzen wollen, ihre Art wurde mir leider relativ schnell zu anstrengend und ihre Tendenz, in so gut wie jeder Situation entweder komplett zu explodieren oder einfach davonzulaufen hat in meinen Augen insgesamt keinen besonders stabilen Charakter ergeben. In Kombination mit Derek, der im Gegensatz zu ihr dann eher blass blieb, habe ich die Beziehung der beiden und die vermeintliche Anziehung zwischen ihnen ehrlich gesagt nicht so ganz greifen können, was den Fokus des Buches meiner Meinung nach nicht so wirklich getroffen hat.

Schade fand ich darüber hinaus, wie wenig die Figuren insgesamt miteinander kommuniziert haben. Viele der Nebenhandlungen und Konflikte hätte man entweder verhindern oder in völlig andere Richtungen lenken können, wenn die Charaktere einfach mal miteinander gesprochen oder zumindest versucht hätten, einander zuzuhören. Fehlkommunikation ist für mich zu einem gewissen Teil ja noch zu ertragen, aber in diesem Ausmaß hatte ich einfach nicht das Gefühl, dass das hier ein gelungenes Erzählmittel dargestellt hat.


Fazit
Auch wenn die Protagonisten in meinen Augen nicht so wirklich gelungen sind, mochte ich das Setting und die Grundidee der Geschichte auf jeden Fall. Als nettes Hörbuch für zwischendurch habe ich durchaus mal abschalten können, ein Highlight haben aber insbesondere die Figuren leider nicht für mich dargestellt.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2022

Gelungene Fortsetzung mit jeder Menge Drama

Klinikum Berlin - Herzrasen
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Worum geht’s?
Auch nachdem sich Assistenzärztin Lotti in Berlin eingelebt hat, kommt ihr Leben einfach nicht zur Ruhe. Ihr Arbeitsalltag in der Notaufnahme ist nicht nur hektisch und voller kleinerer und ...

Worum geht’s?
Auch nachdem sich Assistenzärztin Lotti in Berlin eingelebt hat, kommt ihr Leben einfach nicht zur Ruhe. Ihr Arbeitsalltag in der Notaufnahme ist nicht nur hektisch und voller kleinerer und größerer Dramen, auch ihr Privatleben stellt sie vor Herausforderungen, die nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre ganze Welt auf den Kopf stellen.


Meine Meinung
Das hier aufkommende Feeling einer klassischen Krankenhaus-Serie habe ich ja schon im ersten Band wirklich gemocht, weshalb es mich wirklich gefreut hat, auf bereits bekannte Charaktere zu treffen und neue Figuren kennenzulernen.

Die Mischung aus Krankenhausalltag und Einblicken in das Privatleben der Figuren ist sicherlich nicht jedermanns Fall, grundsätzlich fand ich die Balance hier aber gut genug getroffen, um mein Interesse hochzuhalten und dem Spannungsbogen keinen Abbruch zu tun. Bis zum Ende möchte man definitiv wissen, wie es mit den Figuren und ihren Patienten so weiter geht, was eindeutig ein Pluspunkt ist.

So ganz begeistert bin ich nach zwei Bänden zwar immer noch nicht von allen Charakteren und ihren Verhaltensweisen, im Großen und Ganzen gab es für mich aber keine Figur, die mir das Buch beim Lesen durch ihr Auftreten völlig kaputt gemacht hat, was ich insbesondere für eine Reihe mit vielen Dramen, Figuren und Handlungssträngen sehr beeindruckend finde.


Fazit
Wer Krankenhaus-Settings und -serien liebt, dem wird diese Reihe definitiv gefallen. Das Wiedersehen mit bekannten Charakteren hat mir hier wirklich Spaß gemacht, und wem die vielen Handlungsstränge und Dramen nicht zu viel wird, dem wird auch das Lesen dieses Buches mit Sicherheit einige schöne Lesestunden bereiten.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2022

Netter Urlaubskrimi mit wenig Spannung

Mord und Limoncello
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Worum geht’s?
Eigentlich sollte der Urlaub am Gardasee zum 20. Hochzeitstag der Erholung dienen, doch schon am ersten Abend wird Kommissar Jens Stutz erschossen. Der gesamte Urlaubsort ist in heller Aufregung, ...

Worum geht’s?
Eigentlich sollte der Urlaub am Gardasee zum 20. Hochzeitstag der Erholung dienen, doch schon am ersten Abend wird Kommissar Jens Stutz erschossen. Der gesamte Urlaubsort ist in heller Aufregung, und so ist es kein Wunder, dass sich Commissario Fabio Angelotti voller Eifer in die Ermittlungen stürzt – unterstützt von der trauernden Witwe und nichtsahnend, wie weitreichend die Hintergründe des Mordes in die Vergangenheit zurückreichen.


Meine Meinung
Italien gehört definitiv schon lange zu meinen Lieblingssettings, und auch wenn ich die Spannung in dieser Geschichte insgesamt ein wenig vermisst habe, hat mir die aufkommende Urlaubsstimmung doch sehr gut gefallen.

Dem Sprecher konnte ich grundsätzlich gut zuhören, wobei mir seine Ausspreche manchmal etwas zu bemüht deutlich war. Die vielen Landschaftsbeschreibungen haben dabei aber definitiv für Kopfkino und jede Menge Urlaubsstimmung gesorgt, was mir insgesamt gut gefallen hat. Auch die Figuren fand ich durchgehend ziemlich sympathisch, wobei ich mir stellenweise wirklich etwas mehr Tiefe und etwas weniger Zufälle in Bezug auf die Entwicklungen der Handlung gewünscht hätte.

Ein wenig schade fand ich außerdem, wie wenig die eigentlichen Ermittlungen bzw. der Aufbau des Spannungsbogens im Fokus der Geschichte standen. Abschweifungen zur Landschaft, zum Essen oder den anderen Dorfbewohnern waren zwar insgesamt nett zu lesen, mehr als eine nette Ablenkung geschweige denn einen wirklich spannenden Regionalkrimi habe ich so in diesem Buch aber eher nicht sehen können.


Fazit
Wer Cosy-Crime und italienisches Essen mag, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen. Für mich hätten es gerne noch ein paar Seiten mehr sein dürfen, um den Spannungsbogen etwas auszubauen und nicht nur die (wenn auch sehr gelungene) Urlaubsstimmung, sondern auch den Krimi selbst etwas mehr ins Zentrum der Geschichte zu rücken.

Insgesamt vergebe ich dafür drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Wendungsreicher Thriller und spannenden Figuren

P.S. Morgen bist du tot
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Worum geht’s?
Eigentlich hat Chloe bloß ein Ziel, als sie ihr Studium in Washington beginnt – Rache an einem ehemaligen Mitschüler zu nehmen. Ihre Tarnung ist die Teilnahme an einer Studie der Psychologischen ...

Worum geht’s?
Eigentlich hat Chloe bloß ein Ziel, als sie ihr Studium in Washington beginnt – Rache an einem ehemaligen Mitschüler zu nehmen. Ihre Tarnung ist die Teilnahme an einer Studie der Psychologischen Fakultät, denn Chloe ist eine von sieben Psychopathen, die an der John Adams Universität studieren und Teil eines großangelegten Experiments sind. Als dann jedoch nicht nur einer, sondern gleich zwei Teilnehmer der Studie ermordet aufgefunden werden, wittert Chloe eine ernsthafte Bedrohung und setzt alles daran, dem Morden ein Ende zu bereiten – denn nichts ist ihr wichtiger, als die Ausführung ihres eigenen Plans.


Meine Meinung
Den Grundgedanken dieser Geschichte fand ich irgendwie sehr faszinierend, hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass die Autorin als Psychologin eine Menge fundiertes Hintergrundwissen in Bezug auf die psychopathischen Protagonisten dieses Buches mitbringt, was an sich in meinen Augen schon einen eher ungewöhnlichen Aufhänger für einen Thriller darstellt.

Der Schreibstil hat sich sehr angenehm lesen lassen, was in Kombination mit den überwiegend kurzen Kapiteln bei mir zu einem wirklich hohen Lesefluss geführt hat. Die Fokussierung auf drei zentrale Charaktere hat auf mich zwar zunächst irgendwie ein bisschen wahllos gewirkt, bei dem hohen Tempo der Geschichte hat die Spannung meine Verwirrung aber relativ schnell überwogen.

Mit den Figuren bin ich insgesamt nicht wirklich warm geworden, wobei ich mir relativ sicher bin, dass das auch gar nicht beabsichtigt war. Die unterschiedlichen Einstellungen zur Psychopathie fand ich dabei sehr interessant zu verfolgen, denn gewöhnlich war dieser Charakteraufbau definitiv nicht für mich.

Der Spannungsbogen war in meinen Augen ebenfalls grundsätzlich gelungen, wobei es mich durchaus überrascht hat, wie regungslos die Grundstimmung gegenüber Mord und Gewalt in dieser Geschichte war. Für die Protagonisten ist das vielleicht der Normalzustand, mich selbst hat aber beispielsweise auch fast schon erschreckend wenig interessiert, dass beispielsweise mit Will passiert ist, auf den sich Chloe zu Beginn des Buches fokussiert hatte.


Fazit
Als Thriller mit einigen Überraschungen und ziemlich außergewöhnlichen Charakteren hat mich dieses Buch definitiv ein bisschen überrascht. Die Perspektive ist frisch, interessant zu verfolgen und hat mich definitiv über den gesamten Verlauf der Handlung in Atem gehalten, was mir beim Lesen wirklich gut gefallen hat.

Dafür gibt es alle fünf Bücherstapel von mir.

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