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Veröffentlicht am 27.01.2022

Historischer Krimi für Wien-Fans

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Worum geht’s?
Für den ehrgeizigen Inspektor Leopold von Herzfeldt beginnt der erste Arbeitstag in Wien eher weniger erfolgreich. Mit einem grausamen Mord und eher ablehnenden Kollegen konfrontiert, sucht ...

Worum geht’s?
Für den ehrgeizigen Inspektor Leopold von Herzfeldt beginnt der erste Arbeitstag in Wien eher weniger erfolgreich. Mit einem grausamen Mord und eher ablehnenden Kollegen konfrontiert, sucht er sich Hilfe beim renommiertesten Totengräber Wiens: Augustin Rothmayer. Gemeinsam heften sie sich an die Fersen des Mörders und wirbeln dabei nicht nur auf den Straßen der Stadt jede Menge Staub auf, sondern auch in den Sphären der Reichsten der Wiener Gesellschaft.


Meine Meinung
Historische Krimis gehören tatsächlich noch gar nicht so lange zu meinem Beuteschema, weshalb es mich immer besonders freut, wenn ich ein wirklich gut gemachtes Exemplar in die Finger bekomme.

Das historische Setting wurde hier definitiv sehr erfolgreich in die Geschichte eingearbeitet, was mich von Beginn an wirklich begeistert hat. Auch der Schreibstil hat in meinen Augen genau die richtige Balance zwischen historischem Hintergrund und Modernität gefunden, sodass man sich während des Lesen an keinen seltsamen oder unglücklich bemühten Formulierungen gestoßen hat, sondern wirklich in der Lage war, das Lebensgefühl der Vergangenheit zu erahnen.

Die Charaktere waren mitunter vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, nichtsdestotrotz habe ich die Protagonisten aber doch recht schnell ins Herz geschlossen. Das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Figuren macht auf jeden Fall jetzt schon Lust auf weitere Teile der Reihe, denn am Ende des Buches hätte ich die Protagonisten doch ganz gerne noch einen Augenblick länger begleitet und ihre Entwicklungen beobachtet.

Auch der Spannungsbogen war grundsätzlich nicht schlecht aufgebaut, auch wenn ich persönlich eher weniger in eine atemlose Grundspannung verfallen bin. Die Grundidee war sehr solide durchdacht und der Handlungsverlauf führt mit Sicherheit nicht zu Langeweile, insgesamt erschien mir die Geschichte jedoch trotzdem eher stringent aber unaufgeregt.


Fazit
Wer Lust auf einen wirklich angenehm zu lesenden Krimi im Setting des historischen Wiens und interessant beschriebene Schauplätze hat, dem wird dieses Buch mit Sicherheit richtig gut gefallen. Den Spannungsbogen würde ich zwar nicht unbedingt als aufgeregt beschreiben, langweilig wird die Geschichte beim Lesen deshalb aber definitiv nicht.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.01.2022

Weniger Thriller als erwartet

Der Gräber
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Worum geht’s?
Seit fünf Jahren wird der sechste November regelmäßig zum schlimmsten Albtraum von Kommissarin Cecilia Wreede und ihrem Kollegen Jonas Andrén. Jedes Jahr taucht der als „Gräber“ betitelte ...

Worum geht’s?
Seit fünf Jahren wird der sechste November regelmäßig zum schlimmsten Albtraum von Kommissarin Cecilia Wreede und ihrem Kollegen Jonas Andrén. Jedes Jahr taucht der als „Gräber“ betitelte Serienmörder wieder auf, gräbt sich durch den Keller ins Haus seiner Opfer und verschwindet mit ihnen in den Wirren seiner unterirdischen Gänge. Als zeitgleich ein geheimnisvolles Manuskript auftaucht, das verdächtig nach einem Werk des Mörders klingt, wittert Lektorin Annika eine einzigartige Chance, um ihren kurz vor der Insolvenz stehenden Verlag zu retten – und tritt dabei Ereignisse los, die sie schon bald an der Richtigkeit ihrer Entscheidung zweifeln lassen.


Meine Meinung
Bei dieser Geschichte bin ich mir ehrlich gesagt noch immer nicht ganz sicher, was ich von diesem Genremix eigentlich halten soll. Sprachlich hat mir das Buch an sich gut gefallen, man kommt recht flüssig voran und insbesondere zu Beginn hat mich auch der Spannungsbogen noch fesseln können.

So überzeugend wie ich den ersten Teil der Geschichte auch fand, je weiter die Handlung voranschritt, desto weniger konnten mich die Entwicklungen begeistern. Der Spannungsbogen flachte zwar nicht so weit ab, dass ich das Buch als vollkommen langweilig empfunden hätte, stellenweise kam es aber durchaus zu Längen, die mein Interesse an der Geschichte doch deutlich verringert haben.

Auch mit dem Fehlen eines wirklichen roten Fadens hatte ich so meine Probleme. Die eigentliche Handlung wurde meiner Meinung nach mitunter durch zu viele Nebensächlichkeiten in den Hintergrund gedrängt, und mit der Zeit hatte ich eher den Eindruck, ein buntes Sammelsurium an Genres zu lesen. Auch der Einsatz von Gewalt und Brutalität als Stilmittel wirkte irgendwann eher plakativ als wichtig für die weitere Entwicklung des Plots, was mich insgesamt einfach ein wenig enttäuscht und das Leseerlebnis weniger angenehm gemacht hat, als mich der Klappentext und der Anfang der Geschichte haben erwarten lassen.


Fazit
Die Grundidee dieser Geschichte hat auf jeden Fall eine Menge Spannung versprochen und dürfte daher begeisterte Thrillerleser definitiv ansprechen. Mit der Umsetzung war ich dann nach dem ersten Drittel allerdings eher weniger glücklich, da ich mich weder mit dem Handlungsverlauf, noch mit den Charakteren so wirklich anfreunden konnte und mich die Geschichte nicht so begeistert hat, wie ich es nach dem Lesen des Klappentextes eigentlich erwartet hätte.

Dafür gibt es drei Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2022

Hochspannender und intelligent konstruierter Justiz-Thriller

Thirteen
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Worum geht’s?
Eigentlich will Strafverteidiger Eddie Flynn vor allem für seine Familie da sein. Als er jedoch den in aller Augen schuldigen Hollywoodstar Bobby Solomon in einem Mordprozess vertreten soll, ...

Worum geht’s?
Eigentlich will Strafverteidiger Eddie Flynn vor allem für seine Familie da sein. Als er jedoch den in aller Augen schuldigen Hollywoodstar Bobby Solomon in einem Mordprozess vertreten soll, scheint er als einziger an dessen Unschuld zu glauben und nimmt sich vor, das auch zu beweisen. Dumm nur, dass ausgerechnet der Täter näher an ihm und der Entscheidung über Schuld und Unschuld dran ist, als Eddie sich jemals hätte träumen lassen.


Meine Meinung
Justiz-Thriller finde ich immer besonders spannend, insbesondere dann, wenn die Geschichte eine Menge unerwarteter Twists bieten kann. Der Klappentext klang da definitiv äußerst vielversprechend, auch wenn ich mir zunächst nicht sicher war, ob mich das Konzept schlussendlich zu einhundert Prozent überzeugen können würde.

Der Schreibstil hat mir hier beim Lesen wirklich gut gefallen, man hängt sich nicht an seltsamen Formulierungen auf und der Lesefluss ist nicht bloß durch die an sich recht kurzen Kapitel ausgesprochen hoch gewesen.

Da der Klappentext eines der offensichtlichsten Spannungselemente bereits verrät, war ich vor dem Lesen dieses Buches ehrlich gesagt eher skeptisch, ob mich die Geschichte so nicht vielleicht eher langweilen würde. Die besondere Nähe zum Täter hat für mich schlussendlich aber tatsächlich einen maßgeblichen Teil des Spannungsbogens ausgemacht und mich so interessiert, dass die zweite Perspektive sogar langweiliger hätte sein können, ohne mein Interesse an dem Buch zu zerstören.

Glücklicherweise fand ich aber auch diesen Bereich der Handlung wirklich lesenswert, und durch das Zusammenführen der Informationen, die man dem Protagonisten als Leser mitunter schon voraus hat, kam für mich ein wirklich gut aufgebautes und ausgesprochen spannend konzipiertes Gesamtwerk heraus, das ich während der Lektüre einfach nicht aus der Hand legen konnte.


Fazit
Wer Justiz-Thriller mag, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Man wird während des Lesens in die unterschiedlichsten Gedankenwelten gesogen und dabei so ans Geschehen gefesselt, das einfach keine Langeweile aufkommen kann. Für mich darf es gerne weitere solcher Geschichten geben, den vollends überzeugen konnte mich das Konzept ohne Frage.

Dafür gibt es alle fünf Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2022

Zum Thema Indien

Azadi heißt Freiheit
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Meine Meinung
Essays sind für mich noch immer eine leicht gewöhnungsbedürftige Literaturgattung, die dadurch aber natürlich nicht pauschal weniger lesenswert wären. So richtig weiß ich nach dem Lesen allerdings ...

Meine Meinung
Essays sind für mich noch immer eine leicht gewöhnungsbedürftige Literaturgattung, die dadurch aber natürlich nicht pauschal weniger lesenswert wären. So richtig weiß ich nach dem Lesen allerdings noch immer nicht, was ich von diesem Werk eigentlich halten soll.

Das Thema Heimat ist ja generell schon sehr persönlich, und genau das wird auch in diesem Buch deutlich. Die Verbundenheit der Autorin mit Indien und die Dringlichkeit, mit der sie Veränderungen fordert wird in den unterschiedlichen Beiträgen auf jeden Fall deutlich und lässt sich überwiegend gut greifen.

Ohne persönlichen Bezug zu Indien war es für mich mitunter nicht ganz einfach, jeden Text als besonders ansprechend wahrzunehmen. Logischerweise ist das auch kein Anspruch, den so ein eben nicht primär zur Unterhaltung gedachtes Buch stellt, ein wenig daran gewöhnen musste ich mich aber halt eben trotzdem.


Fazit
Thematisch hat mich diese Essaysammlung auf jeden Fall angesprochen. Nicht alle Texte haben mir gleich gut gefallen, wobei diese Umsetzungsform auch einfach Neuland für mich ist und ich mich deshalb vermutlich erst einmal an das Konzept gewöhnen muss. Wer sich für Indien und seine aktuellen Stimmen interessiert, dem kann ich dieses Buch aber auf jeden Fall ans Herz legen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.01.2022

Die Idee war hochspannend, die Protagonistin aber leider nervtötend

Der Herzgräber
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Worum geht’s?
Für Journalistin Heather läuft es gerade nicht besonders rund: Erst verliert sie ihren Job, und dann stirbt auch noch ihre Mutter. Als sie in deren Haus einen Stapel versteckter Briefe findet, ...

Worum geht’s?
Für Journalistin Heather läuft es gerade nicht besonders rund: Erst verliert sie ihren Job, und dann stirbt auch noch ihre Mutter. Als sie in deren Haus einen Stapel versteckter Briefe findet, der auf einen jahrelangen Briefverkehr mit einem inhaftierten Serienmörder hindeutet, steht Heathers Leben plötzlich Kopf. Eigentlich sollte es ein Ding der Unmöglichkeit sein, aber trotzdem werden schon bald Frauenleichen gefunden, die auf die selbe Weise getötet wurden, wie es der inhaftierte Michael Reave vor mehr als zwanzig Jahren getan hat.


Meine Meinung
Die Grundidee dieser Geschichte fand ich wirklich spannend, und spätestens nach dem wirklich vielversprechend klingenden Klappentext war meine Neugierde geweckt.

Der Einstieg hat mir dann aber ehrlich gesagt schon ein paar Probleme bereitet, denn so gerne wie ich auch wissen wollte, worauf dieses Buch hinauslaufen würde, mit der Protagonistin konnte ich einfach nichts anfangen. Sie ist mir über den gesamten Handlungsverlauf hinweg einfach nicht sympathisch geworden, und ihr teils nicht gerade logisches Verhalten hat es mir unglaublich schwer gemacht, das Buch nicht zeitweise zur Seite legen zu wollen. Darüber hinaus hat es der Fokus auf ihre Vergangenheit fast geschafft, die Spannung der aktuellen Handlung ein wenig in den Hintergrund zu drängen.

Für mich war das eigentlich besonders schade, denn abgesehen von dieser eher misslungenen Figur hat mir die Geschichte eigentlich gefallen. Die Erzählung ist insgesamt sehr atmosphärisch, und es gab immer wieder Passagen, in denen ich die Spannung förmlich greifen konnte. Auch wenn einige Teile des Handlungsbogens ein wenig arg konstruiert auf mich gewirkt haben, kam beim Lesen keine Langeweile auf.

Überrascht hat mich hier aber tatsächlich, wie viele Rechtschreibfehler noch enthalten waren. Über einige wenige Unstimmigkeiten hätte man einfach hinwegsehen können, aber in der vorhandenen Zahl fiel es mir dann doch ein wenig schwer, nicht in Kopfschütteln auszubrechen.


Fazit
Die Idee hinter dieser Geschichte war auf jeden Fall spannend und im Grund auch gut umgesetzt. Natürlich fließen eine Menge Zufälle in den Verlauf des Spannungsbogens ein, aber unterhalten hat mich das Gesamtpaket trotzdem. Lediglich die Protagonistin hat meinen positiven Eindruck so ein wenig zerstört, denn mit ihr konnte ich über das gesamte Buch hinweg einfach nichts anfangen.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere