Profilbild von buchgestapel

buchgestapel

Lesejury Star
offline

buchgestapel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchgestapel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2022

Tolle Grundidee mit etwas unübersichtlicher Umsetzung

Reality Show
0

Worum geht’s?
Weihnachten, das sollte eigentlich das Fest der Besinnlichkeit sein. Als dann aber die einflussreichsten Personen Deutschlands ausgerechnet an Heiligabend in ihren eigenen Wohnungen in einer ...

Worum geht’s?
Weihnachten, das sollte eigentlich das Fest der Besinnlichkeit sein. Als dann aber die einflussreichsten Personen Deutschlands ausgerechnet an Heiligabend in ihren eigenen Wohnungen in einer Liveübertragung als Geiseln genommen werden, ist es ganz schnell vorbei mit der Festtagsstimmung. Während Dinge ans Licht kommen, die der eine oder andere sicherlich lieber begraben lassen hätte, läuft für so manch einen die Zeit ab – denn hier entscheidet das Publikum, was mit den Kandidaten der Show geschieht.


Meine Meinung
Die Grundidee dieser Geschichte ist auf jeden Fall gut, gleichzeitig aber auch wahnsinnig erschreckend. Von Beginn an hatte ich beim Lesen das Gefühl, in eine absolut dystopische Zukunft zu blicken, die trotzdem nicht ganz unwahrscheinlich daherkommt und deshalb auch nicht völlig abwegig erscheint.

Schwierigkeiten hat mir dann allerdings die weitere Umsetzung bereitet, was ich wirklich schade fand. Die wirklich kurzen Kapitel sorgen zwar für einen hohen Lesefluss, da gleichzeitig aber auch eine Unmenge an Charakteren, Perspektiven und Zeitsprüngen in die Handlung mit einfließen, habe ich beim Lesen dann doch recht schnell den Überblick verloren.

Das allein wäre eigentlich kein Problem gewesen, mit der Masse an Figuren ging aber leider auch eine gewisse Oberflächlichkeit bei deren Gestaltung einher, die es mir persönlich schwer gemacht hat, emotional irgendeine Beziehung zu den auftretenden Personen aufzubauen und sie nicht wie leblose Pappfiguren wahrzunehmen.

Auch das Ende hat mich irgendwie ein wenig verloren im Chaos zurückgelassen, was stilistisch vielleicht sogar ganz klug gemacht ist, mein Leseerlebnis allerdings nicht wirklich bereichert hat. Insgesamt habe ich schon Bücher von Anne Freytag gelesen, die mir deutlich besser gefallen haben, auch wenn dieses Geschichte sicherlich sehr aufrüttelnd wirken kann.


Fazit
Grundsätzlich habe ich in diesem Buch eine Menge Potenzial gesehen, wirklich überzeugen konnte mich die Umsetzung dann allerdings nicht. Langeweile kann auf keinen Fall aufkommen, dafür sorgen Spannungsbogen und Erzählstil, für mich war das aber einfach zu viel Tempo und zu wenig Tiefe, um wirklich begeisternd auf mich zu wirken.

Dafür gibt es von mir knapp drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2022

Etwas zu viel Konstrukt, etwas zu wenig Spannung

VANITAS - Grau wie Asche
0

Worum geht’s?
Eigentlich wähnt sich Carolin in ihrem kleinen Blumenladen am Wiener Zentralfriedhof in Sicherheit. Als dann aber nicht nur ominöse Gestalten, verdächtige Kunden und Grabschänder, sondern ...

Worum geht’s?
Eigentlich wähnt sich Carolin in ihrem kleinen Blumenladen am Wiener Zentralfriedhof in Sicherheit. Als dann aber nicht nur ominöse Gestalten, verdächtige Kunden und Grabschänder, sondern auch noch Mörder ihr Unwesen auf dem Friedhof treiben, wird sie immer nervöser. Eines steht für sie nämlich definitiv fest: Ein zweites Mal wird sie nicht sterben.


Meine Meinung
Ursula Poznanski schätze ich als Autorin wirklich sehr, so ganz gelungen fand ich dieses Buch aber leider nicht.

Am Schreibstil lag das allerdings nicht, der ließ sich sehr angenehm lesen und war definitiv kein Kritikpunkt. Ein paar Probleme hatte ich dann aber leider mit dem Aufbau der Handlung und der Entwicklung der Protagonistin, die mir in Band eins tatsächlich wesentlich besser gefallen hat – und das will was heißen, denn schon da kam sie mir nicht wie die ideale Hauptfigur vor.

Was mich bei Carolin hier besonders gestört hat, war ihr teils unglaublich ambivalentes Verhalten. Mir persönlich fiel es sehr schwer, mit Empathie an sie zu denken und mich in sie und ihre Gefühlswelt hineinzuversetzen. Ihre Art ging mir häufig eher auf die Nerven, und insbesondere ihre extreme Paranoia kam mir irgendwann einfach kaum noch authentisch vor. Sehr seltsam fand ich auch, dass sie trotz ihres Untertauchens andauernd so handelt, dass die Menschheit sie praktisch bemerken muss. Soll das logisch und unauffällig sein? Ich musste immer wieder mit dem Kopf schütteln und habe mich wirklich gefragt, wie sie es eigentlich so lange geschafft hat, zu überleben.

Auch der Spannungsbogen war meiner Meinung nach nicht ganz ideal aufgebaut, denn hier kam es immer wieder zu eigentlich vermeidbaren Längen. Ich wollte zwar grundsätzlich gerne wissen, wie die Geschichte schlussendlich ausgeht, richtig atemlose Spannung konnte sich bei mir aber einfach nicht aufbauen. Selbiges gilt auch für die Rückblenden und Wiederholungen, die grundsätzlich nicht völlig fehl am Platz sind und eigentlich wichtige Infos beinhalten, doch in der vorhandenen Menge einfach meinen Lesefluss unterbrochen haben.


Fazit
In diese Geschichte ist mit Sicherheit viel Arbeit geflossen, mir persönlich war das Ganze aber einfach ein wenig zu konstruiert, worunter schlussendlich die Spannung gelitten hat. Wer mit Carolins Art zurecht kommt, dem wird das Buch eventuell besser gefallen, ich werde mich aber an die Fortsetzung vermutlich eher nicht heranwagen.

Dafür vergebe ich drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2022

Jugendfantasy mit Potenzial

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
0

Worum geht’s?
Nachdem Zwölf ihre Familie unter grausamen Umständen verloren hat, schließt sie sich dem Jagdbund an, um sich zu einer Jagdling ausbilden zu lassen. Eigentlich soll sie ihr Leben dem Schutz ...

Worum geht’s?
Nachdem Zwölf ihre Familie unter grausamen Umständen verloren hat, schließt sie sich dem Jagdbund an, um sich zu einer Jagdling ausbilden zu lassen. Eigentlich soll sie ihr Leben dem Schutz der Clans ihrer Welt widmen, doch für Zwölf gibt es nur ein wirkliches Ziel: Den Tod ihrer Familie rächen. Als dann aber ihr Ausbildungscamp überfallen und ihre Mentorin getötet wird, muss sie ihre Gefühle hintenan stellen, um ihre entführte Kampfpartnerin Sieben aus dem gefrorenen Wald zu retten.


Meine Meinung
Auch wenn ich alterstechnisch nicht mehr so ganz zur primären Zielgruppe gehöre, war ich sehr gespannt auf die Umsetzung dieses Buches, da mich die Grundidee schon beim Lesen des Klappentextes wirklich angesprochen hat.

Der Schreibstil liest sich sehr locker und macht es einfach, schnell in der Geschichte voran zu kommen. In Hinblick auf den Stil merkt man zwar, dass die Zielgruppe jugendlich ist, völlig flach wird die Erzählung dadurch allerdings nicht.

Mit den Namen bin ich zu Anfang noch recht häufig durcheinander gekommen, da ich nicht immer alle Zahlen richtig zuordnen konnte. Die Grundidee fand ich aber sehr spannend, und mit der Zeit wurde es leichter, sich innerhalb der Handlung zu orientieren.

Die Action an sich kam ebenfalls nicht zu kurz, was gemeinsam mit den durchaus spannenden Wendungen bis zum Ende des Buches keine Langeweile hat aufkommen lassen. Der Spannungsbogen war für mich damit eigentlich rund abgeschlossen, was mich jetzt natürlich neugierig darauf macht, was der zweite Teil der Reihe dann noch zu bieten haben wird.

Mein einziges wirkliches Problemchen in diesem Buch war eigentlich die Protagonistin, deren Art auf der einen Seite zwar nicht völlig unpassend für ihr Alter und ihre Situation war, auf der anderen Seite mitunter aber doch ein wenig anstrengend war und mich nicht hundertprozentig begeistern konnte. Positiv hervorheben kann man aber definitiv die Botschaft, die mit ihrer Entwicklung vermittelt wird – da hat die Autorin wirklich gute Arbeit geleistet.


Fazit
Die Grundidee der Geschichte hatte auf jeden Fall Potenzial und konnte mich prinzipiell gut unterhalten. Die richtige Zielgruppe wird die Umsetzung aber vermutlich noch ein ganzes Stückchen mehr ansprechen, da mich die Protagonistin in ihrer Art dann doch nicht so ganz begeistern konnte.

Dafür verteile ich vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2022

Spannende Urban Fantasy

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
0

Worum geht’s?
Tycho mag vielleicht wie eine halbwegs normale Studentin wirken, doch sobald sie Alkohol zu sich nimmt, entwickelt sie Superkräfte und sorgt in New York für Ordnung – mehr oder weniger zumindest, ...

Worum geht’s?
Tycho mag vielleicht wie eine halbwegs normale Studentin wirken, doch sobald sie Alkohol zu sich nimmt, entwickelt sie Superkräfte und sorgt in New York für Ordnung – mehr oder weniger zumindest, denn ihre Gewaltexzesse gegenüber zwielichtigen Typen bringen sie schon bald in Gefahren, die ihre ohnehin schon nicht besonders helle Welt noch weiter verdunkeln.


Meine Meinung
Marie Graßhoff habe ich als Autorin bereits vor einiger Zeit für mich entdeckt, weshalb ich mich natürlich auf jede Neuerscheinung aus ihrer Feder freue. Auch bei diesem Buch wurde ich definitiv nicht enttäuscht, was die Vorfreude auf den nächsten Teil der Reihe jetzt schon aufkommen lässt.

Der Schreibstil ließ sich wirklich angenehm lesen und hat es mir gemeinsam mit dem Aufbau des Spannungsbogens sehr leicht gemacht, die Geschichte nur so zu inhalieren. Ein wenig schade fand ich dabei allerdings, dass der Klappentext so viel der Handlung bereits vor dem Lesen preisgibt. Spannend blieb das Buch zwar trotzdem, doch nicht jeden Entwicklung kam wirklich so überraschend, wie sie theoretisch hätte sein können.

Zu Beginn der Geschichte habe ich mich außerdem recht schwer damit getan, die einzelnen Figuren einzuschätzen. Beim Lesen war ich daher mitunter ein wenig vorsichtig, was meine Gefühle den einzelnen Charakteren gegenüber anging, mit dem weiteren Verlauf der Handlung haben sich aber trotzdem insbesondere für Tycho Sympathien in den Vordergrund gestellt.

Wirklich gut gefallen hat mir außerdem, wie problemlos hier Action und gedankliche Entwicklungen miteinander verbunden wurde. Tycho als Protagonistin fand ich so recht schnell sehr authentisch, was beim Lesen unglaublich viel Spaß gemacht und der Geschichte gleichzeitig die nötige Ernsthaftigkeit verliehen hat, um auch emotional ansprechend zu sein.


Fazit
Wer spannend gemachte Urban Fantasy mit frischen Elementen mag, dem wird dieses Buch auf jeden Fall richtig gut gefallen. Dem Klappentext würde zwar eine Überarbeitung ganz gut tun, langweilig wird die Geschichte aber trotzdem definitiv nicht.

Dafür gibt es viereinhalb Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 15.01.2022

Spannend gemachte SciFi

Universum
0

Worum geht’s?
Im 22. Jahrhundert hat die Menschheit das intergalaktische Reisen perfektioniert. Weder Überlichtgeschwindigkeit, noch die Galaxie an sich stellt ein Problem dar – eigentlich. Denn als Kommandantin ...

Worum geht’s?
Im 22. Jahrhundert hat die Menschheit das intergalaktische Reisen perfektioniert. Weder Überlichtgeschwindigkeit, noch die Galaxie an sich stellt ein Problem dar – eigentlich. Denn als Kommandantin Christine Dillinger mitsamt Raumschiff und Crew auf dem Weg ans andere Ende der Galaxie im Hyperraum verschwindet, ändert sich für sie alles. Während den Verunglückten die Zeit im Hyperraum völlig normal vorkommt, vergehen in der Realität mehrere tausend Jahre – und in ihr altes Leben kann so keines der Crewmitglied jemals zurückkehren.


Meine Meinung
Auch wenn ich mich mittlerweile vermutlich tatsächlich als Science Fiction Fan bezeichnen würde, gibt es doch immer mal wieder Bücher, bei denen ich vor dem Lesen fast ein wenig zu viel Respekt habe. Auch über diese Geschichte hatte ich zwar schon ein paar positive Stimmen gehört, zu enthusiastisch wollte ich an das Buch dann aber doch nicht herangehen.

Was mich zu Anfang ein kleines bisschen beim Lesen gestört hat, waren die vielen technischen Details, die kaum zum Fortgang der Handlung beigetragen haben. So schwerfällig wie die Geschichte dabei in Gang gekommen ist, hatte ich zeitweise wirklich die Sorge, das Buch irgendwann aus der Hand legen zu müssen.

Auch mit den Charakteren habe ich mich zeitweise schwer getan. An sich hatte die Situation so viel Potenzial, aber nichtsdestotrotz hatte ich zeitweise einfach das Gefühl, dass nicht jeder Figur ausreichend Tiefe verliehen wurde, was es mir sehr schwer gemacht hat, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen.

Ausgesprochen gut gefallen hat mir dafür die Atmosphäre, die gemeinsam mit dem Spannungsbogen ab dem eigentlichen Unfall wirklich gelungen aufgebaut wurde. Das Setting an sich ist ja schon irgendwie ein wenig beklemmend, aber sobald die Spannung erst einmal an Fahrt aufgenommen hat, konnte ich das Buch definitiv nicht mehr zur Seite legen und musste trotz kleinerer Anfangsschwierigkeiten einfach bis zum Schluss weiterlesen.


Fazit
Science Fiction Fans werden an diesem mitunter etwas speziellen Buch definitiv ihre Freude haben. Aber auch, wer nicht ganz so verrückt nach technischen Details ist, kann hier eine wirklich spannend gemachte Geschichte genießen, die gelungene Ansätze präsentiert und an einem Stück verschlungen werden will.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere