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Veröffentlicht am 21.11.2021

Erschreckend glaubwürdiges Zukunftsszenario

Coup
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Worum geht’s?
Als ein russischer Kampfjet mitten über der Ostsee abgeschossen wird, versinkt die EU im völligen Chaos. Während auf der einen Seite Diskussionen über einem drohenden Krieg ausbrechen, wird ...

Worum geht’s?
Als ein russischer Kampfjet mitten über der Ostsee abgeschossen wird, versinkt die EU im völligen Chaos. Während auf der einen Seite Diskussionen über einem drohenden Krieg ausbrechen, wird an anderer Stelle der Sturz des deutschen Kanzlers geplant. In einem Sumpf aus politischen Machtspielchen und Eigeninteresse schiebt sich jedoch noch jemand anderes in den Vordergrund – und dessen Planung steht gefährlich nah vor ihrem Abschluss.


Meine Meinung
Politthriller haben immer schon ein gewisses Grundspannungspotenzial, was zumindest bei mir bereits vor dem Lesen eine Erwartungshaltung aufbaut, die hier aber glücklicherweise nicht enttäuscht wurde.

Dem Schreibstil kann man beim Lesen recht gut folgen, wobei mich insgesamt tatsächlich eher der Spannungsbogen überzeugt hat. Da die hier beschriebenen Ereignisse nicht mal besonders abwegig erscheinen, weckt die Geschichte fast schon automatisch das Interesse des Lesers und konnte zumindest meine eigene Neugierde auf den weiteren Verlauf der Handlung über einen doch recht langen Zeitraum hinweg aufrecht erhalten.

Was mir ein wenig Probleme bereitet hat, war der sprichwörtliche Dschungel aus auftretenden Figuren und ihren Interessen. Alle Charaktere und ihre Verstrickungen auseinanderzuhalten war für mich doch ein kleines Stück Arbeit, das mir beim Lesen trotz aller Spannung abverlangt wurde, zumal in meinen Augen wirklich niemand dabei war, dem man wirkliche Sympathie und ein übergeordnetes Interesse entgegen bringen wollte.


Fazit
Wer Politthriller mag, der wird auch dieses Buch mit ziemlicher Sicherheit mögen. Durch die Figuren und ihre Interessen muss man sich zwar ein wenig durcharbeiten, das Lesevergnügen insgesamt wird dadurch aber definitiv nicht verdorben.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2021

Schöne Mischung aus Bildband und Biographie

Little Book of Chanel
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Meine Meinung
Wer bei der wunderschönen Aufmachung dieses Buches noch nicht schwach geworden ist, den sollte doch zumindest der Inhalt interessieren.

In einer überwiegend ausgeglichenen Mischung aus Texten, ...

Meine Meinung
Wer bei der wunderschönen Aufmachung dieses Buches noch nicht schwach geworden ist, den sollte doch zumindest der Inhalt interessieren.

In einer überwiegend ausgeglichenen Mischung aus Texten, Fotografien und Modezeichnungen begleitet man als Leser den Aufstieg Gabriele Chanels zu einer der einflussreichsten Modedesignerinnen ihrer Zeit. Besonders spannend fand ich dabei, dass neben der Person Coco und ihrer Markenzeichen auch die Hintergrundgeschichten zu unterschiedlichen Produkten ihrer Marke durchleuchtet wurden. Dabei muss man kein Modeexperte sein, um die Leidenschaft und den Enthusiasmus zu spüren, der nicht nur zu Lebzeiten der Designerin hinter dem Unternehmen steckt.

Entsprechend des Formats können hier natürlich nicht alle angesprochenen Themen und Bereiche in aller Tiefe bearbeitet werden, aber auch in Kurzform ist dieses Buch ausgesprochen informativ und interessant zu lesen – und dabei sogar auch noch sehr gut zu Dekorationszwecken geeignet.


Fazit
Egal ob Modefan oder nicht, in diesem Buch bekommt jeder Leser spannende Einblicke in das Leben und Wirken einer der berühmtesten Modedesignerinnen der Welt. Die vergleichsweise geringe Länge des Buches macht es zu einem kurzweiligen Lesevergnügen für zwischendurch, mit dem man gleichzeitig auch noch Regal oder Kaffeetisch schmücken kann.

Dafür verteile ich vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 21.11.2021

Netter Weihnachtsroman ohne große Überraschungen

Friesenwinterzauber
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Worum geht’s?
Eigentlich freut sich Isabel schon lange auf den geplanten Hawaiiurlaub mit ihrem Freund. Anstatt jedoch zu Weihnachten am Strand zu liegen, steht sie plötzlich ohne Beziehung da und wird ...

Worum geht’s?
Eigentlich freut sich Isabel schon lange auf den geplanten Hawaiiurlaub mit ihrem Freund. Anstatt jedoch zu Weihnachten am Strand zu liegen, steht sie plötzlich ohne Beziehung da und wird von ihrer Nachbarin eingeladen, die Feiertage auf St. Peter-Ording zu verbringen. Kurzentschlossen nimmt sie das Angebot an und versucht, am verschneiten Wattenmeer nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Träume wiederzufinden.


Meine Meinung
Weihnachtsgeschichten sind für mich meistens ganz klassische Wohlfühlgeschichten, die perfekt zur Jahreszeit passen und die Vorfreude auf die Weihnachtszeit ordentlich in die Höhe treiben. Auch hier hatte ich atmosphärisch das Gefühl, bereits voll in der Weihnachtszeit angekommen zu sein und mich vollkommen auf die Feiertage freuen zu können. Der Schreibstil liest sich dabei recht flüssig und macht es in Kombination mit den Ortsbeschreibungen recht einfach, sich das Setting wirklich bildlich vorzustellen.

Was mir Probleme bereitet hat, waren tatsächlich die Figuren in diesem Buch. Mit Protagonistin Isabel konnte ich leider nicht so richtig etwas anfangen, ihre Art hat auf mich primär anstrengend gewirkt und wirkliches Mitgefühl konnte ich für sie auch nicht aufbringen. Hinzu kamen ihre nicht immer logisch wirkenden Entscheidungen, die im doch recht vorhersehbaren Handlungsgeflecht zwar keine allzu große Überraschung dargestellt haben, deswegen aber nicht zu weniger Kopfschütteln bei mir geführt haben.

Ebenfalls nicht ganz glücklich war ich mit der unterschwelligen Hektik, die insbesondere ab dem letzten Drittel verbreitet wurde. Für meinen Geschmack wurden einige Handlungsstränge generell zu oberflächlich behandelt, der Schluss hätte dann aber eindeutig etwas mehr Raum bekommen dürfen, um der Geschichte eher gerecht zu werden.


Fazit
Friesenwinterzauber ist eine eigentlich ganz solide Weihnachtsgeschichte, die trotz einiger Klischees ans Herz geht und perfekt in die kalte Jahreszeit passt. Mit den Charakteren und dem Aufbau der Handlung habe ich mich leider schwer getan, was das Lesevergnügen insgesamt irgendwann ein wenig eingeschränkt hat. Zur vorweihnachtlichen Lektüre eignet sich die Geschichte in jedem Fall aber trotzdem ganz gut.

Dafür gibt es von mir drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2021

Wirklich gelungene Fortsetzung

Teufelsnetz
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Worum geht’s?
Als zwei bekannte finnische Blogger spurlos verschwinden, ist nicht nur die Presse in heller Aufregung. Ist die Verkündung ihres Todes bloß ein aus dem Ruder gelaufener Versuch, Aufmerksamkeit ...

Worum geht’s?
Als zwei bekannte finnische Blogger spurlos verschwinden, ist nicht nur die Presse in heller Aufregung. Ist die Verkündung ihres Todes bloß ein aus dem Ruder gelaufener Versuch, Aufmerksamkeit zu gewinnen, oder steckt vielleicht doch noch mehr dahinter? Als dann eine Leiche auftaucht, glaubt die Polizei an eine Verbindung der Fälle und nimmt die Ermittlungen auf – ohne zu wissen, in was für ein Wespennest aus Kriminalität sie dabei stechen.


Meine Meinung
Mich konnte schon Band eins um Ermittlerin Jessica Niemi absolut begeistern. Kein Wunder also, dass natürlich auch der zweite Teil der Reihe ganz weit oben auf meiner Leseliste gelandet ist. Was mich direkt zu Anfang positiv überrascht hat, war die Tatsache, dass der Schreibstil im Vergleich zum ersten Band fast noch ein wenig runder auf mich gewirkt hat und ich so beim Lesen tatsächlich etwas mehr Spaß hatte.

Alle Bände der Reihe sollen unabhängig voneinander lesbar sein, was ich so auch mit Vorkenntnissen aus Teil eins unterschreiben würde. Die Zusammenhänge waren mir so zwar etwas präsenter, die wichtigsten Ereignisse wurden aber auch für Neueinsteiger verständlich in die Handlung eingewoben, dass eigentlich keine Verständnisfragen auftreten sollten.

Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Konstruktion des Spannungsbogens. Hier bieten sich einige interessante Anknüpfungspunkte für den Abschlussband, die sich mir teils erst sehr spät erschlossen haben. So verwirrend wie manche Handlungsstränge auch ausgeführt wurden, ich habe mich beim Lesen zu keinem Zeitpunkt gelangweilt und wollte tatsächlich durchgehend wissen, worauf die Geschichte schlussendlich hinauslaufen würde.


Fazit
Hätte mich nicht schon Teil eins der Trilogie überzeugt, wäre ich spätestens jetzt Fan der Reihe und wahnsinnig gespannt darauf, was im Abschlussband noch alles passieren wird. Dementsprechend wenig verwunderlich ist es also, dass ich dieses Buch definitiv jedem empfehlen kann, der auf (nordische) Krimis mit undurchsichtigen Spannungsbögen und ein wenig skurrile Charaktere steht.

Von mir gibt es dafür alle fünf Bücherstapel.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 18.11.2021

Spannend erzählt, der Klappentext verspricht aber etwas mehr

Russische Botschaften
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Worum geht’s?
Als ein unbekannter Russe direkt neben Investigativjournalistin Merle Schwalb auf dem Gehsteig aufschlägt, ahnt sie noch nicht, welche Rolle er in ihrer nächsten Geschichte spielen wird. ...

Worum geht’s?
Als ein unbekannter Russe direkt neben Investigativjournalistin Merle Schwalb auf dem Gehsteig aufschlägt, ahnt sie noch nicht, welche Rolle er in ihrer nächsten Geschichte spielen wird. In einem Gewirr aus Clankriminalität, Desinformationskampagnen und persönlichen Bedrohungen machen sich Merle und ihre Kollegen daran, die Wahrheit herauszufinden – die gar nicht so universal ist, wie sie zunächst erscheinen mag.


Meine Meinung
Investigativjournalismus ist ein Thema, das so ziemlich jede Geschichte sofort doppelt so spannend machen kann. Auch Russische Botschaften hat mich aufgrund der Thematik unglaublich angesprochen und beim Lesen überwiegend nicht enttäuscht.

Der Einstieg ins Buch ist mir recht leicht gefallen, der Spannungsbogen steigt bereits ziemlich früh und man steht innerhalb kürzester Zeit vor einem ganzen Berg unbeantworteter Fragen, auf deren Auflösung bis zum Schluss hinfiebert. Der Querschnitt durch den Berufsalltag einer Investigativjournalistin hat mir dabei im Verlauf der Geschichte immer besser gefallen, auch wenn es spannungstechnisch zu einigen kleineren Längen innerhalb der Beschreibungen der eigentlichen Recherche gab, die man gut und gerne hätte kürzen können.

Was mich schlussendlich tatsächlich ein kleines bisschen enttäuscht hat, war das Fehlen der unmittelbaren Bedrohung, die der Klappentext suggeriert hat. So wirklich lebensbedrohlich wurde es für die Protagonisten irgendwie nicht, was einerseits zwar der Authentizität zuträglich war, andererseits aber auch eine unerfüllte Erwartungshaltung hinterlassen hat.

Ein wenig seltsam fand ich darüber hinaus, wie wenig man eigentlich über die einzelnen Figuren in diesem Buch erfährt. Obwohl man Protagonistin Merle durch eine wahre Masse an Ereignissen begleitet, bleibt unglaublich viel bezüglich ihres Charakters und ihrer Hintergrundgeschichte ungesagt. Die Geschichte wird dadurch nicht weniger spannend, ungewöhnlich fand ich diese Art des Erzählens allerdings schon.


Fazit
Russische Botschaften ist ohne Frage eine hochspannende Geschichte mit aktuellen Bezügen, die einige unterhaltsame Lesestunden verspricht. Der Klappentext hat in meinen Augen allerdings etwas mehr Tempo und Action suggeriert, als schlussendlich im Spannungsbogen Platz gefunden hat. Grundsätzlich gleichen sich kleinere Längen und temporeiche Erzählstränge allerdings ausreichend aus, um das Leseerlebnis insgesamt wirklich angenehm zu gestalten.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

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