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Veröffentlicht am 10.08.2021

Zu zäh für meinen Geschmack

This Is (Not) a Love Song
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Worum geht’s?
Musikjournalistin Zoë ist schon seit Ewigkeiten in ihren besten Freund Simon verliebt – der in ihr jedoch immer bloß eine Freundin sieht. Nach seiner ersten Ehe und einer langen Zeit im Ausland ...

Worum geht’s?
Musikjournalistin Zoë ist schon seit Ewigkeiten in ihren besten Freund Simon verliebt – der in ihr jedoch immer bloß eine Freundin sieht. Nach seiner ersten Ehe und einer langen Zeit im Ausland sieht Zoë endlich ihre Chance gekommen, Simon ihre Gefühle zu gestehen. Das Schicksal hat da jedoch auch noch ein Wörtchen mitzureden und schickt nicht nur ihre hochzeitsbesessene Familie, sondern auch einen überaus nervtötenden Musikproduzenten ins Feld, die ihr das Leben nicht gerade erleichtern.


Meine Meinung
Dieses Buch zu beenden hat mich wirklich einige Nerven gekostet, die ich lieber an anderer Stelle eingesetzt hätte. Zu Beginn war ich ja noch relativ zuversichtlich, dass sich die Geschichte in eine Richtung entwickeln würde, die mich begeistern könnte. Je weiter ich mich aber durch die Seiten gekämpft habe, desto schwieriger wurde es für mich, das Buch nicht direkt wieder zur Seite legen zu wollen.

Der Schreibstil hat mir zunächst einmal eigentlich recht gut gefallen. In der Theorie lässt er sich ziemlich flüssig lesen, was eigentlich ein hohes Lesetempo hätte ermöglichen sollen. Was mich dann aber massiv gestört hat, war die doch eher schleppende Handlung und die Charaktere, die mich einfach nicht erreicht haben.

Am Anfang der Geschichte habe ich erst mal eine ganze Zeit lang gebraucht, um überhaupt mit dem Setting und der Grundidee warm zu werden. Eine Jugendliebe, die durch die Zeit nicht schwächer geworden ist, klang ja eigentlich sehr interessant, für mich hat es aber einfach viel zu lange gedauert, bis überhaupt einmal ein wenig Tempo in das Geschehen kam. Insgesamt plätschert die Handlung recht lange einfach so dahin und scheint kaum ein wirkliches Ziel zu fokussieren. Je länger die Geschichte andauerte, desto weniger Interesse hatte ich dann irgendwann für das übrig, was tatsächlich passierte.

Auch mit den Charakteren habe ich mich wirklich lange schwer getan. Protagonistin Zoë soll eigentlich authentisch wirken, mich haben das Chaos in ihrem Leben und ihre mangelnde Reife aber wirklich nicht berühren können. Generell hatte ich bei den Figuren in diesem Buch irgendwie nicht das Gefühl, dass sie geistig alle auf dem Niveau sind, auf dem sie eigentlich mit dem Überschreiten des dreißigsten Lebensjahrs hätten sein sollen – was diese zähe Lektüre für mich wirklich nicht unbedingt in ein besseres Licht gerückt hat.


Fazit
Ich habe tatsächlich eine ganze Menge Potenzial in dieser Geschichte gesehen, die Umsetzung war für mich aber ehrlich gesagt enttäuschend. Dieses Buch nicht abzubrechen, hat mich tatsächlich einige Mühe gekostet – und das passiert mir wirklich nicht häufig. Der Musikfokus hier war zwar ein kleiner Lichtblick, gerettet hat der die Geschichte für mich aber auch nicht mehr.

Dafür kann ich maximal zwei Bücherstapel vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2021

Spannender SciFi – Reihenauftakt

Der dunkle Schwarm
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Worum geht’s?
In nicht allzu ferner Zukunft können Menschen ihre Gehirne in sogenannten Hives miteinander verbinden und so auf das Bewusstsein Anderer zugreifen. Für Programmiergenie Atlas ist das gleich ...

Worum geht’s?
In nicht allzu ferner Zukunft können Menschen ihre Gehirne in sogenannten Hives miteinander verbinden und so auf das Bewusstsein Anderer zugreifen. Für Programmiergenie Atlas ist das gleich doppelt profitabel: Tagsüber arbeitet sie für einen der größten Entwickler der Welt, nachts verdient sie ihr Geld mit dem Verkauf von illegal abgezweigten Erinnerungen. Als dann aber die Mitglieder eines kompletten Hives urplötzlich und ohne ersichtlichen Grund sterben, stolpert Atlas mitten in ein Machtgeflecht ungeahnter Größe, das nicht nur sie in Lebensgefahr bringt.


Meine Meinung
Science Fiction ist mitunter ein leicht gewöhnungsbedürftiges Genre, das nicht jedem Leser liegt – mit dieser Geschichte kann man aber selbst als Genreneuling eigentlich kaum etwas falsch machen.

Was mich neben der Thematik an diesem Buch wirklich angesprochen hat, war der tolle Schreibstil. Der Handlung an sich konnte man so ausgesprochen gut folgen, was dem Lesefluss enorm zuträglich war und ein hohes Lesetempo ermöglicht hat. Ziemlich cool fand ich außerdem, dass das Serienformat des Hörbuchs in die Aufteilung der Kapitel übernommen wurde. In Buchform war das zwar zunächst etwas ungewohnt, im Lesefluss gestört wurde ich dadurch aber nicht.

Mit Atlas als Protagonistin hatte ich dann allerdings ehrlich gesagt so meine Schwierigkeiten, da sie und ihre Gedanken für mich einfach nicht wirklich greifbar waren. So gut wie die Welt auch beschrieben wurde, ein wenig mehr Fokus hätte vielleicht doch auch auf den Figuren liegen sollen, damit die insgesamt von ein wenig mehr Tiefe hätten profitieren können.

Insgesamt macht aber insbesondere das Ende dieses ersten Teils Lust auf eine Fortsetzung, die dann auf jeden Fall das Potenzial hätte, die kleineren Defizite dieser Geschichte auszugleichen und den Protagonisten noch mehr Raum zur Entfaltung zu geben.


Fazit
Für mich war Der dunkle Schwarm auf jeden Fall ein toller Reihenauftakt, der zwar noch ein kleines bisschen Luft nach oben gehabt hätte, aber trotzdem unglaublich neugierig auf eine Fortsetzung in Staffel zwei macht.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2021

Wichtiges Thema, etwas zäh erzählt

In all seinen Farben
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Worum geht’s?
Als Robin eine Absage von Londons renommiertester Schauspielschule bekommt, steht er plötzlich vor den Trümmern seines größten Traums. Während seine Freunde Zukunftspläne schmieden, weiß ...

Worum geht’s?
Als Robin eine Absage von Londons renommiertester Schauspielschule bekommt, steht er plötzlich vor den Trümmern seines größten Traums. Während seine Freunde Zukunftspläne schmieden, weiß er gar nicht mehr, was er eigentlich mit seinem Leben anfangen soll. Als die Clique dann aber seinen achtzehnten Geburtstag mit dem Besuch einer Dragshow feiert, taucht Robin in eine neue Welt ein – eine Welt, die ihm ungeahnte Möglichkeiten eröffnet.


Meine Meinung
Auch wenn ich bisher noch so gar keine Ahnung von Drag hatte, konnte diese Geschichte nicht nur eine Wissenslücke bei mir schließen, sondern mich auch wirklich gut unterhalten.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, und selbst die hin und wieder auftauchenden Chatverläufe wurden zu meiner Überraschung passend in den Fließtext integriert.

Mit den Charakteren habe ich mich allerdings zeitweise ein wenig schwer getan, womit ich zum betreffenden Zeitpunkt tatsächlich gar nicht mehr gerechnet hatte. Zu Beginn fand ich die Figuren eigentlich sehr sympathisch und hatte auch nicht das Gefühl, dass irgendeinem der Protagonisten Tiefe fehlen würde. Je weiter die Geschichte aber voranschritt, desto häufiger hatte ich aber irgendwie das Gefühl, dass einzelne Figuren nur noch sehr oberflächlich behandelt wurden und der Fokus eher auf der eigentlichen Handlung lag.

Die plätscherte für meinen Geschmack zunächst etwas zu lange einfach nur so vor sich hin, was in Bezug auf die Charaktere zwar zunächst eine detailliertere Darstellung ermöglicht hat, mir persönlich in dieser Form aber ein ganz kleines bisschen zu lange gedauert hat. Wäre die Balance an dieser Stelle etwas ausgeglichener gewesen, wäre ich jetzt nämlich mit Sicherheit restlos begeistert von der gesamten Geschichte.


Fazit
So gut wie die Idee der Geschichte auch ist, für meinen Geschmack hat sich die Handlung etwas zu zäh gestaltet und auch die Charaktere hätten noch eine kleine Überarbeitung vertragen können. Insgesamt liest sich das Buch aber sehr angenehm, und auch ohne Vorwissen zum Thema Drag wird man schnell in diese schillernde Welt gezogen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2021

Super gelungene Fortsetzung

Narbenherz
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Worum geht’s?
Eigentlich wollte Heloise Kaldan eine Story über Posttraumatische Belastungsstörungen bei Soldaten schreiben – doch dann verschwindet ein Kind aus der Schule, die auch die Tochter ihrer besten ...

Worum geht’s?
Eigentlich wollte Heloise Kaldan eine Story über Posttraumatische Belastungsstörungen bei Soldaten schreiben – doch dann verschwindet ein Kind aus der Schule, die auch die Tochter ihrer besten Freundin besucht. Eher zufällig erfährt sie davon, dass die Ermittlungen von ihrem guten Bekannten Kommissar Schäfer geleitet werden und soll sich prompt an seine Fersen heften. Doch auch Schäfer tappt zunächst im Dunkeln und kann das Verschwinden des Jungen nicht erklären – und dessen Überlebenschancen sinken mit jeder weiteren Stunde, in der er nicht gefunden wird.


Meine Meinung
Spätestens mit diesem Buch hat sich Anne Mette Hancock auf jeden Fall zu einer meiner liebsten skandinavischen Krimiautorinnen gemausert – und das völlig zu recht.

Schon in Band eins konnte mich der flüssige Schreibstil wirklich überzeugen, und auch dieses Buch habe ich innerhalb von wenigen Stunden inhaliert. Obwohl auch diese Geschichte weniger wie ein klassischer Thriller aufgebaut ist und die Handlung tendenziell ein wenig ruhiger daherkommt, kommt einfach keine Langeweile auf.

Wirklich gut gefallen hat mir auch hier wieder, wie ausgeglichen der eigentliche Fall mit dem Privatleben der Protagonistin verknüpft wurde. Für mich war diese Balance genau richtig, um dauerhaft Spannung aufrecht zu erhalten und mich gleichzeitig neugierig auf kommende Fälle und weitere Entwicklungen im Leben von Heloise und Schäfer zu machen.

Für mich zählt die Reihe um Heloise Kaldan auf jeden Fall schon jetzt zu meinen Favoriten, die ich definitiv jedem empfehlen kann, der skandinavische Krimis, Investigativjournalismus und spannende Charaktere mag.


Fazit
Wer nach Leichenblume noch nicht von dieser Autorin überzeugt war, der wird es jetzt auf jeden Fall sein. Mich hat die Geschichte sofort gefesselt, und ich konnte das Buch bis zum Schluss einfach nicht wieder aus der Hand legen. Jetzt freue ich mich natürlich schon unglaublich auf Band drei der Reihe und hoffe auf weitere spannende Fälle mit Heloise Kaldan und Erik Schäfer.

Dafür gibt es verdiente fünf Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2021

Eine Geschichte mit viel Potenzial

Speed Me Up
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Worum geht’s?
Brooke ist mit ihren 22 Jahren nicht nur eine junge, sondern als Frau auch eine der wenigen Sportlerinnen, die im Supercross erfolgreich sind. Nicht jeder gönnt ihr das, und als ein verleumderischer ...

Worum geht’s?
Brooke ist mit ihren 22 Jahren nicht nur eine junge, sondern als Frau auch eine der wenigen Sportlerinnen, die im Supercross erfolgreich sind. Nicht jeder gönnt ihr das, und als ein verleumderischer Artikel über sie erscheint, braucht sie dringend Hilfe. Praktischerweise will ihr bester Freund Matthew Sportjournalist werden und hätte damit eigentlich die perfekten Voraussetzungen – wären da nur nicht diese Funken, die zwischen ihm und Brooke fliegen, die sie aber auf Teufel komm raus ignorieren will.


Meine Meinung
Speed me up ist wirklich eine Geschichte, die viel Potenzial hat – welches dann allerdings auch bitte genutzt werden sollte.

Den Schreibstil fand ich grundsätzlich eigentlich ganz gut zu lesen, und lediglich hin und wieder habe ich mich an Formulierungen gestoßen, die mir nicht ganz so gut gelungen vorkamen. Auch die Thematik an sich ist ziemlich frisch und definitiv noch unverbraucht, was die Geschichte schon grundsätzlich interessant gemacht hat.

Was – beziehungsweise eigentlich eher wer – mir allerdings Probleme bereitet hat, war Brooke. So interessant wie ich alle Nebencharaktere auch fand, mit ihr habe ich mich einfach schwer getan. Was mich besonders gestört hat, war wie häufig betont werden musste, dass sie typischen Mädchenkram noch nie interessant fand und einfach unglaublich anders ist. Das habe ich leider so nicht wirklich authentisch wahrgenommen und hatte stattdessen eher das Gefühl, dass dieser typische Mädchenkram eher abgewertet wurde – was schade ist, denn eigentlich wäre es ja viel schöner, niemanden für seine Präferenzen runter machen zu wollen.

Ziemlich schade fand ich auch, wie viel Handlung bereits im Klappentext angesprochen wurde. So wurde man als Leser für eine sehr lange Zeit nicht überrascht, sondern hat eigentlich bloß auf das eigentliche Einsetzen der Geschichte gewartet. Mich persönlich hat das eher enttäuscht, denn grundsätzlich habe ich deutlich mehr Potenzial in diesem Buch gesehen, als hier schlussendlich geliefert wurde.


Fazit
Aus Speed me up hätte man mehr machen können, um eine wirklich gelungene Geschichte zu schreiben. Das Grundprinzip war zwar interessant, und auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen, die Protagonistin war aber absolut nichts für mich und der Klappentext hat einen Großteil der Spannung bereits vorweg genommen.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere