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Veröffentlicht am 10.07.2021

Eine kleine Traumreise

Miss Bensons Reise
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Worum geht’s?
Seit sie klein ist träumt Margery Benson davon, einen geheimnisvollen goldenen Käfer zu finden, den ihr Vater ihr als Kind gezeigt hat. Doch je älter sie wurde, desto weiter schien sie sich ...

Worum geht’s?
Seit sie klein ist träumt Margery Benson davon, einen geheimnisvollen goldenen Käfer zu finden, den ihr Vater ihr als Kind gezeigt hat. Doch je älter sie wurde, desto weiter schien sie sich von ihrem großen Traum zu entfernen – bis sie schließlich eines Tages doch ein Dampfschiff nach Australien besteigt und dabei nicht nur sich selbst, sondern auch eine ganze Menge interessanter Leute kennen lernt.


Meine Meinung
Bei diesem Buch fällt es mir wirklich unheimlich schwer, zu einer abschließenden Meinung zu finden.

Sprachlich habe ich hier absolut nichts zu kritisieren, der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und die Erzählung an sich ist wirklich anschaulich gestaltet. Auch die Atmosphäre ist an sicher sehr greifbar und gibt der Handlung einen gut gelungenen Rahmen, der bei mir eigentlich hätte Begeisterung auslösen sollen.

Beim Lesen hatte ich dann allerdings das Problem, dass ich irgendwie so gar nicht in die Geschichte hinein gekommen bin und selbst mit den eigentlich recht sympathisch gestalteten Charakteren kaum warm wurde. Als ich dann einige Rezensionen zum Buch gelesen habe, war ich zwischenzeitlich wirklich kurz davor, zu verzweifeln. In der Theorie konnte ich eigentlich schon verstehen, was andere Leser an der Geschichte begeistert hat, so ganz angekommen ist das bei mir während des Lesens allerdings nicht.


Fazit
Auch wenn ich vermutlich einfach zu lange gebraucht habe, um in die Geschichte hinein zu finden und mit der Handlung warm zu werden, hat mir die Atmosphäre an sich hier doch ganz gut gefallen. Vollständig überzeugen konnte mich das Buch zwar nicht, ich bin mir aber sicher, dass es die vielen begeisterten Stimmen nicht zu unrecht verdient hat.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2021

Schöne Coming-of-Age-Story

Der große Sommer
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Worum geht’s?
Dass Frieder sowohl in Mathe, als auch in Latein durch seine Abschlussprüfungen gerasselt ist, könnte ihm fast egal sein. Um doch noch versetzt zu werden, muss er aber in die Nachprüfung ...

Worum geht’s?
Dass Frieder sowohl in Mathe, als auch in Latein durch seine Abschlussprüfungen gerasselt ist, könnte ihm fast egal sein. Um doch noch versetzt zu werden, muss er aber in die Nachprüfung – und das heißt, dass der Familienurlaub für ihn in diesem Jahr flach fällt. Zu allem Übel wird er dann auch noch zu seinem strengen Großvater geschickt, um den Sommer damit zu verbringen, sich auf die Nachprüfungen vorzubereiten. Seine einzige Rettung aus diesem Albtraum sind da sein bester Freund Johann und Beate, das Mädchen, das er im Schwimmbad kennen gelernt hat und einfach nicht aus dem Kopf bekommt.


Meine Meinung
Mit Romanen tue ich mich hin und wieder mal ein wenig schwer, weshalb ich auch vor dem Lesen dieses Buches ein ganz kleines bisschen unsicher war, ob ich mich da wirklich dran wagen sollte. Die Neugierde hatte mich dann aber doch recht schnell gepackt, und was soll ich sagen – ich bin definitiv nicht traurig darüber, diese Geschichte in die Hand genommen zu haben.

Was hier zunächst einmal wirklich überzeugt, ist der unglaublich anschaulich gestaltete Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt und die Geschichte schön kurzweilig macht.

Auch die Charaktere fand ich äußerst ansprechend gestaltet, denn obwohl die realistisch gesehen so gar nicht meiner Generation entsprechen konnte ich mich doch ziemlich gut mit ihnen identifizieren und habe ihre Geschichten gerne verfolgt. Wirklich interessant fand ich dabei auch, wie authentisch sich mir die Gruppendynamik präsentiert hat – das habe ich nämlich schon lange nicht mehr so gelesen, was eine wirklich nette Überraschung an dieser Stelle war.

Ein wenig schwer getan habe ich mich dann aber tatsächlich eher mit dem Schluss des Buches, denn jetzt nach Beendigung der Geschichte fühlt sich das für mich irgendwie noch nicht so wirklich rund an, auch wenn ich nicht einmal genau benennen kann, was mich da eigentlich stört.

Insgesamt hatte ich beim Lesen aber auf jeden Fall viel Freude und habe Frieder und seine Freunde gerne durch ihren Sommer begleitet. Ein kleines bisschen hat mich das tatsächlich überrascht, auch wenn sich hier natürlich mal wieder die Vorzüge eines gelegentlichen Genrewechsels absolut treffend unter Beweis stellen.


Fazit
Ich bin fast schon ein wenig unerwartet begeistert von diesem Buch und kann die Geschichte auch Nicht-Romanfans empfehlen, die Lust auf große Gefühle, einen anschaulichen Schreibstil und interessante Charaktere haben.

Ich verteile dafür vier leicht beeindruckte Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein spannender Reihenauftakt

Der andere Sohn (ungekürzt)
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Worum geht’s?
Nach einem missglückten Undercovereinsatz muss sich FBI-Agent John Adderley ins Zeugenschutzprogramm begeben. Trotz allen Risikos will er zurück in seine Heimat, eine kleine Stadt in der ...

Worum geht’s?
Nach einem missglückten Undercovereinsatz muss sich FBI-Agent John Adderley ins Zeugenschutzprogramm begeben. Trotz allen Risikos will er zurück in seine Heimat, eine kleine Stadt in der schwedischen Provinz, denn nach mehr als zwei Jahrzehnten am anderen Ende der Welt hat er dort noch so einiges zu erledigen. Sein Halbbruder Billy, vor zehn Jahren zum Hauptverdächtigen in einem mysteriösen Vermisstenfall erklärt, bittet ihn, seine Unschuld zu beweisen. Zwischen dem Gefühl der Familienverbundenheit und der ständigen Angst, von seinen Verfolgern aufgespürt zu werden beginnt John in der Vergangenheit zu wühlen und fördert dabei eine Menge Dreck zu Tage, den so manch einer in Karlstad lieber hinter sich gelassen hätte.


Meine Meinung
Ich bin ein unglaublich großer Fan von Cold-Case-Krimis und freue mich über jede Neuerscheinung in diesem Bereich. Auch Der andere Sohn hat mich da wirklich nicht enttäuscht und lädt den Leser auf eine spannende Reise nach Schweden ein.

Wirklich gut gemacht fand ich den Aufbau der Handlung und den Erzählstil. Das Tempo der Geschichte ist an sich recht schwer zu beschreiben, da insbesondere die Rückblenden auch immer wieder ein wenig an Geschwindigkeit herausnehmen. Insgesamt kam bei mir aber keine Langeweile auf und ich war immer gespannt darauf, was wohl als nächstes passieren würde.

Die Verbindung der beiden Zeitebenen finde ich durchaus gelungen, vor allem weil der Cold Case so von zwei unterschiedlichen Perspektiven aus betrachtet werden konnte und so noch mal ein kleines bisschen spannender wurde.

Auch Protagonist John war eine recht interessante Figur mit einer spannenden Storyline, auch wenn ich in Hinblick auf ihn und einige der anderen Charaktere und ihre Verhaltensweisen ganz ehrlich sagen muss, dass man da hin und wieder doch ein wenig an Realismus gespart hat. Insbesondere die Ermittlungsabläufe und die involvierten Ermittler haben mich häufiger mal mit dem Kopf schütteln lassen, was irgendwo aber auch fast schon wieder einen gewissen Unterhaltungswert hatte.

Mein einziges wirkliches Manko betrifft eigentlich bloß die Art und Weise, wie der Sprecher Dialoge vorliest. So gut wie ich ihm ansonsten auch zuhören konnte, bei dem ein oder anderen Gespräch haben sich mir wirklich die Nackenhaare aufgestellt, da ich die Betonung als unglaublich unnatürlich wahrgenommen habe und mir das auf Dauer definitiv nicht wirklich gefallen hat.


Fazit
Der andere Sohn ist auf jeden Fall ein toller Cold-Case-Krimi mit interessanten Charakteren, einer spannend ausgearbeiteten Handlung und ganz viel Reihensuchtpotenzial. Als Buch hätte mich die Geschichte vermutlich noch ein kleines bisschen mehr begeistert, doch auch das Hörbuch macht wirklich Lust auf eine Fortsetzung der Reihe und ist daher klar zu empfehlen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2021

Zwischen Zukunftsplänen und Kochtöpfen

Soul Food
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Worum geht’s?
Seit Emoni mit vierzehn Jahren schwanger wurde, dreht sich ihr Lebensmittelpunkt um ihre Tochter Emma. Als sich dann in ihrem letzten Jahr auf der Highschool die wichtigen Entscheidungen ...

Worum geht’s?
Seit Emoni mit vierzehn Jahren schwanger wurde, dreht sich ihr Lebensmittelpunkt um ihre Tochter Emma. Als sich dann in ihrem letzten Jahr auf der Highschool die wichtigen Entscheidungen häufen, weiß sie weder vor, noch zurück. Einzig beim Kochen kann sie alles um sich herum vergessen und Dinge erschaffen, die andere völlig verzaubern. Doch eine Zukunft in der Küche scheint nicht die nötige Sicherheit zu bieten, die sie ihrer Tochter und ihrer Großmutter zuliebe gerne hätte.


Meine Meinung
Diese Geschichte entspricht wirklich voll den Assoziationen, die der Titel bei mir hervorgerufen hat und lässt den Leser für kurze Zeit einmal richtig abtauchen.

Die einzelnen Kapitel sind wirklich sehr kurz gehalten, was mir persönlich einen schnellen Einstieg und einen unglaublichen Lesefluss ermöglicht hat. Trotzdem hat man beim Lesen nicht das Gefühl, übertrieben schnell durch das Buch hetzen zu müssen sondern kann sich in einem angemessenen Tempo mit den Charakteren und ihren Problemen beschäftigen.

Emoni hat mir als Protagonistin wirklich gut gefallen, da sie absolut authentisch wirkt und als Charakter nicht nur auf ihre Rolle als junge Mutter allein reduziert wurde. Als Leser hat man es leicht, mit ihr mitzufühlen und sie auf ihrem Weg begleiten zu wollen. Hin und wieder hätte ich mir zwar noch ein wenig mehr Einblick in ihre Gedanken gewünscht, aber im Großen und Ganzen fand ich sie als Protagonistin sehr gelungen.

Was mich tatsächlich sehr positiv überrascht hat, war die Einbindung der Thematik „Kochen“ in die Geschichte. Kulinarische Krimis haben mir beispielsweise bisher noch nie wirklich gefallen, da der Kochaspekt meiner Meinung nach meistens zu breitgetreten wurde und der eigentlichen Handlung den Fluss genommen hat. Hier war das aber überhaupt nicht der Fall, und selbst wenn man sich nicht unbedingt fürs Kochen begeistern kann, möchte man hier dann doch ganz gerne mit Emoni in der Küche stehen oder zumindest probieren, was sie so alles zaubern kann.


Fazit
Soul Food ist eine wirklich schöne Geschichte über Familie, Zusammenhalt, Freundschaft und die Träume einer jungen Frau, die sich durch nichts aufhalten lässt. Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen und mich in einer kurzweiligen Wohlfühlbubble verweilen lassen.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2021

Prinzipiell unterhaltsam zu hören

Höllenkind
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Worum geht’s?
Wenn man schon vom Dienst freigestellt wird, dann kann man die Zeit doch auch für etwas Schönes nutzen. Das denkt sich auch Clara Vidalis, als ihr ein missglückter Einsatz unverhofft mehr ...

Worum geht’s?
Wenn man schon vom Dienst freigestellt wird, dann kann man die Zeit doch auch für etwas Schönes nutzen. Das denkt sich auch Clara Vidalis, als ihr ein missglückter Einsatz unverhofft mehr Freizeit beschert. Mit ihrer besten Freundin im Schlepptau will sie einen Kurzurlaub in Florenz verbringen und die Arbeit Arbeit sein lassen, doch noch bevor sie die Seele richtig baumeln lassen kann, wird sie auch schon vom Vatikan um Hilfe bei den Ermittlungen zu einem äußerst seltsamen Todesfall gebeten, die schon bald weitere Opfer zu Tage fördern.


Meine Meinung
Auch wenn ich der Geschichte mit diesem Hörbuch schon zum zweiten Mal begegne, habe ich mich beim Hören deutlich weniger gelangweilt als ich zunächst angenommen hätte. Beim Lesen zieht sich die Handlung irgendwie ein bisschen, da man recht schnell erahnen kann, worauf das Ganze eigentlich hinauslaufen soll. Während des Hörens habe ich dieses extreme Foreshadowing aber tatsächlich weniger deutlich wahrgenommen und konnte mich besser auf die Geschichte einlassen.

Das hat meistens ziemlich gut funktioniert, da die Beschreibungen des Settings und der Spannungsaufbau in der Handlung doch grob an Bücher von Dan Brown erinnern und man so einer größtenteils unterhaltsam gestalteten Geschichte vor einer tollen Kulisse folgen kann.

Was mich stellenweise allerdings schon recht deutlich gestört hat, war die Vortragsart des Sprechers. Prinzipiell kann man ihm wirklich gut zuhören, sobald es allerdings an Dialogszenen ging, haben mir einfach die passende Betonung und auch die Natürlichkeit der Gespräche gefehlt, was auf Dauer einfach nicht besonders angenehm zu verfolgen war und mir so schon ein wenig den Spaß am Hören genommen hat.


Fazit
Höllenkind ist als Geschichte nicht schlecht umgesetzt und lässt sich grundsätzlich als Hörbuch gut verfolgen. Wären dann auch noch die Dialoge vernünftig vorgelesen worden, hätte mir das Hörbuch unter Umständen sogar besser als das eigentliche Buch gefallen können – so war ich aber eher ein wenig enttäuscht.

Dafür verteile ich drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere