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Veröffentlicht am 27.03.2021

Grundsätzlich ansprechend, in der Umsetzung aber nicht ganz überzeugend

Breakaway
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Worum geht’s?
Nach einem verhängnisvollen Zwischenfall flieht Lia aus ihrer Studienstadt nach Berlin, um dort für einige Zeit den Kopf frei zu bekommen. Das funktioniert kurzzeitig auch gut, bis sie auf ...

Worum geht’s?
Nach einem verhängnisvollen Zwischenfall flieht Lia aus ihrer Studienstadt nach Berlin, um dort für einige Zeit den Kopf frei zu bekommen. Das funktioniert kurzzeitig auch gut, bis sie auf Noah trifft und sich in ihn verliebt. Denn nachdem ihr Selbstvertrauen so stark verletzt wurde, fällt es ihr schwer, wieder Vertrauen zu jemandem aufzubauen – und die eine Sache, die Noah überhaupt nicht leiden kann, sind Geheimnisse. Ausgerechnet das, wovon Lia eine ganze Menge mit sich herum schleppt.


Meine Meinung
Mir fällt es noch immer nicht gerade leicht, meine Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen. Auf der einen Seite möchte ich wirklich gerne begeistert sein, da die Geschichte viele gute Ansätze hat und theoretisch ein echtes Highlight meines Lesejahres hätte werden können. Auf der anderen Seite sind da allerdings auch einige Kritikpunkte, die sich leider recht stark in meinem Gesamteindruck niederschlagen und es mir dadurch erheblich erschweren, zu einem stimmigen Gesamturteil zu kommen.

Was mich zunächst einmal sehr angesprochen hat, waren zum einen das toll gestaltete Cover, zum anderen aber auch das Setting in Deutschland. Bei der Masse an in Amerika spielenden New Adult Büchern war das für mich ein wirklich großer Pluspunkt, der die Handlung an sich für mich ein wenig greifbarer gemacht hat.

Auch die Grundidee hinter dieser Geschichte war nicht schlecht, da sie sich eigentlich wunderbar dazu eignet, um wichtige Punkte und Thematiken anzusprechen. Ich persönlich habe aber einfach unglaublich lange gebraucht um in die Handlung hinein zu finden und konnte mich dann mit der Geheimniskrämerei um die entscheidenden Ereignisse einfach nicht anfreunden.

Schwierig wurde es dann für mich aber vor allem bei den Charakteren. An sich ist insbesondere das Umfeld der Protagonisten in Berlin ein wirklich toller Haufen, mit dem ich in der Realität sicherlich gerne meine Zeit verbringen würde. Gerade auch diese Gruppendynamik hat mich nach diesem doch ein wenig enttäuschenden Buch dazu gebracht, auch Teil zwei der Reihe eine Chance geben zu wollen.

Problematisch fand ich aber so ein wenig die Konzipierung der Beziehung zwischen Lia und Noah. Wirklich gefühlt habe ich die beschriebene Anziehung zwischen den beiden ehrlich gesagt nicht, und auch isoliert betrachtet hat es mir bei Lia so ein wenig an Mehrdimensionalität gefehlt, was ich angesichts ihrer eigenen Storyline wirklich am stärksten bedauert habe.


Fazit
Insgesamt habe ich mich mit diesem Buch wirklich ein wenig schwer getan. Grundsätzlich mochte ich die Idee der Geschichte zwar, und auch die Charaktere haben in ihrer Dynamik insgesamt eine ganze Menge Charme. Die Umsetzung liegt mir aber noch immer ein wenig schwer im Magen und macht es mir aktuell unmöglich, wirklich begeistert zu sein. Vielleicht ändert sich mein Eindruck bei einem möglichen Reread noch einmal, im Moment war das für mich aber einfach noch nicht so das Wahre.

Dafür vergebe ich dreieinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2021

Erschreckendes Zukunftsszenario

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Worum geht’s?
Der plötzliche Tod ihres Freundes bei einem Gletscherabsturz trifft Schriftstellerin Leela völlig unvorbereitet. Eben noch hat sie sich über ihre erste Schwangerschaft gefreut, jetzt soll ...

Worum geht’s?
Der plötzliche Tod ihres Freundes bei einem Gletscherabsturz trifft Schriftstellerin Leela völlig unvorbereitet. Eben noch hat sie sich über ihre erste Schwangerschaft gefreut, jetzt soll sie mithilfe von geheimen Dokumenten die womöglich größte Umweltverschwörung der Welt publik machen – und die Verschwörer sehen dabei ganz sicher nicht tatenlos zu.


Meine Meinung
Mit diesem Buch hat es Noah Richter auf jeden Fall geschafft, ein gleichermaßen verstörend wie auch authentisch wirkendes Zukunftsszenario zu entwerfen.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir an sich nicht schwer gefallen, da der Schreibstil grundsätzlich flüssig und recht schnell zu lesen war. Was mich persönlich aber seit der ersten Seite doch recht stark angestrengt hat, waren die teils wirklich extrem kurzen Kapitel. An sich ist das ein tolles Mittel um die Spannung und das Interesse des Lesers hoch zu halten, das Ausmaß war mir bei diesem Buch dafür aber leider etwas zu hoch.

Insbesondere die vielen Sprünge zwischen verschiedenen Handlungsorten, Protagonisten und Situationen haben es mir mit zunehmendem Verlauf der Geschichte nicht gerade leicht gemacht, den Überblick über alle Ereignisse zu behalten. Das finde ich jetzt auch im Nachhinein noch immer besonders schade, da die Grundidee und auch die einzelnen Handlungsstränge an sich wirklich spannend waren.


Fazit
Auch wenn mich die Erzählweise mit ihren vielen Sprüngen nicht hundertprozentig überzeugen konnte, ist die Geschichte an sich doch gut gelungen. Dieser Zukunftsentwurf ist gleichermaßen spannend beschrieben wie hoffentlich auch aufrüttelnd und verbindet somit wichtige Themen mit mitreißender Fiktion – eine Mischung, die ich persönlich grundsätzlich sehr ansprechend finde, auch wenn mir die Umsetzung nicht vollkommen gefallen hat.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2021

Hochspannendes Gesamtpaket

Hexenjäger
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Worum geht’s?
Eine grausame Mordserie erschüttert Finnland. Zunächst deutet alles auf eine Inszenierung der Morde aus einer Bestsellertrilogie hin, die sich mit der Hexenverfolgung beschäftigt. Doch dann ...

Worum geht’s?
Eine grausame Mordserie erschüttert Finnland. Zunächst deutet alles auf eine Inszenierung der Morde aus einer Bestsellertrilogie hin, die sich mit der Hexenverfolgung beschäftigt. Doch dann tauchen immer mehr Hinweise auf, die eine Verbindung zu Chefermittlerin Jessica Niemi vermuten lassen – und das rückt nicht nur sie, sondern auch ihr Team ins Visier des Täters.


Meine Meinung
Es passiert mir ja wirklich nicht häufig, dass ich nach dem Lesen eines Thrillers nicht besonders gut schlafen kann – aber mit diesem Buch hat Max Seeck definitiv eine Atmosphäre geschaffen, die selbst mir mehr als nur einen eiskalten Schauer über den Rücken hat laufen lassen.

Grundsätzlich überzeugen konnte mich zunächst einmal der Schreibstil. Der ist flüssig und angenehm zu lesen, unterstützt gleichzeitig den Spannungsaufbau und hat es mir persönlich wirklich leicht gemacht, schnell im Buch voran zu kommen.

Auch der Spannungsaufbau war meiner Meinung nach ausgesprochen gut gemacht, ohne dabei zu starke Sprünge zu machen oder über einen längeren Zeitraum hinweg zu stark abzuflachen. Ein wenig kritisieren muss ich hierbei allerdings den Schlussteil, der zwar grundsätzlich nicht langweilig war, auf mich aber doch etwas weit hergeholt wirkte und so in meinen Augen keinen wirklich runden Abschluss für die Geschichte darstellen konnte.

Insgesamt konnte mich die Atmosphäre dieses Buches auf jeden Fall packen, weshalb ich grundsätzlich eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen kann. Da ein zweiter Teil um das Ermittlerteam bereits angekündigt ist, bin ich jetzt auf jeden Fall sehr gespannt darauf, inwieweit das Niveau dieser Geschichte auch da gehalten oder vielleicht sogar noch übertroffen werden kann.


Fazit
Auch wenn mich der Schlussteil nicht mehr wirklich überzeugen konnte, der Großteil dieser Geschichte hat mich auf jeden Fall gleichermaßen begeistert wie auch verstört. Mit ein wenig Nachsicht kann man aber ganz gut über diese Schwäche hinwegsehen, weshalb ich mich jetzt schon wirklich auf das Erscheinen von Band zwei freue.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2021

Schwierige Thematik – spannend gemacht

Leichenblume
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Worum geht’s?
Journalistin Heloise verliert fast ihren Job, als sie eine große Story mit falschen Beweisen veröffentlicht. Kurzerhand auf das berufliche Abstellgleis verfrachtet, soll sie eigentlich eine ...

Worum geht’s?
Journalistin Heloise verliert fast ihren Job, als sie eine große Story mit falschen Beweisen veröffentlicht. Kurzerhand auf das berufliche Abstellgleis verfrachtet, soll sie eigentlich eine Zeit lang die Füße still halten – doch da flattern ihr Briefe ins Haus, die nicht nur sehr persönliche Informationen enthalten, sondern auch noch von einer gesuchten Mörderin unterschrieben sind. Heloise denkt natürlich nicht mal im Traum daran, diese seltsamen Ereignisse nicht unter die Lupe zu nehmen – und bringt damit nicht nur sich in Lebensgefahr.


Meine Meinung
Egal ob Schweden, Dänemark oder Norwegen: Thriller und Krimis kann man im Norden einfach irgendwie. Dementsprechend gespannt bin ich natürlich jedes Mal, wenn sich vielversprechende Neuheiten in diesem Bereich ankündigen.

Im Großen und Ganzen konnte mich auch dieses Buch wirklich begeistern. Einzig der Aufbau des Klappentextes und die Bezeichnung Thriller haben bei mir zunächst die Vorstellung geweckt, dass es in dieser Geschichte ein wenig rasanter zugeht, als das tatsächlich der Fall ist.

Abgesehen davon – und nachdem ich mich mit diesem Zustand angefreundet hatte – konnten mich der angenehm zu lesende Schreibstil und die wirklich gut konstruierte Handlung schnell begeistern. Die einzelnen Ereignisse kamen nicht zu überstürzt, der Spannungsaufbau erfolgte in logischen Schritten und selbst die teils etwas plötzlichen Perspektivwechsel haben bei mir nicht zu Verwirrung geführt.

Überraschend wenig gestört hat mich tatsächlich, dass das eigentliche Thema bzw. der eigentliche Hintergrund, der so ziemlich alle Ereignisse in diesem Buch bedingt erst recht spät offengelegt wird. Die Thematik ist wirklich nicht leicht, und ich bin tatsächlich auch ganz froh, nicht über 400 Seiten damit konfrontiert gewesen zu sein.

Die beiden Protagonisten Heloise und Erik finde ich tatsächlich in ihrer doch recht ungewöhnlichen Dynamik ebenfalls sehr interessant und bin jetzt schon gespannt darauf, ob man in weiteren Büchern mit dem Duo noch die ein oder andere Charakterentwicklung bei ihnen beobachten können wird.


Fazit
Mit Leichenblume ist Anne Mette Hancock auf jeden Fall ein tolles Debüt gelungen. Als Thriller würde ich dieses Buch vielleicht nicht unbedingt bezeichnen, eine spannende Geschichte und interessante Charaktere findet man hier aber auf jeden Fall trotzdem.

Dafür verteile ich viereinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Interessante, aber stellenweise leider auch schwächelnde Familiengeschichte

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Worum geht’s?
Germanistikstudentin Hannah weiß mit ihren 27 Jahren noch immer nicht so wirklich, was sie eigentlich vom Leben will. Mit einer halbherzigen Promotion zögert sie die Entscheidung hinaus – ...

Worum geht’s?
Germanistikstudentin Hannah weiß mit ihren 27 Jahren noch immer nicht so wirklich, was sie eigentlich vom Leben will. Mit einer halbherzigen Promotion zögert sie die Entscheidung hinaus – bis sie zufällig auf den Brief einer israelischen Anwaltskanzlei stößt, der ihre Großmutter als die Erbin eines enteigneten jüdischen Kunsthändlers ausweist. Evelyn jedoch weigert sich standhaft, auch nur ein Detail aus ihrer Vergangenheit preis zu geben, und so macht sich Hannah eben auf eigene Faust daran, mehr über ihre Familiengeschichte herauszufinden.


Meine Meinung
Dieses Buch erfüllt mit Sicherheit einige Kriterien, die für mich eine wirklich gute Familiengeschichte ausmachen. Nichtsdestotrotz haben mir Einstieg und Schluss der Geschichte erhebliche Schwierigkeiten bereitet, was mich noch immer ein wenig enttäuscht.

Zu Beginn fiel es mir erstaunlich schwer, in die Handlung hinein zu finden. Irgendwie habe ich weder zu den Charakteren, noch zu den einzelnen Ereignissen einen Zugang gefunden und musste mich seitenweise wirklich zwingen, weiterzulesen.

Mit der Zeit wurde das wesentlich besser, was meiner Meinung nach insbesondere an den Sprüngen zwischen Vergangenheit und Gegenwart lag. Die unterschiedlichen Figuren wurden wesentlich authentischer und auch die Handlung nahm ordentlich an Fahrt auf. Nach gut dem ersten Viertel hatte ich daher auch wirklich Spaß am Lesen und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Was dann allerdings wieder nicht ganz so rund lief, war der Schluss. Irgendwie kamen mir die letzten paar Kapitel zunehmend gehetzt vor, einzelne Entwicklungen und Handlungsstränge wurden nicht mehr wirklich erzählt, sondern eher in einem Nebensatz abgearbeitet. Zufriedenstellend gelöst fand ich das persönlich nicht, was mich angesichts der zuvor wirklich gut aufgebauten Spannung doch schon eher stark enttäuscht hat.


Fazit
Diese Familiengeschichte macht in ihrer Mitte vieles richtig gut, aber um an diesen Punkt zu kommen, muss man als Leser wirklich ein wenig Durchhaltevermögen an den Tag legen. Auch das Ende hätte man meiner Meinung nach wesentlich besser gestalten können, was insgesamt einfach sehr schade war. Der restliche Teil der Geschichte ist absolut gelungen und konnte mich über weite Strecken der Handlung hinweg begeistern, da mir persönlich jedoch viel an schlüssigen Enden liegt, kann ich diesen Kritikpunkt in meiner Bewertung leider nicht ignorieren.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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