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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2021

Interessantes Konzept, mittelmäßige Umsetzung

Tödliche Gemälde
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Worum geht’s?
Die Zwillinge Martin und Jonas Blume könnten nicht unterschiedlicher sein: Polizeipsychologe Martin knabbert frustriert an ungelösten Mordfällen, während Jonas, der sich mittlerweile John ...

Worum geht’s?
Die Zwillinge Martin und Jonas Blume könnten nicht unterschiedlicher sein: Polizeipsychologe Martin knabbert frustriert an ungelösten Mordfällen, während Jonas, der sich mittlerweile John nennt, ein luxuriöses Leben als Kunsthändler führt. Den Kontakt zueinander haben sie schon lange abgebrochen, und umso überraschter ist Martin daher, als sich sein Bruder plötzlich bei ihm meldet. Völlig unbegründet ist sein Misstrauen nicht, denn als eine Reihe mysteriöser Todesfälle auf seinem Schreibtisch landen, beschleicht ihn langsam aber sicher ein ungeheuerlicher Verdacht – in dessen Mittelpunkt sein eigener Zwillingsbruder steht.


Meine Meinung
Kunstwerke und Kriminalfälle – das klang für mich nach einer sehr vielversprechenden Themenmischung und hat mein Interesse direkt geweckt.

Leider hat sich die Geschichte dann in eine völlig andere Richtung entwickelt, als der Klappentext zunächst suggeriert hat. Den Hauptteil der Erzählung bildeten gefühlt endlose Beschreibungen verschiedener Restaurants, Gerichte und Weine, die die Protagonisten besucht bzw. zu sich genommen haben. Zunächst habe ich das ja noch für eine interessante Ergänzung gehalten, nach einiger Zeit wurde das jedoch zunehmend anstrengender und hat meinen Lesefluss nicht gerade positiv beeinflusst.

Auch die Charaktere blieben für meinen Geschmack einfach zu platt und dimensionslos um mich wirklich berühren zu können. Die Erzählperspektive war zwar interessant gewählt, der Spannung war das allerdings eher weniger zuträglich – und das, obwohl wirklich viele Elemente in die Handlung eingebaut wurden, die einen soliden Spannungsbogen hätten unterstützen können.

Ob das Ganze vielleicht eher als Satire zu verstehen sein soll – ich habe keine Ahnung. Ehrlich gesagt habe ich nach gut drei Vierteln des Buches aber ohnehin den Versuch aufgegeben, einen gesteigerten Sinn in der Geschichte finden zu wollen und habe stattdessen nur noch darauf gewartet, zum Ende zu kommen. Insgesamt tut mir die Menge an verschenktem Potenzial wirklich in der Seele weh, aber unter einem Kunstkrimi stelle ich mir nun einmal etwas anderes vor als das, was ich hier geliefert bekommen habe.


Fazit
Insgesamt ist mein Eindruck von Tödliche Gemälde eher durchwachsen. Die Idee hat mir zwar grundsätzlich gefallen, das vorhandene Potenzial wurde aber im Verlauf der Handlung immer offensichtlicher verschenkt, was mich persönlich einfach sehr enttäuscht hat. Sowohl aus dem Setting, als auch aus den Protagonisten hätte man wesentlich mehr machen können – stattdessen habe ich nach dem Lesen des Buches eher das Gefühl, die besten Restaurants in Venedig und Paris samt ihrer Speisekarten genau verorten zu können. Und das, ohne die Lokale jemals besucht zu haben.

Dafür vergebe ich ganz knappe drei Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2020

Interessantes Weltuntergangsszenario

Himmelsklang & Höllendröhnen
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Worum geht’s?
Kaylas Leben ist so ziemlich genau das Gegenteil von normal. Obwohl sie als Mensch auf der Erde lebt, kann sie Dämonen anhand eines spürbaren Dröhnens wahrnehmen. Jede Nacht verfolgt sie ...

Worum geht’s?
Kaylas Leben ist so ziemlich genau das Gegenteil von normal. Obwohl sie als Mensch auf der Erde lebt, kann sie Dämonen anhand eines spürbaren Dröhnens wahrnehmen. Jede Nacht verfolgt sie die höllischen Wesen und vernichtet alle, die unvorsichtig genug sind ihr in die Hände zu fallen. Als sie jedoch auf den Geächteten Elias trifft, rückt sie selbst in den Mittelpunkt des Geschehens – denn ihre Kräfte sind in der Lage dazu, die Tore zur Hölle einzureißen. Und damit droht die Apokalypse wesentlich schneller einzutreten, als eigentlich vorgesehen.


Meine Meinung
Geschichten mit Engeln, Dämonen und allen übrigen Wesen, die das Jenseits sonst noch so hervorbringt finde ich ja grundsätzlich schon interessant.

Wirklich gut gefallen hat mir da an diesem Buch zunächst einmal der Schreibstil, der wirklich schön zu lesen ist und prinzipiell einen angenehmen Lesefluss ermöglicht. Ein wenig unpraktisch fand ich da die eigentlich gar nicht notwendige Unterteilung der Geschichte in drei Teile, da ich so irgendwie ein wenig aus dem Rhythmus gebracht wurde und mich stellenweise tatsächlich gefragt habe, warum ausgerechnet dort so ein visueller Cut angesetzt werden musste.

Kayla fand ich als Protagonistin sehr spannend, und das nicht nur aufgrund ihrer Fähigkeiten und ihrer Funktion als Dämonenschlächterin. Der Konflikt zwischen Gut und Böse, mit dem nicht nur sie sich konfrontiert sieht war meiner Meinung nach sehr interessant dargestellt und hat sowohl innere Zerrissenheit als auch emotionale Dilemma eindrucksvoll illustriert. Ein wenig anstrengend fand ich ihre Art stellenweise jedoch schon, insbesondere wenn ihre Emotionen mal wieder sehr schnell umschlugen und ich davon ein wenig überrumpelt wurde.

Ein wenig irritiert hat mich darüber hinaus, dass das Buch relativ lange gebraucht hat, um von der Handlung her überhaupt da anzusetzen, wo ich die Geschichte nach dem Lesen des Klappentextes vermutet hätte. Sobald man aber einmal richtig drin war, haben mir das Erzähltempo und der Spannungsaufbau wirklich gut gefallen, und auch wenn das Ende dann fast ein wenig abrupt kam, hat die Geschichte insgesamt einen ziemlich runden Eindruck auf mich gemacht.

Einzig mit der Lovestory ging es mir im Endeffekt dann doch etwas zu zügig, was aber einfach daran lag, dass in diesem Punkt einzelne Schlüsselszenen zu weit auseinander lagen und sie in meinen Augen so ein wenig den Bezug zueinander verloren haben.


Fazit
Wer auf Engel, Dämonen und höllische Unterhaltung steht, dem wird dieses Buch auf jeden Fall gefallen. So richtig geht die Welt hier zwar nicht unter, aber die Mischung aus drohender Apokalypse und einem munteren Abschlachten von Dämonen kommt der Sache da doch schon recht nahe. Auf die Lovestory hätte man in meinen Augen tatsächlich fast verzichten können, aber auch so konnte man Himmelsklang & Höllendröhnen sehr gut lesen und in eine interessante (Unter-)Welt abtauchen.

Dafür vergebe ich vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Fulminant aufgebaut, für mich aber etwas zu zäh

Stürme der Liebe
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Worum geht’s?
Im fünften Band der Wakefield – Saga trifft der Leser auf die beiden Geschwister Gareth und Dorcas Morgan. Die Protagonisten dieser Geschichte müssen nicht nur die Herausforderungen des täglichen ...

Worum geht’s?
Im fünften Band der Wakefield – Saga trifft der Leser auf die beiden Geschwister Gareth und Dorcas Morgan. Die Protagonisten dieser Geschichte müssen nicht nur die Herausforderungen des täglichen Lebens meistern, sondern sich gleichzeitig auch noch mit schwierigen Glaubensfragen auseinandersetzen.


Meine Meinung
Der Schreibstil hat mir zunächst einmal gut gefallen, da er angenehm zu lesen ist und zumindest theoretisch einen ziemlich vernünftigen Lesefluss ermöglicht.

Meine Schwierigkeiten hatte ich dann ehrlich gesagt aber mit der Ausführlichkeit mancher Beschreibungen. Das historische Setting wurde zwar treffend verarbeitet und wirkt sehr gut recherchiert, stellenweise waren mir die Erzählungen aber einfach etwas zu langatmig. Das wiederum hat dann dafür gesorgt, dass ich das Buch immer wieder aus der Hand gelegt habe und bei der erneuten Aufnahme der Lektüre immer wieder etwas Zeit brauchte, um zurück in die Geschichte zu finden.

Ein wenig anstrengend fand ich außerdem auch die Fokussierung auf den christlichen Glauben und die verschiedenen Strömungen die hier thematisiert wurden, wobei ich da vielleicht auch einfach nicht zur richtigen Zielgruppe der Geschichte gehöre. Wer Fan der Reihe ist oder sich genau von solchen Themen angesprochen fühlt, der wird aber sicherlich begeisterter von diesem Buch sein.


Fazit
Stürme der Liebe ist eine historisch sehr ausführlich und detailliert ausgearbeitete Geschichte, die für meinen Geschmack aber ein wenig zu langatmig war und mich daher nicht vollständig begeistern konnte. Für Fans christlicher Geschichten lohnt sich dieses Buch aber mit Sicherheit.

Dafür verteile ich drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Interessante Geschichte mit Startschwierigkeiten

Dark
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Worum geht’s?
Als die Tochter von Gaunerin Sneak spurlos verschwindet, bittet diese ihre ehemalige Mitgefangene Blair Harbour um Hilfe. Blair, ehemalige Ärztin und zu unrecht verurteilte Mörderin, kann ...

Worum geht’s?
Als die Tochter von Gaunerin Sneak spurlos verschwindet, bittet diese ihre ehemalige Mitgefangene Blair Harbour um Hilfe. Blair, ehemalige Ärztin und zu unrecht verurteilte Mörderin, kann da nur schwer Nein sagen und findet sich schon bald inmitten von kriminellen Machenschaften und obskuren Gestalten wieder – und gefährdet dabei mitunter nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre gerade wiedergewonnene Freiheit.


Meine Meinung
Zu Beginn bin ich irgendwie nicht so richtig mit der Geschichte und ihren Protagonisten warm geworden. Das ist mir auch schon bei einer anderen Reihe der Autorin aufgefallen, aber sowohl da als auch hier lohnt es sich auf jeden Fall, sich durch die manchmal ein wenig zähen Anfänge durchzukämpfen.

Die Charaktere waren insgesamt ziemlich interessant angelegt, auch wenn mich die Zahl der auftretenden Personen zunächst fast ein wenig erschlagen hat. Erst nach einigen Kapiteln kristallisierte sich dann deutlicher heraus, um wen es denn eigentlich hauptsächlich gehen sollte. Besonders spannend finde ich an den Büchern von Candice Fox, dass ihre Protagonisten keine klassischen Helden sind und teilweise auch über den Rand von Grauzonen hinweg agieren. Mitunter macht es das ein wenig schwierig, Sympathien für einzelne Charaktere aufzubauen und ihr Verhalten zu beurteilen – aber auch das hat irgendwo einen gewissen Reiz.

Ein wenig schade fand ich, dass der Aufbau dieser Geschichte bei mir keine wirkliche Spannung im Sinne eines klassischen Thrills hat aufkommen lassen. Natürlich war ich sehr gespannt darauf, wie sich die Handlung entwickeln wird und was das für die verschiedenen Charaktere bedeutet, aber insgesamt hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, einen Thriller in der Hand zu halten.


Fazit
Auch wenn ich mich zunächst ein wenig durchbeißen musste, um in die Geschichte hineinzufinden gefallen mir die Bücher von Candice Fox wirklich gut. Einen wirklichen Thriller hat man mit Dark meiner Meinung nach zwar nicht vor sich, wer aber Lust auf vielseitige Charaktere und interessant verwobene Handlungsstränge hat, dem kann ich dieses Buch auf jeden Fall trotzdem empfehlen.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Ausführlich recherchiert – authentisch erzählt

Der Turm aus Licht
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Worum geht’s?
Im Zentrum dieser Geschichte steht der Bau des Freiburger Münsters, der nicht nur die Obrigkeiten der Stadt, sondern auch so ziemlich alle ihre Bewohner beschäftigt. Denn im Schatten des ...

Worum geht’s?
Im Zentrum dieser Geschichte steht der Bau des Freiburger Münsters, der nicht nur die Obrigkeiten der Stadt, sondern auch so ziemlich alle ihre Bewohner beschäftigt. Denn im Schatten des schönsten Turms auf Erden lebten die unterschiedlichsten Charaktere, deren Lebensgeschichten mal mehr und mal weniger eng mit dem berühmtesten Bauwerk der Stadt verwoben waren.


Meine Meinung
Dieses Hörbuch ist sicherlich das umfangreichste, welches ich dieses Jahr gehört habe. Die Masse an Inhalt mag zunächst ziemlich überwältigend wirken, dabei merkt man dann aber auch relativ schnell, dass sich das Zuhören wirklich lohnt.

Die Vertonung dieser Geschichte hat mir sehr gefallen, da man der Sprecherin auch über lange Zeit hinweg wirklich gut zuhören kann. Die häufigen Perspektivwechsel waren für mich zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, dadurch erhält man gleichzeitig aber auch ein sehr breites Bild verschiedener Figuren und deren Schicksale.

Was man dabei natürlich nicht unterschätzen darf, ist die erforderliche Aufmerksamkeit des Hörers. Die vielen Handlungsstränge und die unterschiedlich detailliert erzählten Perspektiven waren neben der Gesamtlänge der Geschichte weitere Aspekte, die dieses Hörbuch zwar sehr interessant, dabei aber nicht gerade zu einer Nebenher – Lektüre gemacht hat.

Insgesamt hat man mit Der Turm aus Licht ein ganz schönes Stück Arbeit vor sich, welches Ausdauer und Interesse an der Thematik erfordert. Die historische Recherche ist aber wirklich beeindruckend und ermöglicht so eine ausgesprochen authentisch wirkende Erzählung, die viele interessante Hörstunden bietet.


Fazit
Auch wenn die Länge dieses Hörbuchs auf den ersten Blick ein wenig abschreckend wirken kann, das Durchhalten lohnt sich. Wer Lust auf eine historisch gut recherchierte Geschichte mit Einblicken in abwechslungsreiche Einzelschicksale hat, dem kann ich Der Turm aus Licht auf jeden Fall empfehlen.

Dafür vergebe ich viereinhalb Bücherstapel.

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