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Veröffentlicht am 06.07.2020

Spannende Geschichte um ein tödliches Virus

Eisfieber
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Worum geht’s?
Der Tod eines Laboranten an Heiligabend ist ein Schock für die Mitarbeiter von Oxenford Medical, einem schottischen Pharmazieunternehmen mit Spezialisierung auf die Herstellung von Impfstoffen. ...

Worum geht’s?
Der Tod eines Laboranten an Heiligabend ist ein Schock für die Mitarbeiter von Oxenford Medical, einem schottischen Pharmazieunternehmen mit Spezialisierung auf die Herstellung von Impfstoffen. Der wahre Albtraum für die Sicherheitschefin der Firma, Antonia Gallo, beginnt jedoch erst in der Nacht zum ersten Weihnachtsmorgen. Zu diesem Zeitpunkt wird nämlich das Labor mit der höchsten Sicherheitsstufe von vier bewaffneten Kriminellen überfallen, die es auf ein tödliches und zudem auch noch hochgradig ansteckendes Virus abgesehen haben. Inmitten eines sich zusammenbrauenden Schneesturms klemmt sie sich an die Fersen der Diebe und verfolgt ihre Spuren bis zum Anwesen von Stanley Oxenford, Gründer und Inhaber von Oxenford Medical sowie Chef von Toni Gallo. Denn sollte sie das gestohlene Virus nicht rechtzeitig zurück bekommen, stehen sowohl für sie, als auch für ihren Chef nicht nur Job und Firma, sondern noch viel mehr auf dem Spiel.


Meine Meinung
Den Namen Ken Follett kannte ich bisher nur im Zusammenhang mit historischen Romanen, weshalb ich ziemlich gespannt darauf war, wie sich ein Wissenschafts – Thriller von ihm lesen lassen würde.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen und konnte ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Beschreibungen und tatsächlicher Handlung schaffen. Lediglich einige Formulierungen fand ich persönlich ein wenig seltsam, was vermutlich einfach am Alter des Buches und der Übersetzung gelegen hat.

Sehr beeindruckend fand ich, wie wirkungsvoll der Spannungsaufbau betrieben wurde. Die Gesamtlänge des Buches bewegt sich in meinen Augen in einem völlig normalen Rahmen, die Handlung dagegen erstreckt sich nur über eine Zeit von ungefähr 48 Stunden. Folglich muss in kurzer Zeit sehr viel passieren, und das hat in mir zunächst die Befürchtung geweckt, dass die Erzählung zu gehetzt und oberflächlich werden könnte.

Überraschenderweise war das jedoch nicht der Fall, denn die einzelnen Kapitel – die überdies sehr kreativ mit der jeweiligen Uhrzeit überschrieben sind – behandeln immer nur einen relativ kleinen Zeitrahmen und geben somit einen logischen und zeitlich stimmigen Rahmen vor. Gleichzeitig kommt so auch keine Langeweile auf, was durch die Wechsel zwischen den Perspektiven verschiedener Figuren noch begünstigt wurde.

Besonders gerne mochte ich die Protagonistin Toni, und das nicht nur, weil der größte Teil der Geschichte aus ihrer Perspektive heraus erzählt wird. Neben den Fähigkeiten, die sie durch ihre polizeiliche Ausbildung erlernt hat, denkt sie immer mit und ist ihren Mitmenschen gedanklich so meistens ein oder zwei Schritt voraus. In ihrer Art ist sie dabei aber meistens so cool, dass man als Leser nicht das Gefühl hat, einer ewigen Besserwisserin gegenüber zu sitzen. Darüber hinaus hat sie ein wirklich großes Herz – nicht nur für ihre Mutter, die mich mit ihren Kommentaren ausnahmslos zum Schmunzeln bringen konnte, sondern auch für ihren Chef. Der Teil der Geschichte kam mir zunächst ein wenig zusammenhanglos vor, mit der Zeit wird es aber eigentlich ganz niedlich und man kann sich wirklich für die beiden freuen.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, war das etwas knappe Ende. Dort wurde dann nämlich wirklich alles ein wenig knapp erzählt, und ich hätte gerne noch etwas mehr über die Motive des Auftraggebers erfahren. Der Epilog war dann noch mal ganz nett, weil zumindest kurz angerissen wird, wie es mit den einzelnen Figuren weitergegangen ist.


Fazit
Eisfieber ist ein spannender Roman, der thematisch eigentlich ziemlich aktuell ist – und das auch fünfzehn Jahre nach seiner deutschen Erstveröffentlichung. Mich konnte die Geschichte mit einem solide aufgebauten Spannungsbogen, den vielfältigen Figuren und ihren Beziehungen sowie mit einer temporeichen Erzählweise überzeugen, auch wenn mich das etwas knappe Ende dann doch noch ein wenig enttäuscht hat.

Ein Buch zum Mitfiebern und eine ziemlich coole Protagonistin – Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2020

Ein leicht irreführender Klappentext

Zwei in einem Herzen
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Worum geht’s?
Mit dem Tod ihrer großen Liebe Freddie bricht für Lydia eine Welt zusammen. Statt ihrer Hochzeit plant sie nun seine Beerdigung, und anstelle ihres Brautstraußes tritt ein Trauerkranz für ...

Worum geht’s?
Mit dem Tod ihrer großen Liebe Freddie bricht für Lydia eine Welt zusammen. Statt ihrer Hochzeit plant sie nun seine Beerdigung, und anstelle ihres Brautstraußes tritt ein Trauerkranz für sein Grab. Ohne ihren Lebensmittelpunkt verliert Lydia den Halt und kann nur noch mithilfe hochdosierter Schlaftabletten einschlafen. Als sie Freddie dann im Traum wieder begegnet, scheinen all ihre Wünsche wahr zu werden. Doch während sie im Schlaf all die Dinge erlebt, die sie mit ihrem Verlobten in der Realität hätte erleben wollen, verliert sie immer häufiger den Bezug zur wirklichen Welt und vergisst dabei, dass noch ein ganz anderes Leben auf sie wartet.


Meine Meinung
Zwei in einem Herzen war definitiv ein Buch, das mich nachhaltig berühren konnte. Auch wenn der Klappentext eine ganz andere Art von Geschichte verspricht, hat mir das, was dann tatsächlich passiert, gut gefallen.

Das tolle Cover und der Schreibstil haben meinen ersten positiven Eindruck dann noch einmal abgerundet und das Lesen fast doppelt so schön gemacht.

Lydia war mir sehr sympathisch, auch wenn sie bis fast zum Ende der Geschichte ziemlich in ihrer Trauer gefangen ist. Normalerweise spricht mich das an einer Figur eher weniger an, da dieses Szenario meistens nicht mit einer Charakterentwicklung selbiger einhergeht. Bei dieser Protagonistin wurde der Prozess der Trauerbewältigung meiner Meinung nach aber durchaus gut umgesetzt, und auch sie selber merkt trotz ihrer Trauer bald, dass die Diskrepanz zwischen der Traum- und der wirklichen Welt über kurz oder lang nicht zu überbrücken ist.

Was mich besonders positiv überrascht hat war die Tatsache, dass Lydia irgendwann selber erkennt, dass das Leben mit ihrer großen Liebe vielleicht nicht immer so rosarot verlaufen wäre, wie sie sich das eigentlich vorgestellt hatte. Die Entscheidung, mit der Traumwelt abzuschließen und ihr richtiges Leben weiterzuleben fand ich daher wirklich stark von ihr, und von der Autorin wirklich gut erdacht.

Besonders zum Schluss hin wurde sie zu einer sehr starken Figur, die sich und ihre Bedürfnisse wahr und vor allem ernst nimmt und mich damit unglaublich inspirieren konnte. Trotz aller Widrigkeiten schafft sie es dann nämlich doch, positiv in ihre Zukunft zu blicken und wieder glücklich zu werden, was ohne ihre Entwicklung und die dazu notwendigen Schritte und Entscheidungen sehr wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre.

Im Vergleich dazu war Freddie für mich eigentlich durchgehend eher ein Idealbild als ein wirklicher Charakter, was aber ja durchaus auch im Sinne der Geschichte war. Wirklich sympathisch fand ich ihn allerdings nicht, und dieser Eindruck hat sich mit zunehmendem Fortschreiten der Handlung – insbesondere der in der Traumwelt – noch verstärkt. Witzigerweise kamen diese Passagen dem Klappentext schlussendlich näher als der ganze Rest der Geschichte, was mich kurzzeitig ein wenig irritiert hat.

Insgesamt fand ich die Umsetzung so wie sie war aber irgendwie ein Stück weit berührender und kann mir nicht so ganz vorstellen, dass eine reine Liebesgeschichte diese Ebene der emotionalen Tiefe bei mir hätte erreichen können.


Fazit
Zwei in einem Herzen war für mich eine Geschichte, die mindestens genauso traurig wie herzergreifend war. Auch wenn die Trauer der Protagonistin auch für den Leser wirklich deutlich zu spüren war, hat die Autorin noch Platz für eine solide Charakterentwicklung finden können und Lydia somit zu einer angenehmen und vor allem realistischen Protagonistin gemacht.

Von mir gibt es dafür – und trotz des leicht irreführenden Klappentextes – fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2020

Eine Achterbahn der Gefühle

Als du mich sahst
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Worum geht’s?
Solène ist fast vierzig, mehr oder weniger frisch geschieden und glaubt nicht, dass sich ihr Leben noch einmal zwischen etwas anderem als ihrer Kunstgalerie und ihrer Tochter abspielen wird. ...

Worum geht’s?
Solène ist fast vierzig, mehr oder weniger frisch geschieden und glaubt nicht, dass sich ihr Leben noch einmal zwischen etwas anderem als ihrer Kunstgalerie und ihrer Tochter abspielen wird. Bis sie auf einem Konzert der Band August Moon auf den Sänger Hayes trifft. Er ist ungefähr halb so alt wie sie, ihm liegen tausende junge Frauen und Mädchen zu Füßen – Und trotzdem bringt er ihr Herz zum stolpern. Aus einer anfänglich lockeren Affäre wird schon bald mehr, und es kommt, wie es kommen muss: Die Beziehung gerät an die Öffentlichkeit. Für Hayes scheint das kein Problem zu sein, aber kann Solène mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben?


Meine Meinung
Ich bin mir ehrlich gesagt noch ein wenig unsicher, was ich von diesem Buch halten soll. Einerseits fand ich die Geschichte sehr berührend, andererseits erschließt sich mir die Message bisher absolut nicht.

Das Cover gefällt mir wirklich gut, die Farbkombination passt einfach und im Gegensatz zum Großteil der meisten Rockstargeschichten wirkt bei dieser hier schon die Aufmachung ein wenig erwachsener.

Auch im Schreibstil schlägt sich dieser Eindruck nieder. Der ist nämlich nicht nur sehr locker zu lesen, sondern fängt auch ziemlich treffend ein, wie unterschiedlich Solène und Hayes eigentlich sind und wie schnell er zwischen Albernheit und Reife wechseln kann.

Was die Handlung angeht, ging es nach diesem ersten Eindruck dann leider relativ schnell bergab.

Solène hatte ich zunächst eigentlich als ziemlich interessante Protagonistin wahrgenommen. Nach der Scheidung von ihrem Mann spielt sich ihr Leben fast ausschließlich zwischen ihrer Kunstgalerie und den Freizeitaktivitäten ihrer zwölfjährigen Tochter ab. Zu dem Konzert von August Moon geht sie eigentlich nur zufällig mit, wo sie dann bei einem Meet and Greet Hayes kennen lernt. Die Affäre zwischen den beiden kam interessanterweise nicht sofort in Gang, was mich tatsächlich ein wenig überrascht hat. Genretypisch ist das ja eher nicht, was ich aber durchaus interessant gemacht fand.

Der Altersunterschied von knapp zwanzig Jahren zwischen den beiden war für mich ein ziemlich vielversprechender Fakt. Dass der dann allerdings verhältnismäßig wenig behandelt wurde, hat mich schon etwas enttäuscht. Solène flippt zwar immer mal wieder deswegen aus und versucht Hayes klar zu machen, dass er sie in ein paar Jahren vielleicht schon nicht mehr anziehend finden könnte, aber wirklich thematisiert wird diese Problematik dann irgendwie nicht mehr.

Die Beziehung der beiden besteht von Anfang an eigentlich hauptsächlich darin, dass sie beide irgendwie um die Welt reisen, sich selten sehen und dann meistens ohne viel Gerede im Bett landen. Auch tiefgründigere Gespräche als “Wie findest du dieses Bild“ und “Wann gehen wir wieder ins Bett“ finden leider nicht wirklich statt, was ich ebenfalls sehr schade fand. Klar, die beiden können sich nicht so häufig sehen und in einem so frühen Stadium der Beziehung hat der körperliche Aspekt vielleicht noch einen etwas höheren Stellenwert, aber trotzdem finde ich es beim lesen auf Dauer einfach nicht sehr zufriedenstellend, wenn darüber hinaus nicht wirklich mehr in der Geschichte passiert.

Die ständige Aufmerksamkeit der Fans und das stressige Leben unter den Augen der Weltöffentlichkeit wurde dann noch mal ganz gut beschrieben, und ich kann mir gut vorstellen, dass die Autorin als Schauspielerin sehr genau weiß, wovon sie da schreibt. Dass Solène darunter leidet und zwischen der Sicherheit ihrer Tochter und ihren eigenen Gefühlen entscheiden muss, ist sicherlich emotional sehr belastend, aber für mich ist diese Zerrissenheit irgendwie nicht so wirklich rüber gekommen. Daher kam das Ende in meinen Augen auch ein wenig plötzlich und hat mich doch ziemlich überrascht.

Insgesamt bleibe ich nach dem Lesen irgendwie mit gemischten Gefühlen zurück und bin mir einfach nicht sicher, was die Aussage hinter dieser Geschichte sein soll.


Fazit
Obwohl mir Cover, Schreibstil und Idee von Als du mich sahst sehr gut gefallen haben, konnte mich die Umsetzung dann nicht so ganz überzeugen.

Zwei eigentlich spannende Charaktere konnten das Potenzial ihrer Beziehung nicht so wirklich ausschöpfen und auch ihre Emotionen wurden nicht so überzeugend transportiert – Das war zumindest mein Eindruck beim Lesen.

Insgesamt vergebe ich dafür drei Bücherstapel und frage mich noch immer, was mir die Autorin mit dieser Geschichte zu sagen versucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Figuren
Veröffentlicht am 27.06.2020

Eine ungewöhnliche Protagonsitin und abgehackte Füße

Der Preis der Rache
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Worum geht’s?
Ihr erster Praktikumstag beim LKA in Düsseldorf beginnt für die forensische Psychologin Lupe Svensson mit dem Funde eines einbetonierten Skeletts auf einer Baustelle. Für ihren Kollegen Otto ...

Worum geht’s?
Ihr erster Praktikumstag beim LKA in Düsseldorf beginnt für die forensische Psychologin Lupe Svensson mit dem Funde eines einbetonierten Skeletts auf einer Baustelle. Für ihren Kollegen Otto Hagedorn wird dieser Falle besonders intensiv, denn vor knapp dreißig Jahren war er schon einmal erfolglos auf der Jagd nach dem „Fußmörder“. Handelt es sich bei der nun aufgetauchten Leiche etwa um ein weiteres seiner Opfer? Um diesen ersten gemeinsamen Fall aufzuklären, muss das Team um Otto und Lupe in ein blutiges Kapitel der deutschen Geschichte eintauchen und sich nicht nur mit von Erinnerungslücken geplagten Zeugen, sondern auch mit unkooperativen Verdächtigen herumschlagen, die sich dreißig Jahre lang in Sicherheit gewiegt haben.


Meine Meinung
Ich liebe Cold Cases – Und Der Preis der Rache avanciert gerade zu einem meiner liebsten Fälle in diesem Genre.

Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen, was vermutlich vor allem daran liegt, dass er für einen Krimi relativ locker ist. Insgesamt kam mir die Stimmung dadurch nämlich überhaupt nicht drückend vor, sondern irgendwie spannend und augenzwinkernd zugleich – für mich eine tolle Mischung, die ich so gerne noch öfter lesen möchte.

Besonders interessant fand ich die Protagonistin Lupe, deren persönliche Geschichte nicht nur einen Haufen an Fragen aufwirft, sondern teilweise auch mit dem Fall des Fußmörders zusammen hängt. Mit dieser Wendung hatte ich bis zum Schluss nicht gerechnet und war deshalb mehr als nur überrascht.

Abgesehen davon ist Lupe aber auch sonst keine sehr alltägliche Protagonistin, was ich sehr erfrischend fand. Ihre sozialen Fähigkeiten mögen vielleicht nicht ganz so ausgeprägt sein, aber trotzdem rutscht sie dabei nicht in die klassische Schiene der hochbegabten Psychologin und Profilerin ab, was sie mir insgesamt sehr sympathisch gemacht hat.

Auch ihren Kollegen und Vorgesetzten Otto mochte ich ganz gerne, wobei ich zugeben muss, dass man ihn durchaus leicht unterschätzen kann. So bleibt aber auch immer noch Raum für einen gut platzierten Überraschungseffekt, durch den man als Leser noch mal einen ganz anderen Blick auf das große Finale bekommt.

Was mir außerdem gut gefallen hat, waren die Zeitsprünge. Der Wechsel zwischen aktuellen Geschehnissen – aus Lupes Sicht erzählt – und Rückblenden in die 70er Jahre hält das Erzähltempo konstant hoch und hilft dabei, dass Puzzle erst nach und nach zusammenzusetzen. Für den Leser bleibt so kein Raum, um Langeweile aufkommen zu lassen – und das finde ich absolut super gemacht.


Fazit
Der Preis der Rache ist spannend, temporeich und bringt frischen Wind in die Reihen der Cold – Case – Krimis. Wer auf interessante Protagonisten und einen mit geschichtlichen Ereignissen verknüpften Fall steht, der wird dieses Buch lieben. Eine absolute Leseempfelung für Krimifans und Leser, die es erst noch werden wollen.

Von mir gibt es da ganz klar fünf Bücherstapel für.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2020

Düster und geheimnisvoll

In den Fängen des Waldes
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Worum geht’s?
Als Ellas Mann Tom und ihre kleine Tochter Lina von einem Wochenendausflug nicht zurückkehren, beginnt für sie eine traumatische Zeit. Gerade erst musste sie einen großen Verlust ertragen, ...

Worum geht’s?
Als Ellas Mann Tom und ihre kleine Tochter Lina von einem Wochenendausflug nicht zurückkehren, beginnt für sie eine traumatische Zeit. Gerade erst musste sie einen großen Verlust ertragen, schon droht die nächste Katastrophe über sie herein zu brechen. Auch Wochen nach dem Verschwinden von Vater und Tochter hat die Polizei noch immer keinen Hinweis auf den Verbleib der beiden. Schließlich macht sich Ella auf eigene Faust auf die Suche nach ihrer Familie und muss sich dabei nicht nur einmal die Frage stellen, ob im Wald von Eschheim wirklich alles mit rechten Dingen zugeht, oder ob ihr Verstand ihr bloß einen Streich spielt.


Meine Meinung
In den Fängen des Waldes unterscheidet sich definitiv von den übrigen Thrillern, die sich sonst so in meinem Bücherregal befinden.

Der Schreibstil ist an einigen Stellen vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, besonders was sprachliche Bilder und Vergleiche angeht. Abgesehen davon lässt sich die Geschichte aber absolut angenehm und flüssig lesen, was besonders dem Spannungsaufbau zugute kam.

Was mich dabei ein wenig überrascht hat war, dass dieser fast ausschließlich über Beschreibungen und eher weniger über tatsächliche Ereignisse vorangetrieben wurde. Zeitweise kam es mir dadurch zwar ein wenig so vor, als passiere nicht wirklich etwas, aber genau das hat die Wendungen der Handlung wiederum so unglaublich spannend gemacht.

Die Protagonistin Ella tat mir in ihrer Verzweiflung wirklich leid, vor allem weil sie im überwiegenden Teil der Geschichte sehr stark und gefasst wirkt. Ihre Hartnäckigkeit, die – im Gegensatz zu den Ermittlungen des zuständigen Kommissars – entscheidende Fortschritte bei der Frage nach dem Verbleib von Tom und Lina geliefert hat, hat sie als Charakter sehr authentisch gemacht. Dass dabei ihre Trauer nicht völlig in Vergessenheit gerät, sie aber auch nicht völlig handlungsunfähig wird, hat diesen Charakterzug noch einmal unterstrichen.

Sehr gut gefallen hat mir darüber hinaus auch, wie lange man als Leser keine Ahnung hat, wohin die Geschichte führen wird. Dass die Kommune in irgendeiner Art und Weise mit dem Verschwinden so vieler Menschen in der Gegend zu tun haben muss, wird ja relativ früh deutlich. Mit der schlussendlichen Wendung hätte ich aber niemals gerechnet und war dementsprechend überrascht, was für mich ein toller Abschluss dieser spannenden Geschichte war.


Fazit
Mit In den Fängen des Waldes ist Sarah Koch ein toller Debütroman gelungen, der den Leser von Seite eins an in Atem hält und mit einer emotional gut ausgearbeiteten Protagonistin und einem extrem hohen Spannungsbogen punkten kann.

Von mir gibt es daher alle fünf Bücherstapel.

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