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Veröffentlicht am 12.04.2021

Grundsätzlich interessant, aber deutlich anders als erwartet

Nordstern – Der Ruf der freien Pferde
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Worum geht’s?
Im Jahr 1949 wandern die vierzehnjährige Erla und ihre Mutter nach Island aus. Auf der Insel wollen die beiden ein neues Leben beginnen, doch schon bald werden sie voneinander getrennt und ...

Worum geht’s?
Im Jahr 1949 wandern die vierzehnjährige Erla und ihre Mutter nach Island aus. Auf der Insel wollen die beiden ein neues Leben beginnen, doch schon bald werden sie voneinander getrennt und landen an unterschiedlichen Orten. Erlas einzige Zuflucht sind da die Pferde – und das Volk der Verborgenen, die unter den Isländern höchsten Respekt genießen.


Meine Meinung
Theoretisch hatte diese Geschichte sowohl in meinen als auch in den Augen meiner Mitleserin das Potenzial, zu einem wirklichen Highlight zu werden. Pferde, Island und eine starke Protagonistin können ein wirklich gutes Buch ausmachen, doch leider lässt uns die Umsetzung hier ein kleines bisschen ratlos zurück.

Wirklich gelungen waren zunächst einmal die Beschreibungen der Natur und ihrer Gewalten auf der Insel. So hatte man eine sehr schöne Vorstellung des Settings, was prinzipiell immer recht angenehm beim Lesen ist.

Der Schreibstil an sich kam mir persönlich dann aber fast ein wenig ruppig vor, jedenfalls habe ich nur sehr schwer in einen angenehmen Leserhythmus finden können, was auf Dauer schon recht anstrengend zu lesen war.

Erla als Protagonistin war gut greifbar, und für ein Kinderbuch meiner Meinung nach schon fast überraschend tiefgründig beschrieben.

Leider konnte auch das meine Mitleserin nicht wirklich darüber hinweg trösten, dass Pferde eine deutlich weniger wichtige Rolle in diesem Buch gespielt haben, als das Cover und der Klappentext zunächst vermuten lassen. Sich so ein wenig durch die Seiten kämpfen zu müssen und dann doch nicht auf das Thema zu stoßen, auf das man eigentlich gehofft hat, war leider weder kurz- noch langfristig gesehen wirklich begeisternd und konnte die Trilogie nicht gerade erfolgreich einleiten.


Fazit
Prinzipiell hätte der erste Band der Nordstern – Trilogie ein wirklich guter Aufhänger sein können, der Lust auf die folgenden zwei Bücher macht. So wirklich nachhaltig begeistern konnte diese Geschichte aber leider weder mich, noch meine Mitleserin. Cover und Klappentext haben da eventuell einfach ein wenig die falschen Erwartungen an den Inhalt geweckt, was im Endeffekt meistens eher enttäuschend ist.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2021

Interessante Idee, verwirrend umgesetzt

Ich und der Andere
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Worum geht’s?
Für Jim Morrison und seine Band The Doors scheint der Traum vom großen Erfolg schon vorbei zu sein, bevor er eigentlich richtig angefangen hat. Alkohol und Drogen trösten über die größten ...

Worum geht’s?
Für Jim Morrison und seine Band The Doors scheint der Traum vom großen Erfolg schon vorbei zu sein, bevor er eigentlich richtig angefangen hat. Alkohol und Drogen trösten über die größten Enttäuschungen hinweg – kurzfristig jedenfalls. Als jedoch eines Abends ein seltsamer Gast im Publikum sitzt, bringt der Jim nachhaltig durcheinander und tritt damit eine Kette von nicht ganz unerheblichen Ereignissen los.


Meine Meinung
Eigentlich bin ich ein wirklich großer Fan von Geschichten, in denen Musik eine tragende Rolle spielt. Auch biographische Details, die mit fiktiven Handlungssträngen verbunden werden sind grundsätzlich sehr interessant für mich – vorausgesetzt, die Geschichte wird dann auch ansprechend umgesetzt.

Mit Ich und der Andere hatte ich in dieser Hinsicht aber ehrlich gesagt immer mal wieder so meine Probleme und habe trotz der Kürze des Buches unverhältnismäßig lange gebraucht, um es überhaupt beenden zu können.

Der Schreibstil ist an sich ganz ordentlich zu lesen, auch wenn es immer wieder Metaphern und sprachliche Bilder gab, die sich mir nicht ganz erschlossen und damit für Verwirrung gesorgt haben.

Auch die Handlung an sich hat mich überwiegend mehr an einen Drogenrausch oder einen Fiebertraum als an einen biographischen Roman erinnert. Zur beschriebenen Zeit passt das sicherlich gut, und auch als illustrierendes Mittel ist diese Erzählweise absolut passend für dieses Buch. Mich persönlich hat das beim Lesen allerdings schon sehr angestrengt, was die eigentlich interessante Grundidee der Geschichte etwas in den Hintergrund gedrängt hat.

Nicht nur für Fans von Jim Morrison und The Doors ist es sicherlich ganz interessant, die Anfangszeiten der Band literarisch zu verfolgen. Wäre die Umsetzung für mich genauso ansprechend wie die Grundidee gewesen, hätte ich mit Sicherheit mehr mit der Geschichte anfangen können.


Fazit
Die grundsätzliche Idee hinter dem Buch hat mich auf jeden Fall angesprochen, die Umsetzung war dann aber ehrlich gesagt eher nicht so meins. Dem Zeitgeist und bestimmt auch dem Protagonisten selbst entspricht die zeitweise fast schon wahnhafte Erzählweise zwar, wirklich ansprechend fand ich das über den gesamten Verlauf der Geschichte hinweg allerdings nicht.

Dafür verteile ich knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2021

Interessantes Konzept, mittelmäßige Umsetzung

Tödliche Gemälde
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Worum geht’s?
Die Zwillinge Martin und Jonas Blume könnten nicht unterschiedlicher sein: Polizeipsychologe Martin knabbert frustriert an ungelösten Mordfällen, während Jonas, der sich mittlerweile John ...

Worum geht’s?
Die Zwillinge Martin und Jonas Blume könnten nicht unterschiedlicher sein: Polizeipsychologe Martin knabbert frustriert an ungelösten Mordfällen, während Jonas, der sich mittlerweile John nennt, ein luxuriöses Leben als Kunsthändler führt. Den Kontakt zueinander haben sie schon lange abgebrochen, und umso überraschter ist Martin daher, als sich sein Bruder plötzlich bei ihm meldet. Völlig unbegründet ist sein Misstrauen nicht, denn als eine Reihe mysteriöser Todesfälle auf seinem Schreibtisch landen, beschleicht ihn langsam aber sicher ein ungeheuerlicher Verdacht – in dessen Mittelpunkt sein eigener Zwillingsbruder steht.


Meine Meinung
Kunstwerke und Kriminalfälle – das klang für mich nach einer sehr vielversprechenden Themenmischung und hat mein Interesse direkt geweckt.

Leider hat sich die Geschichte dann in eine völlig andere Richtung entwickelt, als der Klappentext zunächst suggeriert hat. Den Hauptteil der Erzählung bildeten gefühlt endlose Beschreibungen verschiedener Restaurants, Gerichte und Weine, die die Protagonisten besucht bzw. zu sich genommen haben. Zunächst habe ich das ja noch für eine interessante Ergänzung gehalten, nach einiger Zeit wurde das jedoch zunehmend anstrengender und hat meinen Lesefluss nicht gerade positiv beeinflusst.

Auch die Charaktere blieben für meinen Geschmack einfach zu platt und dimensionslos um mich wirklich berühren zu können. Die Erzählperspektive war zwar interessant gewählt, der Spannung war das allerdings eher weniger zuträglich – und das, obwohl wirklich viele Elemente in die Handlung eingebaut wurden, die einen soliden Spannungsbogen hätten unterstützen können.

Ob das Ganze vielleicht eher als Satire zu verstehen sein soll – ich habe keine Ahnung. Ehrlich gesagt habe ich nach gut drei Vierteln des Buches aber ohnehin den Versuch aufgegeben, einen gesteigerten Sinn in der Geschichte finden zu wollen und habe stattdessen nur noch darauf gewartet, zum Ende zu kommen. Insgesamt tut mir die Menge an verschenktem Potenzial wirklich in der Seele weh, aber unter einem Kunstkrimi stelle ich mir nun einmal etwas anderes vor als das, was ich hier geliefert bekommen habe.


Fazit
Insgesamt ist mein Eindruck von Tödliche Gemälde eher durchwachsen. Die Idee hat mir zwar grundsätzlich gefallen, das vorhandene Potenzial wurde aber im Verlauf der Handlung immer offensichtlicher verschenkt, was mich persönlich einfach sehr enttäuscht hat. Sowohl aus dem Setting, als auch aus den Protagonisten hätte man wesentlich mehr machen können – stattdessen habe ich nach dem Lesen des Buches eher das Gefühl, die besten Restaurants in Venedig und Paris samt ihrer Speisekarten genau verorten zu können. Und das, ohne die Lokale jemals besucht zu haben.

Dafür vergebe ich ganz knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2020

Fulminant aufgebaut, für mich aber etwas zu zäh

Stürme der Liebe
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Worum geht’s?
Im fünften Band der Wakefield – Saga trifft der Leser auf die beiden Geschwister Gareth und Dorcas Morgan. Die Protagonisten dieser Geschichte müssen nicht nur die Herausforderungen des täglichen ...

Worum geht’s?
Im fünften Band der Wakefield – Saga trifft der Leser auf die beiden Geschwister Gareth und Dorcas Morgan. Die Protagonisten dieser Geschichte müssen nicht nur die Herausforderungen des täglichen Lebens meistern, sondern sich gleichzeitig auch noch mit schwierigen Glaubensfragen auseinandersetzen.


Meine Meinung
Der Schreibstil hat mir zunächst einmal gut gefallen, da er angenehm zu lesen ist und zumindest theoretisch einen ziemlich vernünftigen Lesefluss ermöglicht.

Meine Schwierigkeiten hatte ich dann ehrlich gesagt aber mit der Ausführlichkeit mancher Beschreibungen. Das historische Setting wurde zwar treffend verarbeitet und wirkt sehr gut recherchiert, stellenweise waren mir die Erzählungen aber einfach etwas zu langatmig. Das wiederum hat dann dafür gesorgt, dass ich das Buch immer wieder aus der Hand gelegt habe und bei der erneuten Aufnahme der Lektüre immer wieder etwas Zeit brauchte, um zurück in die Geschichte zu finden.

Ein wenig anstrengend fand ich außerdem auch die Fokussierung auf den christlichen Glauben und die verschiedenen Strömungen die hier thematisiert wurden, wobei ich da vielleicht auch einfach nicht zur richtigen Zielgruppe der Geschichte gehöre. Wer Fan der Reihe ist oder sich genau von solchen Themen angesprochen fühlt, der wird aber sicherlich begeisterter von diesem Buch sein.


Fazit
Stürme der Liebe ist eine historisch sehr ausführlich und detailliert ausgearbeitete Geschichte, die für meinen Geschmack aber ein wenig zu langatmig war und mich daher nicht vollständig begeistern konnte. Für Fans christlicher Geschichten lohnt sich dieses Buch aber mit Sicherheit.

Dafür verteile ich drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Ein wenig mehr Tiefe wäre toll gewesen

Dark side of my heart
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Worum geht’s?
Als Tochter eines Waffenhändlers ist Annas Leben so weit wie nur irgendwie möglich davon entfernt, normal zu sein. Statt Zeit mit Freunden zu verbringen, lernte sie Nahkampftechniken und ...

Worum geht’s?
Als Tochter eines Waffenhändlers ist Annas Leben so weit wie nur irgendwie möglich davon entfernt, normal zu sein. Statt Zeit mit Freunden zu verbringen, lernte sie Nahkampftechniken und den Umgang mit Waffen. Als sich ihr Vater mit der brasilianischen Mafia anlegt, entgehen beide nur knapp einem Mordanschlag und müssen sich fortan versteckt halten. Doch schon bald holt Annas Vater das Schicksal ein – in Form des Sohns des Kartellchefs. Um das Leben seiner Tochter zu schützen, verpflichtet er Fabricio Moniz Cardoso dazu, auf sie aufzupassen. Das letzte was Anne jedoch möchte, ist den Mörder ihres Vaters um sich zu haben. Kurz entschlossen hält sie ihn auf Abstand – bis ihr eigenes Überleben von ihrer Zusammenarbeit abhängt.


Meine Meinung
Das Cover ist auf jeden Fall toll gestaltet und weckt direkt Interesse an der Geschichte. Ganz überzeugt hat die mich dann allerdings leider nicht, was ich wirklich schade fand.

Was mir zunächst einmal gut gefallen hat, war der Schreibstil. Der war wirklich angenehm zu lesen und hat für einen weitestgehend ungebrochenen Lesefluss gesorgt.

So meine Probleme hatte ich dann allerdings mit den Zeitsprüngen, die zu Beginn der Geschichte teils relativ große Zeitabschnitte umfassen. Bis etwas zur Hälfte des Buches gab es kaum Szenen, in denen die Protagonisten zusammen auftraten, weshalb ich immer so ein wenig darauf gewartet habe, wann die Geschichte denn jetzt tatsächlich los gehen würde – und das war auf Dauer einfach ein wenig anstrengend.

Wesentlich größere Probleme hatte ich allerdings mit dem Protagonisten Fabricio. Auch im Genre Dark Romance kann ich einfach sehr wenig mit Charakteren anfangen, die ganz bewusst aussprechen, dass sie und ihr Verhalten nicht nett sind – um es mal netter auszudrücken als er selbst. Irgendwie empfinde ich solche Monologe immer als sehr sehr unangenehm und muss da wirklich Fremdschamgefühle unterdrücken.

Im Verlauf der Geschichte ist das zwar etwas besser geworden, eine wirkliche Charakterentwicklung konnte ich dann allerdings erst relativ spät erkennen – und da war es praktisch schon zu spät, in mehrfacher Hinsicht.

Insgesamt hat der Geschichte da für mich einfach noch ein Stückchen gefehlt, um mich wirklich vom Hocker reißen zu können. Grundpotenzial habe ich allerdings schon gesehen, weshalb mich mein Gesamteindruck schon ein wenig enttäuscht hat.


Fazit
Von der Grundidee her hat mir die Geschichte eigentlich gut gefallen. Der Protagonist war mir aber über weite Teile der Handlung hinweg einfach zu unsympathisch, was mir den Lesespaß leider deutlich verdorben hat. Ein wenig mehr Tiefe und etwas weniger Zeitsprünge hätten es mir vermutlich leichter gemacht, mich wirklich auf die Charaktere einzulassen und ihre Entwicklung als solche auch wahrzunehmen.

Insgesamt vergebe ich dafür drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere