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Veröffentlicht am 10.11.2019

Im dreizehnten Haus der Magie lebt der Sarkasmus

Die 12 Häuser der Magie
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Worum geht’s?
Im Leben von Nicholas Ashton gibt es so ziemlich genau eine Sache, die er auf keinen Fall machen will. Trotzdem wird er während der Zeremonie zur Bestimmung der magischen Talente der jungen ...

Worum geht’s?
Im Leben von Nicholas Ashton gibt es so ziemlich genau eine Sache, die er auf keinen Fall machen will. Trotzdem wird er während der Zeremonie zur Bestimmung der magischen Talente der jungen Magier dem dreizehnten Haus der Magier, dem der Schicksalswächter zugeteilt. Was anfangs vor allem Widerwillen in ihm auslöst, entpuppt sich dann als spannendes Abenteuer voller feindlicher Mächte, gut gehüteten Geheimnissen und einem verschwundenen Magier, der im Machtgefüge der magischen Welt eine Schlüsselrolle einnimmt. Zusammen mit seinen Freunden Matt und Jane versucht Nic, die Geheimnisse der Schicksalswächter zu lüften und eine Katastrophe zu verhindern.


Meine Meinung
Ich konnte mich sehr schnell für die Geschichte begeistern und habe jede einzelne Seite dieses Buches geliebt. Schon das Cover ist ein einziger Traum und vermittelt ein richtig magisches Flair.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist angenehm und leicht zu lesen und an den richtigen Stellen detailreich. Besonders die Kampfszenen mit Liz fand ich sehr gut beschrieben und bei weitem nicht mehr so verwirrend wie beispielsweise den erste Kampf in Berlin. An dieser Stelle hätte mir das Glossar, welches am Ende des Buches die verwendeten Zauber und die Häuser mit ihren jeweiligen Fähigkeiten zusammenfasst, sicherlich um einiges weiter geholfen.

Die Charaktere haben insgesamt sehr authentisch auf mich gewirkt und haben teilweise wirklich sehr gute Entwicklungen durchlaufen. Besonders Nic wirkte zu Anfang noch ein wenig naiv und unreif auf mich, wuchs aber – wie man so schön sagt – an seinen Aufgaben. Seine Tollpatschigkeit und seine Fähigkeit, wirklich zielsicher in jedes sich bietende Fettnäpfchen zu treten, sind irgendwie niedlich und machen ihn zu einem überzeugend und lebensnah dargestellten Charakter. Seine Storyline mit Liz wirkte an einer Stelle ein wenig erzwungen auf mich und macht bisher relativ wenig Sinn. Da ja aber noch zwei weitere Bände folgen werden, ist dort eventuelle noch Platz für einige Entwicklungen der beiden.

Richtig begeistern konnte mich auch der Humor dieser Geschichte. Besonders die Dialoge zwischen Nic und Jeremiah beziehungsweise die zwischen Nic und Nox haben mich oft zum Lachen gebracht und der fast alles beherrschende Sarkasmus der Schicksalswächter ist einfach nur grandios.

Das Erzähltempo hat auf mich relativ hoch gewirkt, und das nicht nur in den Schlüsselszenen der Geschichte. Der Spannungsbogen konnte sich trotzdem vernünftig entfalten, ohne irgendwo gravierend abzuflachen.

Am Ende wurden natürlich noch nicht alle aufgeworfenen Fragen geklärt, schließlich kommen ja noch zwei weitere Bände. Hier hat der Autor meiner Meinung nach aber genau die richtige Mischung aus offenen Fragen und bereits erfolgten Erklärungen gefunden, um die Leser nicht zu verwirrt zurück zu lassen, gleichzeitig aber auch die Spannung und die Neugier auf die weitere Handlung im nächsten Band zu erhalten.


Fazit
Wer auf gut gemachte Urban Fantasy mit authentischen Charakteren und einer großen Portion Humor steht, der kommt an dieser Geschichte definitiv nicht vorbei. Die gesamte Geschichte macht neugierig darauf, wie es weiter geht und ob Nic und seine Freunde eine große Katastrophe verhindern werden können. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf die beiden nächsten Bände dieser Reihe und kann jedem Fantasy – Liebhaber und allen, die es noch werden wollen nur empfehlen, in die Welt der Schicksalswächter einzutauchen.

Dafür gibt es volle fünf Bücherstapel von mir

Veröffentlicht am 03.11.2019

Eine nette Mischung aus Lovestory und Spannung

King's Legacy - Alles für dich
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Worum geht’s?
Jaxon King ist Besitzer einer erfolgreichen Bar in New York, das King's Legacy, und könnte jede Frau haben – Dachte er zumindest. Doch als seine Schwester angefahren wird und als Kellnerin ...

Worum geht’s?
Jaxon King ist Besitzer einer erfolgreichen Bar in New York, das King's Legacy, und könnte jede Frau haben – Dachte er zumindest. Doch als seine Schwester angefahren wird und als Kellnerin im King's ausfällt, stellt er mit der Unfallfahrerin Hope eine Ersatzbedienung ein, die ihm nicht sofort zu Füßen liegt. Jaxon ist irritiert und hält Hope zunächst auf Abstand, kann dann aber der Herausforderung nicht widerstehen und versucht, hinter Hopes geheimnisvolle Fassade zu blicken.


Meine Meinung
Das Cover ist an sich ganz nett gestaltet, sticht meiner Meinung nach aber nicht besonders hervor.

Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen, was den Lesefluss über das ganze Buch hinweg stabil aufrecht erhalten hat.

Jaxon und Hope sind von Anfang an eine tolle Kombination, auch wenn sie sich da noch so ganz und überhaupt nicht leiden können. Was mich bei den beiden dann jedoch ein wenig irritiert hat, war die Tatsache, dass sie dann doch relativ schnell zueinander gefunden haben, obwohl der Klappentext ein rasantes Hin und Her versprochen hat. Gerade bei Hopes Vorgeschichte mit ihrem gewalttätigen Exmann hätte ich irgendwie damit gerechnet, dass sie noch ein wenig Zeit braucht, um zumindest eine Vertrauensbasis aufbauen zu können.

Auch wenn es da eine kleine Unstimmigkeit in Hopes Charakterisierung gibt, haben mir die restlichen Szenen mit ihr und Jaxon überwiegend gut gefallen. Die beiden sind echt süß zusammen und helfen sich dabei, mit traumatischen Erlebnissen in ihrer Vergangenheit besser klar zu kommen und damit abschließen zu können. Leicht irritiert hat mich da jedoch auch, dass die beiden nach der Offenbarung des jeweiligen Traumas praktisch „zur Verarbeitung“ im Bett landen. Besonders bei Hopes Geschichte kam mir das irgendwie ein bisschen zu heftig vor und hätte es besser gefunden, wenn Jaxon vielleicht ein bisschen einfühlsamer gewesen wäre.

An Hope hat mich besonders begeistert, dass sie so wenig Wert auf Materialismus legt und zugunsten ihres eigenen Glücks auf das Geld ihrer Familie verzichtet hat. Dass ihr Exmann am Ende noch mal auftaucht und für Ärger sorgt, war eine interessante Wendung, die der Geschichte noch einmal ordentlich Schwung gegeben hat.

Auch die Freunde von Jaxon fand ich sehr sympathisch, und ich freue mich auf jeden Fall darauf, ihre eigenen Geschichten in den zwei Folgebänden von King's Legacy zu lesen. Jeder von ihnen hat so seine eigenen Probleme und ist trotzdem bereit, für Jaxon und Hope einzustehen, wenn diese ihre Hilfe brauchen.


Fazit
Insgesamt war King's Legacy ein humorvolles Buch mit spannenden Aspekten und sympathischen Charakteren, mit dem man einen netten Nachmittag auf der Couch verbringen kann. Auch wenn es teilweise einige Unstimmigkeiten im Verhalten der Charaktere gab, hatte ich Spaß beim Lesen und freue mich schon darauf, die weiteren Bände der Reihe zu lesen.

Wer die Mischung aus Liebesgeschichte und Teilaspekten eines Krimis mag, der sollte an King's Legacy definitiv nicht vorbei gehen.

Insgesamt gibt es von mir dafür vier Bücherstapel

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine Office-Romanze mit Lachgarantie

Bossy Nights
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Worum geht’s?
Peyton ist schon seit Ewigkeiten in ihren Boss Rome verknallt, der jedoch noch nicht einmal etwas von ihrer Existenz zu ahnen scheint. Als sie endlich den Schritt in die Selbstständigkeit ...

Worum geht’s?
Peyton ist schon seit Ewigkeiten in ihren Boss Rome verknallt, der jedoch noch nicht einmal etwas von ihrer Existenz zu ahnen scheint. Als sie endlich den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, muss das natürlich gefeiert werden. Nach dem einen oder anderen Glas Alkohol zu viel, gesteht sie ihren Freundinnen, was sie für ihren so unnahbar wirkenden Chef empfindet und wird dazu überredet, ihm ihre Gefühle in einer anonymen E-Mail zu gestehen. Womit niemand gerechnet hätte: Der anfänglich schockierte Rome antwortet auf ihre Nachricht. Er will unbedingt wissen, wer sich hinter dem anonymen Profil verbirgt und zettelt mit seinem Ehrgeiz ein Katz-und-Maus-Spiel an, welches nur einer der beiden gewinnen kann.


Meine Meinung
Das Cover fand ich an sich eigentlich ganz nett, nach dem Lesen des Buches passt meine Vorstellung von Rome aber so gar nicht mehr zu dem Typen, der darauf abgebildet ist.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und sehr lebendig, was mir beim Lesen sehr gut gefallen und das Buch zu einem wirklich kurzweiligen Lesevergnügen gemacht hat. Den Spaßfaktor macht jedoch nicht nur der Schreibstil aus, sondern vor allem die Charaktere.

Zum einen sind da die Gespräche und E-Mails zwischen Peyton und Rome, der ja zunächst keine Ahnung hat, dass er mit der anonymen E-Mail-Schreiberin schon persönlich gesprochen hat und das mit wachsender Begeisterung auch immer noch tut. So mutig Peyton in ihren Nachrichten wirkt, so verklemmt ist Rome im Gegensatz dazu manchmal, und seine oftmals fast schon panischen Reaktionen haben mich regelmäßig zum Lachen gebracht. Die beiden sind eine tolle Mischung, sowohl „online“, als nachher dann auch „offline“ als Paar, denn die lebensfrohe Peyton schafft es, Rome davon zu überzeugen, dass das Leben nicht nur aus Arbeit bestehen muss.

Zum anderen gibt es da aber auch noch Hunter, den besten Freund und Geschäftspartner von Rome. Wo auch immer er auftaucht, hat Ernsthaftigkeit eigentlich so gut wie keine Chance. Er feiert gerne, nimmt kein Blatt vor den Mund und hat immer einige gut gemeinten Ratschläge, oftmals inspiriert von Pinterest, für seinen besten Freund in petto. Ob diese dann auch immer so alltagstauglich sind, sei jetzt mal dahin gestellt.

Bei einer Office-Romance darf man jetzt eher nicht so sehr mit actionreichen oder spannungsgeladenen Szenen rechnen, und da bildet Bossy Nights auch keine Ausnahme. Der Spannungsbogen besteht tatsächlich überwiegend aus dem unterhaltsamen Hin und Her zwischen Peyton und Rome, die einige Zeit brauchen, bis sie dann zusammen finden. Doch auch als Paar haben mich die beiden nicht gelangweilt, sondern waren eine sehr niedliche Kombination, die ich stundenlang bei ganz alltäglichen Situationen hätte beobachten können.

Das obligatorische Drama vor dem Happy End durfte natürlich auch nicht fehlen, wobei mich die Umsetzung dabei tatsächlich ein wenig gestört hat. Romes Reaktionen sind hier sehr heftig und irgendwie nicht so ganz nachvollziehbar, schlagen dann aber auch sehr schnell wieder ins völlige Gegenteil um. Darüber hinaus wirkte die gesamte Situation einfach unglaublich konstruiert auf mich, weshalb ich auch jetzt noch immer nicht verstehe, warum Rome so gar nicht bereit dazu ist, Peyton irgendetwas erklären zu lassen und stattdessen einfach wütend davon stürmt. Mit ein wenig mehr Kommunikationsvermögen hätte man sich das Drama halt auch einfach sparen können, zumal Rome zuvor eigentlich wie ein ziemlich besonnener Mensch auf mich gewirkt hatte.


Fazit
Wer eine niedliche Lovestory mit einer spritzigen Protagonistin sucht, der wird hier auf jeden Fall fündig. Die Konstellation der verschiedenen Charaktere hat bei mir immer wieder für Lacher gesorgt und macht das Lesen zu einem echten Vergnügen. Zum Ende hin musste ich zwar immer wieder die Augen über das eigentlich leicht zu vermeidende und deswegen meiner Meinung nach eher unnötige Drama verdrehen, aber lässt man diese Situation mal außen vor, war Bossy Nights eine wirklich süße Liebesgeschichte, die ich für einen gemütlichen Lesenachmittag mit einem lockeren und witzigen Buch definitiv empfehlen kann. Deswegen freue ich mich auch schon auf einen möglichen zweiten Teil mit Hunter, der mich vielleicht sogar noch mehr zum Lachen bringen wird als dieser hier.

Insgesamt gibt es von mir dafür vier Bücherstapel

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.10.2019

Skurrile Ermittlungen im London des neunzehnten Jahrhunderts

Die Ewigkeit in einem Glas
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Worum geht’s?
Als alleinstehende Frau im viktorianischen London hat es Bridie Devine nicht gerade leicht, vor allem nicht in ihrem Beruf. Als Privatdetektivin unterstützt sie die Londoner Polizei bei den ...

Worum geht’s?
Als alleinstehende Frau im viktorianischen London hat es Bridie Devine nicht gerade leicht, vor allem nicht in ihrem Beruf. Als Privatdetektivin unterstützt sie die Londoner Polizei bei den Ermittlungen zu ungelösten Todesfällen – inoffiziell, natürlich. Gemeinsam mit dem Geist des verstorbenen Boxers Ruby Doyle untersucht sie die Entführung der kleinen Tochter von Sir Edmund Berwick, und stolpert dabei in eine Welt voller seltsamer Wesen und undurchsichtiger Gestalten, die sie so schnell sicher nicht vergessen wird.


Meine Meinung
Das Cover ist von der Gestaltung her zunächst einmal nicht so mein Fall, dafür hat mir aber der Inhalt umso besser gefallen.

Der Schreibstil war zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit habe ich mich auch daran gewöhnen können. Der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Charakteren und Zeiten erfordert gerade zu Anfang einiges an Konzentration, hat für mich aber auch einen Teil des Reizes der Geschichte ausgemacht.

Die Charaktere sind allesamt sehr skurril gestaltet, angefangen bei Bridie, die in ihrer Kindheit bei einem Leichensammler lebte, über den Geist des Boxers Ruby, der sie bei den Ermittlungen unterstützt, bis hin zu Bridies zwei Meter großem Hausmädchen Cora. Ich fand die Ecken, Kanten und kleinen charakterlichen Besonderheiten, die die Autorin den verschiedenen Rollen zugeschrieben hat, überwiegend sehr charmant und witzig und habe vor allem Ruby sehr gemocht. Irgendwie hätte ich mir auch gewünscht, dass es ein Happyend für ihn und Bridie gibt und war schlussendlich dann schon ein wenig enttäuscht davon, dass er einfach so verschwunden ist.

Die Geschichte an sich war durchweg fesselnd und spannend gestaltet und hat mir wirklich sehr gut gefallen. Besonders positiv hat mich überrascht, dass der Spannungsbogen das ganze Buch über aufrecht erhalten werden konnte. Normalerweise gibt es immer Passagen, in denen man sich früher oder später ein wenig langweilt, was hier jedoch überhaupt nicht der Fall war.

Ein wenig schade fand ich jedoch, dass auch am Ende noch einige Fragen offen und unbeantwortet geblieben sind. Die Fragmente an Fakten aus den Zeit- und Perspektivwechseln wurden zwar schlussendlich zu einem beeindruckend großen Gefüge aus Zusammenhängen verknüpft, was einen Großteil der anfangs relativ wirr erscheinenden Informationen schon klarer erscheinen ließ. Ich hätte darüber hinaus aber auch noch sehr gerne erfahren, warum beispielsweise Ruby Doyle überhaupt als Geist an Bridies Fersen geklebt hat oder wie es mit Bridie und ihren Plänen so weiter geht.


Fazit
Auch wenn ich am Ende ein wenig unzufrieden und mit einigen Fragen zurück gelassen wurde, hatte ich trotzdem Spaß beim Lesen.

An den Schreibstil muss man sich eventuell erst gewöhnen, denn Unaufmerksamkeiten können hier sehr schnell zu großer Verwirrung und am Ende vielleicht sogar zum Unverständnis für die ganze Geschichte führen.

Auch die Charaktere waren sehr eigen, dafür aber auch sehr individuell gestaltet und spannende Persönlichkeiten. Besonders Bridie und Ruby waren mir sehr sympathisch und ich hätte den beiden von Herzen ein Happyend gewünscht.

Wer ein wenig düstere Settings, das viktorianische Zeitalter in London und äußerst merkwürdige Ereignisse mag, dem wird Die Ewigkeit in einem Glas sicherlich gefallen. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen und wäre über einen zweiten Teil mit einigen Erklärungen sicherlich nicht unglücklich.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel

Veröffentlicht am 07.10.2019

Wenn aus Freundschaft Liebe wird

Never Too Close
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Worum geht’s?
Seit Violette und Loan zusammen im Aufzug ihres Pariser Wohnhauses feststeckten, sind die beiden unzertrennlich. Ihr gesamter Freundeskreis ist sich sicher, dass die beiden das perfekte Paar ...

Worum geht’s?
Seit Violette und Loan zusammen im Aufzug ihres Pariser Wohnhauses feststeckten, sind die beiden unzertrennlich. Ihr gesamter Freundeskreis ist sich sicher, dass die beiden das perfekte Paar abgeben würden, aber für Violan, wie sie liebevoll genannt werden, ist die gesamte Beziehung rein platonisch. Dann bittet Vio ihren besten Freund jedoch um etwas, das ihre gesamte bisherige Freundschaft in Frage stellen kann. Denn Loan soll mit ihr schlafen, damit sie nicht länger Jungfrau ist. Und außerdem ist es ja nur dieses eine Mal, was soll dabei schon schief gehen?

Never too close ist der erste in Deutschland erschienene Roman der französischen Autorin Morgane Moncomble und der erste Teil der Never-Reihe.


Meine Meinung
Schon das Cover alleine bringt mich dazu, dieses Buch zu lieben. Die Ausstrahlung und Harmonie der Farben haben mich als Coverkäuferin sofort überzeugt, und auch ohne die Teilnahme an dieser Leserunde hätte Never too close den Weg in mein Bücherregal gefunden.

Auch der Schreibstil hat mich sofort begeistert. Er ist so flüssig und fesselnd, dass ich super schnell in der Geschichte versunken bin und mit dem Lesen eigentlich gar nicht mehr aufhören wollte.

Die Charaktere sind – mit kleinen Abstrichen – durchweg sympathisch gestaltet und mit viel Hintergrundgeschichte ausgestattet.

Violette ist eine ziemlich ungenierte und natürliche Persönlichkeit. Sie redet gerne und viel, sagt was sie denkt und nimmt so gut wie kein Blatt vor den Mund. Darüber hinaus ist sie ziemlich tollpatschig, was sie in meinen Augen aber noch einmal doppelt so liebenswert macht, wie sie ohnehin schon ist. Ihre Kindheit und ihre Jugend waren nicht besonders schön, da ihre Mutter ihren Vater nicht nur jahrelang betrog, sondern ihre Tochter auch noch zur Mitwisserin machte und die Familie dann schlussendlich verließ. Seit dem hat Violette mit Panikattacken zu kämpfen, die sie noch immer ziemlich belasten. Ehrlichkeit ist für sie deshalb unglaublich wichtig, und sie ist immer da, wenn ihre Freunde sie brauchen.

Auch Loan hat es nicht immer leicht gehabt, denn seine Mutter hat eine schwere psychische Krankheit, welche dazu führt, dass sie ihren Sohn seit seinem fünften Lebensjahr nicht mehr als solchen erkennt. Er hat sich zu einem eher stillen und verschlossenen jungen Mann entwickelt, der als Feuerwehrmann versucht, die Welt zu retten und für seine Freunde nur das Beste will. Egal was Loan tut, man muss ihn einfach gern haben. Besonders im Vergleich zu Clément, dem Typen, für den Violette keine Jungfrau mehr sein will, wirkt Loan einfach tausendmal sympathischer.

Clément und Violette begegnen sich mehrmals in einem kleinen Lokal, bis er sich traut, sie anzusprechen. Bis dahin wirkt er ja noch süß und nett, aber als die beiden sich langsam näher kommen, wird er immer unsympathischer. Beispielsweise nimmt er sie mit zu einer Party, doch weder er noch seine Freunde halten es für nötig, mit Vio zu reden. Spätestens, als sie ihn abserviert und er ihr daraufhin aus Rache ein wichtiges Vorstellungsgespräch versaut, war er dann bei so ziemlich jedem Leser unten durch. Natürlich ist mir klar, dass Clément mit Absicht nicht so gut zu Violette passen sollte, damit man als Leser eher sie und Loan zusammen sehen wollte. Teilweise hatte ich auch tatsächlich ein bisschen Mitleid mit ihm, aber durch seine kindische Racheaktion und sein ziemlich arrogantes Verhalten konnte ich ihn einfach nicht bis zum Schluss mögen.

Zoé, die beste Freundin und Mitbewohnerin von Violette hat auf mich zunächst relativ häufig ziemlich schlecht gelaunt gewirkt. Sie und Jason, ein weiteres Mitglied ihres Freundeskreises, geben aber eine unglaublich witzige Kombination ab, die mich einfach immer zum Lachen bringen konnte. Ich freue mich schon echt darauf, die beiden im zweiten Teil wiederzusehen. Auch sie hat Probleme in ihrer Familie die sie sehr belasten, weshalb ich im Laufe der Geschichte dann auch verstanden habe, warum sie eben nicht immer mit einem strahlenden Lächeln durch die Gegend laufen kann.

Mein einziger Kritikpunkt an diesem Roman bezieht sich auf das ganze Drama, mit dem man am Ende der Geschichte konfrontiert wird. Es gibt ein unglaublich nervenaufreibendes hin und her zwischen Loan und Violette, das man sich meiner Meinung nach bis zu einem gewissen Grad einfach hätte sparen können. Ich finde es zwar auf der einen Seite lobenswert, das Violette selbstbestimmt auftritt und sich nicht von jemand anderem abhängig macht, aber auf der anderen Seite wirkte es auf mich auch so, als müsste ein mögliches Happyend noch einmal krampfhaft verschoben werden, damit man davon am Ende womöglich doch noch überrascht sein könnte. Das war bei mir ehrlich gesagt nicht der Fall, ich habe mich eher ein wenig über die „Extraschleife“ von Violette geärgert. Im Endeffekt gab es so aber auch noch eine super süße Aktion von Loan, was mein Romantikerherz dann wieder ein wenig versöhnlicher gestimmt hat.


Fazit
Wer romantische Geschichten, liebevoll gestaltete Charaktere und eine Menge Situationskomik mag, dem kann ich Never too close nur empfehlen. Die hübsche äußere Aufmachung ist nur ein Vorgeschmack auf die inhaltliche Klasse und verdoppelt das Lesevergnügen direkt noch mal. Für mich persönlich hätte das Drama um Violan am Ende nicht unbedingt sein müssen, aber Punktabzüge gibt es wegen der daraus resultierenden und absolut kitschig süßen Aktion von Loan nicht. Wer das Buch bis jetzt also noch nicht auf seiner Wunschliste hatte, der sollte das definitiv nachholen. Ich freue mich auf jeden Fall schon jetzt ganz doll auf das Erscheinen von Band zwei und auf ein Wiedersehen mit Zoe und Jason.

Dafür gibt es von mir alle fünf vollen Bücherstapel

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