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Veröffentlicht am 18.01.2024

Wunderschöne Graphic Novel mit einer spannenden Protagonistin

The Sea Serpent's Heir – Das Vermächtnis der Seeschlange 1
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Worum geht’s?
Während ihre Mutter als gefährlichste Piratin aller Zeiten die Weltmeere unsicher macht, langweilt sich Aella in ihrem kleinen Heimatdorf zu Tode. Statt mit Fischfang und ihren familiären ...

Worum geht’s?
Während ihre Mutter als gefährlichste Piratin aller Zeiten die Weltmeere unsicher macht, langweilt sich Aella in ihrem kleinen Heimatdorf zu Tode. Statt mit Fischfang und ihren familiären Verpflichtungen würde sie ihren Tag lieber mit Abenteuern verbringen – sehr zum Missfallen ihrer Tanten. Als dann jedoch eine mysteriöse Macht Aellas Leben in Gefahr bringt, muss sie kämpfen – und stellt dabei schnell fest, dass in ihrem eigentlich so langweiligen Leben nichts mehr so ist, wie es einmal den Anschein hatte zu sein.


Meine Meinung
So ungerne wie ich früher Comics und Graphic Novels gelesen habe, umso schneller bin ich heute dabei, mir spannend klingende Neuerscheinungen auf die Leseliste zu setzen – und mit dieser Geschichte habe ich dabei einen absoluten Volltreffer gelandet.

Zu Beginn der Geschichte hatte ich zugegebenermaßen noch ein wenig Probleme damit, mit zu orientieren, was im Verlauf der Handlung aber deutlich besser geworden ist. Die Gestaltung und die Zeichnungen sind unglaublich bunt und detailreich, was es irgendwann sehr leicht gemacht hat, in die Geschichte einzutauchen und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen zu wollen.

Die Protagonistin fand ich dabei sehr interessant, da ich sie nicht als typische Heldin mit klischeehaftem Entwicklungsbogen wahrgenommen habe, sondern durchaus Potenzial für ihre weitere Entwicklung in den nächsten Bänden der Reihe sehe. Insbesondere ihre innere Zerrissenheit ist dabei in meinen Augen sehr gut zur Geltung gekommen, was in Hinblick auf den Handlungsbogen noch durchaus interessant werden könnte.

Worauf ich mich jetzt schon ganz besonders in der Fortsetzung freue, ist die Weiterentwicklung des Worldbuildings. Mich interessieren gerade bei Fantasygeschichten immer ganz besonders die Hintergründe und die Lebensrealitäten innerhalb der Welt, in der die Handlung spielt, von daher erhoffe ich mir in den nächsten Bänden der Reihe noch deutlich mehr Einblicke, die ein wenig mehr Klarheit und Hintergrundverständnis ermöglichen.


Fazit
Dieser Reihenauftakt hat mich persönlich wirklich vom Hocker gerissen und jetzt schon unglaublich neugierig auf die Veröffentlichung von Band zwei gemacht. Wer Fantasy- und Piratengeschichten mag wird hier definitiv eine Menge Spaß beim Lesen haben, aber auch wenn man „nur“ Comic- oder Graphic-Novel-Fan ist, kann ich dieses Buch absolut empfehlen.

Von mir gibt es dafür begeisterte fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2024

Queere Lovestory mit einigen Baustellen

Stolen Kisses
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Worum geht’s?
Eigentlich hätte es bloß ein One-Night-Stand ohne Verpflichtungen werden sollen. Als sich Kai und Jannis dann aber plötzlich als Konkurrenten wieder gegenüber stehen, wird den beiden klar, ...

Worum geht’s?
Eigentlich hätte es bloß ein One-Night-Stand ohne Verpflichtungen werden sollen. Als sich Kai und Jannis dann aber plötzlich als Konkurrenten wieder gegenüber stehen, wird den beiden klar, dass da doch ein wenig mehr als nur eine unverbindliche Nacht zwischen ihnen war – auch wenn der Druck ihrer Familien einem Happy End dabei im Weg stehen dürfte.


Meine Meinung
Dass sich queere Geschichten immer größerer Beliebtheit erfreuen, ist definitiv ein wichtiger Beitrag für mehr Sichtbarkeit, was hoffentlich nicht bloß ein kurzlebiger Trend, sondern eine langfristige Entwicklung wird. Da Andreas Suchanek schon mit seinen Fantasybüchern zu meinen Lieblingsautoren zählt, musste dieses Buch natürlich auch direkt bei mir einziehen – und wenn man von einigen nicht ganz so elegant gelösten Handlungssträngen absieht, hat sich das auch auf jeden Fall gelohnt.

Was mir zunächst einmal gut gefallen hat, war die Aufteilung der Erzählperspektiven. Die beiden Protagonisten mochte ich sehr gerne, deswegen war es klasse, die Ereignisse nicht bloß aus einer Perspektive zu verfolgen, sondern eben aus beiden.

Ein wenig schade fand ich dabei aber trotzdem, dass mitunter die Emotionen ein kleines bisschen zu kurz kamen. In meinen Augen hätte man das leicht vermeiden können, vor allem weil es Szenen gab, deren Sinn für die Geschichte sich mir irgendwie nicht wirklich erschlossen hat. An diesen Stellen hätte man sich stattdessen eher auf die Protagonisten konzentrieren können, was meiner Meinung nach einen Raum geöffnet hätte, in dem die beiden etwas interessantere Charaktereigenschaften als ihre gegensätzliche Vorliebe für Erdnussriegel vs. Nutella.

Interessant gemacht fand ich grundsätzlich auch die Masse an Konflikten und schwierigen Situationen, die in dieser Geschichte aufgemacht werden. Hier wurde in meinen Augen dann aber leider wirklich eine ganze Menge Potenzial liegengelassen, vor allem wenn man bedenkt, dass Andreas Suchanek schon einige erfolgreiche Reihen veröffentlicht hat und daher durchaus weiß, wie man spannende Bücher mit runden Handlungsbögen schreibt. An dieser Stelle wäre weniger vermutlich einfach mehr gewesen, insbesondere auch um der Thematik mehr Raum zu geben und wichtige Ereignisse wie ein Coming Out nicht halb unter den Teppich zu kehren.


Fazit
Auch wenn mich die teils nicht ganz runden Erzählstränge und das durchaus verschenkte Potenzial überrascht haben, hatte ich beim Lesen an sich Spaß. Andreas Suchanek schreibt definitiv tolle Geschichten, bei dieser hier hatte ich aber leider einfach das Gefühl, dass die Handlung entweder mit etwas weniger Konflikten oder auf zwei Bücher aufgeteilt einfach besser funktioniert hätte, als das in meinen Augen bei dieser Umsetzung der Fall war.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2024

Interessantes Sachbuchkonzept

Eleganz
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Meine Meinung
So wirklich mit dem Begriff und den Bestandteilen von Eleganz habe ich mich vor dem Lesen dieses Buches tatsächlich nie so wirklich auseinandergesetzt, weshalb ich mit großem Interesse an ...

Meine Meinung
So wirklich mit dem Begriff und den Bestandteilen von Eleganz habe ich mich vor dem Lesen dieses Buches tatsächlich nie so wirklich auseinandergesetzt, weshalb ich mit großem Interesse an diese Lektüre herangegangen bin.

Interessant gemacht fand ich hier, dass sich dem Thema auf wissenschaftliche Weise genähert wurde. Auf den ersten Blick klingt ein Buch zum Thema Eleganz nicht wie die alleraktuellste Lektüre, da der Begriff durch die Betrachtungsweise aber mit Inhalt gefüllt wurde, gab es hier durchaus interessant klingende Ansätze und Argumentationen. Ganz objektiv fand ich die zwar nicht immer, bei einem eher schwer zu greifenden Thema fand ich das persönlich aber gar nicht so überraschend.

Was dann aber leider ein wenig dünn wurde, war irgendwann einfach der Inhalt. Selbst bei der eigentlich recht facettenreichen Darstellung der Thematik kam es häufiger zu Wiederholungen, was ich auf Dauer anstrengend und darüber hinaus auch nicht ganz überzeugend fand. Die Umsetzung fand ich daher als literarische Abwechslung interessant gemacht, besonders viel Spaß hatte ich beim Lesen allerdings eher nicht.


Fazit
Auch wenn die Umsetzung vielleicht nicht unbedingt zu besonderem Lesegenuss geführt hat, fand ich die Idee und die Auseinandersetzung mit einem eher vergessen wirkenden Thema sehr interessant. Ich persönlich würde zwar nicht mit jeder der sich teils wiederholenden Argumentationen mitgehen, um über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen eignet sich das Buch aber trotzdem.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.

Veröffentlicht am 02.01.2024

Selbst für einen Auftaktband etwas dünn

Die Grimm-Chroniken (Band 1)
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Worum geht’s?
Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich das nach dem Lesen dieses Buches tatsächlich gar nicht so ganz genau. Lediglich die Tatsache, dass es sich bei einer Reihe wie den Grimm-Chroniken irgendwie ...

Worum geht’s?
Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich das nach dem Lesen dieses Buches tatsächlich gar nicht so ganz genau. Lediglich die Tatsache, dass es sich bei einer Reihe wie den Grimm-Chroniken irgendwie um eine Märchenadaption handeln musste, war irgendwie zu vermuten. Ich habe allerdings bisher noch nie eine Geschichte gelesen, bei der ich mir zusammenreimen musste, worum es gehen soll – und da dieser Auftaktband in meinen Augen kaum nennenswerte Ereignisse aufweist, bleibe ich gezwungenermaßen einfach auf Band zwei der Reihe gespannt.


Meine Meinung
Eigentlich liebe ich Märchenadaptionen, vor allem weil die neuen Aspekte die bekannten Geschichten für mich immer gleich doppelt so interessant machen. Bei dieser hier wusste ich aber ganz ehrlich bis zum Schluss nicht, worum es eigentlich überhaupt gehen sollte.

Der Einstieg an sich war noch ganz nett gemacht, man lernt die Protagonisten ein wenig näher kennen und kann zumindest durch die Bezüge erkennen, dass es irgendwie um Märchen gehen soll. Dass ein Einführungsband zwangsläufig ein paar mehr Zusammenhänge erklären muss als beispielsweise ein vierter Teil einer Reihe war mir zwar bewusst, schade fand ich dann aber, wie sehr diese Einführung in die Länge gezogen wurde. Die Gespräche dauern lange, die Szenen dauern lange und selbst die Umgebungsbeschreibungen dauern lange. Wäre dann auch das Buch an sich länger gewesen, hätte man das ja irgendwie noch unter kleineren Längen verbuchen können, hier habe ich aber ehrlich gesagt knapp 150 Seiten lang darauf gewartet, dass etwas nennenswertes passiert.

Gut gefallen hat mir bisher eigentlich bloß der Handlungsstrang der Apfelprinzessin, da dort wenigstens etwas passiert und man tatsächlich eine Geschichte hat, die man verfolgen kann. Für den Handlungsstrang in der Gegenwart sehe ich zwar durchaus auch noch eine Menge Potenzial, dieses Buch war für mich aber insgesamt eine Enttäuschung, die meiner Meinung nach als Einführungskapitel in einem Buch mit klassischer Länge deutlich besser aufgehoben gewesen wäre.


Fazit
Die Grundidee dieser Geschichte fand ich definitiv spannend, und auch für die weiteren Bände der Reihe sehe ich durchaus einiges an Potenzial. Von der Umsetzung bin ich aber ganz ehrlich bisher eher enttäuscht, da man so gut wie nichts erfährt und praktisch ein ganzes Buch verschwendet, ohne das überhaupt etwas nennenswertes passiert.

Von mir gibt es dafür hoffnungsvolle drei Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2024

Hochspannender Reihenauftakt

Blutzahl
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Worum geht’s?
Halb Norwegen ist in heller Aufregung, als die Leichtathletin Sonja Nordstrøm ausgerechnet zur Veröffentlichung ihrer Biographie spurlos verschwindet. Als kurz darauf eine Leiche in ihrer ...

Worum geht’s?
Halb Norwegen ist in heller Aufregung, als die Leichtathletin Sonja Nordstrøm ausgerechnet zur Veröffentlichung ihrer Biographie spurlos verschwindet. Als kurz darauf eine Leiche in ihrer Ferienhütte gefunden wird, rechnet man bereits mit dem Schlimmsten – aber als dann weitere Leichen auftauchen muss Ermittler Alexander Blix bald einsehen, dass er einem Täter mit einem grausamen Plan auf der Spur ist, der ihm immer zwei Schritte voraus zu sein scheint.


Meine Meinung
Nordische Thriller lese ich schon seit jeher unglaublich gerne, und auch dieses Buch hat mir mal wieder bewiesen, warum ich damit absolut richtig liege. Den Autor kannte ich zwar bis dato noch nicht, nach dieser Geschichte bin ich aber nicht nur auf die weiteren Teile der Reihe, sondern auch auf seine übrigen Bücher gespannt.

Die Geschichte an sich fand ich von Anfang an sehr spannend konstruiert und definitiv nicht langweilig erzählt. Interessanterweise habe ich mit keiner der Wendungen gerechnet, was mich nach so vielen Jahren in diesem Genre extrem positiv überrascht und dazu gebracht hat, das Buch gar nicht mehr aus der Hand zu legen.

Ein wenig schade fand ich allerdings schon, dass die eigentliche Ermittlungsarbeit ein wenig in den Hintergrund gerückt ist. Bei einem Reihenauftakt und dieser besonderen Figurenkonstellation ist die Hintergrundgeschichte natürlich ebenfalls spannend, da der eigentliche Fall in meinen Augen aber nicht weniger interessant war, hätte ich mir etwas mehr Gleichgewicht gewünscht.

Die Figurenkonstellation aus Ermittler und Journalistin als Protagonisten war für mich in der Form tatsächlich Neuland, da ich wenn überhaupt bisher nur Bücher mit selbstständig ermittelnden Journalisten gelesen habe. Obwohl ich es nicht ganz realistisch fand, wie sehr Blix Emma in die Ermittlungen mit einbeziehen konnte mochte ich die beiden und ihre unterschiedlichen Vorgehensweisen sehr gerne, was definitiv ein gutes Zeichen für die weiteren Bände der Reihe ist.

Was mich am Ende dann allerdings wirklich verwundert hat, war die Überführung des Täters. Sowohl Blix als auch Emma hätten ihn eigentlich erkennen können, Emma eventuell aufgrund ihres beruflichen Umfeldes, Blix aber auf jeden Fall aufgrund der Tatsache, dass sich die beiden eigentlich schon mal über den Weg gelaufen sind. Ganz rund hat sich das für mich zwar nicht angefühlt, da der Schluss aber im Vergleich zum Rest der Handlung nur einen so kleinen Teil des Buches ausgemacht hat, konnte ich da recht schnell drüber hinwegsehen.


Fazit
Fans nordischer Thriller werden an diesem Buch sicherlich genauso viel Freude haben wie ich, vor allem, wenn man nach neuen Ansätzen und frischen Ideen sucht, die trotzdem keine völlig abgedrehte Geschichte zur Folge haben. Über die kleineren Unstimmigkeiten konnte ich dabei ganz gut hinwegsehen, weshalb ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe bin.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

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