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Veröffentlicht am 28.07.2019

Nicht gehalten was es verspricht

Lieblingskind
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"Lieblingskind" ist der zweite in Deutschland erschienene Thriller der Autorin C. J. Tudor und erschien 2019 als Paperback mit 464 Seiten im Goldmann Verlag der Randomhouse Gruppe.

Wie bereits der erste ...

"Lieblingskind" ist der zweite in Deutschland erschienene Thriller der Autorin C. J. Tudor und erschien 2019 als Paperback mit 464 Seiten im Goldmann Verlag der Randomhouse Gruppe.

Wie bereits der erste Thriller (Der Kreidemann) ist auch dieser in den Farben Schwarz und Rot gehalten, wodurch bereits eine düstere Grundstimmung bei der Betrachtung entsteht. Das Kind in dem verschmutzten Kleid passt perfekt zu Titel und Klappentext und wurde daher gut ausgwählt.

Leider war es auch das Einzige, was meiner Meinung nach an diesem Thriller gut ausgewählt war. Obwohl der Klappentext (Eines Nachts verschwand seine geliebte Annie. Aus ihrem eigenen Bett. Das ganze Dorf hat sie gesucht, überall. Alle haben das Schlimmste befürchtet. Und dann, wie durch ein Wunder, kehrte sie vierundzwanzig Stunden später zurück. Aber sie konnte – oder wollte – nicht sagen, was ihr zugestoßen war. Und auch er konnte es sich nicht erklären. Er wusste nur, dass sie nicht mehr dieselbe war. Nicht mehr seine Annie. Und er bekam Angst - mörderische Angst vor seiner eigenen kleinen Schwester ... Quelle: Randomhouse.de) eine sehr spannende Geschichte mit viel Potenzial verspricht, so war doch die Grundidee, auf die ich wegen Spoilern nicht weiter eingehe, vom Empfehlungsgeber (Stephen King), geklaut und nur anders ausgeschmückt worden.
C. J. Tudor, die zwar einen flüssigen Schreibstil beherrscht, ist jedoch nicht einmal gelungen, ein erfolgreiches altes Konzept in etwas spannendes Neues zu verwandeln.

Erzählt in der Ich-Perspektive begleitet man Protagonist Joseph Thorne zurück in seine Heimatstadt Arnhill, wo einst seine kleine Schwester verschwand und nun erneut grausame Taten an und mit Kindern geschehen. Leider ist die Handlung trotz dem flüssigen Schreibstil an sich sehr zäh und eher weniger spektakulär oder gruselig. Im Buch verstreut gibt es ein paar Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden. Unterstützt werden sie dabei von Rückblicken in die Kindheit von Thorne und seinen damaligen Freunden. Die kurzzeitigen Spannungselemente, die die Autorin versucht hat einzubauen, waren mir persönlich viel zu wenig und haben mich kaum am Ball gehalten und weiteres Interesse wecken können.

Auch am Ende hat mich der Thriller enttäuscht zurück gelassen, denn von dem versprochenen Klappentext fand ich das meiste nur in den paar kurzen Rückblicken und nicht zum mitfiebern verleitend durch das ganze Buch. Von daher kann ich "Lieblingskind" nicht weiter empfehlen und werde, nachdem das erste Buch der Autorin mich bereits enttäuscht hat, nicht zu weiteren Werken von C. J. Tudor greifen.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Junge, sommerliche Liebesgeschichte

Love from Abroad
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"Love from Abroad - Quinn & Philip" ist ein Selfpublishing Roman der deutschen Autorin Mirka Mai und erschien 2019 sowohl als Ebook als auch als Taschenbuch mit ca. 380 Seiten.

Da sich das Buch in dem ...

"Love from Abroad - Quinn & Philip" ist ein Selfpublishing Roman der deutschen Autorin Mirka Mai und erschien 2019 sowohl als Ebook als auch als Taschenbuch mit ca. 380 Seiten.

Da sich das Buch in dem Genre Young Adult bewegt erzählt es die Geschichte der noch jugendlichen Quinn, bei der sich für ein halbes Jahr der englische Austauschschüler Philip einquartiert und ihr gewohntes Leben aus den geplanten Fugen hebt.

Sowohl Cover als auch Klappentext lassen bereits auf eine frische und junge Liebe schließen und harmonieren somit perfekt. Die gewählten Farben passen sich dem fröhlichen Bild des Pärchens an und vermitteln nicht nur durch das Rosa die Stimmung der Verliebten, sondern auch das sommerliche Gefühl von Freiheit, welches sich in dem Alter kurz vor und in den Ferien einstellt.

Mirka Mai arbeitet hier mit einem flüssigen, leichten und gut verständlichen Schreibstil, welcher sich innerhalb kurzer Zeit am Stück lesen lässt ohne offene Fragen zu hinterlassen.
Besonders hat mir gefallen, dass die Autorin es geschafft hat die Protagonisten möglichst authentisch aussehen zu lassen, sodass das typische naive und komplizierte Leben von Jugendlichen realitätsnah dargstellt wurde und keineswegs einer der Charaktere zu überheblich und perfekt dargstellt wurde.

Da ich die Ehre hatte das Buch bereits zu einem früheren Zeitpunkt testzulesen hat es mir auch ebenfalls sehr gut gefallen, wie Mirka Mai auf das Feedback ihrer Leser eingeht und die Geschichte und deren Charaktere neue, noch unbekannte, Züge bekommen haben, sodass ich trotz vorheriger Kenntniss neue überraschende und positive Aha-Momente hatte.

Nach Ende des Buches hoffe ich, wie bereits damals, dass die Geschichte von Quinn und Philip noch einen zweiten Band bekommt, denn die Vorraussetzungen sind definitv in meinen Augen dafür gegeben.

Von mir gibt es für diese junge, sommerliche Liebesgeschichte eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Die Erwartungen leider überhaupt nicht erfüllt

Mehr als Worte sagen können
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"Mehr als Worte sagen können" ist ein Roman der Autorin Jill Santopolo und erschien erstmals 2019 in Deutschland als Taschenbuch mit 400 Seiten im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

Nina wuchs in guten ...

"Mehr als Worte sagen können" ist ein Roman der Autorin Jill Santopolo und erschien erstmals 2019 in Deutschland als Taschenbuch mit 400 Seiten im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

Nina wuchs in guten Verhältnissen auf und steht nun vor dem Erbe, das erfolgreiche Hotel in New York weiterzuführen und dafür ihren geliebten Job als Redenschreiberin des Bürgermeisterkandidaten mitten im Wahlkampf aufzugeben.
Hoffnung auf Unterstützung setzt sie dabei vor allem auf die geliebten Menschen in ihrem Umfeld, die Nina wie ihre Familie betrachtet. Doch schon bald werden diese Verhältnisse auf die Probe gestellt, in dem Nina neue Facetten und Geheimnisse dieser Personen erkennt.

Grundsätzlich fand ich die Idee hinter der Geschichte und auch den Klappentext des Buches sehr ansprechend. Gleich zu Beginn eröffnete sich mir auch ein sehr angenehmer Schreibstil, der zusätzlich eine angenehme Schriftgröße aufwies. Leider waren die Kapitel teils doch sehr kurz und sprangen auch schon gerne mal ein paar Tage weiter.

Nicht nur die teils sehr kurzgehaltenen Szenen durch die beendeten Kapitel sorgten bei mir für Missfallen, sondern auch die Darstellung der Charaktere. So konnte ich mich z.B. überhaupt nicht in Protagonistin Nina hineinversetzen oder ihr Handeln nachvollziehen. Oft saß ich mit meinem Exemplar in der Hand dort und fragte mich schlicht: "Wieso?".
Aber auch die anderen auftauchenden Personen konnten meine Stimmung nicht verbessern. Ninas ,zu Anfang, bester Freund Tim wirkte zwar noch sympathisch, zeigte aber mehr und mehr eine ganz andere Seite, die mir persönlich im Verlauf immer weniger zusagte.

Das Cover des Romans ließ mich anhand des Pärchens auf einen Liebesroman schließen, der einen typischen Hauch an Dramatik aufweist und die üblichen Steine Mann und Frau in den Weg legt. Natürlich waren diese Faktoren durchaus gegeben, allerdings in einem Umfang, der deutlich weniger spannend und fesselnd war als erwartet. Die erste Hälfte des Buches ließ sich zwar gut lesen, zog sich vom Geschehen her aber doch kaugummiähnlich fort. Erst ab ca. der Hälfte bekam die Geschichte eine wirkliche Richtung zugewiesen, die meiner Meinung nach aber dann doch deutlich zu spät kam und auch die Langatmigkeit des vorherigen Abschnitts nicht mehr ersetzen konnte, sondern nur geringfügig mit mehr Potenzial vorranschritt.

Meine Erwartungen wurden mit "Mehr als Worte sagen können" leider nicht erfüllt. Der fehlende Bezug zum Titel, der sich mir noch am Ende eröffnete, ließ mich ebenfalls unbefriedigt zurück. Von daher gibt es von mir für diesen Roman leider keine Weiterempfehlung.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Gut, aber kein Highlight

Coldworth City
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"Coldworth City" ist ein Jugendfantasyroman der deutschen Autorin Mona Kasten und erschien 2017 als Taschenbuchausgabe mit 320 Seiten im Knaur Verlag der Droemer Knaur Verlagsgruppe.

Raven ist eine junge ...

"Coldworth City" ist ein Jugendfantasyroman der deutschen Autorin Mona Kasten und erschien 2017 als Taschenbuchausgabe mit 320 Seiten im Knaur Verlag der Droemer Knaur Verlagsgruppe.

Raven ist eine junge Mutantin mit sehr starken Fähigkeiten, die sie genauso wie sich selbst und ihren jüngeren Bruder Knox vor der Außenwelt versteckt. Denn vor langer Zeit ist sie den Forschern der AID entkommen, die sie mit allen Mitteln zurück in ihr Labor bringen wollen.

Das Buch lies sich wirklich sehr gut und flüssig lesen, was nicht nur der eher jugendlichen Zielgruppe geschuldet ist. Mona Kasten beschreibt sehr gut und lässt wenig Fragen im Verlauf der Handlung offen, wodurch man gedanklich der Geschichte sehr gut folgen kann und nicht ins Stolpern gerät.

Leider muss ich allerdings sagen, dass mir die Charaktere in ihrem Umfang mit den Fähigkeiten und so mancherlei Handlung bzw. Ort zu sehr an die erfolgreichen X- Men Filme erinnerten und es dadurch sehr stark abgeschaut wirkte und sich bei mir nur schwer ein eigenständiges Bild des Buches und der Protagonisten entwickelte.

Ravens Charakterstärke hat mich sehr beeindruckt, auch die Loyalität zu ihrem Bruder, der für sie ganz klar an erster Stelle steht. Doch wurde mir ihre Veränderung und ihr Vertrauen in die anderen Mutanten zu rasant geschildert. Während sie gerade erst auf Wade und die Anderen traf, war das Buch schon in kürzester Zeit nach einem schnellen Höhepunkt auch schon beendet.

Obwohl mir "Coldworth City" an sich eigentlich gefallen und mich unterhalten hat, bin ich nach dem Ende etwas zwiegespalten bei meiner Bewertung, denn ein Highlight war es für mich persönlich leider auch nicht. Daher bleibe ich bei diesem Buch eher im guten Mittelfeld und rate jedem, sich vor dem Kauf noch weitere Rezensionen und die Leseprobe durchzulesen.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Zwei unterschiedliche Schicksale treffen aufeinander

Der Himmel kann warten
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"Der Himmel kann warten" ist ein Roman der Autorin Sofie Cramer und erschien 2015 als Taschenbuch mit 336 Seiten im rororo Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

Lilly und Len sind zwei unterschiedliche junge ...

"Der Himmel kann warten" ist ein Roman der Autorin Sofie Cramer und erschien 2015 als Taschenbuch mit 336 Seiten im rororo Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

Lilly und Len sind zwei unterschiedliche junge Erwachsene, die eine Gemeinsamkeit haben: beide haben sich schon mal mit dem Thema Tod auseinander gesetzt. Während Sie die Freuden des Lebens versucht zu genießen, quält Er sich jeden Tag durch sein Schicksal. Doch eben jenes ist es, dass Lilly und Len zusammen führt und auf eine gemeinsame Reise schickt.

Sofie Cramer nutzt zusätzlich zur ihrem flüssigen Schreibstil Sichtwechsel pro Kapitel (in der Ich-Perspektive), wodurch man sowohl in Lens Kopf als auch in Lillys gut hineinblicken kann und einen sehr guten Eindruck über die jeweilige Gefühlslage bekommt und das Hineinversetzen in die Charaktere und deren Handeln viel leichter fällt.
Durch das Einfügen des Schriftverkehrs von privaten Nachrichten kann die intensive Kommunikation der beiden Protagonisten sehr gut verfolgt werden und hinterlässt keine Lücken in der Handlung. Zudem fügt sie sich perfekt in die Entwicklung der Beziehung zu dem jeweils Anderen ein.

Der Charakter der Lilly hat mir sehr gut bzw. am Besten gefallen, da sie in vielen Punkten nicht ihren Optimismus verloren hat. Sie weiß um ihre Zukunft Bescheid und versinkt trotzdem nicht in ein tiefes Loch und verkriecht sich. Dass sie Veränderungen bzw. Rückschläge und Abschiede trotzdem kurzzeitig zurückwerfen macht sie wieder menschlicher.
Len wirkt sehr chaotisch und lebt eher im Hier und Jetzt statt sich um seine Zukunft zu kümmern, die er in seinen Augen eh nicht verdient hat. Geprägt von seinen Schuldgefühlen, um deren Entstehung lange ein Geheimnis gemacht wird, hat er sich und seine Hobbys aus dem Blick verloren.

Obwohl die Geschichte ebenfalls einen ernsten Hintergrund aufweist drängt sich dieser nach meinem persönlichen Empfinden zu keiner Zeit in den Vordergrund, weswegen sich das Buch sehr entspannt lesen lässt und man diese Lesestunden auch genießen kann. Trotzdem schafft es der Roman eine Botschaft zu vermitteln, die nicht außer Acht gelassen werden soll: Egal welches Schicksal das Leben für dich bereit hält, du hast immer die Chance das Beste daraus zu machen, also nutze sie.
Dies wird besonders durch die Wandlung der Protagonisten im Verlauf der Geschichte deutlich.

"Der Himmel kann warten" war ein sehr berührender Roman, der besonders am Ende bei mir für Tränen sorgte. Meiner Meinung nach ein gelungenes Buch, welches seinen Platz im Regal klar verdient hat und von mir gerne weiterempfohlen wird.