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Veröffentlicht am 29.11.2024

Ein Wintermärchen aus einer anderen Kultur

Die Winterschwestern
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Bei diesem Buch hat mich das Cover schon sehr angesprochen und versprach mir ein Wintermärchen. Das Buch wird für Selbstleser ab 9 Jahre oder zum Vorlesen empfohlen. Da ich selbst neugierig war, habe ich ...

Bei diesem Buch hat mich das Cover schon sehr angesprochen und versprach mir ein Wintermärchen. Das Buch wird für Selbstleser ab 9 Jahre oder zum Vorlesen empfohlen. Da ich selbst neugierig war, habe ich es meinen Kinder 7 Jahre und 11 Jahre vorgelesen. Das ist durchzogen von farbigen Illustrationen, die uns allen drei gut gefallen haben.
Das Buch spielt in hohen Norden bei den Wikingern. Die Menschen in der Siedlung und auch das Dorfleben wird aus Sicht des Jungen Alfred erzählt. Ich konnte mir das Leben dort sehr gut vorstellen. Alfred hat kein einfaches Leben, seine Eltern leben nicht mehr und er lebt ein wenig als Außenseiter bei seiner Oma und seinem Onkel. Grundthema ist die Sage von der großen und kleinen Winterschwester, diese bestimmen die Winter im Wikingerland. Die kleine Schwester ist verschwunden und die große Schwester wütend, was die Menschen spüren. Alfred will sich beweisen und die kleine Schwester finden und begibt sich auf ein Abenteuer.
Es ist ein Abenteuer-Märchenbuch für mich, mit einem Märchen welches mir völlig unbekannt war. Durch das Setting ist es für die kalte Jahreszeit perfekt. Meine Kinder und ich sind sehr gut in die Geschichte reingekommen, aber in der Mitte des Buches wurde es gerade für meine zwei Zuhörer etwas langatmig und meinen kleinen Zuhörer habe ich leider komplett verloren. Für ihn wurde manches zu kompliziert und auch zu mystisch. Die Handlung ging nur langsam voran, was zum Teil den langen Dialogen geschuldet war.
Ich fand die Geschichte sehr interessant, da es mal eine ganz andere Welt für mich war. Mein Sohn hat mehr Action erwartet und meiner Tochter wurde es zu fantastisch. Dennoch ist es ein schönes Märchenbuch, dass eine andere vergangene Welt zeigt und trotzdem auch sehr modern ist, es gibt z.B. eine Transperson. Das Buch ist einfach schön gestaltet und liest sich auch gut. Ich kann es als Familienbuch empfehlen, denn auch Erwachsene werde ihre Freude an der Geschichte haben.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Viele überraschende Wendungen

Der Nachtschattenmann: Thriller
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Das ist bereits der 9. Band der Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Da die Fälle abgeschlossen sind, muss man nicht unbedingt alle Bücher in der Reihenfolge lesen, aber da die Hauptcharaktere ...

Das ist bereits der 9. Band der Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Da die Fälle abgeschlossen sind, muss man nicht unbedingt alle Bücher in der Reihenfolge lesen, aber da die Hauptcharaktere auch eine private Entwicklung durchmachen, ist es empfehlenswert, jetzt nicht unbedingt mit diesem Band anzufangen.
Julia Schwarz ist die Leiterin des Rechtmedizinischen Instituts. Sie hasst Büroarbeit und geht lieber mit ihrer Kollegin Lenja auf Verbrecherjagd. Was auch kein Problem ist, da ihr Freund und Vater ihres Kindes, Florian Kessler, Kriminalkommissar ist und sie direkt zu den Tatorten bestellt. So auch diesmal, eine junge Frau wird tot vor einer Tanzschule gefunden. Sie kann erst nicht identifiziert werden, bis es zu einer unglaublichen Entdeckung kommt.
Der Plot ist sehr gut gelungen, vor allem mit dem Einstieg aus der Sicht eines Opfers. Das Opfer begleitet man im Roman immer wieder, was den Spannungsbogen steigern lässt. Schnell gibt es Verdächtige, aber wer war es? Die Vielzahl an Verdächtigen und die immer wieder überraschenden Wendungen machen den Roman für mich zu einem sehr spannenden Thriller, bei dem ich die ganze Zeit miträtseln konnte. Der Schreibstil liest sich gut und schnell. Die Handlungsorte werden gut beschrieben und auch die Charaktere, so dass ich mich gut in den Roman versetzen konnte.
Eine kleine Kritik zur Weiterentwicklung der Hauptcharaktere. Florian tritt bei diesem Roman sehr in den Hintergrund. Das Florian und Julia ein Kind zusammen haben, merkt man kaum, weder was ihre Beziehung zueinander angeht, noch beruflich gibt es Veränderungen. Sie parken das Kind einfach 24/7 bei den Großeltern. Das ist doch bei den meisten berufstätigen Eltern eher unrealistisch. Ich frage mich dann einfach, warum wurde das Kind in die eingeführt, wenn es doch keine Rolle spielt. Vielleicht im nächsten Teil.
Insgesamt hat mich der Roman insbesondere bei der Kriminalgeschichte sehr gut unterhalten. Der Fall war sehr spannend und abwechslungsreich. Die Charakterentwicklung der Protagonisten fand ich etwas wenig.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Interessante Welt, leider zu oberflächlich

Heart & Shadow
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Die Farben und die Gestaltung des Covers haben mich sehr angesprochen, obwohl ich den Titel des Buches etwas nichtsagend und in der Vielzahl der Bücher dieses Genres geht er unter. Die kurze Inhaltsangabe ...

Die Farben und die Gestaltung des Covers haben mich sehr angesprochen, obwohl ich den Titel des Buches etwas nichtsagend und in der Vielzahl der Bücher dieses Genres geht er unter. Die kurze Inhaltsangabe hat mich wiederum sehr angesprochen. Das der Roman in zwei Handlungssträngen aufgebaut ist. Sorgt für eine hohe Dynamik in der Handlung und erhöht die Spannung.
Die Autorin hat eine interessante neue Welt geschaffen mit viel Magie, interessanten mystischen Gestalten und sehr unterschiedlichen Schauplätzen. Leider hat die Autorin es nicht geschafft mir diese abwechslungsreiche Welt wirklich näher zu bringen. Ich konnte mir bis zum Ende des Romans weder die Gesellschaftsordnung, noch die einzelnen Städte richtig vorstellen.
Leider finde ich auch die Charakterzeichnung nicht gelungen. Die zwei Handlungsstränge haben jeweils eine Protagonistin. Einmal Rah, die als Waise in einer Art Kloster aufwuchs und zur mächtigen Wächterin ausgebildet wurde. Sie hat die Fähigkeit chaotische Energie (so eine Art böse Energie) umzuwandeln und zu beruhigen. Rah trägt aber ein Geheimnis in sich, dass sie noch mit niemanden geteilt hat, sie sieht und spricht mit 5 Wölfen. Für was diese stehen oder warum Rah sie sieht, erfährt man im Roman nicht. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen und gutaussehenden Irin macht sie sich auf die Suche nach der Ursache der gesteigerten chaotischen Energie.
Daneben gibt es Shina, sie ist Studentin der staatlichen Universität. Sie hat eine beste Freundin Mae, die sich immer merkwürdiger verhält. Als sie das Geheimnis von Mae erfährt, macht sie sich zusammen mit ihr auf die Flucht vor der Staatsmacht.
Während ich Rah sehr interessant fand und ihrem Handlungsstrang gerne verfolgt habe, fand ich Shina total anstrengend. Ihr Charakter besteht nur darin sich um Mae Sorgen zu machen und sie anzuschmachten. Wer Shina eigentlich ist und was sie ausmacht, habe ich nicht erfahren. Und auch Mae bleibt farblos. Angeblich sind sie die besten Freundinnen, die aber kaum voneinander wissen und nicht miteinander reden. Für mich war die Beziehung sehr unglaubwürdig.
Rahs Liebesgeschichte zu Irin war schon früh klar, es fehlte aber eindeutig das Prickeln. Insgesamt konnte ich mich wenig mit den Charakteren identifizieren, sie blieben für mich wenig greifbar, ähnlich wie die Welt in der sie leben.
Der Roman hat für mich interessante und viele gute Ansätze. Die magische Welt und die verschiedenen Wesen sind spannend und auch die Geschichte der zwei Protagonistinnen sind spannend erzählt. Aber vielleicht hätte die Autorin doch ab und zu innehalten sollen, um sich für ihre Welt und Charaktere mehr Zeit zu lassen. Am Ende wurden eigentlich keine Fragen beantwortet, das passiert wahrscheinlich im zweiten Teil. Wobei ich noch nicht weiß, ob ich ihn lesen werde.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Schöne Bilder, weniger Information

Tiefsee-Monster
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Bei diesem Buch ist schon allein das Cover ein echter Hingucker. Der Anglerfisch wurde mit kräftigen Farben und spitzen Zähnen gut als Tiefseemonster dargestellt. Die Illustrationen im Buch sind auch ein ...

Bei diesem Buch ist schon allein das Cover ein echter Hingucker. Der Anglerfisch wurde mit kräftigen Farben und spitzen Zähnen gut als Tiefseemonster dargestellt. Die Illustrationen im Buch sind auch ein echtes Highlight. Dabei steht sicherlich nicht immer Authentizität im Vordergrund, sondern die interessante Gestaltung des jeweiligen „Monster“. Das Buch ist nach Tiefe aufgebaut, d.h. man blättert sich immer tiefer ins Meer. Es werden immer kurz besondere Lebewesen in der jeweiligen Tiefe beschrieben.
Die Informationen sind kurzgehalten und liefern nur einen kurzen Überblick über das jeweilige Meerestier. Es ist eher ein Bilderbuch.
Einen großen Kritikpunkt erhält der Verlag von mir, dass sie sich null Gedanken gemacht haben, was Barrierefreiheit der Leserlichkeit der Texte angeht. Wie man dunkle Schriftfarbe auf dunklen Hintergrund drucken kann, ist mir ein absolutes Rätsel. Ich denke jeder Illustrator/Grafiker kennt das Thema Kontrastfarben und Lesefreundlichkeit. Schade, dass ein so großer Verlag darauf nicht achtet.
Insgesamt ist es ein schönes Buch, welches eher durch seine farbenfrohen Illustrationen auffällt, als ein größerer Informationsgehalt. Ich wurde aber durch dieses Buch neugierig gemacht und habe jetzt noch mehr Lust bekommen, mehr zu erfahren über die Tiefen des Meeres und seiner ungewöhnlichen Bewohner.

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Veröffentlicht am 18.10.2024

Modernes Buch zu einer historischen Persönlichkeit

Clara
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Auch wenn mir Clara Wieck oder besser Clara Schumann schon länger bekannt war, wusste ich leider sehr wenig über sie. Im Musikunterricht haben wir nur über ihren Mann gesprochen und sie nur im Nebensatz ...

Auch wenn mir Clara Wieck oder besser Clara Schumann schon länger bekannt war, wusste ich leider sehr wenig über sie. Im Musikunterricht haben wir nur über ihren Mann gesprochen und sie nur im Nebensatz abgehandelt. Warum nur? Immerhin hat sie es damals auf den Hundertmark Schein geschafft.
Dieses Buch ist eine Biographie und kein Roman, dennoch liest es sich wie ein Roman, es spannend, abwechslungsreich und ich mir Claras Welt ganz gut vorstellen. Clara wird sehr facettenreich beschrieben, ihre Kindheit, Heirat, als Mutter, aber im Vordergrund bleibt sie als Künstlerin. Auch wenn die Autorin immer wieder in der Zeitlinie hin und her springt, gelingt ihr ein roter Faden der dem Leben von Clara folgt.
In dieser Biographie wird immer wieder gezeigt, wie besonders Claras Leben war und welche herausragende Persönlichkeit sie bis ins hohe Alter war. Auch die Liebe zu Schumann findet ihren Platz, aber sie wird nicht als reine Romantik verklärt, sondern zeigt wie sehr diese Verbindung ihre Karriere zum Teil sehr eingeschränkt hat.
Es wird auch nicht verhehlt, dass Clara als Mutter zum Teil völlig versagt hat, obwohl es auch im Fokus der damaligen Zeit gezeigt wird. Die verschiedenen Facetten von Clara fand ich sehr interessant und glaube auch, dass mir die Biographie ein sehr gutes Bild der Frau Clara gegeben hat. Außerdem lernte ich einiges zur Kulturszene der damaligen Zeit.
Insgesamt kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es liest sich sehr gut. Durch Einbeziehung der zahlreichen Briefe der Eheleute und Weggefährten gibt die Autorin ein sehr realistisches Bild der damaligen Künstlerwelt, eine männerdominierte Welt, bei der Clara eine Ausnahmeerscheinung war.

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