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Veröffentlicht am 28.01.2020

Spannend und anschaulich

Bibi Blocksberg - Der verhexte Wandertag
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Meine Tochter ist schon lange Bibi Blocksberg Fan. Bisher kannte sie aber nur die TV Serie und die Hörbücher. Umso mehr freute sie sich, ihre geliebte Bibi auch mal zu lesen oder besser vorgelesen zu bekommen. ...

Meine Tochter ist schon lange Bibi Blocksberg Fan. Bisher kannte sie aber nur die TV Serie und die Hörbücher. Umso mehr freute sie sich, ihre geliebte Bibi auch mal zu lesen oder besser vorgelesen zu bekommen. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann man gut mit dem Buch starten.
Gleich zu Beginn ist man bei Bibi zu Hause, bei ihrer entspannten Mutter und dem immer etwas trottligen Vater. Für Bibi wird es ein besonderer Schultag, sie hat Wandertag. Gleichzeitig ist auch ihr Vater in der Natur unterwegs. Er sucht zusammen mit dem Sekretär des Bürgermeisters Herr Pichler einen seltenen Fisch für einen Fotowettbewerb. Spannend wird der Wandertag dadurch, dass es im Zielgebiet die Legende um einen Runkelgroll gibt, der dort wohnt. Einige Kinder gruseln sich davor und werden in ihrer Angst bestätigt als komische Sachen beim Wandertag passieren. Natürlich ist Bibi mitten drin und auch ihr Vater hat keinen ruhigen Tag.
Das Buch ist eine typische Bibi Geschichte: ein wenig gruseln, ein wenig Zauberei und schließlich einer überraschenden Erklärung zu Schluss. Das Buch ist locker und einfach geschrieben und dadurch auch für Leseanfänger, die längere Texte nicht abschreckt. geeignet. Meiner Tochter haben auch die vielen bunten Zeichnungen gefallen, die lockern den Text auf und sind gerade beim Vorlesen gut geeignet, das Kind für das Buch zu interessieren.
Insgesamt ein Buch, was wirklich spannend ist mit ein paar Gruselelementen. Sprachlich top, so dass man sich alles gut vorstellen kann, gleichzeitig aber auch sehr gut für Kinder geeignet. Meiner Tochter hat es sehr gefallen und wir werden jetzt sicherlich noch weitere Bände lesen. Neben den sonstigen Medien (TV und CD) eine tolle Ergänzung zu der bekannten Reihe.

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Schöne Geschichte mit ein wenig Kitsch

Die Frauen von Skagen
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Als ich ein halbes Jahr in Kopenhagen gelebt hatte, habe ich mich sofort in die Bilder der bekannten Skagener Maler allen voran Peder Severin Krøyer verliebt. Das Coverbild des Romans hat mich sofort an ...

Als ich ein halbes Jahr in Kopenhagen gelebt hatte, habe ich mich sofort in die Bilder der bekannten Skagener Maler allen voran Peder Severin Krøyer verliebt. Das Coverbild des Romans hat mich sofort an meine schöne Zeit in der dänischen Hauptstadt erinnert, obwohl das Bild nicht von Krøyer ist, sondern einem anderen berühmten Skagener Maler Michael Ancher.
Im Mittelpunkt des Romans stehen drei Frauenschicksale auf zwei Zeitsträngen. Zum einen geht es um das Leben von der späteren Marie Krøyer von Ende des 19.Jh bis zu Beginn des 20.Jh. Ihr Leben wird aus der Sicht ihrer angestellten Gesellschafterin Asta erzählt, dabei erfährt man natürlich auch das Leben von Asta selbst, die zu einer der wichtigsten Personen beider Krøyers wird.
Der zweite Erzählstrang beschäftigt sich mit der jungen Vibeke im heutigen Frankfurt. Sie entstammt einer gutsituierten Familie und möchte gegen den Willen ihres Vaters Malerin werden. Zusammen mit ihrer Mutter, die selbst mal Künstlerin werden wollte, fahren sie nach Skagen, um Inspiration zu finden.
Beide Erzählstränge erzählen die Emanzipation der jungen Frauen, die mal mehr oder weniger erfolgreich gelingt. Dabei gibt es immer wieder starke Parallelen zwischen den Geschichten, obwohl sie in ganz unterschiedlichen Zeitepochen spielen. Durch den Wechsel der Handlungsebenen bleibt es spannend und abwechslungsreich. Besonders der Handlungsstrang aus der Sicht von Asta hat mir sehr gefallen. Vibekes Charakter dagegen empfand ich als etwas oberflächlich dargestellt. Da kam Spannung erst so im zweiten Drittel auf. Das Ende empfand ich nach dem Aufbau der verschiedenen Erzählstränge doch etwas zu schnell gelöst, da hatte ich nach dem langen Spannungsaufbau mehr erwartet, gerade bei Vibeke lösten sich die Probleme allzu schnell auf.
Insgesamt hat mir der Roman aber gefallen, besonders die Beschreibungen von Skagen sind sehr gelungen. Man merkt, dass die Autorin vor Ort war und sich auch in den Ort verliebt hat. Außerdem habe ich jetzt richtig Lust ein paar Biografien der Skagener Maler zu lesen, denn es wurden ein paar sehr interessante Maler*innen Charaktere vorgestellt.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Charakterzeichnung mangelhaft

Vier Jahre
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Dies ist mein erster Roman der Autorin, die schon einige Krimis/Thriller geschrieben hat. Mir fiel als erstes das geschickt gemachte Cover des Romans auf. Eigentlich ist nicht viel zu sehen, aber der Blick ...

Dies ist mein erster Roman der Autorin, die schon einige Krimis/Thriller geschrieben hat. Mir fiel als erstes das geschickt gemachte Cover des Romans auf. Eigentlich ist nicht viel zu sehen, aber der Blick von oben auf den winterlichen Wald hat etwas dramatisches und auch Furchteinflößendes. Es ist in meinen Augen sehr gelungen.
Im Mittelpunkt des Romans stehen drei Frauen, deren Schicksal verbunden ist, durch ein Verbrechen vor 4 Jahren. Was genau passiert ist, enthüllt sich erst nach und nach. Sehr gelungen finde ich den Aufbau des Romans. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei es neben den Handlungssprüngen auch Zeitsprünge gibt. Die Wechsel sind gekonnt, so dass es einen guten Spannungsaufbau gibt. Was leider gar nicht gelungen ist, sind die Charaktere. Nicht das sie mir nur alle unsympathisch sind, sie handeln alle für mich nicht nachvollziehbar. Ihre Entscheidungen sind für mich völlig unlogisch. Zwischendurch dachte ich wirklich, es ist alles nur ein Traum und deshalb so realitätsfern. Keine Person ging mir nahe und deren Schicksal war mir relativ egal.
Das merkwürdige Verhalten der Charaktere nahm leider viel vom Roman weg, der an sich gut geschrieben ist mit einer interessanten Geschichte. Wirklich schade. Dazu kam, dass im Laufe des Romans die ganze Geschichte immer konstruierter wirkte. Zu viele Zufälle spielten eine Rolle, es wurde immer unrealistischer.
Ein Roman, der mich nach dem guten Start leider doch sehr enttäuscht hat. Aber dennoch würden mich die anderen Romane der Autorin interessieren, vor allem wie sie die Charaktere beschreibt, vielleicht hatte sie hier einfach Pech und hat sich verrannt, denn wie gesagt die Grundidee und der Aufbau des Romans hat mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Leider etwas langatmig

Waldesgrab
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Aufmerksam wurde ich auf dieses Hörbuch zum einen wegen dem Handlungsort, der Harz, der immer schon für mystische und gruslige Geschichten bekannt ist und auch die Geschichte selbst, die von einem Geheimnis ...

Aufmerksam wurde ich auf dieses Hörbuch zum einen wegen dem Handlungsort, der Harz, der immer schon für mystische und gruslige Geschichten bekannt ist und auch die Geschichte selbst, die von einem Geheimnis in der Vergangenheit spricht und interessante/abschreckende Morde zu bieten hat.
Protagonist ist Leon Bosch, Koch und alleinerziehender Witwer. Mit seiner Tochter lebt er in einer kleinen Stadt/Dorf im Harz. Als Koch in einem Gasthaus ist er etwas unterfordert, aber seine Karriere nahm ein abruptes Ende durch den Tod seiner Frau. Sein Leben wird nun von neuem durcheinandergebracht, denn in seinem nahen Umfeld werden Frauen umgebracht und bestialisch verstümmelt aufgefunden. Da mit den Opfern bekannt ist, wird auch Leon verdächtigt. Er beschließt auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich in Gefahr.
Das Hörbuch ist eine leichte gekürzte Ausgabe, aber davon habe ich nichts gemerkt. Ganz im Gegenteil, mir kam es immer noch sehr langatmig vor. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit Dinge und Gefühle zu beschreiben, irgendwann nervte es mich, denn es brachte die Handlung nicht voran. Ich hatte oft das Gefühl die Autorin traut mir als Leser nichts zu, alles wurde genau beschrieben, jedes Detail abgeklärt. Vieles hatte ich mir schon selbst gedacht. Auch Leon als Charakter konnte mich nicht fesseln, sein schweres Schicksal berührte mich überraschend wenig. Im letzten Drittel wurde es etwas spannender, obwohl ich die Schlussfolgerungen von Leon nicht immer nachvollziehen könnte. Das Ende kam dann wenig überraschend. Die Zukunft der Protagonisten wurde dann nochmal haarklein im Epilog erklärt, da wäre etwas weniger auch gut gewesen, denn wie gesagt als Leser muss ich nicht alles vorgesetzt bekommen.
Insgesamt eigentlich eine interessante Geschichte, deren Umsetzung vielleicht nochmal eine Überarbeitung gebraucht hätte. Das Hörbuch ist aber gut produziert mit einem angenehmen Sprecher.

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Veröffentlicht am 22.11.2019

Unaufgeregt und dennoch berührend

Kein Teil der Welt
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Die Zeugen Jehovas, in deren Gemeinschaft die Protagonistin in diesem Roman aufwächst, sind mir nur am Rande bekannt. Natürlich haben sie auch schon an meiner Haustür geklingelt und ich kenne ihre bunten ...

Die Zeugen Jehovas, in deren Gemeinschaft die Protagonistin in diesem Roman aufwächst, sind mir nur am Rande bekannt. Natürlich haben sie auch schon an meiner Haustür geklingelt und ich kenne ihre bunten Heftchen. Ich bin auch schon paar Mal an einem Königreichsaal in meiner Nachbarschaft vorbeigegangen. Aus meiner Sicht umgab die Zeugen immer etwas Geheimnisvolles, aber auch naives. Aber wirklich beschäftigt habe ich mich mit ihnen nie. Umso mehr hat mich dieser Roman interessiert.
Im Mittelpunkt des Romans steht eine Freundschaft zwischen zwei Mädchen. Die Geschichte wird aus Esthers Sicht erzählt. Etwas Schreckliches muss passiert sein, denn sie hat ihre beste Freundin Sulamith verloren. Was genau passiert ist, bleibt bis zum Schluss im trüben, dass erzeugt auch eine Grundspannung.
Unaufgeregt erzählt die Autorin den Alltag als Kind in der Gemeinschaft der Jehova. Für Esther, die als Jehova aufwächst ist es normal kein Geburtstag, Weihnachten, Ostern zu feiern. Als Kind hinterfragt sie es nicht, fühlt aber dennoch die Ausgeschlossenheit, sei es im Kindergarten oder in der Schule. Sie weiß, sie ist anders als die Mehrheit der Gesellschaft. Umso mehr klammert sie sich an Sulamith, die mit ihrer Mutter neu zu ihrer Gemeinschaft dazu kommt. Aber Sulamith zweifelt und hinterfragt, das trennt sie von der Gemeinschaft, aber auch von Esther.
Das Leben von Esther und Sulamith wird in Rückblicken erzählt, die Zeitebenen wechseln immer wieder. Aber ich bin gut zurechtgekommen. Esthers Gedanken und Gefühle sind gut, wenn auch nicht zu emotional beschrieben. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen gut nachvollziehen. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut, ihre Nüchternheit und das sie nie abwertend geschrieben. Sie beschreibt ohne erhobenen Zeigefinger. Es ist in erster Linie eine Growing up Geschichte mit Hintergrund der Zeugen Jehovas. Ich habe dennoch viel über die religiöse Gemeinschaft gelernt, nicht so viel über den theologischen Hintergrund, sondern das praktische Leben mit diesem Glauben. Bewundernswert finde ich die starke Gemeinschaft dahinter, negativ die Intoleranz gegenüber Andersgläubigen.
Ein Roman der unaufgeregt das Leben eines Mädchens in der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas erzählt. Mich hat der Roman sehr berührt und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.