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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2018

Ein Klassiker neu aufgelegt

Einsam bist du und allein
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Dies ist mein erster Roman der Autorin gewesen. Handlungsort ein Kreuzfahrtschiff, wo ein Mord passiert, ist nicht unbedingt neu, aber immer wieder unterhaltsam. Ich war sofort an „Tod auf dem Nil“ von ...

Dies ist mein erster Roman der Autorin gewesen. Handlungsort ein Kreuzfahrtschiff, wo ein Mord passiert, ist nicht unbedingt neu, aber immer wieder unterhaltsam. Ich war sofort an „Tod auf dem Nil“ von Agatha Christie erinnert. Auch hier trifft eine illustre Gesellschaft aufeinander, die scheinbar alle ein Mordmotiv haben. Schon die Inhaltsangabe verrät, wer das Opfer ist. Das nimmt leider etwas von der Spannung, da sich die Autorin sehr viel Zeit lässt mit der Vorstellung der Charaktere und der eigentliche Mord erst sehr spät geschieht. Es ist eine besondere Kreuzfahrt, nicht nur wegen dem Mord, sondern es ist die Jungfernfahrt eines Schiffes, das extra nur für reiche Klientel herausgeputzt wurde. Nicht zu vergleichen mit einer Aida. Bei den Charakteren fühlte ich mich schon sehr an den Klassiker von Agatha Christie zurück versetzt. Es gibt das reiche, unglückliche Ehepaar, die intelligente, zurückhaltende hübsche junge Frau, die vom Neid zerfressene Gouvernante, das normale Paar mit detektivischem Spürsinn und natürlich die reiche Witwe. Die Charaktere sind dadurch für mich sehr klischeebeladen und auch relativ vorhersehbar. Dennoch wusste ich nicht gleich, wer dann tatsächlich zum Mörder wird. Als der Mord dann schließlich geschieht, kam mir die Auflösung zu schnell, da hätte ich gerne noch ein wenig mitgerätselt.
Insgesamt hat mich das Buch wirklich gut unterhalten, was auch am interessanten Setting lag. Aber so richtig Thriller-Spannung wollte sich bei mir nicht einstellen. Ich werde dennoch nochmal ein anderes Buch der Autorin versuchen. Denn der Schreibstil hat mir gefallen. Auch gefiel mir die Sprecherin des Hörbuches Michou Friesz, sie hat eine angenehme Stimme und spricht die verschiedenen Charaktere mit unterschiedlicher Betonung, ohne künstlich zu übertreiben. Sie spricht auch noch weitere Romane der Autorin, was mich noch mehr davon überzeugt, ein anderes Hörbuch zu testen, vielleicht ist dies dann mehr „Thriller“.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Spannend und abwechslungsreich

Der Flüstermann: Thriller
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Dies ist der dritte Band der Reihe um die Spezialermittlerin Laura Kern. Ich kannte bis jetzt nur den zweiten Band, aber man kann die einzelnen Bände auch unabhängig voneinander lesen, da die Fälle abgeschlossen ...

Dies ist der dritte Band der Reihe um die Spezialermittlerin Laura Kern. Ich kannte bis jetzt nur den zweiten Band, aber man kann die einzelnen Bände auch unabhängig voneinander lesen, da die Fälle abgeschlossen sind. Nur um die Entwicklung von Laura besser verfolgen zu können, ist es gut alle Bände zu lesen.
Es beginnt nicht mit dem Fund einer Leiche, sondern der Veröffentlichung eines Videos, der einen schrecklichen Mord zeigt. Nun heißt es für Laura und ihren Kollegen Max die Leiche und die Tatort zu finden. Schnell merken sie, dass sie sich beeilen müssen, denn der Täter ist noch lange nicht fertig. Neben diesem Handlungsstrang gibt es einen weiteren, der sechs Jahre vorher spielt. Ein paar Studienfreunde, von denen man nur die Spitznamen erfährt machen zusammen Urlaub in Tunesien. Natürlich ahnt man, dass die Handlungsstränge irgendwie zusammen gehören, aber ich habe lange im Dunkeln getappt.
Für mich ist eine große Stärke des Romans, dass ich als Leserin zum miträtseln eingeladen werde. Immer wieder werden kleine Puzzleteilchen hingeworfen, ohne dass ich das Bild zusammen setzen kann. Aber es machte mir Spass immer wieder neue Theorien zu entwickeln, auch wenn ich damit oft in Sackgassen geraten bin.
Laura ist eine sympathische Protagonistin, die auch Fehler macht und dadurch sehr menschlich wirkt. Aber auch ihre Mitstreiter bekommen genug Raum, um sich weiter zu entwickeln, sei es der nerdige Computerspezialist oder Lauras geheimnisvoller Freund/Kollege Taylor.
Insgesamt ein rundum gelungener Thriller, der eine spannende, emotionale und ungewöhnliche Mordserie bietet. Und sich sehr gut liest. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Roman.

Veröffentlicht am 29.06.2018

Nichts für schwache Nerven

Schwarzes Requiem
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Unbedingt erwähnen möchte ich, dass dies der zweite Teil ist und dieser auch auf viele Aspekte aus dem ersten Teil eingeht. Ich würde sagen, man kann diesen Roman nicht so gut unabhängig vom Vorgängerband ...

Unbedingt erwähnen möchte ich, dass dies der zweite Teil ist und dieser auch auf viele Aspekte aus dem ersten Teil eingeht. Ich würde sagen, man kann diesen Roman nicht so gut unabhängig vom Vorgängerband lesen.
Wie auch schon im ersten Teil kämpft Familie Morvan mit dem Nagelmann, einem Vielfachmörder und mit ihrer eigenen Vergangenheit. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Schon im ersten Teil gab es Hinweise darauf. Nun macht sich Erwan, der älteste Sohn der Familie, in Zentralafrika auf die Suche nach den Geheimnissen seiner Familie. Sein Vater hält dabei immer ein Auge auf ihn in dem er ihn einerseits mit allen Mitteln aufhalten will und anderseits auch seine schützende Hand über ihn hält. Was Erwan schließlich erfährt ist unfassbar. Daneben gibt es zwei weitere Handlungsstränge: Gaelle und Loic, Erwans jüngere Geschwister, die beide auch tief in der Nagelmanngeschichte verstrickt sind, wie nach und nach deutlich wird.
Wie bereits im ersten Teil fiel es mir erst schwer in die Geschichte reinzukommen. Die verschiedenen Handlungsstränge, dazu die vielen Namen und die schnellen Wechsel. Aber nach einer Weile durchschaute ich die komplexe Handlung und konnte mich sehr gut darauf einlassen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass mir die etwas fehlt von der Geschichte. Die Handlung wies oft abrupte Sprünge auf. Das kann aber auch an der gekürzten Ausgabe des Hörbuches liegen.
Dennoch das Hörbuch war wirklich ein Genuß, was auch an der großartigen Stimme des Sprechers Dietmar Wunder lag, die ich richtig sexy finde. Er spricht die verschiedenen Charaktere sehr gut ohne zu übertreiben. Es macht ihm richtig Spass zuzuhören. Während ich beim ersten Teil kritisieren musste, dass die Handlungsstränge offen blieben und kaum irgendwelche Fragen beantwortet wurden, ist dieser Roman sehr rund. Als Hörbuch ist er eine Herausforderung, da er so vielschichtig, unvorhersehbar und zum Teil auch sehr brutal ist, aber wenn man sich darauf einlässt, ein wirklich guter Thriller mit ungewöhnlicher Handlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Spannung
  • Handlung
  • Figuren
Veröffentlicht am 26.06.2018

Ein wunderbarer Sommerroman

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Eigentlich bin ich kein so großer Fan von sogenannter „Frauenliteratur“, wo die Geschichte für mich einfach zu schnell vorhersehbar ist. Aber für dieses Buch wurde so viel Werbung vom Verlag gemacht, außerdem ...

Eigentlich bin ich kein so großer Fan von sogenannter „Frauenliteratur“, wo die Geschichte für mich einfach zu schnell vorhersehbar ist. Aber für dieses Buch wurde so viel Werbung vom Verlag gemacht, außerdem hat die Autorin so gute Kritiken, dass ich neugierig wurde. Und ich wurde nicht enttäuscht. Einerseits ist die Handlung schon sehr vorhersehbar, aber anderseits wurde ich so gut unterhalten, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Die Protagonistin Annika, Lehrerin für Musik und Geographie, ist ein Charakter, der für mich nicht sofort sympathisch war. Sie hat ihre Macken und das ist gut. Sie lebt ein geregeltes Leben, wohnt in einer 2er WG mit einer guten Freundin, hat zwei sehr nette Nachbarn und arbeitet an einem Gymnasium in sehr guter Lage. Sie macht ihren Job gut, aber auch nicht mehr. Annika liebt ihr ruhiges Leben und fällt aus allen Wolken, als sie in eine Problemschule versetzt wird. Erst suhlt sie sich im Selbstmitleid, bis sie anfängt alles dran zu setzen, dass nächste Schuljahr wieder in ihrem geliebten Gymnasium zu lehren. Dabei soll ihr, ihre Schulschwarm Tristan helfen und ihr Nachbar Sebastian. Aber alles entwickelt sich anders als geplant und dann steht sie mitten in einer Menage a trois.
Obwohl mir schon relativ früh klar war, wohin sich die Geschichte entwickelt, konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen. Der Schreibstil von Frau Hülsmann nahm mich sofort gefangen. Man ist direkt dabei wie sich die Protagonistin weiter entwickelt, wie sie zum Teil nicht immer die richtige Entscheidung trifft, aber auch wie sie über sich hinaus wächst. Dabei merkt man auch, dass die Autorin Hamburg sehr liebt. Nach dem Lesen des Romans hätte ich am liebsten sofort dort hingezogen. Die Atmosphäre des Romans ist trotz aller Schwierigkeiten, die Annika bestehen muss, positiv, hell und passt perfekt in den Sommer. Er enthält nur wenige Überraschungen und er ist trotzdem nicht langweilig. Für mich eine grandiose schriftstellerische Leistung. Ich glaube, ich werde ein Hülsmann Fan.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Interessantes Thema und sehr schön illustriert

Heute schlaf ich anderswo
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Dies ist ein schönes Kinderbuch zu einem Thema, was vielleicht auf den ersten Blick nicht unbedingt ein wichtiges Thema ist. Aber jeder der Kinder hat, weiß, dass manchmal ein bisher unwichtiges Thema ...

Dies ist ein schönes Kinderbuch zu einem Thema, was vielleicht auf den ersten Blick nicht unbedingt ein wichtiges Thema ist. Aber jeder der Kinder hat, weiß, dass manchmal ein bisher unwichtiges Thema für die Kleinen lebenswichtig wird. So auch bei meiner 5 jährigen Tochter, bei der es plötzlich sehr wichtig ist, auch mal bei Freunden zu übernachten. Sie traut sich aber nicht und möchte nur, dass die Freunde zu ihr kommen.
Da passte das Buch über Jojo, dem es genauso geht gerade perfekt. Jojo ist ein selbstbewusster Junge, der im Kindergarten Freunde hat und auch gerne im Mittelpunkt steht. Nur als ihn seine Freundin Ida fragt, ob er bei ihr übernachten will, traut er sich nicht und sagt mit einer Ausrede ab. Jojo schwankt zwischen der Angst ohne seine Eltern die Nacht verbringen zu müssen und der Aussicht eine spannende Nacht mit seiner Freundin zu verbringen. Aber als ihm Ida ihren Geheimtrick zeigt, ein Kuscheltuch mit Mamageruch, kann er sich eine Nacht ohne Eltern sehr gut vorstellen.
Dieses Buch gefiel meiner Tochter und mir gleichermaßen. Jojo ist ein sympathischer Junge, der seine Angst nicht zeigen will, aber dann doch über seinen Schatten springt. Seine Gefühle sind kindgerecht und nachvollziehbar beschrieben. Ich glaube, meine Tochter konnte sich gut in ihn hinein versetzen.
Dazu passen auch sehr gut die schönen Illustrationen, die farbenfroh, aber eher in gedeckten Farben sind. Dadurch sticht es aus der großen Masse an Kinderbüchern heraus, die oft aus hellen Farben mit weißen Flächen bestehen. Das ist vielleicht ungewöhnlich, aber uns hat es gefallen. Ein großes Plus für mich ist, dass es nicht in den typischen geschlechterspezifischen Farben gestaltet ist. Auch bei den Protagonisten wird nicht, wie so oft, in diese typisch Mädchen, typisch Junge Falle.
Für meine Tochter und mich ein Kinderbuch, was alles hat, ein Thema, was Kinder im Kindergartenalter sehr beschäftigt, ansprechende Illustrationen und natürlich eine spannende Geschichte mit realistischen Charakteren.