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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2023

Sehr komplexer Thriller

An einem dunklen Ort
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Ich muss zugeben, ich habe vor dem Lesen des Romans nicht weiter recherchiert, sondern nur den Klappentext gelesen. So wusste ich zum einen nicht, dass dies bereits der 10 Teil einer Reihe ist und zum ...

Ich muss zugeben, ich habe vor dem Lesen des Romans nicht weiter recherchiert, sondern nur den Klappentext gelesen. So wusste ich zum einen nicht, dass dies bereits der 10 Teil einer Reihe ist und zum anderen erwartete ich laut Beschreibung einen Locked Room Roman. Das führte dazu, dass ich sehr überrascht wurde.
Der Prolog zeigt schon etwas mehr von der Handlung, die zu Beginn noch nicht im Einklang mit dem eigentlichen Fall des Buches zu bringen ist: den Mord an einen reichen Geschäftsmann in einem verschlossenen Zimmer. Mir gefiel der Plot mit den wenigen Verdächtigen, die alle ein Alibi hatten und ein Mord auf den ersten Blick unmöglich wirkte. Dann entwickelte sich der Roman ganz anders weiter wie gedacht. Das kann ich leider nicht beschreiben, sondern spoilere ich zu stark. Mir persönlich gefiel diese Entwicklung nicht so sehr, aber es blieb spannend.
Das Team um Ermittler Jan Tommen ist sehr ungewöhnlich und erinnerte mich etwas an das A-Team. Jeder hat seine besonderen Fähigkeiten, die zum Teil fast schon wie Superkräfte wirken. Leider merkte ich sehr, dass gerade bei der Teamzusammenarbeit mir das Wissen aus den Vorgängerromanen fehlte, weshalb ich empfehle, auch wenn die Fälle einzeln abgehandelt werden, die Reihe doch in der Reihenfolge zu lesen.
Der Roman hat sich sehr gut gelesen mit hohen Spannungsbogen. Insgesamt war es für mich zum Teil zu stark konstruiert und wirkte auch dadurch etwas unglaubwürdig. Wer aber gerne spannende Thriller mit einem ungewöhnlichen Team liest, ist bei dieser Reihe richtig.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Eine Frau zwischen zwei Männern

Eine Lady hat die Wahl
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Dies ist der zweite Band der Reihe „Der Ladys Guide“. Da die Teile nicht aufeinander aufbauen, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Genau wie beim ersten Teil gefällt mir auch nicht so richtig ...

Dies ist der zweite Band der Reihe „Der Ladys Guide“. Da die Teile nicht aufeinander aufbauen, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Genau wie beim ersten Teil gefällt mir auch nicht so richtig das Coverbild, es soll wohl modern mit dem Outfit aus der Regency Zeit verknüpft werden. Aber so richtig gelingt das in meinen Augen nicht.
Die Geschichte um Eliza Balfour hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine ungewöhnliche Protagonistin für dieses Genre. Denn sie ist keine junge unschuldige junge Frau, sondern sie ist eine Endzwanzigerin, die plötzlich Witwe wird. Ihrem Mann weint sie nicht wirklich nach. Die Ehe blieb lieb- und kinderlos. Durch das Erbe ist sie plötzlich frei. Fast frei, denn auch als Witwe hat man sich an die Konventionen der Gesellschaft zu halten.
Überraschenderweise fühlt sie sich zu zwei Männern hingezogen. Für mich, die sehr gerne diese Art von Romanen liest, auch eine ungewöhnliche Ausgangsposition. Dieses Gefühlschaos wird sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Und auch wenn man ahnt wie es ausgeht, bleibt immer noch ein Restzweifel, ob sie sich nicht doch für den anderen entscheidet. Das gibt dem Roman eine besondere Würze.
Gut gelungen ist der Autorin auch die Beschreibung, welche Zwänge und Grenzen Frauen der höheren Gesellschafft zu damaligen Zeit gesetzt sind. Und wie schnell der Ruf einer Frau zerstört werden kann mit weitreichenden Konsequenzen. Auch die Charakterzüge und Handlungen der Nebencharakter sind detailliert beschrieben. Ich hätte gerne noch mehr über die Ehe von Eliza erfahren, aber da gab es wenig Details, nur die negative Stimmung und die Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein von Eliza wurden beschrieben.
Insgesamt ein sehr guter Regency Roman. Er hat sich gut gelesen, es gibt lustige und romantische Szenen, aber im Gegensatz zu den Bridgerton Romanen keine Sexszenen. Deshalb finde ich es schwierig diesen Roman mit der bekannten Reihe zu bewerben, da er doch viel „harmloser“ ist.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Ein ungewöhnlicher Regency Roman

Lügen und Leidenschaft. Die Somerset-Saga (3)
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Das ist der dritte und letzte Teil der Somerset Saga von Emma Hunter. Man kann die Teile auch voneinander unabhängig lesen, da sie immer die Geschichte einer Frau erzählen, aber die da die Freundschaft ...

Das ist der dritte und letzte Teil der Somerset Saga von Emma Hunter. Man kann die Teile auch voneinander unabhängig lesen, da sie immer die Geschichte einer Frau erzählen, aber die da die Freundschaft der 3 Frauen auch eine wichtige Rolle spielt und diese sich im Laufe der Reihe entwickelt, empfehle ich die Bücher in der Reihenfolge zu lesen.
Diesmal steht Betty im Mittelpunkt. Sie hat die größte Wandlung in der Saga vollzogen. Vom einfachen Bauernmädchen hat sie es geschafft auch auf den Bällen der High Society zu tanzen. Aber sie fühlt sich nicht wohl damit. Dennoch auf den Bauernhof ihrer Eltern will sie nicht zurück. Sie möchte selbständig werden mit eigenem Job. Ein sehr großer Traum Ende des 18Jh. für eine Frau. Dazu kommt noch, dass sie Journalistin werden will. Durch ihren Fleiß und ihre Beharrlichkeit erreicht sie es eine befristete Anstellung in der neuen High Society Zeitung in Bath zu bekommen. Zwar nicht als Journalistin, sondern als Stenographin, aber sie hat einen Fuß in der Tür. Die Zusammenarbeit mit ihrem Chef stellt sich als schwierig raus, nicht nur weil er die üblichen Vorurteile bzgl. Frau und Arbeit hat, sondern auch weil bei beide Gefühlen mitschwingen, die sie zu ignorieren versuchen. Als sie dann noch auch in eine Erpressung und Intrige, die bis ins Königshaus geht, hineingezogen werden, ist das Chaos perfekt.
Betty ist eine ungewöhnliche Protagonistin für einen romantischen Regency Roman. Sie kommt aus einer sehr einfachen Familie und hat es nur durch Zufall geschafft Zugang zur High Society zu bekommen. Ihre Schusselichkeit und ihre Selbstzweifel fand ich erfrischend, vor allem wie ihre Weiterentwicklung beschrieben wurde. Sie wurde immer stärker mit den Rückschlägen. Ein Roman, über eine starke Frau und die Intrigen bei Hofe und in der Presse.
Dennoch bleibt der zweite Teil der Reihe mein Liebling, mir hat einfach die Liebesgeschichte dort noch besser gefallen. Und eine kleine Kritik an den Verlag, die Menschen auf dem Coverbild passen sogar nicht zu den im Buch beschriebenen Charakteren. Dann lieber keine Personen abbilden, als welche, die so gar nicht passen.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Locker, leichter Thriller

Der Lehrmeister: Thriller
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Dies ist bereits der 8. Teil der Reihe um LKA-Ermittlerin Laura Kern. Da die Kriminalfälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände auch unabhängig voneinander gelesen werden, aber da auch immer wieder ...

Dies ist bereits der 8. Teil der Reihe um LKA-Ermittlerin Laura Kern. Da die Kriminalfälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände auch unabhängig voneinander gelesen werden, aber da auch immer wieder die private Entwicklung von Laura Kern von Belang ist, ist es sinnvoll die Bände der Reihe nach zu Lesen.
Der Start des Romans ist wie immer rasant und aus dem Blick eines Opfers. Da der Mord doch sehr eindeutig, aber ungewöhnlich ist, werden gleich Spezialermittlerin Laura Kern und ihr Kollege hinzugerufen. Die tappen im Dunkeln, denn es gibt einige unsympathische Verdächtige im Umfeld, aber so richtig weiter kommen sie nicht. Erst als das nächste Opfer auftaucht, konzentriert sich ihr Augenmerk auf eine Anwaltskanzlei.
Mit einem interessanten Rückblick in die Vergangenheit gibt es erste Hinweise auf das Motiv, aber die Autorin gibt immer wieder Hinweise, die mich in eine falsche Richtung lockten. Und genau das mag ich an den Romanen von Catherine Shepherd: ich kann so schön mitraten bis zum Schluss. Auch dieser Teil hat mich sehr gut unterhalten und ich konnte den Roman in einem Rutsch fast durchlesen. Ein locker leichter Thriller mit vielen Verdächtigen und keiner allzu komplizierten Story. Die Nebengeschichte zu Laura Kerns Freund Taylor hätte man meiner Meinung entweder noch mehr ausbauen können oder weglassen. So wie sie war, passte sie für mich nicht so richtig rein und hat sich zu schnell aufgelöst.
Ich freue mich jedenfalls auf weitere Teile dieser Reihe und hoffe, dass die Autorin auch ihre anderen Reihen weiter fortsetzt oder eine ganz neue startet.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Völlig anders als erwartet

Elternabend
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Den Autoren kenne ich bereits von einer Vielzahl von Thrillern, die mich auch mehr oder weniger alle begeistert haben. Umso interessierter war ich an einem Roman aus einem ganz anderen Genre. Das Thema ...

Den Autoren kenne ich bereits von einer Vielzahl von Thrillern, die mich auch mehr oder weniger alle begeistert haben. Umso interessierter war ich an einem Roman aus einem ganz anderen Genre. Das Thema „Elternabend“ kenne ich aus eigener Erfahrung als Mutter. Ich hatte selbst schon das Gefühl, ich könnte ganze Romane mit Erlebnissen von Elternabenden füllen. Dementsprechend erwartete ich einen lustigen, leichten Roman mit vielen Anekdoten, bei denen ich mich wiederfinde. Dem war nicht so.
Der Start des Buches ist rasant und wild. Die zwei Protagonisten Sascha und Wilma kommen auf kuriose Weise zusammen. Er ist dabei ein Auto zu klauen und sie schlägt auf das Auto ein. Auf der Flucht vor der Polizei zwingt sie gemeinsam zu handeln und plötzlich finden sie sich auf einer Berliner Insel wieder mit ihnen unbekannten Menschen zu einem Elternabend wieder. Ihr Glück oder Pech werden sie für ein Elternpaar gehalten, eines auffälligen Jungen. Da die richtigen Eltern des Jungen sich bis jetzt vor jedem Treffen gedrückt haben, fällt auch niemanden auf, dass sie da eigentlich nicht wirklich hingehören.
Durch diese Verwechslung entstehen natürlich immer wieder lustige Szenen. Bei denen ich zum Teil auch lächeln musste, aber in der Gesamtheit war es einfach übertrieben. Schon allein die Übernachtung auf einer Insel als Elternabend. Ich hoffe doch sehr, dass es sowas nicht in echt gibt.
Im zweiten Teil des Buches werden auch ernstere Töne angeschlagen, aber diese blieben auch nur kurz. Der Autor beschrieb sie gut und emotional, aber zu dem sonst sehr übertrieben lustigen Ton passte es nicht so ganz. Dadurch sind mir die Schicksale nicht wirklich nah gegangen. Die Polizisten werden als Karikaturen beschrieben.
Am Ende blieb ich etwas ratlos zurück, was war das Ziel des Buches, was der rote Faden? Es wurden viele gute Ideen zusammengeworfen und alles in ein Slapstick gepackt. Für mich waren es zu viele Ideen. Und trotz meiner Elternabenderfahrung habe ich mich so gar nicht wieder gefunden.

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