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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2022

Sprachlich top, Spannung leider nicht

Schicksal und Gerechtigkeit
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Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Jeffrey Archer ist. Weshalb ich ihn auch nicht mit seinen anderen Romanen vergleichen kann. Mir gefällt die Geschichte eines jungen Mannes aus reichem ...

Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Jeffrey Archer ist. Weshalb ich ihn auch nicht mit seinen anderen Romanen vergleichen kann. Mir gefällt die Geschichte eines jungen Mannes aus reichem Haus, der sich von seiner Familie abnabeln möchte und einfacher Polizist werden möchte. William Warwick ist mir auch deshalb schon von Anfang an sympathisch. Er sucht lieber den steinigen Weg, als die Vorteile seiner Herkunft zu nutzen. Aber auch sonst gehört Warwick zu den vorsichtigen Menschen, die nachdenken bevor sie handeln. Als sein Mentor kurz vor der Pensionierung erschossen wird, ist das für Warwick ein großer Schicksalsschlag und er geht einen neuen Weg bei der Polizei und wechselt ins Dezernat für Kunstfälscher. Dies wird sein Leben verändern.
Die Idee einen Krimi in der Kunstfälscherszene zu schreiben gefällt mir richtig gut. Ein spannendes und ungewöhnliches Thema. Leider nimmt der Roman nur wenig an Fahrt auf. Die eigentliche Krimihandlung bleibt sehr langatmig. Warwicks Privatleben ist da schon spannender. Dennoch gibt es insgesamt zu viele Längen im Roman.
Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, der Autor kann die einzelnen Protagonisten gut charakterisieren, so dass sie sehr lebendige Persönlichkeiten sind. Warwick bleibt dabei immer im Mittelpunkt. Der Humor ist unterschwellig gut eingesetzt.
Auch wenn ich Warwick liebgewonnen habe, werde ich die Reihe wahrscheinlich nicht fortsetzen, dafür fehlte mir einfach die Spannung und es war mir zu wenig Krimi. Jeffrey Archer bleibt einer, der besser Familiengeschichten schreibt.
Die Umsetzung als Hörbuch ist sehr gut gelungen. Ich mag die Stimme von Richard Barrenberg sehr. Es war am Anfang nur sehr verwirrend für mich, da ich vor kurzer Zeit ein Hörbuch mit ihm als Sprecher gehört hatte, was völlig anders war und ich seine Stimme zu besonders finde, dass ich erst einmal Probleme hatte mich auf einen neuen Charakter mit seiner Stimme einzulassen.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Unstrukturiert

Papyrus
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Dieses Buch hat mich sofort angesprochen, ein schlichtes, aber wunderschönes Cover mit kurzem prägnanten Titel. Die Blüten auf dem Cover sind mit Golddruck, wirklich sehr liebevoll gestaltet. Der Kurztext ...

Dieses Buch hat mich sofort angesprochen, ein schlichtes, aber wunderschönes Cover mit kurzem prägnanten Titel. Die Blüten auf dem Cover sind mit Golddruck, wirklich sehr liebevoll gestaltet. Der Kurztext versprach eine Geschichte über Bücher und ihre Bedeutung. Als Vielleserin und Buchliebhaberin fühlte ich mich sofort angesprochen.
Schon nach den ersten Sätzen merkte ich, das ist kein gewöhnliches Sachbuch. Es wirkt teilweise romanhaft, wenn sie z.B. die Jagd der Buchsammler des alten Alexandria beschreibt. Es folgen interessante Fakten, aber auch immer wieder persönliche Einschübe aus eigener Erfahrung und Bezüge zur Jetztzeit. Was fehlt ist ein roter Faden. Das Buch hat mich etwas an meine mündliche Abschlussprüfung erinnert, der Kopf ist voll mit ungemein viel Wissen und man möchte gerne zeigen, wieviel man weiß und redet ohne Punkt und Komma. Mein Professor hat mich zum Glück unterbrochen und mich wieder in die Spur gebracht. Bei dem Buch hat das scheinbar keiner getan (wo war das Lektorat?).
Auch wenn von der Geschichte des Buches gesprochen wird, konzentriert sich die Autorin sehr auf die Antike, Rom, Griechenland. Auch wenn sie es liebt immer wieder Einschübe aus der heutigen Populärliteratur zu nehmen, fand ich das oft nicht passend.
Auch wenn ich einiges an neuen Informationen bekommen habe und ich auch öfter einen Aha Moment hatte, bin ich mit dem Buch nicht warm geworden. Ich brauche einfach mehr Struktur, ob Roman oder Sachbuch egal. Aufbau und Schreibstil haben mir nicht zugesagt. Schade, denn die Idee des Buches gefällt mir.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Für Fans

Bridgerton: Der inoffizielle Guide für alle Lords und Ladys
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Als Fan der Buchreihe und der Fernsehserie ist mir das Buch sofort ins Auge gefallen. Ein Buch im handlichen Hardcover Format mit einem sympathischen Cover. Helle Farben und einfache Zeichnungen mit wunderschönen ...

Als Fan der Buchreihe und der Fernsehserie ist mir das Buch sofort ins Auge gefallen. Ein Buch im handlichen Hardcover Format mit einem sympathischen Cover. Helle Farben und einfache Zeichnungen mit wunderschönen Blumen lassen das leichte Gefühl der Buchreihe aufleben und passen perfekt zum Inhalt des Buches.
Das Buch ist eine bunte Mischung aus Wissen und Spass. Es gibt ein paar Zeichnungen, aber keine Bilder von der Fernsehserie oder ähnliches. Was ich aber als angenehm empfand, da einige Fans sicher nur die Buchreihe kennen. Es wechseln mehr und weniger interessante Fakten zu der historischen Zeit von Bridgerton, der Mode und ähnliches mit kleinen Quiz oder Tests. Es gibt auch Spiele oder kleine Bildchen zum Ausmalen.
Man kann also wirklich sagen, dass es ein kleines Beschäftigungsbuch für Fans ist. Als Guide würde ich es jetzt nicht unbedingt bezeichnen, dazu gibt es zu wenig Informationen zu den Bridgertons an sich und auch die Fakten sind alles sehr oberflächlich.
Insgesamt hätte ich etwas mehr erwartet, mehr Informationen und tiefgründiger. Die Tests und Spiele waren mir persönlich auch zu kindisch, z.B. das Leiterspiel. Es ist hübsch gemacht, aber man hätte mehr rausholen können.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Ein intensiver Blick auf die höhere Gesellschaft Ende des 19Jh.

Die Forsyte Saga
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Der Reclam Verlag hat eine wunderschöne Neuauflage der bekannten Roman Reihe des Literatur Nobelpreis Autoren John Galsworthy herausgebracht. Alle drei Romane sind einzeln im Hardcover und werden in einem ...

Der Reclam Verlag hat eine wunderschöne Neuauflage der bekannten Roman Reihe des Literatur Nobelpreis Autoren John Galsworthy herausgebracht. Alle drei Romane sind einzeln im Hardcover und werden in einem stabilen Schuber angeboten. Mir gefiel sofort die Gestaltung der Bücher und des Schubers. In dezenten Farben gehalten, sind auf dem Covern gemalte Porträts im Hintergrund eine typische englische Landschaft. Dazu sind die einzelnen Bücher mit Lesebändchen ausgestattet und es liegt ein Stammbaum der Familie bei, den ich sehr intensiv nutzte.
Wie der Titel schon sagt, geht es in den Romanen um die Familie Forsyte. Eine Familie, die sich in höhere Gesellschaft gekämpft hat und nicht dem elitären englischen Adel angehört. Im ersten Roman steht vor allem die Verlobung von June, Enkelin von Jolyon, dem Älteren (die Bezeichnung ist wichtig, denn die Väter hatten die Angewohnheit ihre ältesten Söhne nach sich selbst zu benennen, was beim Lesen sehr anstrengend ist und den Stammbaum umso nützlicher werden lässt) und Bosinney, einem Architekten im Vordergrund. Dieser wird von der Familie Forsyte kritisch beäugt. Besonders als immer deutlicher wird, dass Irene, die Ehefrau von Soames (Neffe von Jolyon dem Älteren) und Bosinney eine Affäre beginnen. Dazu kommt, dass Soames sein neues Landhaus vom Bosinney gestalten lässt und die Kosten immer weiter steigen. Gleichzeitig verschlechtert sich das so und so angespannte Verhältnis zwischen Irene und Soames immer mehr. Die ganze Familie bekommt dies mit, auch wenn es nicht offen angesprochen wird.
Der zweite Roman setzt ca. 7 Jahre später ein. Es stehen wieder Irene, Soames, Jolyon der Älteren und der Jüngere im Vordergrund. Der ältere Jolyon verstirbt. Damit fällt ein wichtiger Anker der Familie weg und die Familie geht noch weiter auseinander. Dafür kommt es zu neuen Liebschaften, diesmal ist die Liebschaft zwischen Irene und Jolyon dem Jüngere Gespräch. Soames hat sich zwar offiziell von Irene getrennt, aber kommt von ihr nicht richtig los. Die Abneigung zwischen den einzelnen Forsyte Linien verstärkt sich immer mehr. Erst die neue Generation verbindet sie ganz neu oder scheitert endgültig.
So auch im dritten Teil, wo im Mittelpunkt die Liebe zwischen Jolyons Sohn dem Jüngeren, Jon und Fleur, der Tochter von Soames und seiner neuen Frau, steht. Diese Liebe schafft es aber nicht und wird durch den Hass ihrer Eltern aufeinander, auseinandergetrieben. Am Ende ist nicht viel da von der Forsyte Familie, die zu Beginn wenigstens noch öffentlich einen großen Zusammenhalt zeigte.
Insgesamt muss ich leider zugeben, dass ich mich etwas durch die Romanreihe gequält habe. Ich habe schon einige Romane aus dieser Zeit gelesen, man darf es natürlich nicht mit dem heutigen Schreibstil vergleichen, trotzdem habe ich mich hier schwergetan. Erst einmal brauchte ich sehr lange, um überhaupt einen Überblick zu bekommen, viele Namen und Verbindungen werden am Anfang genannt, die ich mir kaum merken konnte und sehr dankbar über den Familienstammbaum war. Einige wichtige Charaktere blieben mir zum Teil fremd, vor allem Irene, die immer nur von anderen beschrieben wurde und da ging es hauptsächlich um ihr Aussehen. Mir fehlten oft die Emotionen. Obwohl ich nicht sagen kann, dass wie wirklich fehlten, da vor allem die negativen oft beschrieben wurden. Aber zwischen Familienmitgliedern und dem ganzen Roman hindurch blieb es meistens kalt und distanziert. Der Stil des Autors, Geschehnisse vorweg zu nehmen und sie zu bewerten gefiel mir nicht. Mir als Leser blieb damit wenig Möglichkeit zur Eigeninterpretation. Dennoch liefert die Romanreihe einen guten Blick über eine reiche, aber dennoch keine adlige Familie, deren Familienzusammenhalt langsam auseinanderbricht. Aber wie es oft bei Büchern ist, die den Nobelpreis erhalten, sie sind anspruchsvolle Kost und nichts für leichte Leseabende.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Interessante Welt mit einer langatmigen ersten Hälfte

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Dieses Buch ist optisch schon eine Augenweide. Das Cover mit den dunklen Farben und der wunderschönen Protagonistin fallen sofort ins Auge. Dazu der mit farbigen Ornamenten gestaltete Buchschnitt. Eine ...

Dieses Buch ist optisch schon eine Augenweide. Das Cover mit den dunklen Farben und der wunderschönen Protagonistin fallen sofort ins Auge. Dazu der mit farbigen Ornamenten gestaltete Buchschnitt. Eine Freundin, die sah wie ich das Buch las, war gleich begeistert vom Design und fragte, warum der Buchschnitt nicht immer so schön gestaltet ist, und ich musste ihr recht geben.
Als Afrikanistin und Fantasy Literatur Fan suche ich immer wieder nach Romanen die meine zwei Leidenschaften kombinieren und ich bin sehr froh, dass es immer mehr Autor:innen gibt, die afrikanische Kultur mit Fantasy/Science Fiction Romanen kombinieren. Mit freudigen Erwartungen ging ich den Roman also an.
Der Aufbau und der Plot gefielen mir gut. Erzählt wird aus zwei Perspektiven. Zum einen Karina, eine Prinzessin, die nach der Ermordung ihrer Mutter, plötzlich Königin eines Reiches ist. Einen Posten, den sie nie haben wollte. Weshalb sie alles versucht, ihre Mutter ins Leben zurückzuholen. Der zweite Protagonist ist Malik, ein Waisenjunge eines unterdrückten Volkes mit einer besonderen Gabe. Er muss aus sich herauswachsen, um seine kleine Schwester zu retten. Karina und Maliks sind tief miteinander verwoben.
Der Wechsel der Erzählperspektive sollte eigentlich eine gewisse Spannung erzeugen, leider gelingt dies hier nur bedingt. Ich muss zugeben, dass ich mich durch die erste Hälfte wirklich etwas gequält habe. Weder konnte der Roman eine wirkliche Spannung erzeugen, noch fand ich Zugang zu der doch interessanten Welt. Erst im zweiten Teil nahm die Geschichte Fahrt an und auch zu den Charakteren fand ich besseren Zugang.
Sehr interessant fand ich wie die Autorin afrikanische Kultur und Traditionen einband, sei es durch westafrikanisches Essen oder Glaubensvorstellungen z.B. in Form einer Hyäne. Die Kultur und die Geschichte dieser Welt war sehr interessant und ich hätte gern noch mehr darüber erfahren. Manches wurde meiner Meinung zu schnell abgehandelt, während vor allem die immer gleichen Selbstvorwürfe der Protagonisten sich wiederholten. Insgesamt war hat die Autorin eine wirklich interessante und neue Welt geschaffen, aber für mich war der Einstieg zu lang und die Charaktere blieben mir zu oberflächlich. Dennoch würde ich den zweiten Teil gerne lesen, da das Ende einfach zu viele Fragen offenließ.

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