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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2017

Spannende irische Geschichte

Der dunkle Weg
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Ida eine junge deutsche Frau, besucht Anfang des 20 Jh. ihre Freundin Grace in Irland. Schnell verliebt sie sich in Land und Leute und bleibt in Irland. Sie erhält den Auftrag das Leben der Arbeiter und ...

Ida eine junge deutsche Frau, besucht Anfang des 20 Jh. ihre Freundin Grace in Irland. Schnell verliebt sie sich in Land und Leute und bleibt in Irland. Sie erhält den Auftrag das Leben der Arbeiter und ärmeren Bevölkerung zu zeichnen für ein Buchprojekt. Damit verdient sie nicht nur ihr eigenes Geld, sondern erhält auch Einblicke in eine bis dahin kaum von ihr beachtete Welt. Sie lernt den Arzt Cian, der sich für die ärmere Bevölkerung einsetzt, kennen und lieben.
Durch Ida erfuhr ich einiges über den irischen Arbeiterkampf. Geschickt verwebt die Autorin historische Geschehnisse mit Idas Leben. Sie ist nicht nur Zuschauer, sie ist dabei. Und als Leser darf man dadurch auch teilhaben. Die Protagonisten werden vielschichtig beschrieben, sie haben Ecken und Kanten und machen auch mal Fehler. Noch besser als die Charakterisierung gelingt der Autorin die Beschreibung der damaligen Verhältnisse der Arbeiter. Sie sind so bildhaft beschrieben, dass ich es vor meinem Auge sehen konnte. Dazu kommt, dass man merkt, dass die Autorin viel Zeit und Arbeit in den Roman gesteckt hat. Die historischen Ereignisse sind sehr gut recherchiert. Und der Roman liefert ein rundes Bild der damaligen Zeit.
Ich wurde nicht nur gut unterhalten von diesem Roman, sondern vor allem auch gut informiert. Das ist mir persönlich bei historischen Romanen auch sehr wichtig. Denn gerade bei diesem Genre möchte ich über die gelesene Zeit neues und interessantes erfahren. Das ist hier sehr gut gelungen. Dies wird sicherlich nicht mein letzter Roman von Susanne Goga sein. Absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 24.02.2017

Eine vielfältige Fantasywelt

Rat der Neun - Gezeichnet
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Den Einstieg in das Hörbuch fiel mir etwas schwer. Denn die Welt, die die Autorin beschreibt ist sehr komplex, mit einer Vielzahl von Charakteren, deren Namen für mich sehr ungewöhnlich sind. Deshalb war ...

Den Einstieg in das Hörbuch fiel mir etwas schwer. Denn die Welt, die die Autorin beschreibt ist sehr komplex, mit einer Vielzahl von Charakteren, deren Namen für mich sehr ungewöhnlich sind. Deshalb war es schwer für mich, die einzelnen Personen auseinanderzuhalten. Zum Glück lässt sich die Autorin am Anfang Zeit ihre geschaffene Welt zu beschreiben, die Konflikt und die mystischen Kräfte. Dazu kommen natürlich noch ihre Protagonisten. In erster Linie Cyra und Akos, die in verfeindeten Welten aufwachsen und zwangsweise zusammenfinden müssen. Beide Charaktere waren mir schnell sympathisch. Denn sie haben ihre Fehler und sind nicht einfach nur gut. Sie machen Fehler und zeigen auch mal Schwäche. Auch Cyras böser Bruder, der Akos und seinen Bruder gefangen nimmt, ist nicht von Anfang an böse, er wurde dazu gemacht. Diese Komplexität der Charaktere und auch der beschriebenen Welt hat mir sehr gut gefallen, da es vor allem ungewöhnlich für einen Jugendroman ist.
Leider wurde der Mittelteil für mich einfach langatmig. Es entwickeln sich zwar die Gefühle von Cyra und Akos, aber das war absehbar. Aber viel mehr passiert nicht. Ich hatte eher das Gefühl, die Geschehnisse in Akos Gefangenschaft wiederholen sich einfach immer wieder. Der dritte Teil nahm dann endlich wieder an Fahrt auf. Und ich wurde immer wieder überrascht, was ich bei Romanen sehr mag.
Das Buch wird immer abwechseln aus der Perspektive von Akos und Cyra geschrieben. Wobei bei Cyra die Ich-Perspektive gewählt wurde und bei Akos die Erzählerperspektive. Der Perspektivwechsel wird im Hörbuch durch zwei Sprecher noch verstärkt, wobei mir persönlich die Sprecherin von Cyra mehr zusagte. Die Betonungen von Akos Sprecher fand ich manchmal etwas übertrieben. Dennoch machte es Spass die beiden anzuhören.
Insgesamt hat mir die Welt um Akos und Cyra sehr gefallen. Es ist sehr düster und vielschichtig. Die Liebesgeschichte ist zwar von Anfang an klar, aber sie tritt, wie bei so vielen anderen Jugendromanen nicht in den Vordergrund, was ich sehr begrüßte. Dennoch fehlte mir besonders im Mittelteil einfach die Spannung, ich kam dann mit dem Hörbuch nur langsam voran. Aus diesem Grund kann ich dem Hörbuch nicht die volle Punktzahl geben. Dennoch freue ich mich schon sehr auf den folgenden Band, den ich dann auch sicher lesen oder hören werde.

Veröffentlicht am 23.02.2017

Jugendfantasyroman, der alles hat

Der Kuss der Lüge
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Und wieder ein Start einer mehrteiligen Jugendfantasyreihe. Diese Reihe beginnt wie ein Märchen. Lia ist die älteste Tochter im Königshaus und soll nun mit gerade 17 Jahren einen Thronerben eines benachbarten ...

Und wieder ein Start einer mehrteiligen Jugendfantasyreihe. Diese Reihe beginnt wie ein Märchen. Lia ist die älteste Tochter im Königshaus und soll nun mit gerade 17 Jahren einen Thronerben eines benachbarten Reiches heiraten. Sie kennt ihn nicht und widersetzt sich dem Willen ihrer Eltern. sie flieht mit ihrer Zofe Pauline. In einem kleinen Küstenort finden sie Zuflucht. Anstellung und Unterkunft gibt ihnen eine Tavernenbesitzerin. Lia fühlt sich zum ersten Mal frei und glücklich. Aber ihre Herkunft kann sie nicht verleugnen und schließlich muss sie sich der Frage stellen, was wichtiger ist ihr eigenes Glück oder der Frieden eines ganzen Reiches.
Dazu kommen eine geheime Gabe und viele Geheimnisse, die Lia direkt und die Zukunft des ganzen Reiches betreffen. Für mich eine gute Mischung. Zu Beginn steht Lia, ihre Welt und ihr Charakter im Fokus. Lia war mir sofort sympathisch, einerseits hat sie strenge Eltern und mich sich dem Hofzeremoniell unterziehen, anderseits findet sie die Kraft alles hinter sich zu lassen. Nach und nach entwickelt sich dann eine Dreiecksbeziehung mit zwei jungen Männern, die beide ganz eigene Ziele verfolgen, wobei einer von ihnen den Auftrag hat Lia zu beseitigen. Die Autorin wechselt die Perspektiven so geschickt, dass ich als Leserin nie genau wusste, wer denn nun der Attentäter ist. Was die Spannung im Mittelteil des Buches für mich steigerte. Am Ende steigert sich die Handlung nochmal bis zum erwarteten bösen Cliffhanger.
Für mich ragt dieser Roman aus der Vielzahl von Jugendfantasyromanen heraus. Zum einen, da die Liebesgeschichte zwar wichtig für die Handlung ist, aber sie tritt nicht immer in den Vordergrund. Die Entwicklung Lias ist der Autorin und auch mir lieber. Dazu kommt, dass ich das Setting und die Geheimnisse, von denen man im ersten Teil leider erst wenig erfährt, sehr gut gelungen ist. Lia handelt für mich auch nachvollziehbar, sie hat auch ihre Schwächen, wird im Laufe des Romans immer stärker.
Für mich ein rundum gelungener Roman. Der spannend für mich war und gut geschrieben ohne große Längen. Ich werde die Reihe auf alle Fälle weiterverfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Fantasie
  • Abenteuer
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2017

Zwei Welten

Das geträumte Land
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Für Jende Jonga sind die USA das gelobte Land. Er sieht für sich und seine Frau in Kamerun keine Perspektive und reist mit einem Touristenvisum nach New York. Mit dem gesparten Geld aus Aushilfsjobs holt ...

Für Jende Jonga sind die USA das gelobte Land. Er sieht für sich und seine Frau in Kamerun keine Perspektive und reist mit einem Touristenvisum nach New York. Mit dem gesparten Geld aus Aushilfsjobs holt er seine Frau Neni und seinen Sohn schließlich nach. Nenis Traum ist es Pharmazie zu studieren und in einer Apotheke zu arbeiten. Als Jende mit Hilfe seines Freundes den Job als Chauffeur des Bankiers Clark Edwards erhält, glauben sie endlich das große Los gezogen zu haben, endlich ein gut bezahlter und regelmäßiger Job. Durch Clark lernt Jende die reiche glitzernde Welt der reichen New Yorks hautnah kennen, aber auch die Abgründe, die sich da verbergen können. Alles rennt auf eine Katastrophe zu, denn Clark arbeitet für Lehmann Brothers und es ist das Jahr 2008. Dazu kommt, dass Jende die ganze Zeit auf das Ergebnis seines Asylantrages wartet. Was wenn er abgelehnt wird? Alles hängt an seidenen Fäden, Ausgang ungewiss. Und sind die USA wirklich das gelobte Land?
Geschickt verquickt die kamerunische Autorin zwei sehr unterschiedliche Leben in New York miteinander und zeigt auf, was Träume erreichen und wie sie scheitern können. Wunderbar stellt sie die unterschiedlichen Mentalitäten gegenüber. Bei beiden Seiten werden dadurch die Stärken und Schwächen deutlich. Das Ende hat mich ein wenig überrascht und es tat mir richtig leid die Protagonisten zu verlassen und nicht zu wissen wie es mit ihnen weitergeht, so sehr sind sie mir ans Herz gewachsen.
Der Schreibstil ist schnörkellos und frisch, auf keinen Fall langatmig. Die Autorin schafft eine Emotionalität an den Leser zu bringen ohne kitschig zu werden. Es wirkte auf mich authentisch und lebensnah. Ich bin von Seite zu Seite geflogen und litt mit den Protagonisten. Für mich ein absolutes Erfolgsdebut.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Noch besser als der erste Teil

Die Geschichte eines neuen Namens
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Nun endlich der zweite Roman zur Neapolitanischen Saga. Es geht da weiter, wo der erste Teil geendet hat mit dem Eklat bei Lilas Hochzeit. Nur zur Anmerkung, man sollte unbedingt den ersten Teil vorher ...

Nun endlich der zweite Roman zur Neapolitanischen Saga. Es geht da weiter, wo der erste Teil geendet hat mit dem Eklat bei Lilas Hochzeit. Nur zur Anmerkung, man sollte unbedingt den ersten Teil vorher lesen, sonst ist es schwierig einzusteigen.
Es wird gleich klar, dass die Flucht in die Ehe, um aus dem bisherigen prekären Leben auszubrechen, kein glückliches Leben für Lila bescheren wird. Nun ist sie zwar finanziell versorgt, aber eine Liebesheirat ist es nicht. Ihr Mann ist gewalttätig und ein absoluter Macho. Gelungen reißt die Autorin die Fassaden der sogenannten glücklichen Ehe ein, zeigt welche Gewalt nicht nur Lila ausgesetzt ist. Es gibt keine Hilfe, jeder erträgt sein Schicksal, denn so wird es allgemein gesehen, allein. Eine Frau hat zu gehorchen und nicht aufzubegehren. Wunderbar schildert Ferrante die Gesellschaft dieser Zeit und dabei vor allem die Stellung der Frau.
Lilas Freundin Elena geht nun einen ganz anderen Weg, sie geht weiterhin zur Schule und wohnt bei ihren Eltern. Sie versucht durch Bildung ihrem bisherigen Leben zu entfliehen. Trotz der unterschiedlichen Lebenswege bleibt ihre Freundschaft bestehen. Bis ein Mann das starke Band der Freundschaft zu zerreißen droht.
Wie bereits im ersten Band besticht diese Saga vor allem durch ihre gut herausarbeitenden Charaktere. Elena und Lila sind für mich mit die vielschichtigsten Charaktere meiner zuletzt gelesenen Romane. Dazu das gut herausgearbeitete Gesellschaftsbild. Diese Punkte machten für mich auch diesen Teil zu einem Lesegenuß.
Dadurch, dass Elena und Lila in diesem Teil älter und reifer sind, konnte ich mich noch besser in sie hineinversetzen, weshalb mir dieser Band vielleicht insgesamt auch besser gefiel als der erste. Ich weiß noch nicht, ob ich wirklich schon im FerranteFever bin, aber mir wird eindeutig wärmer.