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Veröffentlicht am 17.03.2017

Perspektivwechsel

Das Buch der Spiegel
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Von diesem Roman hatte ich viel Positives gehört. Das machte mich natürlich neugierig. Und der Einstieg ist für mich schon einmal ungewöhnlich. Literaturagent Peter Katz erhält ein Manuskript von Richard ...

Von diesem Roman hatte ich viel Positives gehört. Das machte mich natürlich neugierig. Und der Einstieg ist für mich schon einmal ungewöhnlich. Literaturagent Peter Katz erhält ein Manuskript von Richard Flynn. In diesem beschreibt Richard seine Zeit an der Universität und wie er Teil eines Verbrechens wurde. Leider ist das Manuskript unvollständig und Peter Katz erfährt dass Richard Flynn im Sterben liegt. Katz beauftragt einen Journalisten mehr herauszufinden über das damalige Verbrechen, denn der Roman bleibt verschollen.
Für mich ist die große Stärke des Romans die Perspektivwechsel. Man beginnt mit dem Literaturagenten, liest dann das Manuskript von Richard und wechselt dann zu einem Journalisten und schließlich einen ehemaligen Polizisten. Bei allen steht das Verbrechen an Professor Wieder im Vordergrund. Besonders werden die Perspektivwechsel, dass sie alle aus der Ich-Perspektive geschrieben sind und ich dadurch einen persönlichen Blick auf die Geschehnisse. Das macht es für den Leser auch schwierig zwischen Wahrheit und Lüge zu schauen. Aber das ist auch der Plan des Autors und er gelang bei mir super. Denn mir wurden zwar eine Menge Puzzleteile präsentiert, aber ich wusste bis zum Schluss nicht wie das fertige Bild aussehen soll.
Schreibstil des Autors gefiel mit gut. Manche Sätze waren eine Herausforderung, was ihre Verschachtelung anging. Dennoch gab es für mich einen guten Lesefluss. Im Vordergrund steht eindeutig das Verbrechen, die Personen werden meist nur kurz beschrieben, ihr Leben bleibt im Hintergrund. Es machte mir Spass, die immer neu hinzukommenden Aspekte zusammenzufügen, wobei sich immer die Frage stellte: Erinnern sich die Zeugen von damals richtig, dichten sie etwas hinzu, interpretieren sie das Gesehene falsch oder lügen sie glatt? Am Ende war ich über die Auflösung überrascht und leider blieben für mich einige Fragen offen. Dennoch dieser Roman war für mich ein Lesevergnügen. Ein Krimi, der den Leser herausfordert und sehr gut unterhält.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Ein ungewöhnlicher Thriller

Sein blutiges Projekt
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Dies ist ein ungewöhnlicher Thriller und das hat mich neugierig gemacht. Schon das Cover hat meine volle Aufmerksamkeit bekommen. Es sieht aus wie ein zerknittertes Foto eines alten Hauses in Schottland ...

Dies ist ein ungewöhnlicher Thriller und das hat mich neugierig gemacht. Schon das Cover hat meine volle Aufmerksamkeit bekommen. Es sieht aus wie ein zerknittertes Foto eines alten Hauses in Schottland oder Irland. Es wirkt düster und traurig, nur das eine beleuchtete Fenster nimmt etwas von der Trostlosigkeit.
Der Autor selbst wurde auf die Geschichte aufmerksam, als er über seine eigene Familiengeschichte recherchierte. Er stieß auf Papiere, die sich mit dem Prozess von Roderick Macrae beschäftigten. Seine Neugier war gepackt und er suchte nach mehr Informationen. Daraus entwickelte er diesen Roman, der damit auf einem wahren Fall beruht, was es für mich noch interessanter macht.
Ein Dorf im Nirgendwo von Schottland 1869, Roderick Macrae, ein 17 jähriger erschlägt äußerst brutal seinen Nachbarn, die junge Tochter und ihren 3jährigen Sohn. Dieser brutale Mord erschüttert die kleine Gemeinde, wo jeder jeden kennt. Roderick gibt den Mord auch noch stolz zu. Die Frage ist hier also nicht wer verübte den Mord, sondern warum? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Ermittler und die Menschen, die ihn kennen, sondern auch mich als Leserin. Auf Rat seines Verteidigers beginnt Roderick seine Beweggründe aufzuschreiben und das Bild eines vielschichtigen Charakters entsteht.
Neben diesem spannenden Fall, zeigt der Roman auch die historischen Hintergründe. Das harte Leben der Landbevölkerung, das hierarchische System, dem sie unterworfen sind. Daneben erhält man als Leser Einblick in die jungen Jahre der Kriminalpsychologie. Insgesamt eine besondere Mischung von historischen Elementen, intensiven Charakteren und einer spannenden Thrillerhandlung. Dazu kommt ein authentischer Erzählstil, der sich der Zeit mit historischen Begriffen angenähert hat. Die Geschichte wird realistisch nacherzählt in Form der Aufzeichnungen Rodericks, Zeugenaussagen, medizinischer Gutachten. Ein ungewöhnlicher und intensiver Roman.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Leckeres ungewöhnliches Frühstück

Mein gesundes, warmes Wohlfühlfrühstück
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Dieses besondere Kochbuch fand ich interessant, weil es mal ein anderes Frühstück verspricht. In unseren Breiten kennt man eher ein kaltes Frühstück aus Brötchen oder Müsli. Hier werden die unterschiedlichsten ...

Dieses besondere Kochbuch fand ich interessant, weil es mal ein anderes Frühstück verspricht. In unseren Breiten kennt man eher ein kaltes Frühstück aus Brötchen oder Müsli. Hier werden die unterschiedlichsten warmen Frühstücksrezepte präsentiert. Zu Beginn geht es erst einmal darum, die Vorteile des warmen Frühstücks aufzuzeigen, dazu werden auch Ernährungsexperten zitiert. Kurz gesagt warmes Essen ist einfach besser für den Magen und den Start in den Tag. Danach ist es in verschiedenen Kategorien wie „süsser Tagesbeginn“ oder „pikanter Start in den Tag geteilt“.
Die Zutatenliste war für mich zum Teil neu und ungewöhnlich. Da viele Rezepte vegan sind, gab es interessante vegane Alternativen, die ich mir erst einmal besorgen musste. Dann ging es auch sogleich los. Besonders einfach und schnell gehen die verschiedenen Porridge. Die Kombinationsvorschläge dazu fand ich gut, da ich sonst meinen Haferbrei doch eher einseitig mit Apfelmus esse. Andere Rezepte dauerten dafür sehr viel länger, weil sie einfach auch eine längere Koch- und ziehzeit haben. Das machte es für mich als Vollzeitarbeitende Mutter mit Kleinkind schwierig bis unmöglich das in meinen morgendlichen Ablauf unter zu bekommen. Dennoch muss ich sagen, dass mir die ausprobierten Rezepte nicht nur gut geschmeckt haben, sondern ich fühlte mich danach lange gesättigt ohne Völlegefühl.
Ich werde ich Zukunft sicherlich einige Rezepte zu meinen Standardfrühstückrezepten dazutun. Aber einige andere sind mir zu aufwendig.
Insgesamt ist dies wirklich ein interessantes und gesundes Frühstücksbuch. Es ist von außen und innen sehr schön gestaltet mit Appetitmachenden Fotos. Die Zutatenliste und Zubereitungsangaben sind übersichtlich, aber leider fehlen mir ca. Angaben für Zubereitungszeit, was mir gerade am Morgen vor der Arbeit wichtig wäre, damit ich es besser planen kann. Für alle empfohlen, die Alternativen zu dem üblichen Brötchen-Müslifrühstück suchen, hier werden sie eine abwechslungsreiche Auswahl finden.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Perfekte Buch für müde Mütter

Mama schläft jetzt durch
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Bei diesem Buch hat mich schon allein der Titel gereizt, denn es steht die schlaflose Mama im Vordergrund. Denn das hat mich bei den vielen anderen Büchern immer gestört, denn da geht es immer um das Baby ...

Bei diesem Buch hat mich schon allein der Titel gereizt, denn es steht die schlaflose Mama im Vordergrund. Denn das hat mich bei den vielen anderen Büchern immer gestört, denn da geht es immer um das Baby was schläft. Aber eigentlich geht es doch immer um die Eltern, den Baby ist es egal ob es nachts alle paar Stunden wach wird. Eigentlich bin ich keine große Elternratgeberleserin, ich bin eher eine aus-dem-Bauch-heraus handelnde Mutter. Da ich aber gerade mit dem zweiten Kind schwanger bin und es mir vor den schlaflosen Nächten graut, musste ich bei diesem Buch einfach zugreifen. Und ich bin nicht enttäuscht wurden.
Die Autorin verdient schon mal meinen tiefsten Respekt, sie hat in 4 Jahren 3 Kinder bekommen. Sie gibt auch selbst an, dass sie keine Fachfrau ist, „nur“ eine Journalistin mit viel praktischer Erfahrung. Ehrlich und sympathisch und so ist auch das ganze Buch. Sie schreibt nicht einfach Fakten nieder, sondern schreibt humorvoll ohne erhobenen Zeigefinger. Ich fühlte mich sofort verstanden als ich das erste Kapitel las, was sich unter anderem mit der Vielzahl an unterschiedlichen Ratschlägen von Büchern und ungefragten Menschen beschäftigt. Jeder weiß es besser und hat den ultimativen Tipp, der meist darin liegt, dass man als Mutter irgendwas falsch macht.
Die Autorin gibt überschaubar Tipps und schildert auch ihre eigenen Erfahrungen. Dadurch las sich das Buch für mich sehr gut. Sehr wichtig für mich war, dass die Autorin nicht dogmatisch ist, sondern es nicht nur einen perfekten Weg gibt, sondern individuell verschieden. Und das wichtigste sich nicht von anderen ein schlechtes Gewissen machen z.B. beim Thema Stillen. Wer einmal in einem Mütterforum gelesen hat, weiß wie ideologisch aufgeheizt manche Themen sind.
Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass die Männer stärker mit eingebunden wären, aber die Erklärung der Autorin zu diesem Thema fand ich schlüssig, da die meisten Väter nachts doch nicht mit aufstehen und viele Mütter voll stillen.
Die Aufteilung des Buches nach Alter des Kindes und des damit unterschiedlichen Schlafverhaltens finde ich sehr gelungen, so kann man immer schnell nachlesen, was jetzt zum Alter des eigenen Kindes passt. Zwischen den Kapiteln sind niedliche Babyfotos und Zitate von bekannten Müttern. Am Ende jedes Kapitel gibt es dann noch ein paar Buchtipps, für Leserinnen, die sich noch intensiver mit bestimmten Themen befassen möchten.
Für mich ein rundum gelungenes Buch, was mich jetzt weniger ängstlich auf die kommende Babyzeit schauen lässt. Ein Buch was ich meinen schwangeren Freundinnen zur Geburt schenken werde.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Viiiiiele interessante Fakten

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen
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Bevor ich das Buch gelesen habe, schaute ich mir den dazugehörigen Film an. Der Film hat mich so begeistert, dass ich unbedingt mehr über diese beeindruckenden Frauen wissen wollte. Ich erhoffte mir vom ...

Bevor ich das Buch gelesen habe, schaute ich mir den dazugehörigen Film an. Der Film hat mich so begeistert, dass ich unbedingt mehr über diese beeindruckenden Frauen wissen wollte. Ich erhoffte mir vom Buch mehr Hintergrundinformationen und mehr Einblicke in ihre tagtägliche Arbeit und ihren Kampf um Gerechtigkeit. Ich wurde nicht enttäuscht, nein ich wurde mit Fakten fast erschlagen.
Wie im Film stehen die drei Frauen Dorothy Vaughan, Katherine Johnson und Mary Jackson. Die drei möchten Karriere als Naturwissenschaftler machen. Das insoweit bemerkenswert, dass es Frauen sind, das sie schwarz und das es die 50er und 60er Jahre im Süden der USA sind. Diskriminierung also auf allen Fronten. Trotz diverser Widerstände schaffen sie es bei der NACA (Vorgänger der NASA) Kariere zu machen. Für mich war es völlig neu, dass die NACA schon 1935 Frauen engagierte und dazu noch schwarze Frauen. Und ihr Kampf für Gleichberechtigung und gegen Rassismus hat mich tief beeindruckt und bewegt.
Das Buch wurde nun von einer Wissenschaftlerin geschrieben und das merkt man auch. Ich hatte oft das Gefühl eine Doktorarbeit vor mir zu haben. Was nicht nur an der Vielzahl von Fußnoten lag, sondern auch an dem Bedürfnis der Autorin alle Entwicklungen dieser Zeit in Wissenschaft und auch der Schwarzenbewegung aufzuzeigen und zu erklären. Dabei versucht sie zwar immer wieder den Bogen zu den drei Protagonistinnen zu spannen, aber der Bogen war manchmal sehr sehr groß. Ich konnte mir die Vielzahl an Fakten, Namen und Orten nicht merken. Irgendwann ging ich dazu über, vieles zur Kenntnis zu nehmen, aber mich auf das wesentliche zu konzentrieren.
Positiv ist vor allem anzumerken, dass sie auch immer wieder persönliches der drei Frauen beschreibt, wie sie als Mutter oder Ehefrau sind. Ich war völlig davon beeindruckt, wie sie diese schwierige Arbeit schaffen und gleichzeitig noch ihre Kinder versorgen können, denn das war natürlich auch Frauenarbeit. In diesem Buch, im Gegensatz zur Hollywoodverfilmung, steht der Kampf dieser ehrgeizigen Wissenschaftlerinnen im Vordergrund, die Mondladung eher nebensächlich, obwohl die Autorin auch dazu immer wieder viele physikalische Fakten beschreibt.
Für mich insgesamt ein sehr interessantes Sachbuch bei dem ich viel gelernt habe. Es für mich manchmal etwas langatmig und zäh, da es viele Nebenhandlungen aufwies. Ab der Mitte des Buches wurde es für mich einfacher, zum einen hatte ich mich an den Schreibstil gewöhnt und der Fokus ging dann mehr zu den Frauen.