Platzhalter für Profilbild

buchleserin

Lesejury Star
offline

buchleserin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchleserin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2018

Zweibändige Historiensaga

Die Ärztin: Das Licht der Welt
0

„Die Ärztin – Das Licht der Welt“ ist Band 1 einer zweibändigen Geschichte um die Ärztin Ricarda Thomasius.
1876 wird die Gärtnerstochter Ricarda, nach einem schweren Schicksalsschlag in der Familie, ...

„Die Ärztin – Das Licht der Welt“ ist Band 1 einer zweibändigen Geschichte um die Ärztin Ricarda Thomasius.
1876 wird die Gärtnerstochter Ricarda, nach einem schweren Schicksalsschlag in der Familie, von der Komtess Henriette von Freystetten mit nach Berlin genommen. Die Komtess und drei weitere Frauen praktizieren dort als Ärztinnen. Ricarda und ihre zwei Freundinnen helfen bei den Behandlungen und würden gerne Pflegerinnen werden. Doch die Eltern der Mädchen haben mit ihnen andere Pläne, wie es damals üblich war. Doch Ricarda kämpft für ihre Zukunft.
Ein schöner historischer Roman um Ärztinnen und junge Frauen, die es in der damaligen Männerwelt schwer haben und versuchen auf eigenen Beinen zu stehen. Medizin konnten die Frauen damals nur im Ausland studieren. Die Eltern versuchten die Mädchen irgendwo unterzubringen und machten Heiratspläne für die Töchter. Doch Ricarda hat ihre eigenen Träume und Pläne, genau wie die vier Ärztinnen in Berlin.
Die Charaktere gefallen mir sehr gut, besonders Ricarda. Auch die Handlung ist interessant und unterhaltsam. Die Handlungsorte in Berlin sind bildlich sehr gut beschrieben und auch der Berliner Dialekt liest sich ganz witzig. Helene Sommerfeld (ein Autorenpaar) hat einen angenehm leicht zu lesenden Schreibstil. Das Buch endet mit einem kleinen Cliffhanger, der aber eigentlich keiner ist, denn man kann sich denken, wie es weitergeht und da es sich ja auch um eine zweibändige Sage um die Ärztin Ricarda Thomasius handelt. Der zweite Band kommt im November raus und ich bin sehr gespannt wie es mit Ricarda weitergeht.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Der Kreidemann

Der Kreidemann
0

„Der Kreidemann“ ist ein sehr gelungenes Thriller-Debüt der Autorin J.C. Tudor.
Dieser Thriller beginnt schon gleich mit Gänsehautfeeling. Ein totes Mädchen wird im Wald gefunden. Ein heftiges Szenario. ...

„Der Kreidemann“ ist ein sehr gelungenes Thriller-Debüt der Autorin J.C. Tudor.
Dieser Thriller beginnt schon gleich mit Gänsehautfeeling. Ein totes Mädchen wird im Wald gefunden. Ein heftiges Szenario. Eine Gruppe von Kindern ist Strichmännchen-Zeichnungen in den Wald gefolgt.
Man ist sofort drin im Geschehen, eine unheimliche Atmosphäre und die Autorin schafft es, den Leser bereits mit wenigen Sätzen schon zu fesseln. Was für eine Spannung.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, in den achtziger Jahren und in 2016.
1986. Eine Kindergang auf dem Jahrmarkt. Ein bleicher Mann. Ein schrecklicher Unfall. Auch dort ist man mitten drin im Geschehen.
2016 bekommt Eddie einen mysteriösen Brief, der Kreide und eine Strichmännchen-Zeichnung enthält. Was hat das alles zu bedeuten? Der Kreidemann?
Die Leseprobe hatte mich unheimlich neugierig gemacht auf diesen Thriller. Und das Buch hat meine Erwartungen wirklich erfüllt: ein unglaublich spannender Thriller. Da sieht man Strichmännchen-Zeichnungen jetzt mit ganz anderen Augen, wie auch die Autorin. J.C. Tudor hat einen ziemlich spannenden Erzählstil. Man spürt die gruselige Atmosphäre, als wäre man selbst an Ort und Stelle. Auch die Protagonisten, die Kindergang in den 80ern und als Erwachsene in der Gegenwart, haben mir richtig gut gefallen.
Das Buch ließ sich ruckzuck lesen, ich konnte es kaum aus den Händen legen. Wer ist der Kreidemann? Wie hängt alles zusammen? Miträtseln und versuchen herauszufinden, was geschehen ist. Mir hat das Buch sehr gefallen.
Ein klasse Thriller, der von mir eine ganz klare Leseempfehlung bekommt.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Die letzte Stunde - Teil 1

Die letzte Stunde
0

Von Minette Walters habe ich bereits einige Krimis gelesen, die mir gut gefallen haben.
„Die letzte Stunde“ ist ihr erster historischer Roman. Er spielt in Dorset, wo auch die Autorin mit ihrem Ehemann ...

Von Minette Walters habe ich bereits einige Krimis gelesen, die mir gut gefallen haben.
„Die letzte Stunde“ ist ihr erster historischer Roman. Er spielt in Dorset, wo auch die Autorin mit ihrem Ehemann lebt.
Wichtig zu wissen: Dieser historische Roman ist keine abgeschlossene Geschichte, sondern es gibt eine Fortsetzung, wie man auf der letzten Seite des Buches erfährt.
Lady Anne versucht alle ihre Bediensteten auf ihrem Anwesen in Sicherheit zu bringen, während außerhalb die Pest wütet und ganze Landstriche entvölkert. Tochter Eleanor soll verheiratet werden, der zukünftige Gemahl ist jedoch erkrankt. Sir Richard macht sich auf den Weg, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, wie es um Peter of Bradmaynes wirklich steht, bevor er den Heiratsvertrag unterzeichnet. Lady Anne lässt inzwischen die Zugangsbrücke verbrennen, so dass auch ihr Gemahl Sir Richard nach seiner Rückkehr mit seinen Männern draußen bleiben muss. Währenddessen geschieht ein Mord auf dem Anwesen. Der neue Verwalter Thaddeus macht sich mit ein paar Jungen auf den Weg um Nahrungsmittel zu suchen, da die Vorräte immer knapper werden.
Die Handlung konnte mich anfangs noch nicht so ganz überzeugen und hatte auch zwischendurch ein paar Längen. Doch irgendwie hat mich diese Geschichte um Lady Anne und ihre Gefolgschaft schließlich immer mehr gefesselt. Die Herrin von Develish gefällt mir sehr gut als Protagonistin und auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben, besonders Eleanor, die alle in ihrer Umgebung terrorisiert.
Die Handlung wechselt zwischen dem Geschehen auf Develish und Thaddeus Reise hin und her. Mir hat dieser historische Roman ganz gut gefallen. Er hatte zwar ein paar Längen, so dass ich mich anfangs noch nicht richtig auf diese Geschichte konzentrieren konnte. Der weitere Verlauf der Handlung wurde jedoch immer fesselnder und hat mich schließlich doch noch gut unterhalten, so dass ich nun neugierig bin auf die Fortsetzung dieser Geschichte.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Der Duft von Zitronen

Zwischen dir und mir das Meer
0

Lena lebt auf Amrum, arbeitet in einem Hospiz und stellt Schmuck aus gesammeltem Meerglas her, den sie auch verkauft. Eines Tages taucht der Italiener Matteo Forlani bei ihr auf, reist aber plötzlich ...

Lena lebt auf Amrum, arbeitet in einem Hospiz und stellt Schmuck aus gesammeltem Meerglas her, den sie auch verkauft. Eines Tages taucht der Italiener Matteo Forlani bei ihr auf, reist aber plötzlich wieder ab und lässt eine Mappe mit alten Fotos ihrer Mutter Mariella zurück. Lenas italienische Mutter ist vor 20 Jahren schwimmen gegangen und nie wieder aufgetaucht. Wer ist dieser Italiener und woher stammen die Fotos? Lena will nachforschen und reist mit ihrer Schwester Zoe an die Amalfiküste.

Der Roman „Zwischen dir und mir das Meer“ von Katharina Herzog lässt sich angenehm leicht lesen. Es gibt zwei Handlungsstränge, einmal die Gegenwart mit Lena und ihrer Schwester und die Geschichte der Mutter in ihrer Jungendzeit. Die Charaktere fand ich ganz sympathisch. Die zwei Schwestern sind völlig verschieden, hatten ihre Differenzen, doch Zoe möchte Lena unbedingt nach Italien begleiten. Lena ist davon zunächst nicht begeistert, doch die Unterstützung kann sie gebrauchen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir, ich konnte mir bildlich alles sehr gut vorstellen. Die riesigen Felder mit den Zitronen und auch den wunderbaren Duft. Da passt das Cover wirklich super dazu. Man bekommt richtig Lust auf Urlaub beim Lesen. Zwei Frauen in Italien auf den Spuren ihrer Mutter und auf der Suche nach dem geheimnisvollen Matteo. Die Geschichte der Mutter hat mich überrascht, mit der Entwicklung hatte ich so nicht gerechnet.

Der Roman ist unterhaltsam, romantisch und auch etwas traurig, eine bewegende Familiengeschichte, dazu das Meer, die Amalfiküste und der Duft von Zitronen. Ein schöner Sommerroman.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Anagerie

Wie man die Zeit anhält
0

Dieses Buch von Matt Haig musste ich unbedingt haben. Das Cover hatte mich sofort angesprochen, ich finde es sehr gut gelungen und es passt super zu diesem Roman. Manche Cover kann man auch mal loben. ...

Dieses Buch von Matt Haig musste ich unbedingt haben. Das Cover hatte mich sofort angesprochen, ich finde es sehr gut gelungen und es passt super zu diesem Roman. Manche Cover kann man auch mal loben. Ja und natürlich klingt vor allem der Klappentext sehr interessant. Ich war also ziemlich neugierig auf dieses Buch.
Der Geschichtslehrer Tom Hazard sieht aus wie 40 ist aber 439 Jahre alt. Seit der Pubertät altert er viel langsamer als andere Menschen und hat ein sehr effektives Immunsystem. Es gibt sogar noch mehr Leute wie ihn. Und es gibt eine Gesellschaft, die auf der Suche nach diesen Menschen mit der „Anagerie“ ist. Diese Albatros Gesellschaft hat ein paar Regeln festgelegt. Alle 8 Jahre sollen ihre Mitglieder eine neue Identität annehmen und umziehen, damit sie kein Misstrauen bei ihren Mitmenschen erwecken. Doch die erste Regel lautet: Du darfst dich niemals verlieben. Niemals.
Die Handlung fängt interessant an und hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Wer hätte nicht gerne ein langes Leben, dazu ganz langsames Altern und ein super Immunsystem. Doch da ist diese erste Regel. Nachdem Tom seine Familie verlassen hat, versucht er sich an diese Regel zu halten und ist lange Zeit sehr einsam. Er liebt die Musik und kann sehr viele Instrumente spielen. Tom denkt oft an seine Frau und Tochter, an die Vergangenheit und hat ständig Kopfschmerzen. Bei seinem neuen Job als Geschichtslehrer begegnet er der Französischlehrerin Camille, von der er fasziniert ist. Wie war das mit Regel Nr. 1?
Ein paar Kapitel fand ich ein wenig langatmig, besonders einige Rückblenden in die Vergangenheit. Da plätschert die Geschichte irgendwie so vor sich hin. Doch die Zeit mit Rose fand ich spannend. Die Handlung in der Gegenwart hat mir teilweise jedoch besser gefallen. Tom Hazard hat mir als Protagonist sehr gut gefallen und auch einige Nebencharaktere fand ich ganz interessant.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, bis auf ein paar langatmige Kapitel. Etwas mehr Spannung wäre schön gewesen. Doch die Idee mit dieser „Anagerie“ hat mir sehr gut gefallen.
„Wie man die Zeit anhält“ ist dennoch ein sehr schöner Roman von Matt Haig und bekommt von mir eine Leseempfehlung.