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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Unterhaltsame und informative Tätersuche

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
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Colonia AD 87 – es geht Merkwürdiges um. Wo einst ein friedlicher Handel und Mit- und Nebeneinander von verschiedensten Stämmen gegeben war, kommt es nun immer öfter zu Überfällen bis hin zum Mord. Im ...

Colonia AD 87 – es geht Merkwürdiges um. Wo einst ein friedlicher Handel und Mit- und Nebeneinander von verschiedensten Stämmen gegeben war, kommt es nun immer öfter zu Überfällen bis hin zum Mord. Im Verdacht stehen dabei die Germanenstämme. Doch nicht alle sind davon überzeugt, so auch Anwalt Quintus Tibur und die Römerin Lucretia. Beide werden in den Strudel der Ereignisse hineingezogen und versuchen nun, jeder auf seine Art, Informationen über das Wer und Warum zu bekommen.

Sowohl die Krimihandlung als auch die Hauptfiguren und Colonia als Handlungsort haben mir gut gefallen. Den Autoren gelingt ein solider Krimi eingebettet in eine Epoche die reich an Möglichkeiten ist. Nur leider tritt der eigentliche Krimi an manchen Stellen zugunsten der historischen Betrachtungen in den Hintergrund. Hier hätte man vieles nicht so ausführlich beschreiben müssen, um die Umstände und Lebensweisen der gehobenen und der niederen Klassen zu beleuchten. Das lenkte immer wieder stark von den doch interessant angesetzten Ermittlungen ab. Denn bei so viel Geschichtsstunde kommen die Protagonisten, ob Gut oder Böse, leider zu kurz. Die Hauptfiguren sind aber, aller Kritik zum Trotz, interessant und vielfältig charakterisiert. Das Ergebnis der Ermittlungen von Quintus Tibur und Lucretia ist überraschend, und für den Handlungsverlauf logisch und nachvollziehbar.

Fazit: Alles in allem ist „Schatten über Colonia“ ein gut zu lesender Histo-Krimi, der zwar etwas zu viel Histo und ein bisschen zu wenig Krimi in sich vereint, der aber gute Unterhaltung bietet und Potential für weitere Einsätze von Quintus und Lucretia bereithält. Meine Empfehlung bekommt das Buch und meine Bewertung sind aufgerundete 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Erstklassiger Krimi

Und dann gab's keines mehr
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Wie schon so oft bei Agatha Christie ist das bekannte Muster wieder vorhanden. Die Handlung spielt auf einer Insel, also ein abgesonderter Ort, es gibt eine überschaubare Anzahl Figuren und es geschehen ...

Wie schon so oft bei Agatha Christie ist das bekannte Muster wieder vorhanden. Die Handlung spielt auf einer Insel, also ein abgesonderter Ort, es gibt eine überschaubare Anzahl Figuren und es geschehen Morde. Als Leser ist man also wieder von Beginn an quasi aufgefordert den Täter und dessen Motiv selbst zu finden – typisch Agatha Christie halt.

Frei nach dem Kinderreim Zehn kleine Negerlein beginnt nun ein „fröhliches“ Morden, bei dem die Autorin den Leser über alles notwendige informiert um den Bösewicht ermitteln zu können. Und je mehr Teilnehmer dieser Gesellschaft dahin gemeuchelt werden, desto spannender wird dieser Krimi. Denn wer ist denn nun der Täter – wer wird übrigbleiben, und warum tut er was er tut?

Fazit: Wieder einmal ist der Queen of Crime ein erstklassiger, wunderbar konstruierten Krimi gelungen. Das Rätselraten um den Täter und sein Motiv waren absolut unterhaltend und ich kann ihn jedem Krimifan wärmstens empfehlen. Von mir gibt es für dieses Meisterwerk volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Guter Serienstart

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)
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Thomas Herzberg hat für seine neue Krimireihe ein interessantes Ermittlerteam erdacht. Ina und Jörn sind sich anfänglich alles andere als Grün, aber sie müssen sich in „Nasses Grab“ zusammenraufen, wollen ...

Thomas Herzberg hat für seine neue Krimireihe ein interessantes Ermittlerteam erdacht. Ina und Jörn sind sich anfänglich alles andere als Grün, aber sie müssen sich in „Nasses Grab“ zusammenraufen, wollen sie den Mordfall lösen. Was wie ein leicht zu klärender Fall anmutet entpuppt sich nach und nach komplexer als erwartet. Hinzu kommen die reichlichen privaten Probleme, die der Autor aus meiner Sicht zu intensiv erzählt. Das nimmt dem Krimi den Schwung und letztlich auch die Spannung. Dabei ist der Roman gut zu lesen und die Charakterisierung der auftretenden Personen hat mich schon überzeugt. Dass ein Krimi nicht nur knallhart erzählt werden muss, beweist der Autor durch die zahlreich eingebauten schlagfertig-humorvollen Dialoge, was mir gut gefallen hat.

Fazit: Der 1. Fall für Drews und Appel ist ein guter Serienstart, der aber hinsichtlich Krimispannung noch viel Luft nach oben hat. Die beiden Hauptprotagonisten bieten auf jeden Fall genügend Potential für künftige Fälle. Wer also einen beschaulichen Krimi mit Lokalkolorit einem rasanten vorzieht, dem sei dieser Roman empfohlen. Mich hat dieser erste Teil noch nicht ganz überzeugen können, deshalb gibt es von mir 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Nicht nur optisch sehr ansprechend...

Jane Austen, Die großen Romane
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...auch inhaltlich ist dieser Schuber eine tolle Zusammenführung der wohl bekanntesten Werke der Autorin.

Denn wer kennt sie nicht die Romane: Stolz und Vorurteil, Emma, Verstand und Gefühl, Überredung, ...

...auch inhaltlich ist dieser Schuber eine tolle Zusammenführung der wohl bekanntesten Werke der Autorin.

Denn wer kennt sie nicht die Romane: Stolz und Vorurteil, Emma, Verstand und Gefühl, Überredung, Mansfield Park und Die Abtei von Northanger, teils auch mit bekannten Schauspielern verfilmt und somit einem breiten Publikum bekannt gemacht. Jedes der Romane hat seinen eigenen Charme und seine Sicht auf gesellschaftliche Normen. Mit Feingefühl, einem lebendigen Sprach- und Erzählstil spiegeln sich in den scheinbar "banalen" Liebesgeschichten die gesellschaftlichen Verhältnisse der famaligen Zeit wider und werden so auch zu einer Art historischem Zeitdokument.

Ich kann diesen toll gestalteten Schuber absolut empfehlen und vergebe hier gern volle 5 Lesesterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Tolle Reihe

Die Leo-Wechsler-Reihe
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Leo Berlin: Leo Wechsler, Witwer und alleinerziehender Vater zweier Kinder ist Kriminalbeamter bei der Mordkommission in Berlin des Jahres 1922. Gemeinsam mit seinen Kollegen muss er den Mord an einem ...

Leo Berlin: Leo Wechsler, Witwer und alleinerziehender Vater zweier Kinder ist Kriminalbeamter bei der Mordkommission in Berlin des Jahres 1922. Gemeinsam mit seinen Kollegen muss er den Mord an einem Wunderheiler aufklären. Alles andere als einfach, spürt man doch überall noch die negativen Auswirkungen des letzten Krieges. Jedermann versucht so gut es geht seinen Lebensunterhalt zu sichern. Mit viel Zeit- und Lokalkolorit hat Susanne Goga ihre Krimihandlung in die damaligen politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten eingebaut. Die Figurenzeichnung fand ich sehr gelungen, nicht zuletzt deshalb, weil ihre Hauptfigur ein Herz für „den kleinen Mann“ hat, und ab und an auch mal etwas durchgehen lässt. Auch wenn durch die Darstellung der Umstände im Berlin der 1920er Jahre sehr vordergründig erzählt wird und der eigentliche Krimi dadurch etwas zu kurz kommt, fand ich diesen historischen Krimialroman atmosphärisch und fesselnd. Mich hat der Roman gut unterhalten und ich empfehle ihn gern weiter. Von mir gibt es dafür 4 von 5 Sterne.

Tod in Blau: Im seinem zweiten Fall bekommt es Leo Wechsler mit einem Mordfall zu tun, der sich im Künstlermilieu Berlins des Jahres 1922 ereignet hat. Die Autorin macht hier den Unterschied in den Lebensbedingungen zwischen Arm und Reich zum Thema und baut darum herum ihren Kriminalfall auf. Sehr intensiv zeigt sie den Kontrast in den Jahren der Weimarer Republik auf, und es entfaltet sich ein atmosphärisch dichter HistoKrimi. Wer den 1. Fall kennt, wird hier schnell auf bekannte Figuren treffen, aber auch einige Örtlichkeiten wiedererkennen. Der Schreib- und Erzählstil ist wie schon im Vorgänger sehr angenehm und dadurch sehr unterhaltsam zu lesen. Da sich die Krimihandlung Stück für Stück entwickelt, bleibt bis zum Schluss die Spannung wer nun der Täter war, erhalten. Dieser neue Fall für Leo Wechsler hat mir einen ticken besser gefallen als sein Vorgänger. Leser die das Flair der 1920er Jahre in Berlin erlesen wollen, denen sei dieser HistoKimi sehr empfohlen. Ich vergebe volle 5 Sterne.

Die Tote von Charlottenburg: Im Berlin von 1923 soll Leo Wechsler einen Todesfall klären, der anfänglich gar keine Anzeichen eines Mordes aufweist. Doch je weiter Leo und seine Kollegen graben, je mehr müssen sie von ihrem Anfangsverdacht abrücken.
Wer die 2 Vorgänger-Bände bereits kennt, dem dürfte es wie mir gegangen sein, es ist wie ein Treffen mit guten alten Bekannten. Man kennt Leo Wechslers Familie, die Kollegen die Lebensumstände - und ich bin schon zu Beginn gespannt, wie und was sich jetzt wieder alles zum Guten bzw. Schlechten entwickelt hat.
In diesem Band beschreibt die Autorin neben der fesselnden Krimihandlung die Auswirkungen der Inflation, die auch vor den Reichen keinen Halt macht. Aber auch die Veränderungen des politischen Klimas bringt Susanne Goga in diesem Krimi unter. Ich muss sagen, sie findet hier die richtige Balance zwischen Historie und Fiktion. Das Buch hat mir wieder wunderbare Lesestunden beschert und ich vergebe für diesen sehr gelungenen HistoKrimi volle 5 Sterne.