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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2021

Opulentes Sittengemälde

Die letzte Tochter von Versailles
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„Die letzte Tochter von Versailles“, der neue Roman von Eva Stachniak, ist eine üppige und fesselnde Geschichte, die am französischen Hof von König Ludwig XV. spielt und über Liebe, Affären, Skandale und ...

„Die letzte Tochter von Versailles“, der neue Roman von Eva Stachniak, ist eine üppige und fesselnde Geschichte, die am französischen Hof von König Ludwig XV. spielt und über Liebe, Affären, Skandale und Intrigen erzählt.
Unter falschen Versprechungen kommt Veronique nach Hirsch Park, einem Herrenhaus auf dem Gelände des Schlosses von Versailles, um hier angeblich für eine Anstellung im Haushalt des Grafen Kenntnisse zu erlangen. Doch Veronique ahnt schnell, mit wem sie es wirklich zu tun hat, doch es ist zu spät und so nimmt ihr Schicksal seinen Lauf.

Eva Stachniak gelingt hier ein Sittengemälde, das detailreich und in rasantem Tempo ein Frankreich im Umbruch zeigt. Und in diesem Frankreich während und nach der Revolution versucht Marie-Louise, Tochter Veroniques, Antworten auf die Frage nach ihrer Herkunft zu finden.

Die Geschichten der beiden Hauptfiguren sind spannend erzählt und durch die historisch belegten Fakten bekommt die Handlung seinen authentischen und lebensechten Rahmen. Denn neben dem ausschweifenden und opulenten Leben bei Hofe beschreibt die Autorin auch sehr anschaulich die Lebensumstände des einfachen Volkes.

Mich hat dieser Roman wirklich gut unterhalten. Auch der Schreib- und Erzählstil waren flüssig und angenehm zu lesen. Und somit spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.09.2021

Guter Einsteigerband

Die Tote mit der roten Strähne
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„Die Tote mit der roten Strähne“ ist der 1. Band der Detektiv Betty-Reihe von Kathleen Kent.
Betty Rhyzyk, Polizistin aus einer Familie mit einer langen Ahnenreihe von Gesetzeshütern, siedelt gemeinsam ...

„Die Tote mit der roten Strähne“ ist der 1. Band der Detektiv Betty-Reihe von Kathleen Kent.
Betty Rhyzyk, Polizistin aus einer Familie mit einer langen Ahnenreihe von Gesetzeshütern, siedelt gemeinsam mit ihrer Lebenspartnerin nach Dallas um. Als hier ihr letzter Fall in einem Fiasko endet, ist sie fest entschlossen nicht nur ihren guten Ruf wieder herzustellen sondern sich auch ihren Kollegen gegenüber zu beweisen.

Die Ausgangssituation der lesbischen Polizistin in einem immer noch männlich dominierten Beruf fand ich sehr gelungen. Betty muss sich einerseits mit den sozialen, kulturellen und politischen Gegebenheiten eines neuen Bundesstaates auseinandersetzen und andererseits mit den Menschen umgehen lernen, die ihrer sexuellen Orientierung nicht gerade aufgeschlossen gegenüberstehen. Und als wäre das noch nicht genug, bekommt sie es auch noch mit Dealern, Rassisten, Stalkern und einer Vielzahl anderer unliebsamer Mitmenschen zu tun. Die Story fand ich gut ausgearbeitet und die Polizeiarbeit meines Erachtens authentisch und mit viel Tempo und Action erzählt. Dabei ist der Schreibstil modern und flüssig zu lesen.

Fazit: Mir hat der Einsteigerband gut gefallen. Er hat auf jeden Fall noch viel Potenzial für kommende Bände. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und vergebe deshalb 3 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.09.2021

Erster Fall für Maigret

Maigret und Pietr der Lette
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Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen ein internationaler Hochstapler und ein amerikanischer Investor, die sich in einem der besten Hotels von Paris treffen. Von Interpol um Amtshilfe gebeten, greift ...

Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen ein internationaler Hochstapler und ein amerikanischer Investor, die sich in einem der besten Hotels von Paris treffen. Von Interpol um Amtshilfe gebeten, greift Maigret ins Geschehen ein.
Durch die unerschrockene und solide Gegenwart Maigrets, der den Fall sehr unaufgeregt aber überzeugend bearbeitet und löst, ist der Kriminalroman eher einer von der „leisen“ Sorte. Das hat allerdings auch den Nachteil, dass es hier und da an der nötigen Spannung für einen Kriminalroman fehlt. Das hört sich zwar nach Langeweile an, das ist aber nicht. Maigrets erster Fall hat durchaus etwas Zwingendes, und zwar das Katz- und Maus-Spiel zwischen Polizei und den Ganoven. Simenon schafft es einen neuen Ermittler zu etablieren, der geradlinig und ohne viel Aufsehen seinen Job erledigt, stringent und erfolgreich, auf seine ganz eigene überzeugende Art und Weise eben.

Fazit: Für mich ist „Maigret und Pietr der Lette“ ein guter Einstieg in die Maigret-Reihe. Ich bin gespannt wie sich Maigret und sein Team in den nächsten Büchern entwickeln wird, Potenzial ist ja reichlich vorhanden. Von mir gibt es hierfür eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.09.2021

Erstklassiger Krimi

Und dann gabs keines mehr
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Wie schon so oft bei Agatha Christie ist das bekannte Muster wieder vorhanden. Die Handlung spielt auf einer Insel, also ein abgesonderter Ort, es gibt eine überschaubare Anzahl Figuren und es geschehen ...

Wie schon so oft bei Agatha Christie ist das bekannte Muster wieder vorhanden. Die Handlung spielt auf einer Insel, also ein abgesonderter Ort, es gibt eine überschaubare Anzahl Figuren und es geschehen Morde. Als Leser ist man also wieder von Beginn an quasi aufgefordert den Täter und dessen Motiv selbst zu finden – typisch Agatha Christie halt.
Frei nach dem Kinderreim Zehn kleine Negerlein beginnt nun ein „fröhliches“ Morden, bei dem die Autorin den Leser über alles notwendige informiert um den Bösewicht ermitteln zu können. Und je mehr Teilnehmer dieser Gesellschaft dahin gemeuchelt werden, desto spannender wird dieser Krimi. Denn wer ist denn nun der Täter – wer wird übrigbleiben, und warum tut er was er tut?

Fazit: Wieder einmal ist der Queen of Crime ein erstklassiger, wunderbar konstruierten Krimi gelungen. Das Rätselraten um den Täter und sein Motiv waren absolut unterhaltend und ich kann ihn jedem Krimifan wärmstens empfehlen. Von mir gibt es für dieses Meisterwert volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.09.2021

Düster, verstörend, packend

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Das Buch ist ein atmosphärisch dichter, spannender Roman, von dem ich von Beginn an gefesselt war. Die Stimmung ist düster und die kleine Gruppe von Charakteren, sieben an der Zahl, sind Zeitgenossen mit ...

Das Buch ist ein atmosphärisch dichter, spannender Roman, von dem ich von Beginn an gefesselt war. Die Stimmung ist düster und die kleine Gruppe von Charakteren, sieben an der Zahl, sind Zeitgenossen mit Fehlern und Makeln, die dem Plot seine Glaubwürdigkeit geben:
Daniel: wird tot auf seinem Hausboot gefunden
Laura: die Daniel als letzte gesehen hat und ihre eigenen Probleme mit sich herumträgt
Miriam: Daniels Nachbarin, die die Leiche findet und mit einer verstörenden Vergangenheit klarkommen muss
Carla: Daniels Tante, die an einer Familientragödie schwer zu tragen hat
Theo: Carlas Ehemann und Schriftsteller
Angela: Daniels Tante und Schwester von Carla
Irene: Angelas Nachbarin, eine alte Dame.
Jeder von ihnen hat Geheimnisse, die möglichst unausgesprochen bleiben sollen. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr Wahrheiten kommen ans Licht. Die Geschichte wird dabei abwechselnd aus ihren Sichtweisen erzählt. Paula Hawkins versteht es aber den Leser dabei nicht zu überfordern und diese verschiedenen Blickwinkel zu einem wunderbaren Ganzen zu verflechten und einen überzeugenden Schluss zu enthüllen.
Mein Fazit: Der Roman beinhaltet eine Geschichte von Eifersucht, Wut, Hass, Trauer und Angst, die die Autorin langsam wie Feuer schwelen lässt und in einem einleuchtenden Finale zu Ende bringt. Es ist ein kluger Plot mit unvollkommenen Charakteren, die dadurch die Handlung wiederum sehr authentisch werden lassen. Für mich erneut ein fesselndes und packendes Buch von Paula Hawkins, das ich absolut weiterempfehlen kann und mit 4 von 5 Sternen bewerte.