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Veröffentlicht am 13.04.2024

Super Histo-Roman-Ebundle

Die Leo-Wechsler-Reihe 2
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Mord in Babelsberg: Wir sind im Berlin des Jahres 1926 angekommen. Leo Wechsler bekommt es mit einem Fall zu tun bei dem er von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Doch er hat keine Zeit damit zu hadern ...

Mord in Babelsberg: Wir sind im Berlin des Jahres 1926 angekommen. Leo Wechsler bekommt es mit einem Fall zu tun bei dem er von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Doch er hat keine Zeit damit zu hadern geschieht doch als bald ein weiterer Mord auf gleiche Weise...
Im vierten Fall müssen Leo Wechsler und sein Team, Robert Walther und Jakob Sonnenschein, in der schillernden Welt des Films ermitteln. Die Weltwirtschaftskrise ist überwunden, die Menschen haben wieder Geld, auch für die Kultur, gönnen sich wieder was. Es gibt Neues zu entdecken auf diesem Gebiet, wandelt sich doch das Kino gerade vom Stumm- zum Tonfilm. Ein interessantes Thema, welches Susanne Goga hier als „Kulisse“ für ihren neuen Wechsler-Roman genommen hat. Die Ermittlungen werden, wie nicht anderes gewohnt, sehr stringent geführt. Die Autorin vergisst aber auch hier nicht, die einschneidenden Veränderungen in der politischen Landschaft mit einfließen zu lassen. Die Weiterentwicklung bei den familiären Verhältnissen Wechslers und seinen Kollegen wurden ebenfalls weiter vorangetrieben. Das der Fall gelöst wird steht außer Frage. Doch das Wie, Weshalb, Warum müsst ihr schon selber lesen. Ich kann den HistoKrimi nur wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sterne.

Es geschah in Schöneberg: Berlin, 1927 – Leo Wechsler, frischgebackener Oberkommissar, wird mit einem Fall betraut, bei dem es neben Mode auch um die Abschaffung des Paragraphen 175 geht. Leo und sein Team finden sich bei ihren Ermittlungen nämlich plötzlich in der Homosexuellenszene Berlins wieder.
Auch in Leo Wechsler 5. Fall schafft die Autorin mit Leichtigkeit den Spagat zwischen Historie und Fiktion. Sehr elegant bekommt sie die Wechsel zwischen den damaligen Begebenheiten und dem erdachten Kriminalfall hin. Sehr geschickt leitet Susanne Goga auch auf den erstarkenden Nationalsozialismus hin. Das geschieht nicht nur durch Beschreibungen von Schlägereien die plötzlich durch größere Gruppen auf der Straße angezettelt werden, nein auch Leos Sohn ist durch einen Freund mit dieser Szene verbunden. Obwohl es bereits der 5. Fall ist, kann ich noch keine Abnutzungserscheinungen erkennen. Die Autorin schreibt so mitreißend und fesselnd, dass ich gern noch weiter Fälle mit Leo Wechsler und seinem Team lesen möchte. Diesen HistoKrimis kann ich absolut empfehlen und vergeben 5 von 5 Sterne.

Nachts am Askanischen Platz: Wie schon in den fünf vorangegangenen Bänden, hat Susanne Goga sich auch hier wieder einer anderen Facette des weltoffenen Berlins angenommen. Zum einen geht es um die faszinierend/abstoßende Welt des Sensationstheaters und zum anderen um die Situation russischer Emigranten. In einem Schuppen wurde ein toter Russe gefunden und Leo Wechsler und sein Team müssen nun die Umstände klären und den Täter überführen.
Wir schreiben das Jahr 1928 und die politische Situation spitzt sich langsam aber sicher zu. In diesen unruhigen Zeiten muss Leo Wechsel viel Fingerspitzengefühl an den Tag legen, um seine Familie und seine Arbeit nicht zu gefährden. Aber Leo wäre nicht Leo, wenn er sich trotz aller Widrigkeiten nicht zu behaupten verstünde.
Neben den Ermittlungen zum Fall nimmt sich die Autorin der sterbenden Weimarer Republik und damit dem aufkommenden Nationalsozialismus an und verwebt es geschickt mit Leos Fall. Der Serienfan bekommt ebenfalls Neues über die Familien Wechsler, Walther und Sonnenschein erzählt. Alles zusammen genommen ergibt es erneut einen sehr fesselnden aber auch historisch toll gemachten Krimi mit sympathischen Ermittlern und einem überzeugenden Plot. Ich kann nur sagen – lesen. Ich wurde wieder super unterhalten und deshalb gibt es von mir auch wieder volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Fesselndes Porträt

Die Formel der Hoffnung
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Erzählt wird hier die Geschichte von Dorothy Horstmann, einer Frau, die sich allen Erwartungen widersetzte und im Amerika der 1940er und 50er Jahre eine erfolgreiche Ärztin wurde - zu einer Zeit, als es ...

Erzählt wird hier die Geschichte von Dorothy Horstmann, einer Frau, die sich allen Erwartungen widersetzte und im Amerika der 1940er und 50er Jahre eine erfolgreiche Ärztin wurde - zu einer Zeit, als es nicht selbstverständlich war, dass eine Frau ihren Weg ging.

Mit welchen Widrigkeiten und Anfeindungen seitens der Männer sich Dorothy neben ihrer beruflichen Laufbahn und der wissenschaftlichen Arbeit für ein Mittel gegen Kinderlähmung ausgesetzt sieht, beschreibt dieser Roman sehr eindrücklich. Auch ihr Privatleben wird immer wieder erwähnt, bleibt aber eher eine Randnotiz. Es liegt hier eindeutig der Fokus auf der zielstrebigen und bahnbrechenden Arbeit einen Impfstoff gegen Polio zu finden. Auch wenn einige Passagen eine Wiederholung erfahren, wenn z. B. Dorothy immer wieder ihre Erkenntnisse darlegen und für ihre Überzeugungen kämpfen muss, ist dieses Buch aber eine beeindruckende Hommage an eine Wissenschaftlerin, die es verdient hat hier interessierten Lesern näher gebracht zu werden.

Es ist eine absolut erstaunliche Lebensgeschichte, die sehr anschaulich und mitreißend erzählt ist und vor allem eine sehr lehrreiche Lektüre ist. Meine Empfehlung bekommt dieser Roman und ich bewerte ihn mit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Leichte, unterhaltsame Krimi-Kost

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Bräutigam
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Und wieder stecken Judith, Suzie und Becks so ganz ohne ihr Zutun mitten in einem neuen Fall. Eigentlich sollte es eine schöne Feier zur bevorstehenden Hochzeit von Sir Peter Bailey mit Jenny Page werden, ...

Und wieder stecken Judith, Suzie und Becks so ganz ohne ihr Zutun mitten in einem neuen Fall. Eigentlich sollte es eine schöne Feier zur bevorstehenden Hochzeit von Sir Peter Bailey mit Jenny Page werden, bis es zu einem folgenschweren Ereignis kommt, bei dem plötzlich Judith und ihre Mitstreiterinnen mal wieder beweisen können, wie viel kriminalistisches Gespür in ihnen steckt. Ganz im Sinne von Agatha Christies Poirot oder Miss Marple begleitet man nun die Drei, die mit Ausdauer, Raffinesse und Ehrgeiz und trotz vieler Verdächtiger, den Täter zu überführen gedenken. Dass sie dabei der Polizei immer wieder in die Quere kommen und so manchem auf die „Füße treten“, schreckt sie jedoch nicht von ihrem Vorhaben ab. So kommt es neben ihren „diskreten“ Ermittlungen auch zu komischen Szenen, die aber eben auch in so einem CozyCrime nicht fehlen dürfen.

Will man als Leser mitraten, sollte man aufmerksam lesen. Die Vielzahl an Verdächtigen, die auch wirklich alle ein nachvollziehbares Motiv hätten, und die verzwickte Erzählstruktur machen dieses Unterfangen gar nicht so leicht. Doch langsam aber sicher kann man, genau wie das pfiffige Trio, dem Täter auf die Spur kommen.

Fazit: Wer also einem CosyCrime mit typisch englischem Humor, einer durchaus vertrackten Krimihandlung und einem ungewöhnlichen Ermittlertrio nicht abgeneigt ist, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Weiterer gelungener Thriller der Mörderfinder-Reihe

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Im vierten Serienband wird es für Fallanalytiker Max Bischoff sehr persönlich. Nicht nur, dass ein langjähriger Freund verstorben ist, er begegnet auch einer Frau, die ihn in seine Vergangenheit zurückwirft. ...

Im vierten Serienband wird es für Fallanalytiker Max Bischoff sehr persönlich. Nicht nur, dass ein langjähriger Freund verstorben ist, er begegnet auch einer Frau, die ihn in seine Vergangenheit zurückwirft. Und plötzlich geschehen Dinge, die fast nicht zu erklären sind und von Max alles abverlangen, um der Situation Herr zu werden.

Arno Strobel ist es auch in diesem Buch gelungen eine durchdachte Handlung mit unvorhersehbaren Wendungen zu Papier zu bringen, deren Spannungsbogen auf einem guten Level verläuft. Die Figur Max, der hier an seine Grenzen zu kommen scheint, ist lebensecht und in seinen Handlungen nachvollziehbar charakterisiert, genau so wie z. B. Kriminalrätin Keskin oder Psychologe und Schriftexperte Marvin Wagner.

Schreib- und Erzählstil waren wie immer angenehm und bildhaft, was zur Folge hatte, dass ich mehr „am Stück“ gelesen hatte als angedacht.

Fazit: „Stimme der Angst“ ist ein weiterer gelungener Thriller der Mörderfinder-Reihe, der
nicht nur spannend und mitreißend ist, sondern auch die zwiespältigen Gefühle des Max Bischoff überzeugend beschreibt. Meine Leseempfehlung bekommt auch dieser 4. Band und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Sehr gelungener Thriller

Gestehe
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Nach „Kaltherz“ und „Ausweglos“ hat mich auch dieser dritte Standalone-Thriller wieder absolut überzeugen können.

Wie kann ein noch unveröffentlichter Kriminalroman als Vorlage für einen Mord dienen? ...

Nach „Kaltherz“ und „Ausweglos“ hat mich auch dieser dritte Standalone-Thriller wieder absolut überzeugen können.

Wie kann ein noch unveröffentlichter Kriminalroman als Vorlage für einen Mord dienen? Das fragt sich Ermittler Jacket unversehens beim Anblick des Toten und kommt als bald in Erklärungsnot. Einerseits ein gefeierter Held, andererseits ein Polizist, der von seinen Kollegen nicht mehr wirklich wahrgenommen wird, muss Jacket nun alles daran setzen den wahren Täter zu finden und sein Image dadurch wieder aufzupolieren. Zur Seite gestellt wird ihm Mo, Jahrgangsbester der Polizeischule, der seine Pflichten ernst nimmt und akkurat arbeitet, der absolute Gegenpol zu ihm selbst. Hier scheinen die Probleme vorprogrammiert zu sein. Doch spätestens mit Auftauchen einer zweiten Leiche wird ihnen klar, dass sie zusammenarbeiten und sich vertrauen müssen, wollen sie die Fälle lösen.

Henri Faber hat hier wieder einen fesselnden und mitreißenden Thriller geschrieben. Die Handlung, gewinnt durch die Perspektivwechsel zwischen den beiden Ermittlern und einem mysteriösen Dritten an Tempo und Spannung und wie schon in den o.g. Thrillern war auch „Gestehe“ wieder leicht und flüssig zu lesen. Was mir auch gut gefallen hat war, dass die beiden so unterschiedlich charakterisierten Hauptfiguren sich langsam aber stetig annähern, also eine Entwicklung durchmachen, die sowohl ihnen selbst als auch dem Fall gut tut. Einmal in die Story abgetaucht, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Aufklärung der Fälle war für mich rund und nachvollziehbar und vor allem überraschend.

Fazit: „Gestehe“ ist für mich erneut ein sehr gelungener Thriller, den ich folglich hiermit gern weiterempfehle und mit vollen 5 Sternen bewerte.