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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2023

Psychostudie, der der Biss fehlt

In blaukalter Tiefe
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Zwei Pärchen plus Skipper unternehmen einen gemeinsamen Segeltörn in die schwedischen Schären. Das Brisante: Andreas ist Chef von Daniel, und Tanja, die Freundin von Daniel fühlt sich Caroline und natürlich ...

Zwei Pärchen plus Skipper unternehmen einen gemeinsamen Segeltörn in die schwedischen Schären. Das Brisante: Andreas ist Chef von Daniel, und Tanja, die Freundin von Daniel fühlt sich Caroline und natürlich auch Andreas weit unterlegen, ist sie doch „nur“ medizinische Bademeisterin. Aber um Daniels Karrierechance nicht im Weg zu stehen willigt sie ein, diese Reise mitzumachen. Natürlich kommt es wie es kommen muss, denn die Konflikte lassen auf dem begrenzten Raum nicht lange auf sich warten.

Eigentlich eine interessante Ausgangsposition mit viel Potential, nur leider hat die Autorin es nicht geschafft eine fesselnde Geschichte daraus zu machen. Die Beschreibungen der Natur oder beim Segeln kann man sich gut vorstellen, aber die Umsetzungen der zahlreichen Probleme aller Beteiligten gipfelte letztlich in einer Aneinanderreihung von Geschehnissen, die, hätte man sich mal vernünftig ausgesprochen, so nicht hätten passieren müssen. Für mich wirkte die ganze Geschichte nicht überzeugend, sprich schon arg konstruiert. Dazu kam noch, dass ich die Protagonisten eher unausstehlich fand. Anhand des Klappentextes hatte ich eine Geschichte mit mehr Spannung und Action erwartet. Bekommen habe ich einen Roman, der Partnerschafts-Karriere-Konflikte thematisiert aber keine Lösung am Ende bietet.

Fazit: „In blaukalter Tiefe“ ist ein Roman, dem es leider an Tiefe fehlt. Die atmosphärischen Natur- und Segelschilderungen sind bildlich und passend. Die 5 Charaktere blieben jedoch über das gesamte Buch hinweg eher blass und wenig einnehmend. Richtig mitreißen konnte mich das Buch nicht. Einen gewissen Unterhaltungswert möchte ich dem Roman aber nicht absprechen, deshalb bewerte ich ihn mit aufgerundeten 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Gediegener HistoKrimi

Der treue Spion
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In „Der treue Spion“, dem 3. Band der Gryszinki-Reihe, wird der Sohn vollenden, was der Vater mit seinen Untersuchungen einst begann, dem aber die Auflösung nie gelingen sollte. Was war geschehen? Als ...

In „Der treue Spion“, dem 3. Band der Gryszinki-Reihe, wird der Sohn vollenden, was der Vater mit seinen Untersuchungen einst begann, dem aber die Auflösung nie gelingen sollte. Was war geschehen? Als im Jahr 1896 ein französischer Diplomat spurlos aus dem Münchner Nobelhotel „Vier Jahreszeiten“ verschwand wurde Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski mit den Ermittlungen betraut, die eben als ungelöst zu den Akten gelegt werden mussten. Nun, mitten im 1. Weltkrieg erhält Sohn Fritz Informationen zu eben diesem noch offen Fall seines Vaters und beginnt seinerseits mit Ermittlungen.

Die beiden Zeitebenen werden nun parallel erzählt und sorgen so für eine gegenseitige Sogwirkung. Die Hauptprotagonisten wirken dabei durchaus authentisch und auch die verschiedenen europäischen Schauplätze wie: München, St. Petersburg, Paris oder Wien sorgen in diesem historischen Kriminalroman für die entsprechende Atmosphäre. Was man vielleicht bemängeln könnte ist, dass die Ermittlungen und die Lösung zu wenige Anstrengungen erkennen lässt, hält man sich vor Augen zu welcher Zeit gerade Fritz seine Tätigkeiten ausführt. Kann man darüber jedoch hinweg lesen, bekommt man einen unterhaltsamen und durchaus fesselnden HistoKrimi präsentiert. Trotz meiner Kritik empfehle ich das Buch gern weiter und vergebe gute 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Mitreißender und temporeicher Thriller

Rachejagd - Gequält
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"Gequält" ist das erste Buch der Thriller-Reihe "Rachejagd" und der Leser sollte sich vor dem Kauf vor Augen halten, dass das Ende hier leider hinsichtlich des „Regisseurs“ für all die tödlichen Aktionen ...

"Gequält" ist das erste Buch der Thriller-Reihe "Rachejagd" und der Leser sollte sich vor dem Kauf vor Augen halten, dass das Ende hier leider hinsichtlich des „Regisseurs“ für all die tödlichen Aktionen offen bleibt, so dass man die nächsten Teile für die Aufklärung folglich auch erwerben muss.

Aber nun zu diesem ersten Teil. Der mitreißende, temporeiche Thriller setzt drei Jahre nach den verstörenden Erlebnissen von Anna ein. Damals konnte sie ihrem Entführer entkommen, doch nun kommt es zu neuerlichen Attacken gegen sie, die mit eben diesen damaligen Ereignissen in Verbindung stehen.
Wie es sich für einen guten Thriller gehört gibt es eine fesselnde Story, interessante Figuren sowie Wendungen und falsche Fährten, die die Geschichte clever vorantreiben. Es gibt zahlreiche Handlungsorte und eine Vielzahl gewalttätiger, bluttriefender Aktionen, die sehr bildlich beschrieben sind und vielleicht nicht jedem in diesem Maße gefallen könnten.

Die Agenten beginnen nun mit ihren fieberhaften Ermittlungen, die ihnen so manchen Rückschlag und Verlust bescheren werden, wobei für mich allerdings nicht alle Aktionen nachvollziehbar waren. Hierbei sollte dann wohl eher der Nervenkitzel als die Logik im Vordergrund stehen. Und auch die Spannung wurde trotz der turbulenten Erzählweise nicht durchgängig gehalten, da sich die Autoren in manchen Passagen in Nichtigkeiten und Wiederholungen verzettelten.

Fazit: Dieser erste Teil der Rachejagd-Trilogie ist ein Thriller, der mit Gewaltszenen nicht geizt, und leider dem Leser ein offenes Ende beschert. Da er aber gut und schnell zu lesen ist vergebe ich 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Locked-Room-Thriller

The Dark
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Der Klappentext hatte mich total angesprochen. Denn gibt es einen abgelegeneren Ort als die Antarktis? Es ist der perfekte Ort, an dem der Mörder nur darauf wartet, wieder einmal zuschlagen zu können. ...

Der Klappentext hatte mich total angesprochen. Denn gibt es einen abgelegeneren Ort als die Antarktis? Es ist der perfekte Ort, an dem der Mörder nur darauf wartet, wieder einmal zuschlagen zu können. Klingt das nicht wie der perfekte Thriller? Nun, fast. Schon die Idee dieses Buches hat mir sehr gut gefallen. Der geschlossene Raum und die begrenzte Anzahl von Menschen geben ja nicht viele Möglichkeiten, wer hier mordet. Kate erkennt das und beginnt Dinge zu hinterfragen...

Leider entwickelt sich die Handlung in diesem Buch nur langsam. Die ersten ca. 200 Seiten sind eigentlich eine Einführung, wir lernen die Charaktere, die Forschungsstation und die Realitäten des Lebens in der Antarktis kennen. Erst ab der guten Mitte kommen Tempo und Spannung endlich in Gang, was eventuell manchem einfach zu spät erscheinen wird – so wie mir. Aber das Durchhalten hat sich letztlich doch gelohnt, gab es dann noch thrillerwürdige Abschnitte.
Die Beschreibungen der Landschaft mit ihren lebensbedrohlichen klimatischen Bedingungen, der Stille und der klaustrophobischen Wirkung auf den Menschen geben dem Thriller die nötige Atmosphäre und runden die Krimihandlung wunderbar ab.

Fazit: Sehe ich mal von dem gemächlichen Beginn ab, ist es ein Buch, das mich schlussendlich doch noch packen konnte. Dank des ungewöhnlichen Schauplatzes und des mitreißenden Finales hatte ich dann doch noch mein Leseerlebnis. Alle die nicht von der ersten Seite an Action brauchen, denen kann ich diesen Thriller empfehlen. Von mir gibt es gute 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Solider Krimi

Kalt und still. Der erste Fall für Hanna Ahlander
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Nach der Sandhamn-Reihe um das Ermittlerduo Andreasson/Linde, die ja eher eine gemächliche Krimireihe ist, war ich jetzt schon gespannt, ob die Autorin mal einen anderen Erzählstil einschlägt.

Die Geschichte ...

Nach der Sandhamn-Reihe um das Ermittlerduo Andreasson/Linde, die ja eher eine gemächliche Krimireihe ist, war ich jetzt schon gespannt, ob die Autorin mal einen anderen Erzählstil einschlägt.

Die Geschichte ist überraschend düster, mit einer ziemlich arglistigen Krimihandlung. Die Charaktere sind gut gezeichnet, wobei Hanna Ahlander, die weibliche Hauptfigur, da sie aus der Großstadt nach Åre gekommen ist und als „Exotin“ betrachtet wird, der fesselndere Part ist. Doch leider ist der Krimi alles in allem sehr überschaubar. Es gibt keine unnötigen Wendungen, die richtige Anzahl von Verdächtigen und eine logisch fortschreitende Handlung sind gegeben. Leider konnte ich den Mörder zu früh erraten, so dass die Spannung folglich für mich nicht bis zum Schluss gegeben war - schade.

Kurzum: „Kalt und Still“ bietet im Vergleich zur oben genannten Serie leider nichts wirklich Neues oder gar Aufregendes. Als Unterhaltung funktioniert das Buch jedoch ganz gut, und es lebt vor allem von dem interessanten neuen Schauplatz und weniger von der bahnbrechenden Krimihandlung oder den Figuren. Für Fans skandinavischer Krimis ist dieser erste Fall für Hanna Ahlander durchaus empfehlens- und lesenswert. Mich konnte er leider nicht in ganzem Umfang überzeugen, so dass ich ihn mit guten 3 von 5 Sternen bewerte.