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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2023

Gediegener HistoKrimi

Der treue Spion
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In „Der treue Spion“, dem 3. Band der Gryszinki-Reihe, wird der Sohn vollenden, was der Vater mit seinen Untersuchungen einst begann, dem aber die Auflösung nie gelingen sollte. Was war geschehen? Als ...

In „Der treue Spion“, dem 3. Band der Gryszinki-Reihe, wird der Sohn vollenden, was der Vater mit seinen Untersuchungen einst begann, dem aber die Auflösung nie gelingen sollte. Was war geschehen? Als im Jahr 1896 ein französischer Diplomat spurlos aus dem Münchner Nobelhotel „Vier Jahreszeiten“ verschwand wurde Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski mit den Ermittlungen betraut, die eben als ungelöst zu den Akten gelegt werden mussten. Nun, mitten im 1. Weltkrieg erhält Sohn Fritz Informationen zu eben diesem noch offen Fall seines Vaters und beginnt seinerseits mit Ermittlungen.

Die beiden Zeitebenen werden nun parallel erzählt und sorgen so für eine gegenseitige Sogwirkung. Die Hauptprotagonisten wirken dabei durchaus authentisch und auch die verschiedenen europäischen Schauplätze wie: München, St. Petersburg, Paris oder Wien sorgen in diesem historischen Kriminalroman für die entsprechende Atmosphäre. Was man vielleicht bemängeln könnte ist, dass die Ermittlungen und die Lösung zu wenige Anstrengungen erkennen lässt, hält man sich vor Augen zu welcher Zeit gerade Fritz seine Tätigkeiten ausführt. Kann man darüber jedoch hinweg lesen, bekommt man einen unterhaltsamen und durchaus fesselnden HistoKrimi präsentiert. Trotz meiner Kritik empfehle ich das Buch gern weiter und vergebe gute 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Psychothriller, der nachwirkt

Erinnere dich!
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Erinnere Dich! ist nicht nur der Titel des Thrillers von Max Reiter, sondern die stets im Raum stehende Aufforderung an den Hauptprotagonisten Arno. Jetzt, wo ein Abi-Treffen nach 20 Jahren stattfinden ...

Erinnere Dich! ist nicht nur der Titel des Thrillers von Max Reiter, sondern die stets im Raum stehende Aufforderung an den Hauptprotagonisten Arno. Jetzt, wo ein Abi-Treffen nach 20 Jahren stattfinden soll, häufen sich eben diese Anrufe und katapultieren Arno in eine längst vergangene aber nie vergessene Zeit seines Lebens, die er eigentlich als verarbeitet geglaubt hatte. Denn vor 20 Jahren war plötzlich seine Freundin Maja spurlos verschwunden. Nun ist alles wieder präsent, nur die wichtigste Frage ist immer noch offen – hat er, Arno, etwas mit dem Verschwinden zu tun?

Der Leser begleitet nun Arno zum Klassentreffen und wird immer weiter in die Geschichte hineingezogen. Wie Arno selbst, weiß man beim Lesen bald nicht mehr, wie man mit dem gelesenen umgehen soll. Ist alles nur Einbildung, weil jemand die richtigen Knöpfe bei Arno drückt oder hat er doch etwas mit dem Geschehen von damals zu tun. An diesem Strang arbeitet sich der Autor in seinem Thriller ab. Kann man so manipulieren, dass man an etwas glaubt, das man eventuell gar nicht getan hat? Dieser Ausgangspunkt ist eigentlich sehr interessant und bietet genug Stoff zum Nachdenken. Leider war mir die Erzählweise manchmal etwas zu weit schweifend und dadurch zu langatmig, was dem Spannungsbogen nicht immer gut getan hat. In Summe hat mir das Buch, auch mit seiner Auflösung, gut gefallen.

Wer Psychothriller mag, der ist hier an der richtigen Adresse. Ich empfehle das Buch hiermit gern weiter und vergebe aufgerundete 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Fesselnd, rasant und unterhaltsam

Seventeen
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Man nennt ihn Seventeen und das aus gutem Grund. Vor ihm gab es 16 seiner Art und weist ihn, die 17, als den bis dato gefürchtetsten und folglich als den momentan Besten aus. Denn nur wer seine Arbeit ...

Man nennt ihn Seventeen und das aus gutem Grund. Vor ihm gab es 16 seiner Art und weist ihn, die 17, als den bis dato gefürchtetsten und folglich als den momentan Besten aus. Denn nur wer seine Arbeit erfolgreich erledigt überlebt. Als Auftragskiller gar keine so leichte Aufgabe, was 17 plötzlich am eigenen Leib erfahren muss.

In den ersten Kapiteln der Handlung stellt sich uns Seventeen vor. Dies geschieht auf eine etwas sarkastische/zynische Art und Weise, und reichlich abgedreht. Man fragt sich, wohin die Geschichte führen soll, zumal sie zu diesem Zeitpunkt noch keine Struktur hat. Doch Durchhalten lohnt sich, denn allmählich formt sich ein Bild und Action, Spannung und unerwartete Wendungen ergeben einen reißerischen Thriller. Durch zahlreiche Rückblenden bekommt der Leser einen Einblick wie 17 zu 17 wurde. Die kurzen Kapitel sind ein gekonnter Mix aus explosiver Action und ruhigeren Szenen und treiben einen auf diese Weise förmlich durch das Buch. Diese aufregende Achterbahnfahrt gepaart mit den vielen Wendungen sorgen nun für ein durchgängig gutes Spannungslevel. Ob und wie sich 17 seiner Haut erwehrt und wie er seine Aufträge abwickelt, das solltet ihr unbedingt lesen.

Fazit: Dieser teils selbstironische Blick auf die Dinge, inklusive des eigenen Überlebens, machen „Seventeen“ zu einer fesselnden und unterhaltsamen Lektüre. Meine Empfehlung bekommt das Buch hiermit und eine Bewertung mit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Ein verwickelter Fall, der fesselt und unterhält

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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In seinem dritten Fall bekommt es Fallanalytiker Max Bischoff mit einem Fall zu tun, der ihm alles abverlangt. Auf Wunsch seiner ihm nicht immer wohlgesonnenen Chefin Eslem Keskin, reist er nach Klotten ...

In seinem dritten Fall bekommt es Fallanalytiker Max Bischoff mit einem Fall zu tun, der ihm alles abverlangt. Auf Wunsch seiner ihm nicht immer wohlgesonnenen Chefin Eslem Keskin, reist er nach Klotten an der Mosel, um hier den mysteriösen Tagebucheinträgen der kürzlich verstorbenen Freundin Keskins auf den Grund zu gehen. Je tiefer Max sich nun in den Fall verbeißt, um so näher kommt ihm auch der Täter.

Arno Strobel schickt den Leser von Beginn an auf eine Mörderfinder-Jagd, bei der man eigentlich gar nicht weiß, wen man sucht. Denn ein seit Jahren Toter ist plötzlich wieder da, oder doch nicht? Und dann ereignet sich auch noch ein Mord. Genau wie Max hangelt sich der mitratende Leser von einem Hinweis zum nächsten, nur um ein ums andere Mal festzustellen, dass es doch wieder nur eine Sackgasse ist.

Clever und fesselnd entwickelt der Autor diesen 3. Fall von Max Bischoff. Die auftretenden Figuren, das dörfliche Mit-/Gegeneinander sowie das schwierige Verhältnis zu seiner Chefin, werden anschaulich und überzeugend in Szene gesetzt. Dank der falschen Fährten und der Art des Erzählens, wird die Spannung bis zum Schluss auf einem soliden Level gehalten.

Fazit: Auch dieser 3. Mörderfinder-Thriller konnte mich wieder gut unterhalten. Denn die Lösung des Falles war so nicht zu erahnen, ist aber letztlich nachvollziehbar und bildet so den einleuchtenden Schluss. Meine Empfehlung bekommt das Buch und gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Kraftvoll, tiefgründig und bewegend

Fünf Winter
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Es ist Dezember 1941 in Honolulu, Hawaii, und der Ex-Militärdetektiv Joe McGrady wird zu einem grausig-makabren Doppelmord gerufen. Die Opfer sind der geliebte Neffe eines amerikanischen Admirals und eine ...

Es ist Dezember 1941 in Honolulu, Hawaii, und der Ex-Militärdetektiv Joe McGrady wird zu einem grausig-makabren Doppelmord gerufen. Die Opfer sind der geliebte Neffe eines amerikanischen Admirals und eine Japanerin, deren Identifizierung nicht möglich scheint. Joe verbeißt sich trotz aller Widerstände in den Fall. Seine Ermittlungen führen ihn schließlich nach Hongkong und weiter bis nach Yokohama, wo er die Identität der ermordeten Frau und das überraschende Motiv für die Morde herausfindet. Doch der Krieg holt ihn hier ein und nur dank des beherzten Eingreifens von Kansei und Sachi Takahashi, die ihn vor Nachstellungen schützen und verstecken, überlebt er. Fünf Winter verbringt er bei ihnen, lernt die Sprache und viel über ihre Kultur und erfährt von den Gräueln des Krieges. Aber sein größtes Anliegen ist und bleibt den Mörder zu entlarven, koste es was es wolle...

James Kestrel hat hier eine fulminante, fesselnde Handlung entworfen, die Thriller, HistoRoman und Liebesgeschichte in einem ist. Joe ist ein aufrichtiger, rücksichtsloser und eigensinniger Typ, der jedoch ein großes Bedürfnis nach Liebe und harmonischem Miteinander in sich trägt. Seine Begegnung mit Sachi und ihre fernöstliche Lebensart helfen ihm sich selbst auch wieder zu erden.

Die Verknüpfung des zu untersuchenden Doppelmordes mit den historischen Geschehnissen rund um Pearl Harbor sowie das breite Spektrum der verschiedensten Figuren sind es, die es mir von Beginn an angetan und mich bis zum ergreifenden Ende einfach nicht mehr losgelassen haben.

Fazit: Was als fesselnder Krimi beginnt, entwickelt sich zu einem vielschichtigen Buch, das Historisches mit Leidenschaft und Dramatik vereint. Der Roman ist kraftvoll, tiefgründig und bewegend und verliert weder an Tempo noch an Spannung. Für mich ein absolutes Highlight, was ich folglich mit vollen 5 Sternen bewerte.