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Veröffentlicht am 29.04.2023

Gelungener Serienstart

Die letzte Party
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Das Neujahrsschwimmen im See bei Cwm Coed, einem Dorf an der Grenze zwischen Wales und England, endet abrupt, als eine Leiche im Nebel schwimmt. Soweit das Szenario, welches sich in „Die letzte Party“ ...

Das Neujahrsschwimmen im See bei Cwm Coed, einem Dorf an der Grenze zwischen Wales und England, endet abrupt, als eine Leiche im Nebel schwimmt. Soweit das Szenario, welches sich in „Die letzte Party“ dem ersten Teil der Ffion-Morgan-Reihe den Detectives Ffion Morgan, Wales, und Leo Brady, England, hier bietet. Ffion, die die Menschen hier kennt und weiß, dass fast jeder ein Geheimnis zu hüten versucht, hat keinen leichten Stand bei ihren Ermittlungen. Durch viele Verflechtungen, Anfeindungen und Verdächtigen, von denen es mehr als genug gibt, werden die Untersuchungen zu den Tatumständen alles andere als leicht für Ffion und auch mit ihrem englischen Kollegen muss sie erst einmal warm werden.

Aber auch der Leser braucht anfänglich einen langen Atem, sind doch viele Akteure im Spiel, die erst einmal auseinander gehalten bzw. zugeordnet werden wollen. Die wechselnden Perspektiven und Rückblenden machen ein aufmerksames Lesen erforderlich, aber es lohnt sich am Buch zu bleiben. Durch klug gesetzte Cliffhanger und unerwartete Wendungen gibt es immer wieder Spannungsmomente, die mich Weiterlesen ließen. Im Verlauf bekommen auch die beiden doch sehr unterschiedlichen Ermittler mehr und mehr Profil. Beide lernen voneinander und erkennen so auch manch eigene Schwäche. Die Atmosphäre des walisischen Dorfes mit seinen eigenwilligen Bewohnern und die Einwürfe walisischer Begriffe, haben mir gefallen und runden diesen gelungenen Krimi ab. Dass der Täter überführt wird, da schreibe ich sicherlich nicht zu viel, nur das Wie und Wer verrate ich natürlich nicht.

Alles in allem hat mir dieser erste Fall für Morgan und Brady gut gefallen und somit empfehle ich ihn auch gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Ungewöhnlicher, amüsanter Mittelalter-Krimi

Isengrim
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Nach „Troubadour“ und „Reliquiae“ findet sich Serienheld Niki Wolff erneut im Mittelalter wieder und sieht sich hier gezwungen weitere Morde des „Isengrim“ zu verhindern und den Fall zu lösen, denn zu ...

Nach „Troubadour“ und „Reliquiae“ findet sich Serienheld Niki Wolff erneut im Mittelalter wieder und sieht sich hier gezwungen weitere Morde des „Isengrim“ zu verhindern und den Fall zu lösen, denn zu allem Übel gilt er plötzlich selber als Verdächtiger.

Dank seiner Kenntnisse der Ermittlungsarbeit solcher Größen wie z. B. Sherlock Holmes und Hercule Poirot, beginnt Niki umgehend mit seinen Nachforschungen. Allerdings sind die Umstände im Mittelalter nicht mit den heutigen zu vergleichen und so muss er sich einen Mittelweg bauen um Altes und Neues zusammenzubringen und auf diese Weise dem Täter auf die Spur zu kommen...

Und diesen Mittelweg konstruiert der Autor hier wieder mit so viel Raffinesse, dass es einfach wieder Spaß macht Niki bei seinen ungewöhnlichen Aktionen zu begleiten. Das Buch sollte man mit einem Augenzwinkern lesen, denn der Autor hat hier immer wieder humorige Szenen eingebaut, in denen er Gegenwart mit Mittelalter in Beziehungen setzt, die eben sehr komisch anmuten. Aber trotz dieser Vergleiche artet die Geschichte nicht in Klamauk aus und ist als HistoKrimi unterhaltsam, spannend und gut zu lesen.

Fazit: Das Mittelalter-Szenario, der Krimiplot, die sympathischen und lebensechten Figuren und nicht zuletzt die Extraportion Humor ergeben hier einen amüsanten und ungewöhnlichen HistoKrimi.
Der Krimi kann, obwohl es das dritte Buch einer Reihe ist, als eigenständiger Roman gelesen werden. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und kann deshalb auch eine Leseempfehlung aussprechen und vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Mystery-Thriller mit cleveren Wendungen und einer toughen Ermittlerin

Wintersterben
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Nach „Waldeskälte“ ist dies nun der zweite Einsatz für die unerschrockene Interpol-Ermittlerin Valerie Ravelli. „Wintersterben“ ist covermäßig dem ersten Band angeglichen, so dass ein Wiedererkennungsmerkmal ...

Nach „Waldeskälte“ ist dies nun der zweite Einsatz für die unerschrockene Interpol-Ermittlerin Valerie Ravelli. „Wintersterben“ ist covermäßig dem ersten Band angeglichen, so dass ein Wiedererkennungsmerkmal schon einmal gegeben ist. Aber auch inhaltlich bleibt sich der Autor treu, indem er einen clever aufgebauten Kriminalfall mit interessanten Ermittlern, Tatverdächtigen und Täter kombiniert. Valerie bekommt den Auftrag den Tod des BKA-Mitarbeiters Thomas Gress aufzuklären, dessen mumifizierter Leichnam in einer Höhle in den Waliser Bergen gefunden worden ist...

Was schon im ersten Serienteil sehr gut funktionierte, klappt auch in diesem Thriller wieder. Durch den gewählten Schauplatz in einer unwirtlichen und abgeschiedenen Gegend, bekommt die Handlung eine beklemmende und gefährliche Atmosphäre, und man möchte sich beim Lesen immer wieder über die Schulter schauen. Verstärkt wird dieses Ambiente noch durch die unheimlich anmutende Dorfgemeinschaft mit ihren abergläubischen und eigenbrötlerischen Bewohnern. Und so gibt es neben der überzeugenden Krimihandlung auch hier wieder diese subtile unterschwellige Spannung, die mich dank der geschickt gesetzten Cliffhanger am Buch hielt. Schreib- und Erzählstil sind dabei gewohnt mitreißend und flüssig zu lesen.

Fazit: Der komplexe Thriller, mit seinen cleveren Wendungen und überzeugend charakterisierten Protagonisten konnte auch diesmal wieder in vollem Umfang bei mir Punkten. Deshalb gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Gefühlvoll und sehr unterhaltsam

Die Sehnsucht nach Licht
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In ihrem neuen Roman erzählt Kati Naumann die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie aus der Sicht von Luisa, die mit Nachforschungen über ein verschollenes Familienmitglied beginnt und dabei Interessantes ...


In ihrem neuen Roman erzählt Kati Naumann die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie aus der Sicht von Luisa, die mit Nachforschungen über ein verschollenes Familienmitglied beginnt und dabei Interessantes zu Tage fördert...

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Die eine bezieht sich auf die Jahre 1908 bis 1989 und die andere auf die Gegenwart mit Luisa. Während Luisa ihre Recherchen betreibt bekommt der Leser zugleich viel über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der fiktiven Familie, den regionalen Bergbau und seiner Traditionen, historisch Belegtes und viel Lokalkolorit erzählt. Nach und nach erfährt Luisa mehr über ihre Familie und kommt dem Geheimnis um das Verschwinden ihres Großonkels auf die Spur. Die Autorin erzählt dabei sehr gefühlvoll von den guten und schlechten Zeiten, den Krisen und Schicksalen, aber auch der Liebe und dem Glück, welche die Familie über die Jahrzehnte geprägt haben.

Fazit: Der flüssige Schreib- und Erzählstil sowie die authentisch charakterisierten fiktiven Figuren, die hier mit realen politischen Ereignissen und Unglücken verknüpft wurden, ergaben für mich einen sehr mitreißenden, gefühlvollen und unterhaltsamen Roman. Ich kann ihn absolut weiterempfehlen und vergebe deshalb auch volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Lesenswerter Abschlussband - atmosphärisch und emotional

Labyrinth der Freiheit
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Im 3. Band der Wege-der-Zeit-Trilogie wird nun die Geschichte der 3 Freunde Carl, Isi und Arthur zu Ende erzählt. Auch dieses Buch ist wieder mit mehr als 500 Seiten sehr umfangreich ausgefallen. Die Aufmachung ...

Im 3. Band der Wege-der-Zeit-Trilogie wird nun die Geschichte der 3 Freunde Carl, Isi und Arthur zu Ende erzählt. Auch dieses Buch ist wieder mit mehr als 500 Seiten sehr umfangreich ausgefallen. Die Aufmachung des Buches ist ähnlich den Vorgängerbänden und reiht sich somit optisch sehr gut in die Reihe ein. Auch die Gestaltung der Umschlagseiten, vorn mit der Erwähnung der drei Hauptprotagonisten und hinten mit einem farbigen Ausschnitt des Berliner Stadtplans mit den wichtigsten Handlungsorten, finde ich gelungen.
Doch nun zum Buch selbst: Die Geschichte um die drei Freunde nimmt hier im Jahr 1922 ihre Fortsetzung. Die gesellschaftliche und politische Situation spitzt sich in den Zeiten der Inflation immer mehr zu, zumal auch die Auswirkungen des Weltkrieges noch immer nachwirken. Jeder ist sich selbst der Nächste, was auch die drei am eigenen Leib erfahren müssen, aber in letzter Konsequenz können sie sich auf einander verlassen...

Und dieses Freundschaftsband, das durch Dick und Dünn hält, verknüpft der Autor hier mit historischen Ereignissen und Persönlichkeiten und erweckt so das Berlin der 1920er Jahre zum Leben. Die bildlichen Beschreibungen der Orte und Begebenheiten aber auch die vielschichtig angelegten Figuren ergeben einen flüssig zu lesenden und mit vielerlei geschichtlichen Fakten ausgestatteten Roman.

Fazit: Wer die ersten beiden Bände kennt, der wird wohl auch diesen Abschlussband lesen. Allen anderen empfehle ich die Trilogie in Reihe zu lesen, dass erhöht auf jeden Fall das Lesevergnügen/ -verständnis, ist aber nicht unbedingt erforderlich, da auch aus der Handlung selbst wesentliche Sachverhalte erklärt werden. Mich konnte auch „Labyrinth der Freiheit“, wie schon seine Vorgänger, in seinen Bann ziehen. Aus meiner Sicht ein gelungener Abschlussband mit überzeugender historischer Atmosphäre und vielen Emotionen. Als Bewertung vergebe ich 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.