Profilbild von buchnarr

buchnarr

Lesejury Star
offline

buchnarr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchnarr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2023

Komplexe Handlung + interessante Charaktere = fesselnder Krimi

Dunkle Verbindungen
0

Alles könnte so schön sein, schließlich haben sich Leander Lost und seine Freundin Soraia entschlossen zusammenzuziehen und ihre Zweisamkeit in ihrem neuen Haus zu Leben. Aber leider kommt für Leander ...

Alles könnte so schön sein, schließlich haben sich Leander Lost und seine Freundin Soraia entschlossen zusammenzuziehen und ihre Zweisamkeit in ihrem neuen Haus zu Leben. Aber leider kommt für Leander mal wieder die Arbeit dazwischen. Erst wird auf dem nahen Golfplatz eine Tote gefunden und dann wird auch noch ein Geldtransport überfallen, bei dem es zu Schusswechseln kommt. Für Teamchefin Graciana Rosado wecken die Ereignisse um den Überfall böse Erinnerungen und so setzt sie alles daran den Fall zu lösen.

Auch dieser fesselnde 6. Fall ist wieder spannend und durch die so unterschiedlichen Charaktere in diesem Polizeiteam erneut mitreißend und abwechslungsreich. Die Ermittlungsarbeit ist wieder sehr ausführlich beschrieben und bekommt durch das umfangreiche Wissen und Beobachten sowie die angewandte Logik durch Leander Lost seine ganz besondere Note. Gut herausgearbeitet ist auch, wie das Team immer mehr zusammenrückt. Und wenn Leander z. B. versucht „normal“ zu sein, kommt es zu Szenen, bei denen man sich beim Lesen das Grinsen nicht verkneifen kann. Bei diesen Passagen spürt man auch, dass Leander Beruflich wie Privat in Fueta angekommen ist, und seine neue Familie ihn so nimmt wie er eben ist.

Fazit: Der neue Fall ist wieder komplex und wird zielstrebig ermittelt. Leander ist angekommen, hat allerdings diesmal nicht so weitreichende Auftritte. Einerseits fand ich das zwar schade, andererseits war das aber für die Handlung und seine jetzige Stellung im Team jedoch folgerichtig. „Dunkle Verbindungen“ hat mich wieder super unterhalten. Somit gibt es von mir auch wieder eine Kauf- und Leseempfehlung und volle 5 Lesesterne.

Veröffentlicht am 28.04.2023

Sittengemälde, auf das man sich einlassen muss

Die Magie der kleinen Dinge
0

Amsterdam 1686: Die 18-jährige Nella Oortman trifft im großen Haus ihres Mannes, dem wohlhabenden Kaufmann Johannes Brandt, ein. Die Ehe ist mehr ein Arrangement als eine Liebesheirat, denn Johannes kommt ...

Amsterdam 1686: Die 18-jährige Nella Oortman trifft im großen Haus ihres Mannes, dem wohlhabenden Kaufmann Johannes Brandt, ein. Die Ehe ist mehr ein Arrangement als eine Liebesheirat, denn Johannes kommt nachts nicht zu ihr. Einsam, sehnt sie sich nach Gesellschaft und als sie als Hochzeitsgeschenk ein Kabinett, eine exquisite, verkleinerte Nachbildung ihres neuen Lebensumfeldes mit einigen Miniaturen bekommt, beschließt sie herauszufinden, wer diese Miniaturen fertigt. Denn derjenige scheint vieles über sie und ihre neue Familie zu wissen. Was folgt, sind Enthüllungen, die Nella erst einmal selbst verstehen lernen muss. Woher z. B. weiß der Miniaturist so viel über sie und die anderen Mitglieder des Hauses Brandt? Und was sind die Geheimnisse, die Johannes und seine Schwester Marin so sehr zu hüten versuchen? Glücklicherweise ist Nella stärker im Nehmen, als man es ihr zugetraut hätte und so erträgt sie das nun Folgende mit viel Souveränität. Denn eines weiß sie sicher, will sie hier in diesem doch für sie sehr unrühmlichen Umfeld ein erfüllendes Leben führen, muss sie lernen mit den Gegebenheiten und Tiefschlägen umzugehen und das Beste daraus zu machen...

Fazit: „Die Magie der kleinen Dinge“ ist ein Buch, bei dem ich etwas anderes erwartet hatte, denn Magie im Sinne von Fantastischem habe ich hier nicht gefunden. Dafür aber ein historisches Sittengemälde, das voller Intrigen, Geheimnissen und einem Hauch von Zauber steckt. Die unterschiedlichen Charaktere und die teils bedrückte Handlung spiegeln einen aus meiner Sicht gelungenen Einblick in das Amsterdam jener Zeit wider. Durch die Einbeziehung von Themen wie Geschlechterrolle, Abstammung, Religion und Machtstrukturen bewahrt sich der Roman einen gewissen Tiefgang. Nachdem ich mich auf den Roman eingelassen hatte, wurde ich gut unterhalten. Meine Empfehlung bekommt das Buch und ich bewerte es mit 4 von 5 Lesesternen.

Veröffentlicht am 28.04.2023

Agentenroman in historischem Gewand

Sturm über Triest
0

Der 3. Band der Inspector-Zabini-Reihe steht ganz im Zeichen der militärischen Aufrüstung. Auch Österreich-Ungarn will ein Wörtchen mitreden und plant den Bau von Kampfschiffen im Stabilimento Tecnico ...

Der 3. Band der Inspector-Zabini-Reihe steht ganz im Zeichen der militärischen Aufrüstung. Auch Österreich-Ungarn will ein Wörtchen mitreden und plant den Bau von Kampfschiffen im Stabilimento Tecnico Triestino. Doch dieses Vorhaben kann nicht lange geheimgehalten werden und ruft schneller als es den Beteiligten lieb sein kann Spione anderer Staaten auf den Plan. Und so kommt es wie es kommen muss – die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich gibt es den ersten Toten. Ab hier übernimmt nun Bruno Zabini, Inspector I. Klasse, die Ermittlungen. Und diese sind für ihn alles andere als einfach, muss er sich doch mit den unterschiedlichsten Geheimdiensten auseinandersetzen. Die zahlreichen internationalen Verflechtungen und die Zeit die gegen ihn zu laufen scheint, bringen Zabini selbst in Gefahr.

Dieser, an einen Agententhriller erinnernde und in einem historischen Gewand eingebettete, neue Fall für Zabini, ist wieder ein gelungenes Sittengemälde zu Zeiten der K.u. K. Monarchie. Neben der Krimihandlung thematisiert der Autor vor allem die verschiedenen Lebensweisen im multikulturellen Triest, die Errungenschaften aus Wissenschaft und Technik und nicht zuletzt das Liebeskarussell unseres Inspectors. Denn Zabini liebt die Frauen und die Frauen lieben ihn. Und dank seiner Liebschaften kann er schlussendlich auch seinen Fall lösen.

Fazit: „Sturm über Triest“ ist wieder ein gut recherchierter, spannender und mit viel Lokalkolorit versehener Roman. Auch wenn die Spannung durch die manchmal zu große Detailverliebtheit des Autors abseits der Krimihandlung etwas leidet, konnte mich auch dieser 3. Band wieder gut unterhalten. Um Bruno Zabinis Beziehungsgeflecht zu seinen Frauen von Beginn an leichter überblicken und verstehen zu können, empfehle ich die ersten beiden Bände zu lesen. Allerdings ist dieser Roman auch als Einzelband lesbar, den ich hiermit gern weiterempfehle.

Veröffentlicht am 28.04.2023

Die Sommerschwestern sind zurück...

Sommerschwestern – Die Nacht der Lichter
0

...im holländischen Bergen.

Hatte im ersten Band Mutter Henriette die Familie hierhin zusammengeholt, ist es diesmal Tochter Helen. Der Grund: vor 20 Jahren hatte ihr Vater zur Zeit der Nacht der Lichter, ...

...im holländischen Bergen.

Hatte im ersten Band Mutter Henriette die Familie hierhin zusammengeholt, ist es diesmal Tochter Helen. Der Grund: vor 20 Jahren hatte ihr Vater zur Zeit der Nacht der Lichter, dem Lichtjesavond, einen tödlichen Unfall. Helen lässt dieser Unfall einfach nicht los, auch nach all den Jahren nicht, und so erhofft sie sich endlich Antworten, bei denen ihr ihre Schwestern und Mutter helfen sollen. Nur leider wollen ihre Schwestern an diese dunklen Stunden nicht mehr erinnert werden und hegen wenig Lust noch einmal alles aufzuwühlen.

In diesem Band liegt der Hauptfokus nun auf Yella und Helen. Amelie und Doro sind eher die Nebenfiguren werden aber immer wieder mit einbezogen. Das Beziehungsgeflecht der 4 Schwestern untereinander plus das zur manipulativen Mutter fand ich auch diesmal gut erzählt. Alle 4 haben ihr ganz persönliches Päckchen zu tragen und nicht jede kann mit den Lebensentscheidungen der anderen immer etwas anfangen. Es gibt Reibereien aber auch harmonische Momente, genau so ist eben Familie.

Dass am Ende Helens Ansinnen keine vollständige Lösung erfährt lässt auf einen weiteren Teil schließen. Mal schauen wie es dann mit den Mädels weitergeht. Bis dahin gibt es von mir eine Leseempfehlung und gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.04.2023

Mitreißender und gefühlvoller HistoRoman

Schatten der Welt
0

Artur, Carl und Isi, drei junge Leute aus Thorn in Westpreußen des Jahres 1910, sind die Hauptprotagonisten in „Schatten der Welt“, dem ersten Band der Wege-der-Zeit- Trilogie, von Andreas Izquierdo.

Die ...

Artur, Carl und Isi, drei junge Leute aus Thorn in Westpreußen des Jahres 1910, sind die Hauptprotagonisten in „Schatten der Welt“, dem ersten Band der Wege-der-Zeit- Trilogie, von Andreas Izquierdo.

Die drei Jugendlichen wachsen in unterschiedlichsten Milieus auf und haben eigentlich keine Gemeinsamkeit, aber genau das macht die sich anbahnende Freundschaft aus. Gerade die unterschiedlichen Charaktere ergänzen sich bei allem was sie auf die Beine stellen gut und schweißen sie so immer mehr zusammen. Dem entgegen stehen die unruhigen Zeiten, die die Welt unweigerlich verändern sollen.
Dem Autor ist hier ein historischer Roman gelungen, der sowohl das unbeschwerte Leben der drei Freunde als auch die heraufziehenden Schatten, die im ersten Weltkrieg gipfeln werden, famos in Szenen setzt. Die Aktionen bei denen der Leser Artur, Carl und Isi verfolgen darf, wirken authentisch und die Charakterisierung der Figuren ist dabei lebensecht, so dass ich gefühlsmäßig mitten drin war. Haben doch alle drei ihre Höhen und Tiefen in ihrer Lebensführung zu bewältigen. Die Schilderungen der politischen Situationen, Ende der Kaiserzeit, Beginn des ersten Weltkrieges, bilden einen fesselnden Rahmen und bieten dadurch beste Leseunterhaltung.

Fazit: Der rund 550 Seiten umfassende Roman versetzt den Leser in eine Epoche des Umbruchs und lässt ihn anhand der Freundschaft von Carl, Artur und Isi in diese eintauchen. Schreib- und Erzählstil sind leicht und flüssig, so dass einem ein Pausieren nicht leicht fällt. Ich für meinen Teil freue mich auf die Fortsetzung, um zu erfahren wie es den dreien im Weiteren ergehen wird. Bis dahin kann ich diesen ersten Band absolut weiterempfehlen und vergebe gern volle 5 Lesesterne.