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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2022

Der wahre Horror wartet zu Hause

In deinen Augen der Tod
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Für mich war es das erste Buch von Kerstin Ruhkieck. Ich war schon gespannt, ob mir der Schreib- und Erzählstil zusagen würden. Und ja, ich war angenehm überrascht. Der Thriller erzählt die Geschichte ...

Für mich war es das erste Buch von Kerstin Ruhkieck. Ich war schon gespannt, ob mir der Schreib- und Erzählstil zusagen würden. Und ja, ich war angenehm überrascht. Der Thriller erzählt die Geschichte der Olivia Bloch, die nach einer Geiselnahme in heimische Gefilde zurückkehrt, um wieder zur Ruhe zu kommen. Doch entpuppen sich hier ihre Mitmenschen als wenig mitfühlend und hilfsbereit. Schlimmer noch, sie vertrauen mehr auf den Wahrheitsgehalt der Beiträge in den Sozialen Medien, als mit ihr persönlich das Gespräch zu suchen.
Mit „In deinen Augen der Tod“ ist Kerstin Ruhkieck ein PsychoThriller gelungen, der die Protagonistin förmlich nach Hilfe schreien lässt, die aber niemand zu hören gewillt ist. Das Leben entwickelt sich für Olivia immer mehr zum Alptraum. Hoffte sie anfänglich noch auf Verständnis und Mitgefühl verlagert es sich zunehmend hin zu Angst und Ausgegrenztsein. Und diese Einblicke, des Agierens in solch einer Ausnahmesituation hat die Autorin in meinen Augen überzeugend herausgearbeitet und fesselnd zu einem genialen Finale zusammengefügt.
Fazit: Mich konnte dieser Thriller mit seiner vielschichtigen Handlung, den authentisch charakterisierten Hauptfiguren und dem angenehm zu lesenden sowie mitreißenden Schreib- und Erzählstil überzeugen. Deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2022

Tolle Story, fesselnd und mitreißend erzählt

Die Rezeptur: Thriller
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„Die Rezeptur“ ist der nunmehr 12. Band der Zons-Reihe. Wie in den anderen Büchern auch, wird die Handlung dieses Thrillers wieder auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen kommt es im Zons des 16. Jh. im ...

„Die Rezeptur“ ist der nunmehr 12. Band der Zons-Reihe. Wie in den anderen Büchern auch, wird die Handlung dieses Thrillers wieder auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen kommt es im Zons des 16. Jh. im Franziskanerkloster zu mehreren Todesfällen, deren Aufklärung Bastian Mühlenberg von der Stadtwache ziemlich zu schaffen machen. Der Auslöser für die Morde hier scheint eine geheime Rezeptur zu sein. Zirka 500 Jahre später im Zons der Gegenwart, geschehen Morde, die den Ermittler Oliver Bergmann zu einer Schönheitsklinik führen.
Die Mordfälle sind in beiden Zeitebenen sehr komplex und nicht leicht zu durchschauen. Durch geschickt gesetzte Cliffhanger am Kapitelende und der damit verbundene Wechsel in die jeweils andere Zeit, wird die Spannung und das Tempo auf einem guten gleichbleibenden Level gehalten.
Aus Sicht eines Serienfans hat mich sehr gefreut, neben den beiden Ermittlern KK Oliver Bergmann (Gegenwart) und Bastian Mühlenberg (Vergangenheit), auch wieder Neues aus deren privatem Umfeld zu erfahren. Das Mitraten, wie die Fäden zusammenlaufen könnten oder wer der/die Täter ist/sind, hat die Autorin durch gut gesetzte falsche Fährten für uns Leser nicht eben leicht gemacht. Doch im Finale werden das Wer und Warum in allen Belangen überzeugend und logisch ge-/erklärt.
Fazit: Genau wie bei den anderen Zons-Thrillern bin ich auch mit diesem wieder sehr gut unterhalten worden. Der Schreib- und Erzählstil ist flüssig und so gut zu lesen, dass ich trotz der Perspektivwechsel nie den Durchblick verloren habe. Wer die Vorgängerbände kennt, wird wahrscheinlich automatisch zu diesem neuen Zons-Thriller greifen. Allen anderen Interessierten kann ich das Buch absolut empfehlen und vergebe deshalb auch volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2022

Vom Lebens- und Überlebenskampf Anno 1816

Der dunkle Himmel
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In „Der dunkle Himmel“ dient der Vulkanausbruch im Jahr 1816 auf der weit entlegenen indonesischen Insel Sumbawa als Aufhänger für diesen historischen Roman. Das Ereignis sollte später als das Jahr ohne ...

In „Der dunkle Himmel“ dient der Vulkanausbruch im Jahr 1816 auf der weit entlegenen indonesischen Insel Sumbawa als Aufhänger für diesen historischen Roman. Das Ereignis sollte später als das Jahr ohne Sommer in die Geschichte eingehen. Welche Auswirkungen das auf die Bewohner eines fiktiven schwäbischen Leinenweberdorfes hat, erzählt Astrid Fritz hier.
Anhand dreier Hauptcharaktere, Gemeindefahrer Carl Unterseher, Wirtstochter Paulina Gutjahr und Schulmeister Friedhelm Lindenthaler sowie deren Familien entspinnt sich jetzt der leidvolle Überlebenskampf, denn wegen des verrückt spielenden Wetters, kommt es im gesamten Land zu Missernten. Die damit verbundenen Krankheiten und Todesfälle lassen viele den Mut verlieren, geraten aus Verzweiflung auf die schiefe Bahn oder kehren ihrer Heimat gar ganz den Rücken...
Atmosphärisch dicht erzählt die Autorin anhand der drei Hauptcharaktere vom Lebens- und Überlebenskampf zu jener Zeit, die ja historisch belegt ist. Während die kirchlichen Ansichten zu den Wetterkapriolen Erwähnung finden, hätte ich mir hier noch eine Figur gewünscht, die sich der weltlichen Fragen zu diesem Thema annimmt, und so einen direkteren Bezug zum Vulkanausbruch schafft. Nichts desto trotz hat mich der umfangreich erzählte historische (Liebes-)Roman gut unterhalten. So hat die Autorin neben der fesselnden Geschichte zusätzlich viele interessante Informationen zur politischen und gesellschaftlichen Situation der damaligen Zeit eingebunden, so dass es ein ausgewogener Mix aus Fiktivem und Geschichtlichem geworden ist. Gern empfehle ich diesen Roman weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2022

Bedrückend intensiv

1795
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Das ist nun nach „1793“ und „1794“ der abschließende Band der Winge-Cardell-Trilogie. Und hier möchte ich gleich voranstellen, dass man die ersten beiden Bände gelesen haben sollte, denn „1795“ baut direkt ...

Das ist nun nach „1793“ und „1794“ der abschließende Band der Winge-Cardell-Trilogie. Und hier möchte ich gleich voranstellen, dass man die ersten beiden Bände gelesen haben sollte, denn „1795“ baut direkt auf den Ereignissen dieser Romane auf.
Auch in diesem Roman nimmt der Autor hinsichtlich sehr direkter Formulierungen kein Blatt vor den Mund. Beim Lesen scheint man förmlich mittendrin in Gassen und Häusern, die nur so vor Unrat, Dreck und Armut strotzen. Auch der Umgangston ist alles andere als angenehm. Aber all das passt wunderbar zur Geschichte selbst. „1795“ ist ebenfalls wieder in 4 Teile gegliedert. Zuerst bleibt der Leser Winge und Cardell bei ihrer Suche nach Ceton und Anna Stina auf den Fersen. Danach erfährt man in Teil 2 was Tycho Ceton doch für ein abartig veranlagter Typ ist und was ihn zu seinen Taten antreibt. Was dann hier beschrieben wird, ist wirklich keine leichte Kost. Im darauf folgenden Abschnitt lernt man einen Jungen namens Elias kennen, der sich seinen Lebensunterhalt auf Stockholms Straßen ergaunert. Und im letzten Teil vereinen sich dann die drei Teile zu einem durchdachten Ganzen und geben der Trilogie ein würdiges Ende.
Fazit: Dieser Abschlussband zeigt noch einmal die Lebens- und Überlebensbedingungen im Stockholm des ausgehenden 18. Jh. auf. Die Beschreibungen dabei sind vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack. Denn der Autor formuliert schon sehr blutig und eklig aber doch fesselnd und mitreißend. Auch wenn Teil 3 einige Längen hatte, konnte er mich aber gut unterhalten, denn schließlich wollte ich ja auch wissen wie es mit Winge und Cardell zu Ende gehen würde. Ich kann „1795“ auf jeden Fall weiterempfehlen und vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2022

Spannend, düster, intensiv

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Dies ist nun Teil 4 der Tom-Babylon-Reihe von Marc Raabe. Endlich soll Tom erfahren, ob seine Schwester Viola noch lebt und wenn ja, was vor so langer Zeit geschah. Erzählt wird dies in verschiedenen Handlungs- ...

Dies ist nun Teil 4 der Tom-Babylon-Reihe von Marc Raabe. Endlich soll Tom erfahren, ob seine Schwester Viola noch lebt und wenn ja, was vor so langer Zeit geschah. Erzählt wird dies in verschiedenen Handlungs- und Zeitebenen. Während Tom auf der Spur Violas in London aktiv wird, versucht Sita Johanns, Psychologin und Fallanalytikerin, Informationen vom ehemaligen Leiter des LKA zu bekommen und begibt dafür in die forensische Psychiatrie. Doch dieser Besuch wird für sie zu einem Horrortrip...
Wie schon in den Vorgängerbänden, die man nicht zwingend gelesen haben muss, gibt es auch hier wieder eine äußerst komplexe Handlung mit Spannung, Action und einer sehr intensiven Atmosphäre. Tom muss sich mit Geschehnissen/Geheimnissen auseinandersetzen, die in den letzten Tagen der DDR ihren Anfang nahmen und ihn bis in das Heute verfolgen. Schreib- und Erzählstil tun dabei ein Übriges, dass sowohl die Darstellungen der Schauplätze als auch die Gefühlswelten der einzelnen Charaktere das Kopfkino anspringen lassen.
Fazit: „Violas Versteck“ ist genau so, wie ich mir einen mitreißenden und auf den Punkt gebrachten Thriller vorstelle. Er ist der krönende Abschluss dieser tollen Babylon-Johanns-Reihe und ich kann sowohl dieses Buch als auch die gesamte Reihe absolut weiterempfehlen.