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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2022

Nimmt erst spät Fahrt auf

Hafenmörder
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In „Hafenmörder“ ereignen sich im Hamburg des Jahres 1904 einige Morde, bei denen auf der Stirn der Opfer ein nicht näher zu identifizierendes Zeichen gefunden wird. Mit den Ermittlungen wird der Polizist ...

In „Hafenmörder“ ereignen sich im Hamburg des Jahres 1904 einige Morde, bei denen auf der Stirn der Opfer ein nicht näher zu identifizierendes Zeichen gefunden wird. Mit den Ermittlungen wird der Polizist Martin Bucher beauftragt. Als es zum Cholera-Verdacht bei einem Opfer kommt, schaltet er seinen Freund Carl-Jakob Melcher ein, der am Tropeninstitut zu Hamburg arbeitet.

Erzählt wird die Geschichte durch den Ich-Erzähler Carl-Jakob und beginnt mit einer kurzen Einführung über ihn selbst und ohne langes Vorgeplänkel wird dann auch schon das erste Opfer gefunden. Das Mordopfer und die Tat selbst lassen genügend Raum für Spekulationen. Der Täter könnte sowohl aus den Villen der Pfeffersäcke kommen, aber auch in der ärmlichsten Hütte zu finden sein. Martin und Carl-Jakob stürzen sich sofort eigenmächtig in die Ermittlungen, und so bekommt der Leser gleich mal einen Einblick in das sich weiter entwickelnde Hamburg zu Beginn des 20. Jh. Danach stagniert dann die Krimihandlung und der Autor geht (leider) zu ausführlich auf Politik, Wirtschaft und Stadtentwicklung ein. Auch kam für meinen Geschmack die Arbeit eines Bakteriologen innerhalb der Geschichte zu kurz, weil es auch die Handlung selbst nicht wirklich hergab. Die einzelnen Figuren agierten in Bezug auf ihre Herkunft, Stand und Profession zwar aus meiner Sicht authentisch, blieben aber für mich zu flach. Hier gibt es für weitere Bände definitiv noch Potential nach oben. Die Krimihandlung nimmt nach der Hälfte des Buches dann endlich an Fahrt auf und es kommt zu einigen Wendungen, die auch die Spannung und das Tempo voranbringen. Als aufmerksamer Leser kann man den Fall durchaus lösen, der schlüssig und nachvollziehbar von unserem Ermittlergespann geklärt wird.

Mein Fazit: Die Idee eines Mordfälle lösenden Bakteriologen im Hamburg des beginnenden 20. Jh. fand ich ausgesprochen interessant. Nur leider kam genau dieser Fakt viel zu kurz. Der Roman kann sich nicht wirklich zwischen HistoRoman und HistoKrimi entscheiden. Somit fehlt eine durchgängige Spannung und der Leser bekommt dafür im Gegenzug die verschiedensten historischen Informationen. Der Roman liest sich jedoch leicht und flüssig und eine Leseempfehlung für den (ersten?) Fall von Bucher und Melcher möchte ich hiermit gern aussprechen.

Veröffentlicht am 02.04.2022

3x Küstenkrimi

Küsten-Krimis
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Für alle die die jeweils gedruckten Ausgaben noch nicht kennen, denen kann ich dieses Angebot absolut empfehlen.

Je ein Küstenkrimi von drei bekannten deutschen Krimiautoren sind hier zusammengepackt. ...

Für alle die die jeweils gedruckten Ausgaben noch nicht kennen, denen kann ich dieses Angebot absolut empfehlen.

Je ein Küstenkrimi von drei bekannten deutschen Krimiautoren sind hier zusammengepackt.

Ich kann alle drei Krimis absolut weiterempfehlen. Denn auch die Umsetzung als Hörbuch ist gelungen.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Der wahre Horror wartet zu Hause

In deinen Augen der Tod
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Für mich war es das erste Buch von Kerstin Ruhkieck. Ich war schon gespannt, ob mir der Schreib- und Erzählstil zusagen würden. Und ja, ich war angenehm überrascht. Der Thriller erzählt die Geschichte ...

Für mich war es das erste Buch von Kerstin Ruhkieck. Ich war schon gespannt, ob mir der Schreib- und Erzählstil zusagen würden. Und ja, ich war angenehm überrascht. Der Thriller erzählt die Geschichte der Olivia Bloch, die nach einer Geiselnahme in heimische Gefilde zurückkehrt, um wieder zur Ruhe zu kommen. Doch entpuppen sich hier ihre Mitmenschen als wenig mitfühlend und hilfsbereit. Schlimmer noch, sie vertrauen mehr auf den Wahrheitsgehalt der Beiträge in den Sozialen Medien, als mit ihr persönlich das Gespräch zu suchen.

Mit „In deinen Augen der Tod“ ist Kerstin Ruhkieck ein PsychoThriller gelungen, der die Protagonistin förmlich nach Hilfe schreien lässt, die aber niemand zu hören gewillt ist. Das Leben entwickelt sich für Olivia immer mehr zum Alptraum. Hoffte sie anfänglich noch auf Verständnis und Mitgefühl verlagert es sich zunehmend hin zu Angst und Ausgegrenztsein. Und diese Einblicke, des Agierens in solch einer Ausnahmesituation hat die Autorin in meinen Augen überzeugend herausgearbeitet und fesselnd zu einem genialen Finale zusammengefügt.

Fazit: Mich konnte dieser Thriller mit seiner vielschichtigen Handlung, den authentisch charakterisierten Hauptfiguren und dem angenehm zu lesenden sowie mitreißenden Schreib- und Erzählstil überzeugen. Deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Überzeugender Schwedenthriller

Der Mann aus dem Schatten
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In der neuen Thriller-Reihe von David Lagercrantz stehen die engagierte Polizistin Micaela Vargas und der egozentrische Psychologe Hans Rekke im Mittelpunkt.

Der zu bearbeitende Fall, der Mord an einem ...

In der neuen Thriller-Reihe von David Lagercrantz stehen die engagierte Polizistin Micaela Vargas und der egozentrische Psychologe Hans Rekke im Mittelpunkt.

Der zu bearbeitende Fall, der Mord an einem Fußball-Schiedsrichter, wird zwar alsbald zu den Akten gelegt, doch Micaela kann sich damit nicht anfreunden. Durch Zufall trifft sie wenig später wieder auf Rekke und gemeinsam rollen sie den Fall noch einmal auf.

Wie es sich für einen typischen Schwedenthriller gehört, punktet er durch die Story, in der eine gehörige Portion an Sozial- und Gesellschaftskritik mitschwingt und natürlich durch die ungewöhnlichen Figuren. Beide haben mich auf ihre Weise fasziniert. Rekke, der scharfsinnige Analytiker mit selbstzerstörerischen Tendenzen und Vargas, die durchsetzungsstarke und mit einem Migrationshintergrund behaftete engagierte Polizistin. Sie ergänzen sich auf fast perfekte Weise wie einst Holmes und Watson, bei denen der Autor so scheint es, sich so einige Anleihen genommen hat. Aber das war in meinen Augen kein Manko. Die Geschichte selbst ist komplex, hart und wird auf dramatische, realistische Weise erzählt, wenn es um die Geschehnisse während des Bürgerkrieges in Afghanistan in den 1990er-Jahren geht.

Fazit: „Der Mann aus dem Schatten“ ist ein spannender Mix aus Thriller, Gesellschaftskritik und interessanten Hauptprotagonisten. Sowohl Schreib- als auch der Erzählstil sind angenehm und fesselnd, und die wechselnden Erzählperspektiven sorgen für Spannung und Tempo. Mir hat dieser 1. Band sehr gut gefallen. Ich bin schon jetzt gespannt wie es mit Rekke/Vargas weitergehen wird. Doch bis dahin gibt es erst einmal für diesen gelösten Fall eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Mittelmäßiger Krimi

TEAM HELSINKI
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„Die Tote im Container“ ist der Auftaktband der neuen Serie rund um die Kommissarin Paula Pihjala. In ihrem ersten Fall bekommt sie es mit einem mysteriösen Mord an einer Afrikanerin aus Namibia zu tun, ...

„Die Tote im Container“ ist der Auftaktband der neuen Serie rund um die Kommissarin Paula Pihjala. In ihrem ersten Fall bekommt sie es mit einem mysteriösen Mord an einer Afrikanerin aus Namibia zu tun, die qualvoll in einem Container ertrunken ist. Die Spur führt Paula und das Team Helsinki zu einer bekannten Unternehmerfamilie.

Was laut Klappentext dem Leser als spannende länderübergreifende Krimihandlung verkauft wird, fehlt es aus meiner Sicht leider an Spannung und dem Wow-Effekt. Der Beginn des Buches ist arg nebulös und ich brauchte eine Weile um hier den Zusammenhang zum Fall/dem Team herzustellen. Nur langsam konnte ich mich im Verlauf mit den einzelnen Mitgliedern des Team Helsinki anfreunden, denn leider blieben alle, selbst Paula, zu wenig tiefgründig und mitreißend charakterisiert. Und die Auflösung des Mordfalls ist ebenfalls wenig spektakulär erzählt. Er bekommt zwar durch den Wechsel des Kontinents und der Geschehnisse dort ein bisschen Brisanz, aber für einen Krimi fehlte mir hier ganz eindeutig Tempo, Raffinesse, Spannung und interessante Hauptfiguren.

Fazit: Dieser Auftaktband, der ja mein Interesse schon hier für den nächsten Band wecken müsste, hat das leider nicht geschafft. Der vorliegende Serieneinsteiger ist zwar nett zu lesen, aber für einen Kriminalroman waren mir sowohl Handlung als auch die einzelnen Charaktere zu flach. Unter dem Strich vergebe dennoch eine Leseempfehlung, bewerte das Buch aber nur mit aufgerundeten 3 von 5 Sternen.