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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 153 - Klassiker der Weltliteratur

Der große Gatsby
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Ich habe die Verfilmung mit Leonardo di Caprio vor Jahren mal gesehen.. und die hat damals ein sehr mulmiges Gefühl bei mir hinterlassen. Ganz ähnlich geht es mir jetzt mit dem Buch.

Gatsbys fiktive ...

Ich habe die Verfilmung mit Leonardo di Caprio vor Jahren mal gesehen.. und die hat damals ein sehr mulmiges Gefühl bei mir hinterlassen. Ganz ähnlich geht es mir jetzt mit dem Buch.

Gatsbys fiktive Welt in der Umgebung von New York wird nur sporadisch beschrieben, oft war es zu viel des Guten, und dann wurde meine Neugier wieder nicht befriedigt. Zermürbend.

Die Gesellschaft rund um Gatsby und seinem Nachbar, von dem wir diese Geschichte erzählt bekommen, ist geprägt von Dekadenz, Langweile und Willkür. Man nimmt sich was man möchte, macht was man will, jeder ist sich selbst der Nächste. Bekanntschaften sind flüchtig, Versprechen bedeuten wenig und Gefühle schwanken immer. Betrug und Gewalt stehen an der Tagesordnung.. Kein Leben für mich, nicht mal die schillernden Prosecco-Pool-Partys konnten mich überzeugen.

In dieser Welt ist Nick, der Nachbar, ein Fels in der Brandung. Er redet über die Einsamkeit, die trotz des Trubels herrscht. Er verurteilt die Menschen nicht für ihre Fehler, aber sieht auch nicht über sie hinweg. Ein feiner Kerl finde ich.

Gatsby hingegen finde ich gruslig. Vor allem gegen Ende hin, als man mehr über seine Beweggründe erfährt. Da kommt mir das Schaudern und Grausen.

In Anbetracht meiner gemischten Gefühle diesem Buch und Jay Gatsby gegenüber, kann ich nur 3/5 Sternen vergeben. Absolut lesenswert, weil man einen tollen Einblick in die 20er Jahre bekommt, aber Highlight ist es für mich keines.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 147 - Klassiker der Weltliteratur

Die Verwandlung von Franz Kafka
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Was war das? Was ist da los? Warum? Kafka lässt mich mit nach diesem Buch mit einigen offenen Fragen zurück. So ein schräges Buch hab ich schon lang nicht mehr gelesen. Aber gut „schräg", so dass man es ...

Was war das? Was ist da los? Warum? Kafka lässt mich mit nach diesem Buch mit einigen offenen Fragen zurück. So ein schräges Buch hab ich schon lang nicht mehr gelesen. Aber gut „schräg", so dass man es in einem Satz ausliest „schräg“.

Gregor, einziger Sohn einer vierköpfigen Familie hat einen mehr oder weniger geliebten Job als Vertreter. Er und seine Arbeit versorgen die ganze Familie. Seine Mutter ist Hausfrau, die Schwester erst 17 und voller jugendlicher Träume, der Vater ist mit dem Alter bequem geworden. Blöd, wenn der Einzige, der Geld verdient, dann eines morgens als menschengroße Kakerlake aufwacht.

Nicht nur Gregor hat sich verwandelt, sondern auch seine Familie beginnt sich von diesem Punkt an zu wandeln. Abgesehen mal vom Offensichtlichen: Eine Kakerlake als Sohn? Darf das wer erfahren? Wer putzt sein Zimmer? Wer füttert ihn? .. Kommt mit dieser Situation auch eine andere Frage auf: Wer sorgt jetzt das Essen am Tisch und ein Dach über dem Kopf? Von einer Kakerlake will halt dann doch niemand mehr was kaufen.

Besonders schräg ist mir die Akzeptanz bzw. die fehlende Frage nach dem „Warum?“ eingefahren. Alles um Gregors Verwandlung wird hinterfragt und diskutiert, aber warum ihm das wiederfahren ist.. danach fragt niemand, auch er selbst nicht. Ich will das wissen.

Die Verwandlung der Familie hat mir insofern gefallen, dass sie erst durch Gregors „Verschwinden“ ihren Popo hochkriegen. Sie hören auf bequem zu sein und jeder von ihnen nimmt sein Leben in die Hand, entwickelt sich weiter und kommt aus sich heraus. Als wäre Gregors Abgang, der zwar recht selbstlos alles für seine Familie getan hat und für den dieser Job eine große Bürde war, eher eine Erlösung. Als hätte Gregor sie durch seine Fürsorge entmündigt und unbewusst verhindert, dass eine persönliche Entwicklung geschieht.

Dies alles aber unbewusst, von beiden Seiten. Ich finde das Buch inspiriert irgendwie, verleitet dazu selbst wieder etwas anzugehen und aus sich herauszukommen.

Hmm also ja, schräges Buch. Und ich bin unendlich neugierig WARUM - aber ich glaube grade die fehlende logische Erklärung macht das Buch zu dem, was es ist.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 130 - Klassiker der Weltliteratur

Sherlock Holmes
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Die Romane und Erzählungen des Privatdetektivs Sherlock Holmes und seinem treuen Freund Dr. Watson waren schon lange auf meiner Leseliste und ich finde, sie sind ein Muss für jeden Sherlock Fan.
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Ich ...

Die Romane und Erzählungen des Privatdetektivs Sherlock Holmes und seinem treuen Freund Dr. Watson waren schon lange auf meiner Leseliste und ich finde, sie sind ein Muss für jeden Sherlock Fan.
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Ich liebe den Schreibstil, die Erzählweise, die Dialoge.. so detailliert, prägnant und emotionslos - sehr erquickend und angenehm zu lesen. Die Geschichten sind spannend und mitreißend, aber nicht grausig oder brutal, so dass man beim Lesen miträtselt und am liebsten gleich selbst auf Spurensuche gehen würde !
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Dadurch dass die einzelnen Erzählungen recht kurz und nicht direkt miteinander verbunden sind, kommt auch keine Langweile auf.. obwohl ich sagen muss, dass es sich zwischendurch schon mal gezogen hat. Mehr als 3 Stunden am Stück lesen waren dann doch oft mühselig..
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Alles in allem herrlich britische Unterhaltung. Ich liebe Romane aus dieser Zeit bzw. die in dieser Zeit spielen generell!
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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 125 - Klassiker der Weltliteratur

Die Schatzinsel
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… Und wieder ein Buch meiner Weltklassiker-Liste abgehakt. Am Anfang erschien mir meine Unternehmung unschaffbar: 362 Bücher lesen. Nicht nur besitzen (wobei auch da bald ein Platzproblem auftauchen wird), ...

… Und wieder ein Buch meiner Weltklassiker-Liste abgehakt. Am Anfang erschien mir meine Unternehmung unschaffbar: 362 Bücher lesen. Nicht nur besitzen (wobei auch da bald ein Platzproblem auftauchen wird), sondern richtig lesen und damit auseinander setzen. Aber mittlerweile macht es mir nicht nur Spaß, sondern ich hab auch wirklich das Gefühl, dass ich meinen Horizont durch diese selbst auferlegte #classicchallenge erweitere.

Meine Lesemotivation ist also gerade im 7. Himmel.

Zum Buch: Die Schatzinsel ist ein richtiges Abenteuerbuch. Ein bisschen wie Fluch der Karibik, nur ohne Fluch und ohne Frau.

Dem Jungen Jim Hawkins fällt eine Schatzkarte in die Hände. Abenteuerlustig wie er ist, heuert er gemeinsam mit dem Squire Trelawney und Dr. Livesey ein Schiff und eine Mannschaft an und macht sich auf die Suche nach dem Schatz. Die Mannschaft ist jedoch nicht so vertrauenswürdig wie sie scheint, vor allem der Schiffskoch Long John Silver wirkt sehr scheinheilig. Angekommen auf der Schatzinsel nehmen die Dinge dann ihren Lauf..

Jim Hawkins ist ein mutiger junger Mann, der sich sogar selbst durch seine waghalsigen Unternehmungen überrascht. Aber smart wie er ist, weiß er sich immer zu helfen. Auch Long John Silver, sein großer Gegenpol, ist zwiespältig, aber auch charismatisch. Man weiß nie, wann und wie man ihm trauen kann. Das Zusammenspiel dieser beiden Hauptkontrahenten gefiel mir sehr gut, sie ergänzen sich und geben so der Geschichte das gewisse Etwas!

Auch das klassische Piratenabenteuer auf einer tropischen Insel hat mir gut gefallen. Palmen, Meer, Segelschiff.. der Autor konnte das gut versinnbildlichen und ich hatte oft selbst das Gefühl, eher am Strand als am Liegestuhl zu liegen. Den Aufbau der Geschichte finde ich persönlich jedoch nicht allzu ansprechend. Einfach nicht mehr so zeitgemäß, denn Frauen existieren in dieser Piratengeschichte halt schlicht und einfach nicht (ausgenommen Jims Mutter). Und die Geschichte erfüllt halt einfach jegliches Klischee… aber irgendwo müssen Klischees ja auch herkommen!

Ich war wirklich positiv überrascht und hab mir das Buch wesentlich trockener vorgestellt.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 83 - Klassiker der Weltliteratur

Der letzte Mohikaner
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Das war mal eine schwere Geburt.. holladrio - 2 Monate hab ich schon lange nicht mehr an einem Buch gelesen!

Aber dabei muss ich wirklich sagen: Die Geschichte ist toll. Eine richtige Indianer-Siedler-Kriegs ...

Das war mal eine schwere Geburt.. holladrio - 2 Monate hab ich schon lange nicht mehr an einem Buch gelesen!

Aber dabei muss ich wirklich sagen: Die Geschichte ist toll. Eine richtige Indianer-Siedler-Kriegs Story in allen schönen Facetten. Tolle Landschaftsbilder, glaubwürdige Charaktere, wunderbare Beschreibungen der Szenen… aber halt einfach stinkfad, sogar die Schlachtszenen.

Fad aber nur in der Ausführung, alles ziiiiiiiiieht sich wie geschmolzener Käse (endlich mal ein Käse-Vergleich, ich liebe Käse). Jede Szene wird umschrieben und ausgeschmückt und das natürlich ohne moderne Stilmitteln, sondern in einem Schreibstil, der für diese Zeit typisch (?) ist. Vermutlich hat das Lesen des Buches deswegen so lange gedauert.

Long story short: es gibt die bösen Indianer (Mingos) und die guten Indianer, dazwischen die Töchter eines britischen Generals, die immer mal wieder entführt und gerettet werden müssen. Mit dabei: Falkenauge, ein schwer verliebter junger Soldat und ein leicht irrer Singmeister.

So geht es hin und her - eigentlich eben spannend. Wie ein Fenster zu dieser Zeit. Und berührend wie zum Schluss die Wichtigkeit des „letzten Mohikaners“ entschlüsselt wird.. Gnadenlos, malerisch und auch grausam trifft es, denke ich, am besten.

Ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe - bin aber auch froh, dass es vorbei ist. Eine kleine Hass-Liebe. Wird wohl noch ein Zeiterl dauern, bis ich zum nächsten Indianer-Klassiker greife (obwohl ich Winnetou auch bald angehen möchte - vielleicht ist Karl May mehr mein Typ).

Ich möchte auf jeden Fall bald den Film dazu ansehen, welcher ja auch ein Klassiker sein soll. Kennt jemand den Film schon?

Klassiker zu lesen hat Höhen und Tiefen. Ich bin wohl vom modernen Schreibstil verwöhnt. Aber ich freue mich schon auf den nächsten Klassiker meiner (elendslangen) Liste!

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