Nr. 153 - Klassiker der Weltliteratur
Der große GatsbyIch habe die Verfilmung mit Leonardo di Caprio vor Jahren mal gesehen.. und die hat damals ein sehr mulmiges Gefühl bei mir hinterlassen. Ganz ähnlich geht es mir jetzt mit dem Buch.
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Gatsbys fiktive ...
Ich habe die Verfilmung mit Leonardo di Caprio vor Jahren mal gesehen.. und die hat damals ein sehr mulmiges Gefühl bei mir hinterlassen. Ganz ähnlich geht es mir jetzt mit dem Buch.
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Gatsbys fiktive Welt in der Umgebung von New York wird nur sporadisch beschrieben, oft war es zu viel des Guten, und dann wurde meine Neugier wieder nicht befriedigt. Zermürbend.
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Die Gesellschaft rund um Gatsby und seinem Nachbar, von dem wir diese Geschichte erzählt bekommen, ist geprägt von Dekadenz, Langweile und Willkür. Man nimmt sich was man möchte, macht was man will, jeder ist sich selbst der Nächste. Bekanntschaften sind flüchtig, Versprechen bedeuten wenig und Gefühle schwanken immer. Betrug und Gewalt stehen an der Tagesordnung.. Kein Leben für mich, nicht mal die schillernden Prosecco-Pool-Partys konnten mich überzeugen.
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In dieser Welt ist Nick, der Nachbar, ein Fels in der Brandung. Er redet über die Einsamkeit, die trotz des Trubels herrscht. Er verurteilt die Menschen nicht für ihre Fehler, aber sieht auch nicht über sie hinweg. Ein feiner Kerl finde ich.
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Gatsby hingegen finde ich gruslig. Vor allem gegen Ende hin, als man mehr über seine Beweggründe erfährt. Da kommt mir das Schaudern und Grausen.
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In Anbetracht meiner gemischten Gefühle diesem Buch und Jay Gatsby gegenüber, kann ich nur 3/5 Sternen vergeben. Absolut lesenswert, weil man einen tollen Einblick in die 20er Jahre bekommt, aber Highlight ist es für mich keines.