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Veröffentlicht am 07.11.2021

Toller Einstieg, aber noch recht unausgereift!

THE MAGPIE SOCIETY - Die Nächste bist du
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Audrey ist neu an der Illumen Hall - ein britisches Internat wie man es sich vorstellt: groß, alt, mit strikten Regeln und hohem Leistungsdruck, eingebettet in einer malerischen Landschaft. Gar nicht ...


Audrey ist neu an der Illumen Hall - ein britisches Internat wie man es sich vorstellt: groß, alt, mit strikten Regeln und hohem Leistungsdruck, eingebettet in einer malerischen Landschaft. Gar nicht so easy, wenn man sonnenverwöhnt aus den USA kommt und gleich mal mit Miss Egotrip 2021 Ivy im Zimmer landet… und blöderweise die Vorbesitzerin des Zimmers letzten Sommer vermeintlich ermordet wurde.
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Der Schauplatz, das ehrwürdige Internat mit dem typischen Schulleben (Drama, Klatsch, Gezicke und Co) hat mich sofort um den Finger gewickelt. Die anfängliche Spannung zwischen Audrey und Ivy, Geplänkel um Jungs, der Unterricht.. und eine Geheimgesellschaft in der Schule!! Hat mich stark an Hanni & Nanni erinnert - und ich habe das immer heiß geliebt. Dafür beide Daumen hoch!
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Das Verbrechen war da für mich beinahe überflüssig, hat das Lesevergnügen nicht unbedingt beeinflusst. Es hätte auch gerne etwas undramatischeres als ein Tod verwendet werden können, um die Maggie Society auf den Plan zu rufen.. Der Umgang in der Schule mit dieser Sache war teils sehr unglaubwürdig und plump, als wäre versucht worden einfach nur die Erwartungen der Leser zu erfüllen. Und irgendwie ist mir im Nachhinein nicht klar ob das Verbrechen jetzt aufgeklärt wurde oder nicht - gibt es ein offenes Ende? Oder eh nicht? Hä?
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Audrey hat es mir gleich von Anfang an angetan. Ein leicht naives Pupperl - aber super sympathisch. Ivy ist auch ganz cool … aber bei ihr geht es wieder in die Richtung: sie kann und macht und ist einfach alles, was man sich wünschen kann. Angeblich super beliebt - aber benehmen tut sich Madame wie Schreckschrauby deluxe.
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Der Schreibstil war fein, man hat sich schnell zurecht gefunden und konnte in die Geschichte eintauchen. Mein persönliches Manko: die Dialoge waren dafür recht simpel, vereinfacht und wieder recht plump.
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Bin jedoch sehr gespannt auf Teil 2, wie es mit Audrey und Ivy an der Illumen Hall weitergeht!

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Wer ist hier die Hexe?

Hexenjäger
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Passend zum gruseligsten Tag des Jahres habe ich heute die Rezension zu „Hexenjäger“ von Max Seeck für euch - ich MUSSTE dieses Buch letzte Woche in einem Satz durchlesen, ich war vor lauter Spannung so ...

Passend zum gruseligsten Tag des Jahres habe ich heute die Rezension zu „Hexenjäger“ von Max Seeck für euch - ich MUSSTE dieses Buch letzte Woche in einem Satz durchlesen, ich war vor lauter Spannung so aufgeregt, dass ich kein Auge zumachen konnte.
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In Finnland werden Menschen basierend auf der Romanreihe „Hexenjäger“ auf grausamste Art ermordet. Die Ermittlerin Jessica Niemi ist dem Mörder auf der Spur.. doch legt der Mörder diese Spur selbst? Was sind seine Beweggründe? Und warum sehen einige der Opfer Jessica so ähnlich?
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Der Einstieg in das Buch ist rasant und sehr gelungen. Aus mehreren Sichtweisen startet man direkt beim ersten Toten und bekommt so gleich ein gutes Gefühl für die Schauplätze, die Figuren, die Gegebenheiten. Düster und dunkel, Schnee, ein Wettlauf gegen die Zeit. Der Spannungsbogen ist von Beginn an hoch und wird auch hoch gehalten - ein Weglegen des Buches ist praktisch unmöglich.
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Jessica, die Hauptermittlerin, wirkt kühl und distanziert - klassisch „harte Schale, weicher Kern“. Einige Kapitel des Buches spielen in ihrer Vergangenheit und sind sehr aufschlussreich, so dass manche ihrer (für mich ziemlich schrägen) Ansichten was z.B. zwischenmenschliche Beziehungen angeht, dadurch nachvollziehbarer werden. Als Protagonistin ist Jessica sehr gelungen: sie bleibt im Kopf, hat eine interessante Persönlichkeit und ist als Ermittlerin einfach Bombe.
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Das ganze Buch hindurch war auf einem tollen Level, leider bin ich jedoch aus dem Ende nicht schlau geworden. Der Schuldige wurde definitiv identifiziert und auch dessen Motiv aufgeklärt - aber wurde er geschnappt? Entweder sollte das Buch gewollt offen enden, so dass unklar ist, wo der Täter bleibt. Oder ich war einfach zu dumm beim Lesen und habs nicht überrissen. Liegt beides im Möglichen, ich werde mal Loverboy das Buch lesen lassen - vielleicht kann er mir mehr sagen.
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Fazit: Ein genialer Thriller, voller Spannung und mit sehr gutem Schreibstil. Die Handlung wurde nur von der Protagonistin übertroffen, die für mich der Hauptgrund ist, den nächsten Teil zu lesen.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Ein gelungener Tapetenwechsel!

Leichenblässe
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Nach dem Ende seines letzten Abenteuers ist David Hunter bis in die Grundfeste seines Wesens erschüttert. So sehr, dass die Ausübung seines Berufes kaum mehr möglich ist. Der Tapetenwechsel vom kalten ...

Nach dem Ende seines letzten Abenteuers ist David Hunter bis in die Grundfeste seines Wesens erschüttert. So sehr, dass die Ausübung seines Berufes kaum mehr möglich ist. Der Tapetenwechsel vom kalten verregneten London in das warme Tennessee wäre als langsames Antasten zurück an seine Arbeit gedacht gewesen - David legt da aber natürlich gleich einen Raketenstart hin.
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Das Setting war für mich erst befremdlich, mit dem American Life Style kann ich grundsätzlich nur wenig anfangen. Aber die malerischen Beschreibungen der Smoky Mountains und die vielen Handlungsorte in deren unendlichen Wäldern haben es mir dann doch schnell angetan.
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David versucht sich selbst und die Liebe zu seinem Beruf wieder zu finden und gleichzeitig aus seinem tiefen Loch heraus zu kommen. Dabei wendet er sich an die Person, die ihm alles beigebracht hat: Tom Liebermann, der resolute und charismatische Leiter der Body Farm in Knoxville. David, den ich doch eher als selbstbewusst und bodenständig im Kopf habe, ist durch seine kürzlichen Erfahrungen wie ein Fähnchen im Wind. Tom hingegen, gebrechlich, aber fit im Geiste, gibt ziemlich Gas. Das Zusammenspiel dieser beiden ist einfach herrlich, sie tragen einen praktisch auf Händen durch das Buch.
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Die Story selbst ist anfangs etwas wirr. Viele viele Personen, ein neuer Handlungsort, Davids innerliche Dämonen, dazu ein grausiger mysteriöser Mord und eine unbestimmte Anzahl verschwundener Personen. Beim Lesen bricht eine kleine Flutwelle an Geschehnissen über einen herein, was sich erst mit etwa einem Drittel des Buches legt: wenn man sich dann mal zwischen neuen Namen, Orten, alten Bekanntschaften von David und toten Körpern zurecht gefunden hat. Ab diesem Punkt ist das Buch jedoch grandios, die Geschichte entwickelt sich und konnte mich vor allem durch ein Ende, wie man es von Simon Beckett gewöhnt ist, vollkommen überzeugen.
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Fazit: Für jeden Krimi- und Beckett-Fan ein absolutes Muss. Nur nicht vom Beginn des Buches abschrecken lassen - die Geschichte fügt sich wie ein Puzzle zusammen und nimmt exponentiell an Fahrt auf.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Eine sehr gelungene Fortsetzung!

Kaleidra - Wer die Seele berührt (Band 2)
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Aaaaaaw nachdem ich von der #bloggerjury und dem @one_verlag den dritten Teil der Kaleidra Reihe als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe (der mich btw HEUTE erreicht hat), konnte ...

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Aaaaaaw nachdem ich von der #bloggerjury und dem @one_verlag den dritten Teil der Kaleidra Reihe als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe (der mich btw HEUTE erreicht hat), konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.
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! Spoiler !
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Die Handlung setzt nach Band 1 nahtlos fort. Emilia wurde von den Quecks in einer deren Logen entführt, hat keinen Plan wie ihr geschieht und was die Quecks beabsichtigen. Der Oberbösewicht der Quecks verfolgt seinen Weg ohne Rücksicht auf Verluste, so dass Emilia und Ben schlussendlich in der Elementarwelt Kaleidra landen und dort auf den Spuren der ägyptischen Hohepriesterin Ishtar wandeln.
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Grob kann man das Buch in 2 Teile einteilen. Der erste Part, der in der Loge der Quecks spielt ist unglaublich informativ und actiongeladen, richtig gut umgesetzt! Einige neue mehr oder weniger sympathische Figuren erscheinen auf der Bildfläche, die die Story hier ordentlich pushen. Emilia und Ben, einzeln wie auch als Paar, sind dadurch fast Randfiguren. Emilia gibt sich hier allerdings sehr naiv und das fundamentale Misstrauen sowie ihr großes Mundwerk fehlen ihr - ungewohnt. Das Raumschiff-ähnliche Setting der Loge ist auch definitiv Geschmacksache, hat der Geschichte aber eine neue Facette gegeben.
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Der zweite große Teil des Buches spielt in Kaleidra, der alchemistischen Elementarwelt… das war toooooll. Abgesehen von ganz viel Ben & Emilia (oh Mann, die Lovestorys in Büchern sind bei mir doch wesentlich wichtiger, als ich mir selbst eingestehen möchte), hatte auch Ishtar einen richtig tollen Auftritt und gibt der ganzen Geschichte jetzt den richtigen Kick. Und Kaleidra bringt den richtigen Fantasy-Part in die Story ein..
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Und das Ende.. omfg. Große Freude auf Band 3!!!!!
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Ich gestehe aber: ganz habe ich das mit dem Twin, dem „bösen“ spirituellen Zwilling, noch nicht ganz verstanden. Aber gut. Vielleicht wird’s ja noch. Und wenn nicht, dann hast bis jetzt auch nicht gestört.
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Fazit: Eine sehr gelungene Fortsetzung, die viele neue Facetten in die Story einbringt und hungrig auf ganz viel mehr macht.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Wenn das Buch viel zu kurz ist..

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Das letzte Mal, als es um dieses Buch ging, hab ich - zu meiner Schmach - seinen Titel falsch geschrieben. Das passiert mir niemals wieder. Vielen Dank für dieses Seelenfutter!
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Sophie kennt ihre Mutter ...

Das letzte Mal, als es um dieses Buch ging, hab ich - zu meiner Schmach - seinen Titel falsch geschrieben. Das passiert mir niemals wieder. Vielen Dank für dieses Seelenfutter!
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Sophie kennt ihre Mutter nicht und lebt schon immer mit ihrem Vater alleine. Dann lernt dieser Lena kennen: Auf einmal ist da eine neue Frau. Und ein Umzug steht ins Haus - ans andere Ende von Deutschland. Mit 17 ist das nicht unbedingt das Nonplusultra, Veränderungen gegen den eigenen Willen stinken. Doch wenn man genauer hinsieht, ist nicht alles so schlimm wie es scheint.
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Ich, als mittlerweile glückliches Trennungskind mit wundervoller riesiger Patchworkfamilie, kann jeden einzelnen Gedanken von Sophie so nachvollziehen, ja richtig mitleben. Die Zornestränen, die Eifersucht, das Gefühl nicht verstanden zu werden. Sich nicht eingestehen wollen, dass man seine Meinung geändert hat und die Dinge doch mögen könnte.. der Stolz der da eine Rolle spielt. Fast erwachsen zu sein und trotzdem nicht selbst bestimmen zu können.
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Anne Freytag hat das ziemlich auf den Punkt gebracht. Mir sind an vielen Stellen die Tränen gekommen, weil ich mich so an meine eigenen Gefühle erinnert habe. Sogar jetzt beim Schreiben brennt es schon wieder in den Augen - ja, ich bin relativ nah am Wasser gebaut haha.
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Sophie ist smart, macht ihr Ding und hält sich doch für seltsam. Ihre Selbstwahrnehmung ist ein großes Thema. Dazu muss sich in einer neuen Umgebung zurecht finden: neue Menschen, neue Schule, neue Gewohnheiten - vor allem neue Freundschaften. Alex, Nik, Clemens.. auch ihre neuen Brüder Valentin und Leon - jeder einzelne ein liebevoll ausgearbeiteter Charakter. Sophie dabei zuzusehen, wie sie über sich hinauswächst, ist ein Traum.
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Großes Kino!! Einziges Manko: Das Buch war mir wirklich viel zu kurz!!

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